Autor Thema: Wenn SCs Hilfe holen  (Gelesen 7821 mal)

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Offline Cassiopeia

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Wenn SCs Hilfe holen
« am: 6.07.2008 | 10:24 »
Wir spielen ein klassisches (Fantasy-)System in dem die SCs Probleme anderer Leute lösen (böse Schwarzmagier fangen, Dörfer beschützen, das übliche).

Die Situation:
Die SCs haben eine unrechte Situation erkannt, die es zu verhindern gilt. Aber anstatt die Sache selber anzugehen, berichtet man lieber den zuständigen "Behörden" (Stadtwache, Tempel). Schließlich ist es ja deren Job sich um sowas zu kümmern.

Das Dilemma:
- ingame macht es Sinn sich Hilfe zu holen, schließlich ist diese ja genau dafür da.
- ingame reduziert man nebenbei auch das Risiko für sich selber
- outgame nimmt man sich selber Spielszenen weg, in denen das Problem angegangen wird (u.U. der Kern des Plots).



Die sub-optimale Lösung:
(1) Man vereinbart mit den Spielern, dass diese die Dinge gefälligst selbst lösen anstatt Hilfe zu holen.
(2) Als SL sorgt man dafür, dass keine Hilfe verfügbar ist, diese den SCs nicht glaubt, inkompetent ist, etc.
Bei Lösung zwei bekommt man irgendwann Glaubwürdigkeitsprobleme, denn wieso besteht die Stadtwache eigentlich immer aus Volldeppen und/oder Arschlöchern?

Wie kann man dieses Dilemma elegant auflösen?

Offline Pilger

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #1 am: 6.07.2008 | 10:32 »
Setz den Feind und mit ihm die Schranken für die Spieler in genau diese Behörden/mögliche Hilfsorganisationen, die eigentlich helfen sollten - der König soll ermordet werden, doch einer seiner engsten Berater (welcher?) muss offenbar dahinter stecken und dieser Verräter darf auf keinen Fall davon erfahren. Da man an den Beratern nicht vorbei kommt, will man an Königs Ohr, scheidet der offizielle Weg aus, man muss die Sache im Alleingang klären.
Unerwartete Hilfe/Hinweise von NSC auf der richtigen Seite sollten die Bühne dafür leicht bereiten können, ohne, dass erst ein allzu komplizierter, intrigenhafter Komplett von den Spielern selbst aufgedeckt werden muss (der ihnen erstmal ja verklickern soll, dass Gefahr durch einen unbekannten Verräter ihnen die offiziellen Wege versperrt).
« Letzte Änderung: 6.07.2008 | 10:39 von Pilger »

Offline Dash Bannon

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #2 am: 6.07.2008 | 10:38 »
machs persönlich
der Bösewicht/die Bösewichter haben den Spielercharakteren schlimmes getan (alter Erzfeind/tötet einen beliebten NPC/entführt ein Familienmitglied der SCs). Kurz: gibt ihnen nen Grund das selbst zu lösen.
Wenn es um irgendein Dorf mit irgendwelchen Leuten geht ist das nicht halb so interessant als wenn es um "ihr" Dorf geht (oder eben um Verwandte/Freunde).


Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Falcon

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #3 am: 6.07.2008 | 10:48 »
Ich habe diese Dilemma am Laufenden Band. Der Standardcharakter von Rollenspielern ist (imho) gierig,verantwortunglos,gleichgültig,eigenbrötlerisch.

Das Gegenteil, gerade im Fantasysetting, wäre mal eine angenehme Ausnahme.

trifft das auch auf deine Mitspielercharaktere zu, dann frage sie ob sie klassische Fantasyhelden spielen wollen. Wenn ja, sag ihnen sie sollen auch so handeln. Dazu gehören gewisse Konventionen, z.b. das Stadtwachen von alleine nichts auf die Reihe kriegen auf das die Spielercharaktere treffen. Und das sollte den SCs nicht egal sein.

