Autor Thema: Gruppe klatschen = Railroading?  (Gelesen 11524 mal)

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alexandro

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #50 am: 16.07.2008 | 15:35 »
Was Vermi geschrieben hat.

Wenn, der Einlader zweifelhaft genug ist, dass die Spieler auf die Idee kommen könnten, dass es eine Falle ist und daraufhin:
- nicht hingehen
- mehr Infos über die "Gastgeber" sammeln
- nicht hingehen
- einen Boten schicken und einen anderen Treffpunkt wählen
- nicht hingehen
- die Sache unsichtbar auszukundschaften
- nicht hingehen
etc.
dann ist es kein Railroading.

Wenn dagegen
- keinerlei Hinweise auf Täuschung existieren
- das Treffen von einen "guten Freund" der Gruppe einberufen wir (eigentlich ein polymorphter Drache, der aber natürlich seine Rolle vollkommen perfekt spielt und keinen Grund zu Zweifeln an seiner Identität gibt)
- es keinerlei Gerüchte gibt, dass sich derart mächtige Drachen in der Gegend aufhalten
- der SL die Spieler mit dem Ehrenkodex "erpresst" und alles andere als den (dummen) Frontalangriff zur Rettung des Freundes abschießt
dann würde ich mir als Spieler verarscht vorkommen. Natürlich kann man (mit einem Mindestmaß an Phantasie) all diese "Fehler" spielweltlogisch begründen, jedoch bleibt die Frage WARUM man das machen sollte. Was trägt es zum Spiel bei?

Wenn man doch darauf zurückgreift, dann sollte das, was die Spieler bei dem (erzwungenen) Treffen erwartet, besser VERDAMMT GUT sein (Nein, "Ihr werdet von übermächtigen Gegnern angegriffen und seid TOT!" ist NICHT verdammt gut).

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #51 am: 16.07.2008 | 17:51 »
Wie wäre es, wenn die Charaktere gar nicht sterben, sondern sie nur in einen todesähnlichen Zustand versetzt werden dank des lieben Nekromanten um die Ecke?
Das ist bei weitem nicht so dramatisch.


Wenn dagegen


Wenn man doch darauf zurückgreift, dann sollte das, was die Spieler bei dem (erzwungenen) Treffen erwartet, besser VERDAMMT GUT sein (Nein, "Ihr werdet von übermächtigen Gegnern angegriffen und seid TOT!" ist NICHT verdammt gut).
Okay, nochmal Klartext: Es gibt erst mal kein Treffen, ich wollte hier nur nicht von der Situation ausplaudern, da ich nicht weiß ob einer meiner Spieler hier mitliest. Ich gehe trotzdem mal drauf ein.

- mehr Infos über die "Gastgeber" sammeln
Unter Zeitdruck ziemlich schwer, aber nicht unmöglich.
- einen Boten schicken und einen anderen Treffpunkt wählen
Bote würde in diesem Fall getötet werden und sein Kopf an die Gruppe zurück geschickt werden.
- die Sache unsichtbar auszukundschaften
Hilft ja nicht die Feinde in der Ätherebene zu entdecken.


- das Treffen von einen "guten Freund" der Gruppe einberufen wir (eigentlich ein polymorphter Drache, der aber natürlich seine Rolle vollkommen perfekt spielt und keinen Grund zu Zweifeln an seiner Identität gibt)
Das wurde bereits versucht und ist gescheitert. Dabei ging es allerdings um etwas anderes.

- es keinerlei Gerüchte gibt, dass sich derart mächtige Drachen in der Gegend aufhalten
Die gibt es zu genüge.

- keinerlei Hinweise auf Täuschung existieren- der SL die Spieler mit dem Ehrenkodex "erpresst" und alles andere als den (dummen) Frontalangriff zur Rettung des Freundes abschießt dann würde ich mir als Spieler verarscht vorkommen. Natürlich kann man (mit einem Mindestmaß an Phantasie) all diese "Fehler" spielweltlogisch begründen, jedoch bleibt die Frage WARUM man das machen sollte. Was trägt es zum Spiel bei?
Wo ist eigentlich das Problem mit der "Moral-Erpressung"? Die Spieler können ja drauf scheissen ohne negative Auswirkungen auf ihre Charaktere.

