Das ist schon richtig, was Euli und Hobbit da sagen. In den meisten Rollenspielen geht es ja viel um Kampf, also gibt es auch oft viele kampfrelevante Skills (D20 ist da wie gesagt eine Ausnahme). Aber gerade der Kampf bietet sich auch hervorragend für eine Auflösung durch Skillproben an, schon allein, weil man da nicht viel "ausspielen" kann, und auch weil man das Ergebnis von den Würfeln legitimieren lassen will.
Alle möglichen anderen Skills, von "Wildnisleben" bis "Atomphysik", ließen sich durch einen entsprechend versierten Spieler auch glaubhaft beschreiben, wodurch die regeltechnische Auflösung in den Hintergrund tritt. Genau wie bei den glorreichen Sozialen Skills, wo wir das Thema auch schon x-mal hatten. In all diesen Fällen gilt, dass ein Charakter mit den passenden Fertigkeiten solche Situationen meistern können muss, auch wenn der Spieler keine Eiche von einer Tanne unterscheiden kann.
Und um da mal den Bogen zu spannen, glaube ich, dass die Nicht-Kampfskills nicht zuletzt deswegen oft so relativ grob und breit abgewickelt werden. Einerseits sind sie in den meisten Spielen eh nicht so kriegsentscheidend, und selbst wenn, kann ja mangels Fachwissen oft niemand einen geglückten Wurf entsprechend ausgestalten (und wenn man es doch versucht, kommt der größte Stuss dabei rum).
Schließlich und endlich ist ein Nebeneffekt dieser gängigen Praxis, dass man bei solchen Spielen seinen Charakter in weniger fokussierten Fertigkeiten mit Leichtigkeit zum Ober-Crack machen kann. Z.B. indem man bei Shadowrun eine Wissenschaft mit Spezialisierung auf 8 oder so steigert. Das muss im Spiel nichts bedeuten, aber ich finde es amüsant, dass es demnach weniger Aufwand erfordert, einen Physiknobelpreis zu gewinnen, als mit einer Pistole auf 50 Meter was zu treffen.
P.S. @hobbit: ich fühle mich ja geschmeichelt, dass du mich in deiner Sig zitierst, aber es heisst tatsächlich "Lange
r Rede kurzer Sinn". Genitiv: "Der kurze Sinn der langen Rede."