Autor Thema: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?  (Gelesen 9361 mal)

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Joe Dizzy

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #50 am: 31.08.2008 | 23:27 »
Wie würde das funktionieren wenn die Regeln mit der Spielsituation kaum etwas zu tun haben?

Je weniger die Regeln mit der Spielsituation zu tun haben, desto weniger Grund gibt es diese Regeln anzuwenden, oder?

Offline Falcon

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #51 am: 1.09.2008 | 00:07 »
tja, dem kann ich nur mit ganzem Herzen zustimmen.
Und dann wären wir wieder bei meinem Kommentar
Zitat
...Aber was soll ich dann mit den Büchern?
;)
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Joe Dizzy

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #52 am: 1.09.2008 | 11:22 »
Falcon, was du da schreibst ergibt irgendwie keinen Sinn.

Wenn man Regeln, die nicht direkt auf die Spielsituation anwendbar sind, nicht benutzt; heißt das doch noch lange nicht, dass man überhaupt keine Regeln benötigt. Wenn ich keinen Fighter in der Gruppe habe und deshalb keine "Marked"-Regel verwende, bedeutet dass doch nicht, dass ich auch keinen Bedarf an Kampfregeln, Magie oder Charakteraufstieg habe.

Offline Falcon

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #53 am: 1.09.2008 | 13:58 »
und welchen Wert hat diese große Erkenntnis?

Es geht doch um Regeln, die man benutzen will um sie für die Spielwelt zu nutzen.
Mit "kaum etwas zu tun haben" meinte ich eigentlich, daß die Regeln der Situation einfach nicht angemessen sind aber man sie NATÜRLICH schon benutzen will. Wie das Preissystem von D&D.
Vereinfacht gesagt sehe ich keinen Unterschied zwischen Monopoly und D&D4 (vereinfacht, weil es natürlich genug Regeln in D&D gibt, die für eine Spielweltdarstellung nützlich sind).
Mir ist jetzt nicht klar, wie bei D&D die Methode funktioniert, mit der man aus dem Spiel D&D ein Rollenspiel macht um sich so von Monopoly abzuheben.
Im Großen und ganzen benutzt unsere Runde, wie  gesagt, nur die Regeln, die zur Spielweltdarstellung nutzbar sind, die Auswirkungen aller anderen werden großzügig verdrängt während wir sie benutzen. Wie eben das Preissystem.

frei nach dem Motto: "lieber nicht drüber nachdenken".
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Joe Dizzy

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #54 am: 1.09.2008 | 14:20 »
Im Großen und ganzen benutzt unsere Runde, wie  gesagt, nur die Regeln, die zur Spielweltdarstellung nutzbar sind, (...)

Das hier ist der springende Punkt: "Spielweltdarstellung".

Wenn du zu einem Regelwerk greifst um eine Spielwelt darzustellen, dann ist D&D4 das falsche Buch dafür. Es ist zumindest suboptimal für diese Aufgabe. Genauso wie man nicht versuchen würde ein Konditionstraining durch Badminton umzusetzen. Es mag zwar irgendwie möglich sein, aber es gibt weit bessere Sportarten mit denen man das erreichen kann.

Die Regeln für D&D4 sind nicht für die Darstellung einer Spielwelt gemacht. Das habe ich schon mehrmals erwähnt, aber irgendwie beharrst du trotzdem darauf immer wieder einzuwerfen, dass einige Regeln (z.B. die Preisliste) das nicht leisten. Ja. Sollen sie ja auch nicht.

D&D4 benutzt Regeln um ein Spiel zu liefern, bzw. einen Werkzeugkasten um dir und deiner Gruppe zu helfen die Erlebnisse, Ziele oder Abenteuer eurer erdachten Charaktere unterhaltsam und spielend in eurer erdachten Spielwelt umzusetzen. Die Spielwelterschaffung liegt allein in den Händen der Gruppe bzw. des SLs.

Wenn du die Regeln für andere Zwecke benutzen willst, dann solltest du dich nicht beschweren, dass sie dort Schwächen haben.

Offline Falcon

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #55 am: 1.09.2008 | 14:23 »
jaja, ich habe das schon kapiert. Aber ich kann ja nur immer wieder darauf eingehen und wiederholt nachfragen bis du bitte mal endlich sagen magst, was du denn unter diesem Beugen von nicht darstellenden Regeln verstehst.
Bislang windest du dich erfolgreich darum herum, ich meinte das aber konkret.
Oder sag gleich, du willst das nicht ausbreiten, dann hat die Argumentation für mich sowieso keine Basis.

