Jetzt zitiere ich mich mal wieder selbst:
Was wäre, wenn wir in Deutschland mehr OGLs hätten?
Nehmen wir mal an, wir hätten eine ernstzunehmende d20 OGL, eine Savage Worlds OGL, eine Runequest OGL und eine nWoD OGL (ich weiss letztere existiert gar nicht). Also nicht nur d20 sondern Vielfalt.
Jeder Kleinverlag und jeder Fan könnte auf Basis dieser Material zu seinem Lieblings-Regelsystem veröffentlichen.
Was würde passieren?
Kurze Antwort: Ich weiss es nicht!
Ich vermute, es würde die deutsche Rollenspielszenerie für alle transparenter machen.
Lange Antwort mit vielen Vermutungen:
Also zunächst einmal würden wir dann sehen, wie aktiv die deutsche Rollenspielerszenerie wirklich ist.
Im schlechtesten Fall würde GAR nichts passieren, weil die deutschsprachigen Rollenspieler alles Schnarchnasen sind.
Der Vorwurf existiert ja schon länger. Nur glaube ich, dass er nicht stimmt (Vermutung).
Aber spinnen wir mal ein bisschen rum...
Jeder, der ein gutes Setting auf der Pfanne hat, kann sich die OGL nehmen, die ihm am Besten gefällt und seine Hintergrundswelt darauf angepasst veröffentlichen - gegebenenfalls mit einigen Regelergänzungen.
Vorteil der OGL - der Regelkern muss nicht immer neu erfunden werden.
Für die Autoren ergibt das Arbeitsersparnis und Sicherheit - sowohl rechtliche Sicherheit als auch die Sicherheit, dass man auf Standards aufbaut, die erprobt sind. Und viele könnten sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren - anstatt immer wieder ein neues Regelsystem aufzubauen (Handwerk), wird an dem gearbeitet was die eigentliche Kreativität ausmacht.
Für die Kundschaft ergibt das Arbeitsersparnis und Sicherheit - Arbeitsersparnis, weil man die Regeln nicht immer alle neu lernen muss und die Sicherheit, dass die Spiele eben auch erprobt und ausgewogen sind.
Die entstandenen Produkte wären leichter zu bewerten, weil die Basisregeln einheitlich sind und die entsprechenden AddOns schneller einschätzbar in ihren Auswirkungen sind. Dadurch fallen unausgewogene Eigentore sehr schnell auf und damit aus dem Raster.
Und wahrscheinlich würde das Angebot wachsen - weil es leichter fällt, etwas zu veröffentlichen.
Außerdem käme mehr Angebot aus dem eigenen Kulturkreis und nicht überwiegend als Übersetzung aus den USA oder sonst woher.
Welche OGLs wären erfolgreich?
Na zuerst einmal die, die vernünftig ausgearbeitet sind und auch getestet wurde.
Und in zweiter Instanz die, welche die Spielweisen am besten unterstützen, die am meisten gefragt sind.
Letztendlich würde man am Erfolg der OGLs auch sehen, wie die meisten spielen wollen.
Was hätte das für die nicht OGL Verlage zur Folge?
Konkurrenz belebt das Geschäft...
Na, zuersteinmal könnten sie ihre Settings auch als Alternative auf einen Standard setzen.
Und sie würden anhand der Erfolge auch abschätzen können welche Spielweisen gefragt sind.
Und die Vergleiche wären schnell da, wo man selbst besser ist, oder sich verbessern sollte.
Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, wieviele potentielle Autoren es im deutschsprachigen Raum gibt.
Je mehr es gibt, desto mehr würden die Existenz von OGLs bewirken.