Die Art und Weise des Herangehens bleibt ja den Spielern überlassen.

Ludovico

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #52 am: 17.07.2008 | 13:16 »
Das ist bei weitem nicht so dramatisch.

Stimmt! Das nimmt dem darauffolgenden Theater echt das Drama.  ;D

Wenn Deine Gruppe es zuläßt, würde ich es über Scene Framing machen und sie als schon tot beschreiben. Da kann man jede Menge Drama reinpacken.
Wenn Deine Gruppe auf sowas nicht steht, weil sie sich dann entmachtet fühlt, dann würde ich darauf setzen, daß sie es freiwillig machen. Da ist etwas weniger Drama drin, aber es gibt auch weniger Ärger.

Aber wie schon von Vermi beschrieben wurde, halte ich es auch für Verarsche einen Kampf lang und breit auszuspielen, bei dem die SCs keine Chance haben sollen, nur damit sie ins Geisterreich kommen.
Sorry, aber für mich ist das eindeutig nicht Fair Play.

Wie sieht übrigens der Plan aus, wenn sie entkommen oder mit viel Würfelglück gewinnen sollten?

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #53 am: 17.07.2008 | 16:24 »
Stimmt! Das nimmt dem darauffolgenden Theater echt das Drama.  ;D
Entschuldigt mal, aber mit was für Mädchen spielt Ihr denn bitte? Ich hab schon Abende erlebt, da wurde zwei STunden davon erzählt, wie langweilig und trostlos die Wüste, durch die die Gruppe gerade reiste, ist und uns war ebenfalls langweilig, aber man war drin im Spiel. Einmal sind zwei Charaktere einfach in Ihren Tod gesprungen. Sie wußten es vorher nicht, hielten es aber für eine sehr gute Idee, nachdem die Münze, die man vorher in die Tiefe geworfen hat kein Geräusch von sich gab. Dann sagte ich ganz locker "Gebt mir mal kurz Eure Charakterbögen und RATSCH, eine Sekunde später waren sie entzwei. Die GEsichter vergesse ich nie und es ist heute immer noch eine sehr lustige Geschichte, wenn wir uns treffen. Und ja, die Spieler spielen immer noch bei mir.

Ohne beleidigen zu wollen, aber die Mehrheit der Leute die hier gepostet haben sind imho Rollenspiel-Weicheier, oder?

Wenn ich die Gruppe breit kloppe und das Spiel dann weiter geht, wird die Überraschung größer sein, als der Ärger über den Tod des Charakters.

Wenn ich jede SL-Aktion vorher mit meinen Spielern abspreche, dann kann ich es auch gleich lassen oder? Dann weiß die Gruppe ja was passiert, oder wie macht Ihr das?

Offline Boba Fett

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #54 am: 17.07.2008 | 16:27 »
@Wolf:
Wenn Du das für eine gute Idee hälst und Deine Spieler gut kennst, dass Du weisst, dass es kein Thema ist,
dann mach es doch. Nur, warum hast Du dann gefragt?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Crimson King

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #55 am: 17.07.2008 | 22:38 »
Um darin bestätigt zu werden, dass sein Plan ganz toll ist.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Pyromancer

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #56 am: 17.07.2008 | 22:50 »
Ohne beleidigen zu wollen, aber die Mehrheit der Leute die hier gepostet haben sind imho Rollenspiel-Weicheier, oder?

Woher sollen wir denn bitteschön wissen, ob die Mehrheit der Leute, die hier gepostet haben, deiner bescheidenen Meinung nach Rollenspiel-Weicheier sind? ;)

Aber ganz unabhängig von den ganzen fürs und widers und alternativer Ideen würde mich ein Spielbericht hinterher schon interessieren! Schreibst du uns einen Eintrag ins "Diary of Sessions"-Unterforum, wenn die Sache gelaufen ist?

Offline Visionär

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #57 am: 17.07.2008 | 22:57 »
Typisch Wolf. Die Mehrheit findet deine Idee beknackt, da muss man stänkern, nicht wahr?
« Letzte Änderung: 17.07.2008 | 23:04 von Visionär »
Stop being yourself! You make me sick!

Chiungalla

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #58 am: 18.07.2008 | 06:09 »
Zitat
Wenn ich jede SL-Aktion vorher mit meinen Spielern abspreche, dann kann ich es auch gleich lassen oder? Dann weiß die Gruppe ja was passiert, oder wie macht Ihr das?