ICH kann mir halt nicht vorstellen, wozu Rollenspielregeln gut sind, die mir nicht beim Rollenspielen helfen. Wie die Preisliste ;)
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Joe Dizzy

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #56 am: 1.09.2008 | 16:03 »
Aber ich kann ja nur immer wieder darauf eingehen und wiederholt nachfragen bis du bitte mal endlich sagen magst, was du denn unter diesem Beugen von nicht darstellenden Regeln verstehst.

Ich dachte das wäre klar. Es steht ja eigentlich auch so im DMG. Nehmen wir also die vor kurzem erwähnten Treasure Parcels. Diese sind eindeutig keine darstellenden Regeln. Auf Level 1 hat ein fünf-köpfiger Abenteuertrupp ein Treasure Parcel mit 4 magischen Gegenständen und etwa 720 Goldstücken. Dieses Parcel gibt einem eine Richtlinie was im Laufe eines Level 1 Abenteuers von den Charakteren "erbeutet" werden soll.

Schon bei der Wahl der magischen Gegenstände muss entschieden werden, welcher Gegenstand in welcher Situation Sinn macht. Ein Encounter mit einer Koboldbande wird wohl kaum zu einen Lv.5 Magie-gegenstand führen. Genauso wie die Erforschung einer Schatzkammer in einem Mausoleum eines Magiers vermutlich mehr als nur 30 Goldstücke und 100 Silberstücke ausspucken sollte.

Das sind die offensichtlichsten Schritte. Aber wenn etwa der SL eine Spielwelt leitet, in der Magie seltener ist oder Gold als verflucht gilt; dann muss man die Angaben im Treasure Parcel durch etwas vergleichbares ersetzen. In einer low-magic Welt wäre vielleicht ein Lv.2 Magie-gegenstand schon das Höchste der Gefühle. Vielleicht bekommt man stattdessen Gefolgeleute oder wird zum Herrscher eines Landkreises ernannt oder besitzt plötzlich ein Grundstück. Die Zahlenwerte in den Treasure Parcels sind lediglich Größenangaben, was den (Spiel-)Wert der Beute angeht. Wie sich diese Wertigkeit in deiner Spielwelt äußert, musst du (als SL) selbst entscheiden.

Ich frage mich ehrlich gesagt, warum ich sowas überhaupt erklären muss.

Offline Falcon

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #57 am: 1.09.2008 | 17:02 »
gut, das Konzept der Parcels nutze ich genauso. Die stehen der Spielweltdarstellung auch nicht direkt im Weg. Man kann es leicht in die Welt transportieren ohne das Glaubwürdigkeit verloren geht und behält gleichzeitig noch die Spielbalance bei.

Etwas anderes wäre z.b das Konzept der Powers. Es gibt keinen offensichtlichen Grund warum ein Encounter Power bei unterschiedlichen Gegnern nur einmal pro Encounter nutzbar ist, vor allem wenn nichts Magisches im Spiel ist.
Da hilft nur Augen zu und durch. Was bleibt ist das Beibehalten der Spielbalance, es trägt aber zur Spielwelt nichts bei, noch ist es ein hilfreiches Werkzeug, daß man glaubwürdig in die Welt einbauen kann. Genauso wenig hilfreich, wie daß bei Monopoly nicht erklärt wird wieso jeder nur einmal Würfeln darf und sich nicht in ein Taxi setzen darf um schneller zu sein um so mehr Felder zu ziehen. Bei D&D geht dies als Rollenspiel natürlich, z.b. daß der Krieger einen bestimmten Hieb (Encounter Power) mehrmals ausführt, aber nur indem man die Regel ignoriert, sie einfach mehrmals anwendet oder den Hieb nur  beschreibt, ohne das es einen Spieleffekt hätte.

das Problem sehe ich bei der Preisliste auch eher weniger, denn wenn man konsequent spielt müssten all die Millionen durch die Abenteuer, die man besteht irgendwie dazu führen, daß der Char auch sozial aufsteigt womit wieder große Ausgaben verbunden wären. Das spielt nur niemand so genau.
« Letzte Änderung: 1.09.2008 | 17:07 von Falcon »
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Joe Dizzy

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #58 am: 2.09.2008 | 12:33 »
Ich kann nur auf das verweisen was ich zu "Spielweltdarstellung durch Regelgebrauch" schon geschrieben habe. Egal wie oft du es ignorierst, ich hab zu dem Thema nichts anderes zu sagen.

