Autor Thema: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?  (Gelesen 7290 mal)

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Offline Thot

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Was wäre, wenn wir in Deutschland mehr OGLs hätten?
d20, Runquest, etc pp.
Würden dann mehr Leute den Mut haben etwas zu veröffentlichen?

Ja, das ist eine gute Frage, die mich ja auch ganz unmittelbar interessieren würde... wer kann dazu Einsichten, Weisheiten oder Erleuchtungen anbieten?

Was wäre dann?

Offline Felixino

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #1 am: 23.06.2008 | 15:44 »
Was ist denn eine OGL?
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Offline Minne

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #2 am: 23.06.2008 | 15:48 »
... würde die mehrzahl trotzdem konventionelles dnd, dsa, shadowrun und vampire spielen.

Offline Thot

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #3 am: 23.06.2008 | 15:56 »
Was ist denn eine OGL?

Open Gaming License. Also die hochoffizielle Erlaubnis an jedermann, mit einem System eigene Bücher zu veröffentlichen.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #4 am: 23.06.2008 | 16:06 »
Open Gaming License. Also die hochoffizielle Erlaubnis an jedermann, mit einem System eigene Bücher zu veröffentlichen.
Ein wenig mehr ist das schon, denn wenn das alles waere, warum gibt es dann so viele Buecher ohne OGL (also ohne "hochoffizielle Erlaubnis an jedermann, mit einem System eigene Bücher zu veröffentlichen")? ;D
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oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #5 am: 23.06.2008 | 17:50 »
Es gibt hier zwei Ebenen, oder drei:

1) kostenloses Fanmaterial; z.B. Anduin/Greifenklaue: Hier sollten die Verlage eigentlich dankbar für Veröffentlichungen sein, denn es handelt sich letztlich um kostenlose Publicity – in einem Marktsegment, in dem sich kaum jemand echte Werbung leisten kann, ein Geschenk.

2) kostenpflichtiges Verlagsmaterial; hier kommen die üblichen Lizensierungsfragen; eigentlich ganz straightforward. Eine OGL-artige Lizenz macht nur dann Sinn, wenn man viel Geld mit dem Verkauf von Regelwerken verdienen will, auch Settings herausbringen , aber dauerhaft auch andere die Knochenarbeit machen lassen will, wenn es um zusätzliche Settings geht. IMHO kein großes Problem, wenn man selbst einen starken Start hinlegt (was ich optimistischerweise z.B. SW/Prometheus betreffend annehme).

3) kostenpflichtiges Fanmaterial (z.B. gedruckte Fanzines); bzw. Magazine. Hier kann ich verstehen, dass man Bauchschmerzen bekommt. Trotzdem glaube ich dass man diesen Fall vom zweiten in der Regel gut unterscheiden kann – im Zweifelsfall handelt es sich um kurze, für sich stehende Beiträge, die wie der erste Fall als Werbung verstanden sein können. Da die Verlage ja alle professionell arbeiten, werden sie erkennen können, an welcher Stelle geschäftliche Interessen vorrangig werden.

Müßte ich als Verantwortlicher für ein Fanzine fürchten, dass die Veröffentlichung eines Artikels zu einer Spielwelt oder eines Systems in Abmahnungen oder anderem Kram endet, nähme ich auf jeden Fall Abstand davon (Veröffentlichungen zu 4e/unter GSL fielen zum Beispiel komplett aus). Im anderen Fall würde ich bei den Verlagen erst Anfragen, wie die Urheberrechts/Lizenzangabe auszusehen hat und dann entsprechend veröffentlichen; in Absprache mit dem Autor auch erst nach Vorlage beim Verlag, falls gewünscht.

Also; es geht um Rechtssicherheit für die Fans, es geht um Klarheit in Lizensierungsfragen. Eine OGL (oder Pinnacle-article Lizenz) würde genau das leisten – für Verlage und Fans.

Was würde es also bringen, wenn es mehr Lizenzen gäbe, die wie die OGL die Verwendung eines Regelwerks oder einer Spielwelt regelt?  Ich persönlich würde mehr Material erwarten, ein paar neue Personen, die in die "Profi-Liga" aufsteigen, weil sie mit ihrem Kram auffallen, aber keine große Revolution.

Vielleicht würde sich das Verhältnis zwischen Fans und Verlagen entspannen (AlexW hatte anderswo emotionale Erpressung genannt), im schlimmsten Fall passiert einfach nix.

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #6 am: 23.06.2008 | 18:54 »
Ja, das ist eine gute Frage, die mich ja auch ganz unmittelbar interessieren würde... wer kann dazu Einsichten, Weisheiten oder Erleuchtungen anbieten?

Was wäre dann?