Ich lasse einfach solchen Scheiß, wo unklar ist ob ich damit meine von der Gruppe gewährten Kompetenzen überschreite. Dann muss ich nichts absprechen, und spannende Abenteuer fallen mir persönlich auch ohne solche Extravaganzen wie ein geplantes "klatschen" der gesamten Gruppe ein.

Wie ja bereits in diesem Thread deutlich wurde, kann man solche Untiefen immer umschiffen, wenn man kreativ genug ist.

Aber vielleicht (oder sogar wahrscheinlich), ist Deine Gruppe einfach keinen Spielleiter gewohnt, der verantwortungsvoll mit seiner Position umgeht.
Und vielleicht nehmen sie Dir solch einen groben Einsatz von Spielleiterwillkür einfach nicht übel, weil sie noch auf dem archaischen Standpunkt aus den Frühzeiten des Rollenspiels stehen, wo Spieler noch rechtlose Spaßempfänger waren, und die Spielleiter noch wirklich den Titel Meister verdienten.
« Letzte Änderung: 18.07.2008 | 06:19 von Chiungalla »

Dammi

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #59 am: 18.07.2008 | 07:56 »
Huhu!

Ich finde die Idee nicht übel, auch wenns railroading ist. Railroading muss nicht immer schlecht sein, auch wenns überall verteufelt wird--wenn dabei ne coole Wendung entsteht und die Spieler sich mal kurzzeitig in die Hose machen ist IMO alles klar (solange sie es mitmachen--sowas kann man nur in einer Runde bringen, wo man weiss das die Leute einem das nicht übelnehmen).

"Gruppe klatschen" ist übrigens Anwärter auf den RPG-Begriff des Jahres. :d


Gruß,

Dammi

Offline Tantalos

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #60 am: 18.07.2008 | 08:08 »
Aber ist ne "coole Wendung" und "Railroading" nicht genau das Gegenteil? Und warum machen sich die Spieler in die Hosen, wenn sie dennoch ohne Chance niedergemacht werden.

Coole Wendungen in einem Abenteuer passieren doch nur, wenn einer der Anwesenden -Spieler oder Spielleiter- eine tolle Idee hat und sich dadurch der eigentliche Abenteuerverlauf dadurch ändert. Wenn "die Wendung der Geschichte" - wie hier vorgeschlagen - aber unumgänglich für die SLs vorgeschrieben ist und man sich dem nicht entziehen kann oder sich dagegen entscheiden kann, finde ich das schon heftig und persönlich nicht cool.
Rebellion? Läuft gut!

Ludovico

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #61 am: 18.07.2008 | 08:34 »
@Wolf:
Wenn Du das für eine gute Idee hälst und Deine Spieler gut kennst, dass Du weisst, dass es kein Thema ist,
dann mach es doch. Nur, warum hast Du dann gefragt?

Die Antwort würde mich auch interessieren.
Hey, es gab Gegenvorschläge (wobei ich die Idee des Scene Framing gar nicht so übel finde. Man spart sich Arbeit und kriegt mind. genausoviel Stimmung rein).

Offline Thalamus Grondak

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #62 am: 18.07.2008 | 09:02 »
Nochmal zur Erinnerung. Wolf hatte gefragt ob das Railroading ist, nicht ob ihr die Idee an sich gut findet. Und dann hat er noch gefragt wie ihr das Empfinden würdet Geist zu sein.
Die Volxfront der Entrechteten Spieler haben andere aufgemacht...
Even if you win the Rat race, you´re still a Rat

Ludovico

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #63 am: 18.07.2008 | 09:08 »
Tja, die Antwort darauf wurde auch schon gegeben:
Wenn er seine Gruppe nach allen Regeln der Kunst niedermetzeln will, ihnen praktisch keine Chance läßt, um ein Abenteuer zu starten, dann ist das Railroading.

Ich frag mich aber ehrlich, was die Antwort auf diese Frage bringt, bzw. wozu diese Feststellung ob Railroading oder nicht gut sein soll, denn immerhin spielt er ja nicht mit Weicheiern. Die können sowas doch auch problemlos wegstecken.