Was die "Encounter"-Power angeht... Hier gilt: erst tritt der "Spielregeleffekt" ein, dann folgt die Handlung in der Spielwelt. (Kleiner Verständnistipp: in vorherigen Editionen hat Magie nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Spruch wählen, würfeln, Effekt beschreiben.)

Der Charakter wiederholt also nicht immer wieder seinen mächtigen Hieb und ruft damit seine Encounter-power auf, sondern der Spieler versucht den besonderen Hieb zu landen (benutzt die Encounter-power) und wenn diese gelingt, dann führt der Charakter den mächtigen Hieb erst aus. Was unterscheidet diesen "mächtigen Hieb" von irgendeinem anderen Hieb, den der Fighter macht? Das kannst du entscheiden. Die kurzen Beschreibungen der Powers geben einem aber ein grobe Richtung an.

Es gibt keinen offensichtlichen Grund warum ein Encounter Power bei unterschiedlichen Gegnern nur einmal pro Encounter nutzbar ist, vor allem wenn nichts Magisches im Spiel ist.
Da hilft nur Augen zu und durch.

Das ist kein Argument. Keine einzige Regel in irgendeinem Rollenspiel kann einen anderen Grund haben, ausser "das ist nun mal so". Selbst wenn du dich auf Spielwelt-logik zu beziehen versuchst, oder auf historische Genauigkeit oder auf "Realismus".... der einzige Grund weshalb diese Dinge für das Spiel gelten sollen, ist dass der Autor (bzw. der SL und seine Spieler) das so haben will. Weil sie entschieden haben "Das ist nun mal so.".

Das ganze Konzept des Rollenspiels basiert auf der Fähigkeit der Spieler entscheiden zu können "Das ist nun mal so". Warum gibt es hier Drachen? Warum kann ein Spieler nicht einfach frei entscheiden, dass die Ork-armee sich friedlich ergibt? Warum kann man nicht von jedem Wurf das eigene Alter abziehen? Es gibt keine Gründe für Spielregeln. Es gibt nur die Entscheidung diese oder jene Regel zu benutzen, weil man diese oder jene Regel benutzen will. Das ist in diesem Spiel einfach so. "Augen zu und durch."

Dir gefallen keine Regeln, die die Spielwelt nicht abbilden. Ich hab's verstanden. Das war mir schon aus dem letzten Thread klar. Du hältst die D&D-Regeln für "schlechtes Rollenspiel" bzw. "nur ein Brettspiel", weil sie nicht die Spielwelt abbilden. Auch das hast du schon zu Genüge gezeigt. Ich versuche dir die ganze Zeit zu erklären, dass wenn du ein klein weniger stur und scheuklappen-artig an die Regeln gehen würdest, und einfach mal D&D so spielen würdest, wie es gedacht ist... du ein funktionierendes Rollenspiel hättest. Mit einer dynamischen Spielwelt und all der rollenspiel-typischen Tiefe und Vielfalt, die man an Rollenspielen so schätzt. Dass wenn du D&D nicht wie ein verkapptes Brettspiel spielen würdest, du dann auch eine D&D-Runde haben würdest die mehr als ein verkapptes Brettspiel ist.

Wenn du nicht mehr von D&D willst, dann ist das auch ok. Aber dann verstehe ich nicht, warum du an D&D kritisierst, dass es nicht die Dinge kann, die du von einem richtigen Rollenspiel erwartest.

Eulenspiegel

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #59 am: 2.09.2008 | 12:52 »
Der Charakter wiederholt also nicht immer wieder seinen mächtigen Hieb und ruft damit seine Encounter-power auf, sondern der Spieler versucht den besonderen Hieb zu landen (benutzt die Encounter-power) und wenn diese gelingt, dann führt der Charakter den mächtigen Hieb erst aus.
Und was ist es, wenn mich jemand ingame auffordert, diesen Schlag zu landen.
Was sage ich ihm, wieso ich es nichtmal versucht habe?