Ich für meine Fall würde dann überhaupt mehr ausgefallene Sachen machen und eigene Settings und jenes dann auf jeden Fall für meine Spieler und weitere Interessierte ins Netz stellen.

Offline Goblin

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #7 am: 23.06.2008 | 19:32 »
Ich für meine Fall würde dann überhaupt mehr ausgefallene Sachen machen und eigene Settings und jenes dann auf jeden Fall für meine Spieler und weitere Interessierte ins Netz stellen.

Wenn ich das richtig verstehe: Wenn ich zB ein anderes Setting erstelle, das beispielsweise die Shadowrun-Spielregeln nutzt, dürfte ich das so jetzt nicht ins Netz stellen. Man bräuchte ja immernoch das Grund-Regelbuch.
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oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #8 am: 23.06.2008 | 19:47 »
TurningWheel: Häufig einfach überzogene Ansprüche.

Goblin: Das ist genau die Frage, ob Du das darfst oder nicht. Die Frage ist häufig nicht eindeutig geklärt. Und wenn Du es tust, und ich es dann auch tue, und ich hab auf einmal ne Abmahnung oder Klage am Hals, würdest Du dann darauf hoffen, dass es Dich nicht erwischt, oder sicherheitshalber Deinen Kram vom Netz nehmen?

Offline AlexW

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #9 am: 23.06.2008 | 20:33 »
Das verstehe ich nicht. Kannst Du kurz erklären woran dieses Verhältnis krankt?

Es gibt "Fanboys", die, ganz ernsthaft, einen an der Klatsche haben - dann kommen Sprueche wie: "Wenn ihr boesen Kapitalistenschweine das nicht genau so macht, und dabei (LAAAANGE Liste von unmoeglichen Kleinkram-Forderungen und Hausregeln EINES betreffenden Spielers) ... dann HASSE ICH EUCH! DANN SAGE ICH ALLEN, WIE SEHR ICH EUCH HASSE! UND ALLE ANDEREN WERDEN EUCH AUCH HASSEN, IHR MIESEN SYSTEM-VERGEWALTIGER HABT DANN MEIN L!I!E!B!L!I!N!G!S!S!Y!S!T!E!M geschaendet und UNSPIELBAR GEMACHT! AUF EWIGKEITEN!"

Da ich selbst solche Flames bekommen habe und in anderen Foren reichlich gesehen habe, muss ich, ganz ehrlich sagen, dass emotionale Erpressung schlicht und ergreifend nicht ziehen kann. Man hat keine Verhandlungsbasis, man kann keine win-win Situation erzeugen, und egal was man macht, man kriegt von diesen Fanboys immer auf die Nase. Da kann man nichts anderes machen als es mit der gebotenen Distanz betrachten.

Ob man es glaubt oder nicht, aber im Zeitalter des Internets und der offenen Kommunikation (und staendigen Erreichbarkeit) hat sowas exponential zugenommen. Ich liebe Fans, ich bin selbst einer, aber ein paar Knuelltueten sind leider in jeder Community dabei.

Soweit meine ganz unmassgebliche Erfahrung.

Offline Falcon

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #10 am: 23.06.2008 | 20:39 »
ich glaube aus so einem Gekeife schreit die Verzweiflung nicht eingreifen zu können.

Ich glaube ehrlich gesagt, daß sich mit OGLs nicht viel tut.
Es gibt doch zig freie, englische Unisysteme, warum bringt darauf niemand etwas in deutsch heraus?

Es müssten dann schon die richtigen OGLs sein. eben die, die gespielt werden. Eine OGL von WoD könnte was bewirken oder SR.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #11 am: 23.06.2008 | 20:40 »
@Fansettings: Was hindert einen auch ohne OGL oder andere Lizenz dran vor der "Veroeffentlichung" im Netz mal bei der Firma deren System da verwendet wird zu kontaktieren und zu klaeren wie das gehen kann?

Es gibt Firmen die eine "Scorched Earth"-Strategie fahren (Palladium tut's noch immer, TSR hat sich damit erfolgreich gegen die Wand gefahren, ...), aber die meisten Firmen sind nicht einfach nur "Geldmacher" sondern auch Fans des Systems das sie rausbringen und freuen sich wenn andere Fans auch mal kreativ taetig werden (und bei komplett eigenem Setting ja nichtmal die offiziellen Settings "verhunzen" koennen ;) )

Lizenzen sind im Normalfall dann wirklich relevant wenn es drum geht mit dem Produkt Geld zu verdienen.
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Offline Falcon