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #64 am: 18.07.2008 | 10:18 »
Typisch Wolf. Die Mehrheit findet deine Idee beknackt, da muss man stänkern, nicht wahr?
Und Du raffst es mal wieder nicht.

Die Argumente sind einfach scheisse. Durch den Tod der Gruppe passiert nichts schreckliches, im Gegenteil, es ist mal was (zumindest in meinen Runden) nie dagewesenes.
Dann wird mir vorgeworfen wie schrecklich gemein und hinterfotzig ich doch bin. Ich sag's mal deutlich:
Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Wenn Ihr oder Eure Mitspieler das Spiel so ernst nehmen, daß sie dann nicht mehr mitspielen, dann ist das ziemlich unreif. Jedesmal wenn hier ein härterer Ton gefahren wird, sind plötzlich alle auf einer Seite und vergessen den Gegenstand der Diskussion oder übersehen die relevanten Fragen.

Von mir aus, wenn Ihr nicht über Euren Schatten springen könnt, bitte schön. Weicheier!  :P

@Railroading:
Da ich den Spielern die Wahl lasse, ist es kein Railroading mehr.

@Ludo:
Sicher können die das locker wegstecken, die lachen danach sogar noch. Wir sind eben Männer mit Haaren auf der Brust (zum Glück trifft das auf die Frauen nicht zu) und wir essen gerne Fleisch. Deine Annahme des Niedermetzelns und des railroaden ist allerdings ein Ausdruck absoluten Blödsinns.

Die Frage ist ganz einfach: Wie viele Spieler auf der Welt, möchte meine Mitspieler nicht an der Leine durchs Abenteuer gezogen werden. Ich möchte meine Idee gerne verwirklichen, aber eben so, daß es nicht unfair gestaltet ist. Meinen Spielern will ich den Plan aber auch nicht verraten, dann ist die Überrraschung passé. Da ich nicht allwissend bin versuche ich hin und wieder von den Meinungen Anderer zu profitieren. Die Annahme von einigen Weicheiern hier, daß ich die Charaktere meiner langjährigen Spieler aufgrund von Langeweile oder anderen niederen Beweggründen töte, ist einfach nur Schwachfug und hat mit dem Thema nichts zu tun. Rollenspiel ist kein Ponyhof!

Wenn noch jemand was zum Thema hat und das ohne Heulen schafft, ...bitte.

Ludovico

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #65 am: 18.07.2008 | 10:24 »
Dann mach Scene Framing, denn wenn Du den Plan so durchziehst, bietest Du ihnen höchstens eine leicht durchschaubare Illusion, daß sie eine Wahl haben. Du ziehst sie an der Leine in das Abenteuer hinein und gaukelst ihnen vor, als wenn ihre Entscheidungen Auswirkungen haben.

Zitat
Die Annahme von einigen Weicheiern hier, daß ich die Charaktere meiner langjährigen Spieler aufgrund von Langeweile oder anderen niederen Beweggründen töte, ist einfach nur Schwachfug und hat mit dem Thema nichts zu tun.

Niemand unterstellt hier irgendwem niedere Beweggründe, sondern es wurden Alternativvorschläge gemacht, die von Dir abgelehnt wurden mit der Begründung, daß da nicht genug Drama drin stecke.

Aber wo steckt das Drama in dem Plan, den Du so vehement verteidigst?

Und Vermi schrieb schon, wie viele andere, daß es sich um Railroading handelt. Wie beeinflußt das diesen Plan?

Dammi

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #66 am: 18.07.2008 | 10:28 »
Huhu!

Aber ist ne "coole Wendung" und "Railroading" nicht genau das Gegenteil? Und warum machen sich die Spieler in die Hosen, wenn sie dennoch ohne Chance niedergemacht werden.

Coole Wendungen in einem Abenteuer passieren doch nur, wenn einer der Anwesenden -Spieler oder Spielleiter- eine tolle Idee hat und sich dadurch der eigentliche Abenteuerverlauf dadurch ändert.

Naja, aber so ist es ja--die Charaktere sterben zwar, aber dadurch hört in diesem Fall die Story nicht auf. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Tod in diesem Fall nur ein Wechsel auf die Geisterebene und später eine Rückkehr zum "normalen" Leben duch Wiederauferstehung. Den Spielern wird insofern nichts genommen, der Effekt ist in diesem Fall nur ein Wechsel des Settings (zu welchem Zweck auch immer). Ich verstehe es als "coole Wendung" weil die Spieler im ersten Moment denken, ihre Helden würden tatsächlich sterben.