Zitat
Das ist kein Argument. Keine einzige Regel in irgendeinem Rollenspiel kann einen anderen Grund haben, ausser "das ist nun mal so".
Das ist jetzt sehr weit hergeholt.

Erstmal: Es gibt ingame und outtime Gründe.
Bei outtime Gründen sollte der Autor sich schon überlegen, warum er dies so und nicht anders macht.

Kommen wir nun zu den ingame Gründen:
Non-fiktionale Regeln beeinflussen die Spielwelt nicht. Sobald wir aber fiktionale Regeln haben, ist es schon extrem immersionsstörend, wenn es keinen ingame Grund gibt, weshalb dies jetzt so und so passiert.

Das heißt, wenn mein Char jetzt (aufgrund von outtime Würfelpech) keinen Schlag setzt, dann brauch ich, damit die Immersion nicht gestört wird, auch einen ingame Grund, warum er keinen Schlag setzt.

Zitat
Warum gibt es hier Drachen?
Drachen sind ein Teil des Settings. (Falls ich in einem Setting spiele, in dem es keine Drachen gibt und der SL setzt mir trotzdem einen Drachen vor, würde ich mich auch beschweren.)

Falls "Helden können während des Kampfes einen Teil ihrer Fähigkeiten nicht einsetzen" auch Teil des Settings wäre, würde ich mich auch nicht beschweren. Falls es aber Teil der Regeln, aber nicht Teil des Settings ist, würde ich mich beschweren.

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #60 am: 2.09.2008 | 13:12 »
Und was ist es, wenn mich jemand ingame auffordert, diesen Schlag zu landen.
Was sage ich ihm, wieso ich es nichtmal versucht habe?
Da sind mehrere Denkfehler drin.
1. Die Powers die man hat, haben zwar regeltechnisch einen tollen Namen. Das heisst nicht, dass im Setting diese Power so heisst, oder dass sie überhaupt einen Namen hat. Es sind eben nur Regeln und Effekte, die Du in Dein Setting interpretieren musst. Wenn Du das sinnvoll machst, dann bemerkst Du ingame garnicht, dass Du die Power nur einmal pro Encounter benutzen kannst und zwar ohne, dass Du Dein Setting an die Regeln angepasst hättest.
2. Selbst wenn Deine Power auch mit Namen als Deine Signaturfähigkeit bekannt ist, kann Dein Charakter weiterhin den Schlag verwenden. Er trifft halt nicht. Schliesslich ist der Gegner vorgewarnt. Muss halt dann ein normaler Schlag oder eben eine andere Power den Treffer landen. Und bei diesem Schlag kommt dann wieder das Regelsystem zum Tragen.
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Joe Dizzy

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #61 am: 2.09.2008 | 13:58 »
@Eulenspiegel
Bei 4E muss man zwischen Spielregeln und an die Fiktion gebundene Bedingungen unterscheiden. Ersteres wird vom dem abgedeckt was im Buch steht, letzteres liegt in den Händen des SLs (ggf. mit Hilfe der Gruppe). Sie sind variabel, bedürfen der Deutung durch die Spielenden und werden immer daran gemessen was die Spielgruppe gut/nachvollziehbar/realistisch/immersiv/usw. findet.

Spielregeln brauchen keine Begründung. Vor allem muss man als Spielender diese Begründung nicht kennen. Gerade D&D lässt sich gut spielen, ohne dass man weiß, warum man immer einen w20 benutzt. Oder weshalb ein Fighter mehr HP hat als ein Wizard.

Bedingungen der Fiktion brauchen insoweit "Gründe" als das die Gruppe sie akzeptieren muss damit z.B. "die Immersion" nicht gestört wird. Der Fehler besteht darin, in den Regeln solche "Gründe" für die Fiktion zu suchen. Die Fiktion gehört allein den Spielern. Sie erschaffen die Spielwelt. Sie verändern die Spielwelt. Sie kontrollieren die Spielwelt. Deshalb müssen sie sich auch darum kümmern sie "immersiv" zu halten. Nicht die Regeln machen die Spielwelt immersiv, sondern die Gruppe.

