Du redest am Thema vorbei und spiegelst nur meine Aussage.
Du sagst also doch auch selbst, daß immersions-unterstützende Regeln funktionale Regeln
sind? Warum dann die beiden folgenden Fragen? Andernfalls ist, was Du unter "spiegeln" verstehst, für mich mit diesem Begriff jedenfalls nicht verbunden.
Was sind sind Rollenspielunterstützende Regeln?
Was sind nicht behindernde Regeln?
Das ist vom Spieler und von der Spielrunden abhängig: Was den einen unterstützt, mag den anderen hindern; und ein Spieler, der sich gut unterstützt fühlt, kann die Spielrunde ebenso inspirieren (und damit die mangelnde Unterstützung für die anderen ausgleichen), wie die Probleme eines sich durch die Regeln behindert fühlenden Spielers zu Problemen für die ganze Gruppe werden können. Allgemeingültige Aussagen sind unter den gegebenen Voraussetzungen (nicht "genormter" Menschen) nicht möglich.
Was also mich angeht:
Nicht behindernde Regeln sind diejenigen, die es mir erlauben, innerhalb der Fiktion in dem von mir gewünschten Maß und Umfang zielgerichtet Wechselwirkungen zwischen dem fiktiven Charakter und der fiktiven Umwelt zu initiieren und weiterzuführen (d.h.: seine Rolle zu spielen, ohne "auftauchen" zu müssen, um aus der Außenperspektive zu prüfen). Rollenspielunterstützende Regeln leisten zu diesem noch, mich (innerhalb der Fiktion, d.h. ohne "Auftauchen") auf mögliche Interaktionen hinzuführen und mir Wege aufzuzeigen, Ziele des Charakters zu finden, und die prinzipielle Umsetzbarkeit zu gewährleisten. (Und wenn sie dazu Zahlen liefern, ist das für mich okay, weil Zahlen für mich Vorstellungen unterstützen bzw. verfeinern können. Das Nachschlagen solcher Regeln in den Regelwerken muß natürlich vor dem Spiel erfolgen, um die Immersion währenddessen so wenig wie möglich zu brechen.)
Und ich denke, daß die meisten Regeln so entworfen sind, daß sie nach Ansicht des/der Autoren auch
das leisten - was ja auch sinnvoll ist, denn wenig Rollenspielregelwerke werden sich auf die Fahnen geschrieben haben, Rollenspiel behindern zu
wollen. Daß es trotzdem dazu kommt, daß ich Regeln als "behindernd" wahrnehme, liegt vermutlich daran, daß Maß und Umfang, in denen ich Wechselwirkungen gestalten möchte, nicht mit denen übereinstimmen, die der Autor oder die Autoren sich gedacht haben. Andererseits sind mir bereits auch einige Rollenspiele begegnet, bei denen das Problem vor allem ein quantitativer
Mangel an unterstützenden Regeln war.