Wenn "die Wendung der Geschichte" - wie hier vorgeschlagen - aber unumgänglich für die SLs vorgeschrieben ist und man sich dem nicht entziehen kann oder sich dagegen entscheiden kann, finde ich das schon heftig und persönlich nicht cool.

Gut das ist der Nachteil, sowas ist halt nicht jedermanns Sache. In meiner Runde würde es funktionieren und als Spieler hätte ich auch nix dagegen. Ist ja nicht so, das es ständig gemacht wird und diese Sache etwas grösseres bzw. einmaliges in der Story zu sein scheint.


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Dammi

Offline 1of3

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #67 am: 18.07.2008 | 10:33 »
Die Argumente sind einfach scheisse. Durch den Tod der Gruppe passiert nichts schreckliches, im Gegenteil, es ist mal was (zumindest in meinen Runden) nie dagewesenes.

Dann hast du den Kritikpunkt nicht verstanden. Es geht einfach nur darum, dass den Spielern das Heft aus der Hand genommen wird. Sie haben da nichts zu entscheiden.

Offline Boba Fett

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #68 am: 18.07.2008 | 10:37 »
@Railroading:
Da ich den Spielern die Wahl lasse, ist es kein Railroading mehr.
Das sehe ich anders.
Es ist vollkommen egal, ob Du den Spielern eine fiktive Wahl läßt, denn nach dem Spiel kann ich Dir immer eine Million Alternativen präsentieren, was man hätte machen können und wie man es hätte begründen können, dass man so handelt.
Nach dieser Definition gäbe es überhaupt kein Railroading, denn letztendlich hätten die Spieler ja sogar die Wahl gehabt, nicht mitzuspielen.

In Sachen Railroading kommt es darauf an, was die Spieler wahrnehmen, und wie sie empfingen, ob es echte Alternativen in Handlungsmöglichkeiten gab. Also definiert der Spieler hinterher, ob Railroading entstanden ist.
Natürlich kann man Railorading forcieren, indem man den Spielern so eindeutig keine Wahl läßt, dass sie gar nicht anders empfinden können. Aber ansonsten kannst Du auch subtiles Railroading machen und dann ist es nur die Frage, inwiefern der Spieler für seinen Charakter Alternative Handlungs- und Reaktionsmöglichkeiten gesehen hat.
Und da Du Deine Spieler und deren Charaktere und dergleichen kennst und die Situationen als Spielleiter erstklassig manipulieren kannst, kannst Du es immer so drehen, dass die Spieler eigentlich keine Wahl haben.

Die Spielercharaktere in eine Falle locken, in der sie mit Sicherheit umkommen ist Railroading.
Die Spielercharaktere durch die Entführung eines SC in eine Falle locken ist auch Railroading, weil es moralische Erpressung ist.
Da gibt es keine "Wahl" zu Hause zu bleiben. Da gibt es nur "wir boxen ihn raus, auch wenn wir alle draufgehen".
Es ist und bleibt Railroading.
Aber das ist nicht das Problematische! Railroading kannst Du als Mittel einsetzen.
Es wird Spieler geben, die das in Ordnung finden und es wird Spieler geben, die das daneben finden.
Ob Du diese Methode benutzt, ist allein Deine Sache, denn Du kennst Deine Spieler.

Aber bitte tu nicht so, als wäre es kein Railroading, denn DAS wäre dann scheinheilig.
"Sie hätten ja etwas anderes tun können" ist in solchen Situationen die Du anstrebst albern.
Dann hätten sie sich auch gar nicht erst einen Charakter machen müssen.
Also steh zu dem was Du machst und nenne das Kind beim Namen.