Wollen sie die dunkelgrauen, obercoolen Unabhängigen spielen musst du wohl deine Abenteuer entsprechend anpassen. Wie Dorin sagt mach's persönlich. In solchen Fällen wirkt ein geklautes magisches Schwert meisst persönlicher als die entführte Mutter, achte mal darauf wie sie dann abgehen.
Ich würde auch ein paar Shadowrunvorlagen nach Fantasy verfrachten.

« Letzte Änderung: 6.07.2008 | 10:54 von Falcon »
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Offline Dom

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #4 am: 6.07.2008 | 10:49 »
Ich schieße einfach mal ein paar Dinge ziemlich ungeordnet in den Raum, die zum Thema gehören:

1. Du als SL bist nicht zuständig, eine coole Geschichte zu generieren – da müssen alle mit anpacken. Dazu gehört, dass die Helden sich auch heldig verhalten, wenn ihr was heldiges spielen wollt. Was sind denn das für Helden, wenn sie die örtlichen Behörden um Hilfe rufen?

2. Wenn die Helden aber keine Helden sind, sondern normale Bürger, die aus der Not heraus zu Helden werden, brauchen sie eine Umgebung, in der sie heldig sein müssen. Ihr müsstet dann in einer Gegend spielen, in der Helden benötigt werden: Vielleicht ist die Wache schwach, vielleicht korrupt, vielleicht gibt es auch gar keine Wache.

3. Aus welchem Antrieb heraus sollen die Helden denn helfen? Einfach, weil die Geschichte das vorsieht? Oder gibt es vielleicht persönliche Gründe? Ehre? Rum? Ehrgeiz? Streit mit der Wache? Denk beispielsweise an das A-Team! Vielleicht werden die Helden von der Wache fälschlich beschuldigt und eingesperrt? Wenn sie dann fliehen, sind sie in so einer Rolle und können nicht mehr die Wache holen.

4. Wenn die Spieler ihre Charaktere die Wache um Hilfe bitten lassen, haben deine Mitspieler vielleicht gar keine Lust auf "das Übliche". Vielleicht solltet ihr einfach was anderes, was unübliches spielen. Redet mal drüber, es könnte sich lohnen.

5. Insgesamt klingt das für mich nach einem klassischen Fall von Selbst-Austricksen: Der SL oder die ganze Gruppe hat sich auf ein Setting geeinigt, das für das, was man spielen möche, ungeeignet ist. Wenn ihr also das Übliche spielen wollt: Verändert eure Welt so, dass es geht. Oder verändert die Charaktere so, dass es geht. Siehe auch 2. und 3.

6. Habt ihr ein Thema in eurem Spiel? Sind die Charaktere Teflon-Billys oder gibt es etwas, womit sie der SL packen kann? Wenn man sie packen kann: Pack sie! Bringe die Familie in Gefahr, den Lehrmeister. Arbeite gegen die Prinzipen und die Ehre des Kriegers. Beleidige ihre Götter, ermorde ihre Kinder, lass sie beim Barden-Wettstreit gegen einen Ork verlieren!

7. Gib den Charakteren die Konsequenzen dafür, dass sie lieber die Wache holen, statt selbst zu helfen. Ihr guter Ruf als Retter in der Not steht auf dem Spiel. Insbesondere, wenn die Wache mal bei der Hilfe versagt und eine andere Heldengruppe einspringt. Wenn Lieder über das Versagen der Helden oder den Ruhm der anderen Gruppe die Runde machen: Hey, cool!


« Letzte Änderung: 6.07.2008 | 10:51 von Dom »

Online Maarzan

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #5 am: 6.07.2008 | 11:17 »
Gehören die Charaktere dann nicht eher in eine solche "offizielle" Gruppierung. Und wenn man sich von modernem Rechtsstaat und Behördendenken freimacht, sowie die typischen Kommunikationszeiten berücksichtigt, sollten auch die persönlichen Freiheiten nicht zu kurz kommen - wenn als Standard nicht die Freiheit des in seiner Aufmerksamkeitsspanne benachteiligten Psychopaths angenommen wird.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Merlin Emrys