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #12 am: 23.06.2008 | 20:42 »
Selganor schrieb:
Zitat
@Fansettings: Was hindert einen auch ohne OGL oder andere Lizenz dran vor der "Veroeffentlichung" im Netz mal bei der Firma deren System da verwendet wird zu kontaktieren und zu klaeren wie das gehen kann?
mangelndes Selbstbewusstsein.
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Offline Blizzard

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #13 am: 23.06.2008 | 20:53 »
dann...gäbe es noch mehr D20 und noch mehr schlechte D20-Umsetzungen von original Systemen, was zur Folge hätte, dass der Markt komplett mit D20(Schrott) überschwemmt werden würde. Aber noch mehr D20 und noch mehr schlechte D20-Umsetzungen von original Systemen braucht echt keiner! Zumindest ich nicht.
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oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #14 am: 23.06.2008 | 21:54 »
Falcon: Nein, mit Verzweiflung nicht Eingreifen zu können hat das nichts zu tun. Das trifft auch Leute, die ein frei verfügbares System anbieten, das allerlei Weiterverarbeitung erlaubt.

Selganor: Rechtsunsicherheit und eine verbreitete Zurückhaltung fremdsprachigen Systemen gegenüber.

Blizzard: OGL ist nicht D20.

Offline Blizzard

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #15 am: 26.06.2008 | 08:38 »
Blizzard: OGL ist nicht D20.
Das weiss ich schon, dass OGL nicht gleich D20 ist. Aber ich kenne die Verwendung von OGL bislang nur im Zusammenhang mit D20-z.B. bei Etherscope.
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Offline Thot

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #16 am: 26.06.2008 | 09:05 »
Das weiss ich schon, dass OGL nicht gleich D20 ist. Aber ich kenne die Verwendung von OGL bislang nur im Zusammenhang mit D20-z.B. bei Etherscope.

Runequest macht das beispielsweise auch.

Offline JS

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #17 am: 26.06.2008 | 09:11 »
die ogl im zusammenhang mit d20 hat aber einen wahren boom erzeugt und die schnarchszene aufgerüttelt. und neben all dem schrott kamen in diesen wenigen boomjahren mehr richtig gute arbeiten heraus als in ganz deutschland in den letzten 25 jahren. ich weiß also nicht, was daran so finster sein soll.
eine ogl taugt nur was, wenn das system auch viele spieler hat oder das potential, eine solche basis schnell zu bekommen. das ist wohl bei sw eindeutig der fall, denke ich. und da wäre eine deutsche ogl schon höchst interessant für eigene settings oder konvertierungen, die man dann auch für geld an den spieler bringen darf. mit diesem unvergüteten arbeiten sollte auch mal schluß sein, wenn man es ernsthafter angehen will.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #18 am: 26.06.2008 | 09:47 »
Zitat
eine ogl taugt nur was, wenn das system auch viele spieler hat oder das potential, eine solche basis schnell zu bekommen. das ist wohl bei sw eindeutig der fall, denke ich.
Wieviele deutsche Rollenspieler spielen denn SW? Geschweige denn, kennen es überhaupt?
Selbst in den USA scheint nicht "so viel" Potential hinter SW zu stecken. Wie viele Publikationen gibt es da von anderen Anbietern? ~35 in 3 Jahren? Erscheint mir jetzt nicht wie das große OGL-Boom-Produkt, gerade wenn man bedenkt wieviel größer der US-Markt ist.

Offline JS

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #19 am: 26.06.2008 | 09:57 »
richtig, die zeit muß es zeigen. immerhin bedeutet eine aktive fangemeinde nicht, daß es automatisch auch eine große sein muß. ich sehe/hoffe bei sw als gegenteil zu den üblen regelboliden derzeit großes potential auch in deutschland. doch der beweis läßt noch auf sich warten.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #20 am: 26.06.2008 | 11:21 »
Jetzt zitiere ich mich mal wieder selbst: ;D

Zitat
Was wäre, wenn wir in Deutschland mehr OGLs hätten?

Nehmen wir mal an, wir hätten eine ernstzunehmende d20 OGL, eine Savage Worlds OGL, eine Runequest OGL und eine nWoD OGL (ich weiss letztere existiert gar nicht). Also nicht nur d20 sondern Vielfalt.
Jeder Kleinverlag und jeder Fan könnte auf Basis dieser Material zu seinem Lieblings-Regelsystem veröffentlichen.
Was würde passieren?

Kurze Antwort: Ich weiss es nicht!
Ich vermute, es würde die deutsche Rollenspielszenerie für alle transparenter machen.

Lange Antwort mit vielen Vermutungen:
Also zunächst einmal würden wir dann sehen, wie aktiv die deutsche Rollenspielerszenerie wirklich ist.
Im schlechtesten Fall würde GAR nichts passieren, weil die deutschsprachigen Rollenspieler alles Schnarchnasen sind.
Der Vorwurf existiert ja schon länger. Nur glaube ich, dass er nicht stimmt (Vermutung).