Denn wenn Du sicher bist, dass Deine Spieler nicht so Weicheier sind, wie wir alle,
dann kann es Dir ja auch egal sein, was es ist.
Denn dann kannst Du mit gutem Gewissen Hartwurst-Rollenspiel spielen.
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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #69 am: 18.07.2008 | 10:49 »
@Ludo:
Wir sind eben Männer mit Haaren auf der Brust (zum Glück trifft das auf die Frauen nicht zu) und wir essen gerne Fleisch.
dann solltet ihr vielleicht BARBAREN spielen.
*scnr*
 ~;D


@topic: Naja, ich denke, das meiste wurde eh schon gesagt. Wenn es eh zum Tod der Charaktere kommt, ganz egal was die Charaktere tun-sprich: Der Tod ein gescriptetes Ereignis ist das zum Zeitpunkt X getriggert wird-dann ist es Railroading. Weil du den Charakteren keine Möglichkeit lässt, dem irgendwie zu entrinnen. Aber, wie Dammi schon sagte:
Railroading muss nicht immer schlecht sein, auch wenns überall verteufelt wird--wenn dabei ne coole Wendung entsteht und die Spieler sich mal kurzzeitig in die Hose machen ist IMO alles klar (solange sie es mitmachen--sowas kann man nur in einer Runde bringen, wo man weiss das die Leute einem das nicht übelnehmen).
Ich denke es ist legitim, RR auf die Art zu verwenden-wenn es der Dramatik und der Spannung dient und nicht zu oft gebraucht wird. Und natürlich kann es auch nur in Runden funktionieren, in denen ein ggs. Vertrauen da ist, und wie Dammi sagt, es einem die Spieler nicht übel nehmen, wenn man so etwas mit den Charakteren anstellt. Das setzt aber voraus, dass man seine Mitspieler kennt und sich gegenseitig vertraut.

Wenn du @Wolf nun einerseits sagst: " Meine Spieler können da ab, die finden das cool, und können auch hinterher noch drüber lachen" andererseits hier aber fragst, ob deine Spieler das nicht als "Ultra-RR" empfinden könnten, frage ich mich wieso du dann diese Frage stellst?
Das ist nicht negativ gemeint, mich würde nur interessieren, warum du fragst, wenn du die Antwort doch eh schon kennst, da du dir sie ja selbst gibst (mit deinen Antworten hier). Oder kennst du deine Spieler doch nicht so gut, wie es den Anschein hat?
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

alexandro

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #70 am: 18.07.2008 | 13:02 »
Zitat
Wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Was haben denn deine Spieler gewagt?
Antwort: NICHTS.

Sie sind zu einem Treffen gegangen (wooohooo?) und wurden von Drachen geplättet (auuuuaaaa!).

Mann, sind das harte Kerle.
Ich fühle mich wirklich wie ein Weichei.  >;D

Chiungalla

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #71 am: 18.07.2008 | 14:34 »
@ Wolf:
Zitat
Durch den Tod der Gruppe passiert nichts schreckliches

Da teile ich Deine Sichtweise überhaupt gar nicht.

Klar, für viele Rollenspieler wird das Abenteuer dann durchgespielt, und sich hinterher kein einziger Gedanke mehr darüber gemacht, was es für den Charakter bedeutet schon einmal gestorben zu sein. Außer wenn man in der Stammkneipe des Charakters damit angeben will.

Aber ich kenne genügend Spieler die sich hinterher kommentarlos entschließen würden, dass ihr Charakter das Abenteuerleben beendet, weil der Scheiß es einfach nicht wert ist.

Oder die ihren Charakter hinterher komplett anders spielen würden, weil er sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst geworden ist.

Eben nicht jeder Spieler ist so gebaut, dass er über so einschneidende Ereignisse im Leben seines Charakters hinweg geht, und solchen Spielern verkorkst Du durch eine mutwillige Tötung ihrer Charaktere mit anschließender Wiederbelebung eventuell einfach den Charakter.

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #72 am: 18.07.2008 | 14:44 »
Dann mach Scene Framing, denn wenn Du den Plan so durchziehst, bietest Du ihnen höchstens eine leicht durchschaubare Illusion, daß sie eine Wahl haben. Du ziehst sie an der Leine in das Abenteuer hinein und gaukelst ihnen vor, als wenn ihre Entscheidungen Auswirkungen haben.
Ich will Dich nicht anpissen, aber ließt Du noch? Die Spieler haben die freie Entscheidung, ich gaukel gar nichts vor. Ich habe mir jetzt einen Artikel zu Scene Framing gelesen, daß wird in meiner Gruppe als Railroading angesehen.