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #6 am: 6.07.2008 | 11:35 »
Schwarzmagier und Stadtwache? Das klingt nach Fantasy und quasi-mittelalterlichem Setting?
Dann wäre auch für mich der beste Ansatzpunkt die Überlegung, daß die "offizielle" Hilfe keine moderne Polizei ist. In einem Dort gibt es unter Umständen nur die "Honoratioren", die eventuell mit privaten Problemen ausgelastet sind (die Tochter will morgen heiraten, ein Haus im Dorf ist abgebrannt und jetzt muß eine Familie untergebracht und versorgt werden, ...). Stadtwachen gibt es, wie der Name sagt, vornehmlich in der Stadt - und die ist unter Umständen etwas weiter weg und muß sich ja auch um alle möglichen anderen Probleme kümmern, sowohl in ihrem eigenen Ort wie in den anderen Dörfern der Umgebung. Daß einfach niemand da ist, um sich um Probleme zu kümmern, dürfte da die normale Erfahrung sein.

Ich würde nicht unbedingt sagen, daß man die Charaktere beschämen oder niedermachen muß, wenn sie sich vernünftig verhalten und erstmal den "Rechtsweg" einschlagen wollen; immerhin dressiert man sie andernfalls praktisch ja doch zu reinen Auftragsmördern (wenn auch immer für "das Gute" usw.), und das wollen vielleicht die Spieler so wenig wie die Charaktere? Und auch daß die Welt sich nicht nur um sie dreht, kann durchaus gewünscht sein. Voraussetzung ist dann allerdings (und das würde ich für ein Thema halten, über das man reden sollte): Sind die Charaktere als "hilfsbereit" angelegt? Wenn ja, reicht vielleicht die Erkenntnis, daß die "Ordnungsmacht" zwar nicht inkompetent oder schwach, aber trotz allem schon überlastet und noch dazu weit weg ist und Hilfe jetzt not tut (was in einer vormodernen Welt nicht unplausibel sein sollte), um selbst auch einzugreifen.

Wenn sie als "nicht hilfsbereit" angelegt sind, wird es schwieriger. Dann würde ich als Spielleiter wohl darauf achten, daß sie mit jeder Spielsitzung ihren Zielen näher kommen - auch wenn es dann bedeutet, nur eine Kampagne zu spielen und danach mit anderen Charakteren weiterzumachen.

Ein

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #7 am: 6.07.2008 | 11:47 »
Wenn die Spieler offizielle Wege einschlagen wollen (was ich per se erst einmal sogar positiv finde, denn es zeigt, dass die Spieler nicht auf ausgelatschten Einsamer-Held-Pfaden wandern), dann lasse sie den offiziellen Weg einschlagen und toppe es noch:

Mache sie zu einem Teil davon!

Lasse die Helden nicht nur einfach irgendwelche daher gelaufene Strauchdiebe sein, sondern Shire-reeve/Magistraten sein. Vertreter der Krone, die für Ordnung in einem Distrikt zu Sorgen haben.

Offline Blizzard

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #8 am: 6.07.2008 | 11:57 »
Dieses Problem ist mir auch bekannt, aber auch dafür gibt's Lösungen. ;)

Die eine wäre, wie Dorin schon sagt, das ganze auf der persönlichen Schiene abzuhandeln. Problem: Das geht manchmal. Wenn es aber dauernd auf der persönlichen Schiene abgehandelt wird's irgendwann langweilig werden, weil es stets das Selbe ist. Vermeintliche Standardprobleme von NPCs sollten daher nicht zu oft mit irgendwelchen persönlichen Problemen (Stichwort:Hintergrundgeschichte) von SCs kombiniert werden. Wie gesagt, wenn es darum geht, dass die SCs sich selbst um das Problem kümmern kann man das machen, es sollte aber nicht zum "Dauerbrenner" werden.