Aber spinnen wir mal ein bisschen rum...
Jeder, der ein gutes Setting auf der Pfanne hat, kann sich die OGL nehmen, die ihm am Besten gefällt und seine Hintergrundswelt darauf angepasst veröffentlichen - gegebenenfalls mit einigen Regelergänzungen.
Vorteil der OGL - der Regelkern muss nicht immer neu erfunden werden.

Für die Autoren ergibt das Arbeitsersparnis und Sicherheit - sowohl rechtliche Sicherheit als auch die Sicherheit, dass man auf Standards aufbaut, die erprobt sind. Und viele könnten sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren - anstatt immer wieder ein neues Regelsystem aufzubauen (Handwerk), wird an dem gearbeitet was die eigentliche Kreativität ausmacht.

Für die Kundschaft ergibt das Arbeitsersparnis und Sicherheit - Arbeitsersparnis, weil man die Regeln nicht immer alle neu lernen muss und die Sicherheit, dass die Spiele eben auch erprobt und ausgewogen sind.
Die entstandenen Produkte wären leichter zu bewerten, weil die Basisregeln einheitlich sind und die entsprechenden AddOns schneller einschätzbar in ihren Auswirkungen sind. Dadurch fallen unausgewogene Eigentore sehr schnell auf und damit aus dem Raster.
Und wahrscheinlich würde das Angebot wachsen - weil es leichter fällt, etwas zu veröffentlichen.
Außerdem käme mehr Angebot aus dem eigenen Kulturkreis und nicht überwiegend als Übersetzung aus den USA oder sonst woher.

Welche OGLs wären erfolgreich?
Na zuerst einmal die, die vernünftig ausgearbeitet sind und auch getestet wurde.
Und in zweiter Instanz die, welche die Spielweisen am besten unterstützen, die am meisten gefragt sind.
Letztendlich würde man am Erfolg der OGLs auch sehen, wie die meisten spielen wollen.

Was hätte das für die nicht OGL Verlage zur Folge?
Konkurrenz belebt das Geschäft...
Na, zuersteinmal könnten sie ihre Settings auch als Alternative auf einen Standard setzen.
Und sie würden anhand der Erfolge auch abschätzen können welche Spielweisen gefragt sind.
Und die Vergleiche wären schnell da, wo man selbst besser ist, oder sich verbessern sollte.

Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, wieviele potentielle Autoren es im deutschsprachigen Raum gibt.
Je mehr es gibt, desto mehr würden die Existenz von OGLs bewirken.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 11:24 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #21 am: 26.06.2008 | 11:23 »
ich sehe/hoffe bei sw als gegenteil zu den üblen regelboliden derzeit großes potential auch in deutschland.
Nur in sofern, wie auch eine OGL draus wird.
Wenn es ein zweiter GURPS wird, wo jeder sein eigenes Zeug werkeln aber nicht veröffentlichen kann, dann wird SW wohl nur sehr wenig an Änderung bringen.
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Offline Vash the stampede

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #22 am: 26.06.2008 | 11:30 »
... eine nWoD OGL (ich weiss letztere existiert gar nicht). ...

Eine Sache, die ich aber sehr genial finden würde. Wenn es sie denn gäbe. ::)
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Offline JS

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #23 am: 26.06.2008 | 11:33 »
Nur in sofern, wie auch eine OGL draus wird.
Wenn es ein zweiter GURPS wird, wo jeder sein eigenes Zeug werkeln aber nicht veröffentlichen kann, dann wird SW wohl nur sehr wenig an Änderung bringen.

das setzte ich mit meiner aussage voraus.
 :)

momentan habe ich das gefühl, daß viele autoren all ihre kraft ins handwerk legen und für den rest, dem eigentlich wichtigen, kreativen teil, nicht mehr genügend atem haben. cthulhutech, elyrion... massenhaft crunch, verhältnismäßig wenig fluff. dann lieber ein cooles setting voller fluff mit bekannten regeln durch eine ogl.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 11:35 von JS »
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Offline Vash the stampede

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #24 am: 26.06.2008 | 11:45 »
...
dann lieber ein cooles setting voller fluff mit bekannten regeln durch eine ogl.

Ich denke, das neben den sowieso schon bestehenden Settings, die meisten lieber System- als Settingbastler sind. Zumindest wenn es ans Veröffentlichen geht. Was ja auch wiederum durch eine nie existierende OGL bedingt ist, zumindest in Deutschland. Und wenn ich mich hier im Tanelorn umschaue, dann sind Systembauer auch höher angesehen als Settingbauer. ;)
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