Zitat
Niemand unterstellt hier irgendwem niedere Beweggründe, sondern es wurden Alternativvorschläge gemacht, die von Dir abgelehnt wurden mit der Begründung, daß da nicht genug Drama drin stecke.

Aber wo steckt das Drama in dem Plan, den Du so vehement verteidigst?

Und Vermi schrieb schon, wie viele andere, daß es sich um Railroading handelt. Wie beeinflußt das diesen Plan?
Es wurde gesagt, Railroad ist, wenn alle Anstrengungen der Spieler zum gleichen Ergebnis führen. Somit betreibe ich kein Railroading.
« Letzte Änderung: 18.07.2008 | 14:46 von Wolf Sturmklinge »

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #73 am: 18.07.2008 | 15:04 »
Dann hast du den Kritikpunkt nicht verstanden. Es geht einfach nur darum, dass den Spielern das Heft aus der Hand genommen wird. Sie haben da nichts zu entscheiden.
Stimmt nicht:
Tja, sie haben ja die Wahl, den Freund nicht zu retten, die Falle vielleicht aufzudecken (und nein, es sind keine Drachen in der Ätherebene, aber ich überleg mir da noch was), aber um ein Zeitportal zu aktivieren müssen sie die Spur einer Seele verfolgen und dazu müssen sie den gleichen Weg nehmen. Man kann auch ein Gebiet von etwa 6 km² nach der Lösung durchsuchen, aber ich glaube irgendwie nicht das so etwas meinen Mitspielern Spaß macht.

...Viel Text...
Nach Deiner Beschreibung kann man Rollenspiel (mit SL) so gut wie gar nicht ohne Railroading betreiben. Die Spieler haben trotz Erpressung (die ich bereits in Gedanken umgewandelt habe, es wird wahrscheinlich eher ein Freitod werden, wenn sie drauf eingehen) die Wahl. Nur eben nicht sonderlich viel Zeit.
Zitat
Denn wenn Du sicher bist, dass Deine Spieler nicht so Weicheier sind, wie wir alle,
dann kann es Dir ja auch egal sein, was es ist.
Hab ich doch schon im Eingangsposting geschrieben...

Zitat
Denn dann kannst Du mit gutem Gewissen Hartwurst-Rollenspiel spielen.
Kostet laut Leonie drei Hella!
Nein nein, ich spiele Hartwurst, ohne Gewissen. So hart isses doch gar nicht, wie schon erwähnt, alle werden später wieder leben, wenn sie überleben.
wtf is Leonie?

Okay, nochmal Klartext: Es gibt erst mal kein Treffen, ich wollte hier nur nicht von der Situation ausplaudern, da ich nicht weiß ob einer meiner Spieler hier mitliest.

Ach ja und die Spieler haben die Wahl. Das verspreche ich hiermit. So, bin ich jetzt vom Railroading-Fluch befreit?

Offline Visionär

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Re: Gruppe klatschen = Railroading?
« Antwort #74 am: 18.07.2008 | 15:07 »
Wolf: Ist XYZ railroading?

Rest: Ja, irgendwie schon, weil ABC.

Wolf: Ihr habt scheiß argumente. Ihr seid Weicheier, heult ihr auch am Spieltisch? Was ich mache, ist kein Railroading.


Warum fragst du noch gleich?
Naja. Dann werde ich dir eben eine andere eher erwünschte Antwort geben:

Nein, was du machst ist kein Railroading. Das ist ziemlich geniales Rollenspiel, wie es mir vorher noch nie untergekommen ist. Ich meine, auf die Idee die Gruppe zu töten um sie ins Geisterreich zu befördern wo deine Geschichte dann weitergeht, das ist schon ziemlich geil -- noch nie dagewesen. Warum sollte es auch Railroading sein? Es ist ja die Wahl da und dann machen die das eben und werden geklatscht, prinzipiell ginge es ja auch anders, Gründe hast du spielweltintern begründet schon geliefert. Ziemlich genialer Plot, so mit Geisterreich, Seele und Portalen und so - lass es dir von den Weicheiern hier nicht verderben. Immerhin hast du ja Haare auf der Brust und ihr seid echte Männer, die Frauen natürlich nur im übertragenen Sinn. Also, Rock on!!!!!11
« Letzte Änderung: 18.07.2008 | 15:11 von Visionär »
Stop being yourself! You make me sick!