Eine andere Möglichkeit ist die, die Dom schon vorgeschlagen hat. Die offizielle Hilfe, die in Anspruch genommen wird bzw. werden kann...ist auch nicht ganz koscher. Vielleicht sind die Wachen korrupt? Vielleicht haben die Wachen grade was besseres zu tun? Und nebenbei bemerkt: Stadtwachen gibt's eigentlich nur in der Stadt...Und dann wäre da noch die Möglichkeit, dass die SCs den Auftrag/das Problem möglichst ohne grosses Aufsehen zu erregen, lösen sollen, und je weniger Leute davon wissen, desto besser. Natürlich kann man das auch so aufziehen, dass die Wachen den SCs erstmal nicht glauben. Aber meiner Erfahrung nach setzten die SCs dann eher alles daran, die Wachen doch noch überzeugen zu können, anstatt zu sagen: " Ok, dann nehmen wir die Sache in unsere eigene Hand (und lösen das auf unsere Art und Weise...)

Die SCs könnten ja auch gesucht oder nach ihnen gefahndet werden, da ist es sicherlich nicht so ratsam, irgendwelche offiziellen Stellen aufzusuchen...
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Offline Schlangengott

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #9 am: 6.07.2008 | 12:09 »
Ähhhhmmm...wie wäre es mal mit einem ganz einfachem und direkten Grund:



GOLD UND RUHM???


Ich meine, wenn die Charaktere einen Auftrag erhalten, dann will der Auftraggeber doch aus irgendwelchen Gründen nicht, dass die Stadtwächter das machen - im Gegenteil: Die Stadtwache sind ihre Gegner, da diese doch diese gesetzlosen Abenteurer verhaften will - also: Wenn sie die Stadtwache beauftragen vergeigen die Charaktere es, weil sie dann den Auftrag abgegeben haben und dann gibt es auch keine Belohnung. Normalerweise muss man den Charakteren es nicht zwei mal sagen den Oberbösewicht zu stoppen, denn der wird ja Gold und/oder Artefakte bei sich haben - außerdem gibt dessen direkte Ergreifung Erfahrungpunkte...???


Gibst du den Charakteren denn jedes mal die Belohnung trotz des Einschaltens der Stadtwache???
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Albert Camus

"Auf jeden Fall ist dieser "Auteur" (Schlangengott) ein echtes Phänomen. Eine Art Rollenspielentwickler-Kaspar-Hauser-Kaiser-Caligula-Chimäre. Da DARF, nein da MUSS man gespannt sein."

Zornhau

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #10 am: 6.07.2008 | 12:17 »
Die Spieler haben da eine nette Idee, wie man das Problem lösen kann.
Wie oben schon geschrieben wurde, könnte man die Chars kurzfristig für den Dienst in der Wache einziehen:
"Ich habe schon viel von euren Heldentaten gehört! und ernsthaft wir sind zwar die Wache, aber gegen diese Schwarzmagier sehen wir kein Land...wir stellen euch natürlich Verstärkung..oh dafür müsstet ihr alle Hauptfeldwebel sein *kram in einer Schublade* So, jetzt seid Ihr offiziell in der Wache. Ich kann euch fünf gute LEute mitgeben!..und bringt sie mir bitte heil wieder, wir kennen uns hier alle."

könnte dann auch lustig sein, vor ALlem, wenn die chars dann stadtbekannt in einer Kneipe sitzen und die nächste Kneipenschlägerei ausbricht, die chars mitmischen und alle sich verkrümeln...;D

Ein

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #11 am: 6.07.2008 | 12:25 »
Ja, sowas funktioniert sehr gut. Es macht die Spielwelt lebendiger, es schafft Bindungen zwischen den SCs und den NSCs und es nimmt Spielerinput auf. Damit hat man 3 typische Mängel des Rolenspiels mit einer Klappe geschlagen.

Offline reinecke

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #12 am: 6.07.2008 | 19:59 »
Die Lösung von der Deskruktiven Kritik ist die beste, denke ich.

Einzig lässt sie sich vermutlich nicht bei jedem Problem anwenden. Da ja in vielen Fantasy-Abenteuern die Spieler auch noch klassische Stadtbüttel-Aufgaben übernehmen sollen: Morde aufklären und so was.
Abhilfe: so was nicht mehr spielen. ;)

Kurz:
- Destrukritik lösung
- Ruhm und Gold gibts nur für den Helden
- Diskretion
3 Lösungen fürs Problem.

