@Railroading:
Da ich den Spielern die Wahl lasse, ist es kein Railroading mehr.
Das sehe ich anders.
Es ist vollkommen egal, ob Du den Spielern eine fiktive Wahl läßt, denn nach dem Spiel kann ich Dir immer eine Million Alternativen präsentieren, was man hätte machen können und wie man es hätte begründen können, dass man so handelt.
Nach dieser Definition gäbe es überhaupt kein Railroading, denn letztendlich hätten die Spieler ja sogar die Wahl gehabt, nicht mitzuspielen.
In Sachen Railroading kommt es darauf an, was die Spieler wahrnehmen, und wie sie empfingen, ob es echte Alternativen in Handlungsmöglichkeiten gab. Also definiert der Spieler hinterher, ob Railroading entstanden ist.
Natürlich kann man Railorading forcieren, indem man den Spielern so eindeutig keine Wahl läßt, dass sie gar nicht anders empfinden können. Aber ansonsten kannst Du auch subtiles Railroading machen und dann ist es nur die Frage, inwiefern der Spieler für seinen Charakter Alternative Handlungs- und Reaktionsmöglichkeiten gesehen hat.
Und da Du Deine Spieler und deren Charaktere und dergleichen kennst und die Situationen als Spielleiter erstklassig manipulieren kannst, kannst Du es immer so drehen, dass die Spieler eigentlich keine Wahl haben.
Die Spielercharaktere in eine Falle locken, in der sie mit Sicherheit umkommen ist Railroading.
Die Spielercharaktere durch die Entführung eines SC in eine Falle locken ist auch Railroading, weil es moralische Erpressung ist.
Da gibt es keine "Wahl" zu Hause zu bleiben. Da gibt es nur "wir boxen ihn raus, auch wenn wir alle draufgehen".
Es ist und bleibt Railroading.
Aber das ist nicht das Problematische! Railroading kannst Du als Mittel einsetzen.
Es wird Spieler geben, die das in Ordnung finden und es wird Spieler geben, die das daneben finden.
Ob Du diese Methode benutzt, ist allein Deine Sache, denn Du kennst Deine Spieler.
Aber bitte tu nicht so, als wäre es kein Railroading, denn DAS wäre dann scheinheilig.
"Sie hätten ja etwas anderes tun können" ist in solchen Situationen die Du anstrebst albern.
Dann hätten sie sich auch gar nicht erst einen Charakter machen müssen.
Also steh zu dem was Du machst und nenne das Kind beim Namen.
Denn wenn Du sicher bist, dass Deine Spieler nicht so Weicheier sind, wie wir alle,
dann kann es Dir ja auch egal sein, was es ist.
Denn dann kannst Du mit gutem Gewissen Hartwurst-Rollenspiel spielen.
Kostet laut Leonie drei Hella!