Von korrupten Stadtwachen überall würde ich abraten...

Offline Feuersänger

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #13 am: 7.07.2008 | 01:23 »
Mir gefällt vor allem die Idee, die SCs selber zu einer Sheriff's Posse oder zu Magistraten zu machen, wenn die Spieler eh so ticken. Davon abgesehen, hier mein Senf im Wert von 2 cent:
* Beispiel Schwarzmagier oder sonstiger Zauberervillain: die Stadtwache oder was auch immer hat tatsächlich nicht die Mittel und Fähigkeiten, um gegen sowas vorzugehen. Im günstigsten Fall zucken sie mit den Achseln und sagen "Tut mir leid, ich bin zwar Soldat, aber ich bin nicht verrückt!" - im ungünstigsten Fall stehen sie schon längst unter dem Einfluss besagten Villains.
* Beispiel weltliche Bedrohungen: Stadtwachen etc. leiden gerne an Personalmangel, oder sind korrupt (siehe A-Team), oder inkompetent (Chief Wiggum).

* Alternativ Spieß umdrehen: "Sehr gut, Bürger! Wir werden der Sache sofort nachgehen! Bleiben Sie wachsam!" *salutiert* - und damit sind wir fertig für heute. Sitzung beendet. 50 XP für jeden fürs erfolgreiche Einschalten der Behörden, bis nächste Woche dann. Achja, gehen eure SCs eigentlich einer geregelten Arbeit nach, oder wovon lebt ihr?

Ich glaube, ich persönlich würde, wenn meine Spieler sowas versuchen würden, kurzerhand die letzte Variante wählen. Da kann dann auch niemand "Spielleiterwillkür!" schreien -- die Spieler bekommen schließlich genau das, was sie haben wollten.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Wolf Sturmklinge

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #14 am: 7.07.2008 | 09:09 »
* Alternativ Spieß umdrehen: "Sehr gut, Bürger! Wir werden der Sache sofort nachgehen! Bleiben Sie wachsam!" *salutiert* - und damit sind wir fertig für heute. Sitzung beendet. 50 XP für jeden fürs erfolgreiche Einschalten der Behörden, bis nächste Woche dann. Achja, gehen eure SCs eigentlich einer geregelten Arbeit nach, oder wovon lebt ihr?

Ich glaube, ich persönlich würde, wenn meine Spieler sowas versuchen würden, kurzerhand die letzte Variante wählen. Da kann dann auch niemand "Spielleiterwillkür!" schreien -- die Spieler bekommen schließlich genau das, was sie haben wollten.
Bingo! So geschehen vor einiger Zeit, aber es war extrem heilsam. Ich habe die Erfolgsquote der Stadtwache kurz überschlagen und einen einzelnen Würfel geworfen. Glück für die Stadtwache...
Wäre es anders gekommen, hätte ich die Überlebenden der Wache vielleicht die SC aufsuchen lassen um von dem Dilemma zu berichten.

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #15 am: 7.07.2008 | 10:21 »
* Alternativ Spieß umdrehen: ":.."
Ich glaube, ich persönlich würde, wenn meine Spieler sowas versuchen würden, kurzerhand die letzte Variante wählen. Da kann dann auch niemand "Spielleiterwillkür!" schreien -- die Spieler bekommen schließlich genau das, was sie haben wollten.
Ich halte das irgendwie für suboptimal, immerhin trifft man sich, um SPaß zu haben. Wenn man jetzt als SL bei jeder alternativen Problemlösung, die man selbst nicht mag, das Handtuch wirft und auf der MEtaebene zurückschlägt, hat man weniger Freude an der Sache als man haben könnte.

sers,
Alex

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #16 am: 7.07.2008 | 10:29 »
Naja, mal als "Drohung", weil man annimmt, dass die Spieler dann anfangen werden zu protestieren, damit man eine Grundlage hat, um mal drüber zu reden, wie sowas künftig behandelt werden soll...warum nicht?

Schließlich könnte man auch sagen:
Zitat
Ich halte das irgendwie für suboptimal, immerhin trifft man sich, um Spaß zu haben. Wenn man jetzt als SC bei jeder Problemstellung, die man selbst nicht mag, das Handtuch wirft und auf der Ingame-"Dafür gibt es doch Behörden"-Ebene zurückschlägt, hat man weniger Freude an der Sache als man haben könnte.
Es treffen sich doch alle, um gemeinsam Spaß zu haben und als SL von der Spielern dermaßen ausgebremst zu werden stelle ich mir auch nicht sonderlich spaßig vor...
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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #17 am: 7.07.2008 | 10:40 »
Zitat
Es treffen sich doch alle, um gemeinsam Spaß zu haben und als SL von der Spielern dermaßen ausgebremst zu werden stelle ich mir auch nicht sonderlich spaßig vor...
Wenn so etwas passiert, existiert das Problem meist schon vorher. Z.B. wurden die Spielvorstellungen der Spieler und des SLs nicht ausreichend diskutiert/aufeinander abgestimmt. Im Grunde ist das wieder einer Out-of-Game-Probleme, welches hier versucht wird mit Ingame-Lösungen bekämpft zu werden.

Wenn so etwas passiert, sollte man einfach kurz unterbrechen und die Spieler fragen, was sie überhaupt wollen. Wollen sie überhaupt Klischee-Helden sein? Wenn man wie erwachsene Menschen miteinander umgeht, dann sollte das eigentlich auch klappen.

Offline reinecke

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #18 am: 7.07.2008 | 10:48 »
Ehrlich gesagt, würde ich die Out-Of-Game-Diskussion erst bei wiederholtem Eintreten solcher Situationen ansetzen.

Wenn es auch einfacher geht, mit der hier vorgeschlagenen adhoc Lösungen, würde ich diese vorziehen. Das unterbricht nicht das Spiel, ist ein Wink mit dem Zaunpfahl und erzeugt noch zusätzliche Spannung.
-> Wache überträgt ihre Aufgabe auf die SC

Grundsätzlich sehe ich bei dieser expliziten Situation aber nicht das Problem bei den unterschiedlichen Vorstellungen der Spielerinnen und Spielleiterinnen, sondern beim Abenteuerdesign.
Entweder es ist vorgesehen, dass die SCs sich noch Hilfe holen, und sie brauch die auch, dann super, nehmen wir sie mit oder aber es gibt diese Möglichkeit gar nicht erst.

Offline Lord Verminaard

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #19 am: 7.07.2008 | 10:50 »
Hallo Cassiopeia,

es sind schon einige nützliche Tipps gegeben worden, aber damit wir besser auf deine Situation eingehen können, wären ein paar weitere Details nützlich.

Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich mich schon über schlechte Abenteuer geärgert habe, in denen irgendwelche hergelaufenen inkompetenten Abenteurer (die Spielercharaktere), noch dazu ihrem Profil nach eher wenig qualifiziert für die anstehende Aufgabe, mit wahnsinnig wichtigen und super bezahlten Aufträgen bombardiert werden, gleichzeitig aber jeder dumme Stadtbüttel sie im Zweikampf nass macht (weil sie ja gelegentlich auch mal gefangen genommen werden sollen und außerdem damit sie nicht über die Stränge schlagen). Also, dass es so nicht läuft, das ist schon dein Job als SL.

Klar werden die Spieler checken, dass du planmäßig dafür sorgst, dass sie eben die Sache selber in die Hand nehmen müssen. Aber das ist immer noch viel besser, als wenn sie die Sache nur aus gutem Willen selber in die Hand nehmen, aber dabei die ganze Zeit denken, eigentlich ist das bescheuert, warum sage ich nicht einfach im Tempel bescheid?

Wie mächtig sind denn die Charaktere? Eher so die klassischen Luschen, DSA 3, Stufe 1, oder können die schon was? Wie ist die Gruppenzusammensetzung, welche Klassen haben die Charaktere, wo befinden sie sich? Ziehen sie einfach so durch die Lande, oder haben sie irgendwelche Pflichten und/oder Ziele? Welches System spielt ihr, und welches Setting?

Gruß Vermi :)
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Offline Merlin Emrys

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #20 am: 7.07.2008 | 10:50 »
Naja, mal als "Drohung", ...
Wenn einer beginnt zu drohen, ist das Spiel meine Erachtens so oder so längst am Ende. Mit einem Spielleiter oder Spieler, der mir droht, werde ich nicht weiterspielen.

Und noch dazu, weil man als Spielleiter versagt hat (um es mal ganz hart zu formulieren; es soll kein Vorwurf an Dich sein, Cassiopeia, es wäre nur meine Selbsteinschätzung in so einem Moment)? Weil ich nicht in der Lage war, die Plausibilität der fiktiven Umgebung zu wahren, in der die Handlungen stattfinden? Worauf sollen sich die Spieler denn verlassen, wenn nicht auf ihre Vorstellungen davon, wie ein geregeltes Leben in einem fiktiven Staat stattfindet? Solange sie keine Beschreibungen haben, die solche Vorstellungen korrigieren (sondern anstelle dessen vielleicht noch eine gewisse "Obrigkeitshörigkeit" in ihrer Umgebung beobachten können), müssen sie annehmen, daß Büttel, Stadtwachse usw. diejenigen sind, die für die Ordnung sorgen dürfen und sollen. Andernfalls müsste die Gesellschaft eigentlich notwendigerweise eine sein, in der Selbstjustiz konsequent geübt wird; warum sollte ein Dorf in einer solchen Gesellschaft sich bequemen, auf "dahergelaufene Abenteurer" zu warten?

Die Spieler haben immer nur einen Bruchteil der Informationen über die Welt und die Ideen des Spielleiters. Sie müssen weit, weit mehr ergänzen, als sie geliefert bekommen. Und damit das funtkioniert, müssen sie eine Art "Schema" haben, nach dem sie ergänzen können; darum taugen völlig fremde Welten nicht sonderlich zum Rollenspiel: Es müsste viel zu viel Zeit in den Aufbau der Vorstellung investiert werden, der im "klassischen" Fall die Domäne des Spielleiters ist. Sie agieren eigentlich immer auf Vermutungen über die Umwelt, in der sich ihre Charaktere aufhalten, und es ist in meinen Augen die Pflicht des Spielleiters, diese Umwelt im Großen und Ganzen so gut als möglich konsistent und plausibel zu halten - weil andernfalls die Spieler nur noch rein zufällig agieren können.

[Nochmal ein Wort an Dich, Cassiopeie: Schon daß Du das Dilemma als solches erkennst und ja auch selbst bestätigst, daß es ingame Sinn ergibt, Hilfe zu holen, bedeutet, daß man Dir ein solches Versagen nicht vorwerfen kann! Das Versagen, um das es mir geht, wäre gerade da zu finden, wo der Spielleiter sinngemäß argumentiert: "Ihr wißt doch, daß Ihr nicht tun dürft, was eigentlich ingame das richtige und sinnvolle Verhalten wäre, nämlich Euch an andere zu wenden! Wie soll es denn dann zu Abenteuern kommen??!"]

Und noch etwas fehlt den Spielern: Das Wissen darum, wo der "Plot" beginnen wird. Vielleicht beginnt er ja erst, wenn die Stadtwache (wie es ihre Aufgabe ist) irgendeinen nebensächlichen Stolperstein aus dem Weg geräumt hat? Natürlich kann man ihnen sagen: "Heute geht es um dies und das." Aber ich fände das als Spieler unattraktiv; es nimmt der Geschichte viel von ihrer Authentizität. Für mich heißt "Heldentum" aber nicht, die Regeln der Gesellschaft nach Belieben mit Füßen zu dürfen, "weil man ja schließlich ein Held ist".
Und wenn sie dann tun, was sie für richtig halten - ihnen dann Drohungen mit auf den Weg zu geben... Wie gesagt, ich würde die Gruppe dann wohl schleunigst verlassen.
« Letzte Änderung: 7.07.2008 | 10:57 von Merlin Emrys »

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #21 am: 7.07.2008 | 10:56 »
Wenn einer beginnt zu drohen, ist das Spiel meine Erachtens so oder so längst am Ende. Mit einem Spielleiter oder Spieler, der mir droht, werde ich nicht weiterspielen.
Drohung ja auch mit Anführungszeichen...  ::)

Ich sehe das grundsätzlich so ähnlich wie Ein und wollte auch nur sagen, dass ich den Vorschlag (Büttel: "Ja, wir kümmern uns drum. Schönen Tag noch Bürger.") allerhöchstens als Aufhänger für eine Out-of-Game-diskussion nehmen wollen würde.
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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #22 am: 7.07.2008 | 10:58 »
Ja, Darkling, aber dann ist das Spiel schon ausgebremst, der Spaß genommen und eventuell mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Viel effektiver wäre es, wenn die Stadtwachen einfach die Aufgabe delegieren, die SCs den Job machen wie geplant, am Ende halt noch von der Stadt nen Orden bekommen und sich ienmal mehr als Helden fühlen dürfen.
Danach kann man den Leuten noch sagen: So Jungs, und beim nächsten Mal, kümmert ihr euch gleich selbst drum!

Offline Merlin Emrys

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #23 am: 7.07.2008 | 10:58 »
Drohung ja auch mit Anführungszeichen...  ::)
Trotzdem wäre es für mich schon der Punkt, wo das Spiel am Ende ist und ich merke, daß ich jetzt besser gehen sollte...

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Re: Wenn SCs Hilfe holen
« Antwort #24 am: 7.07.2008 | 11:05 »
@Darkling
Du hast Recht meine Wortwahl war ein wenig mißverständlich.
Abseits von den Vorstellungen der CHarakterrollen und der SPielwelt kann ganz pauschal sagen:
Als SL ist man gekränkt, wenn Vorbereitungszeit den Bach heruntergeht.
Als Spieler mag man Aufgaben nicht lösen, die man nicht mag. (Ich spiele HnS, ich will jetzt nicht mit der Prinzessin flirten...ich entführe sie!)

Da ich den SL immer auch ein bisschen in der Bespaßerrolle sehe (weswegen er/sie auch immer mit Süßigkeiten versorgt wird...;D), halte ich letzteres für schlimmer. nicht umsonst bin ich mittlerweile ein Fanboy von Flags und von den Spielern geschriebenen R-Maps und c-Maps...

Wenn natürlich die Spieler immer blockieren, dann ist es (soweit ich es mir vorstellen kann) immer so, wie Ein es oben sagt.

@Topic
Meine Vermutung, warum diese Situation auftritt, ist die, dass die SPieler die Situation ihrer Charaktere so einschätzen, dass sie Hilfe brauchen.
Wenn in meiner Planung für das Abenteuer keine Hilfe vorgesehen ist, ich aber von Zombiehorden und Schwarzmagiern schpreche, die an anderer Stelle Armeen vernichtet haben, dann ist es sogar charaktergerechtes Verhalten, Hilfe zu suchen.

Bei der Wache finden sie Hilfe...dafür ist sie da.(Alternativ kann man die CHars eh als ungewaschene Heckenpennende LAndstreicher dastehen lassen, die eher selbst als Ärgernis angesehen werden und die völlig unglaubwürdig sind, weil in der Kleinstadt jeder jeden kennt...)
Wenn Das Problem vorher ohne HIlfe zu bewältigen war, dann ist jetzt hat mit HIlfe zu bewältigen...Wenn vorher eine Niederlage vorgesehen war (weil man nur den Char einführen wollte *DSA wink*), dann kann man die Spieler jetzt vllt. sogar belohnen, poder mit einem Abendessen beim Bürgermeister im Nachhinein bestrafen ("Wir gehen nicht zur Wache! Danach will wieder die aufgetakelte Kampffregatte des Bürgermeisters mit mir ins Bett und schafft das auch noch....*SPieler grummelt über seine 3er WIllenskraft*)
solange es dann etwas zu schmunzeln gibt, fände ich das sogar als Spieler selbst lustig.
sers,
Alex