Meist ist es die Aufgabe des SLs Antworten parat zu haben, warum etwas so ist, wie es ist. Ein am eigenen Spielspaß interessierter Spieler hakt nicht nach bis er die Spielwelt als reine Fiktion "entlarvt" hat. Oder halt bewiesen hat, dass D&D4 doch nur ein Rollenspiel ist und keine Weltsimulationsmaschine. Der erfahrene Spieler bringt sogar eigene Vorschläge ein warum etwas in der Welt so funktionieren könnte, wie es das tut.

Die Regeln liefern keine Gründe, weshalb etwas passiert. Sie sind nur dafür da, bestimmte Ereignisse eintreten zu lassen. Der Gebrauch einer Power ist eigentlich nichts anderes, als eine Ankündigung welche regeltechnische Folgen ein (gelungener) Würfelwurf hat. Eine Power hat ein paar Details, die es einzubinden gilt und der Kampf hat Details auf die man in seiner Beschreibung zurückgreifen kann. Alles was dir jetzt noch an Fiktionsinhalt fehlt, sollst du selbst einbringen. Denn 4E geht davon aus, dass genau das am Rollenspiel Spaß macht. Sich eine Welt vorstellen, sie zu beschreiben und sie so im Spiel zu verändern.

Wem das nicht gefällt, ok. Sowas muss nicht jedem Spaß machen. Aber das ist es was 4E als Rollenspiel liefert.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #62 am: 2.09.2008 | 15:17 »
Denn 4E geht davon aus, dass genau das am Rollenspiel Spaß macht. Sich eine Welt vorstellen, sie zu beschreiben und sie so im Spiel zu verändern.
Sorry, aber siehst du das nicht etwas sehr idealistisch.
4E ist nicht so wie es ist, weil sie plötzlich entdeckt haben das Regeln das Rollenspiel stören.
4E ist so wie es ist, weil das eine Spielweise ist, von der man sich erhofft das sie gegen WoW und Konsorten anstinken kann. Nicht mehr und nicht weniger.
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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #63 am: 2.09.2008 | 15:41 »
Dass WotC mit D&D Geld verdienen wollen, sehe ich nicht als relevanten Umstand für diese Diskussion an.

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #64 am: 2.09.2008 | 15:47 »
Keine kommerzielle Firma (die von ihren Produkten leben will) wird etwas produzieren von dem sie vorher schon weiss dass sie damit Geld verlieren werden (ausser das Produkt wird als Werbung "abgeschrieben").

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #65 am: 2.09.2008 | 15:49 »
1. Die Powers die man hat, haben zwar regeltechnisch einen tollen Namen. Das heisst nicht, dass im Setting diese Power so heisst, oder dass sie überhaupt einen Namen hat.
Der Name ist auch unwichtig.
Nehmen wir mal einen Kämpfer der Stufe 5 mit Dizzying Blow.

Meine Kameraden haben schon mehrmals gesehen, wie ich mit einem heftigen Schlag einen Gegner bewegungsunfähig geschlagen habe.
Wir sind gerade auf der Flucht vor 2 extrem starken typen und man sagt mir: Schlage doch die beiden bewegungsunfähig, dann können wir abhauen. Daraufhin meine Antwort: "Tut mir leid, ich kann nur einen von beiden bewegungsunfähig hauen. Beim zweiten wird mir das nicht gelingen."
Mein Kamerad fragt mich: "Warum nicht?"
Was soll ich ihm antworten?

Oder etwas später auf Level 9 bekommt mein Kämpfer dann die Power "Shift the Battlefield".
Es stehen zwei Wachen vor der Brücke und mein Kamerad schlägt mir wieder vor: "Du besitzt doch diese tolle Fähigkeit: Renne doch hin und stoße sie die Klippe hinunter."
Daraufhin meine Antwort wieder: "Tut mir leid: Ich kann nur einen herunterstoßen. Beim zweiten gelingt mir das nicht."

Auch hier haben wir wieder einen Immersionsbruch.

Zitat
2. Selbst wenn Deine Power auch mit Namen als Deine Signaturfähigkeit bekannt ist, kann Dein Charakter weiterhin den Schlag verwenden. Er trifft halt nicht. Schliesslich ist der Gegner vorgewarnt.
Ja, wenn der Gegner vorgewarnt ist.
Was ist aber, wenn ich gerade gegen einen Gegner gekämpft habe und mir der zweite Gegner den Rücken zugewendet hat? Oder wenn er durch den Kampfeslärm alarmiert gerade aus dem Haus rennt. (Natürlich erst, nachdem ich die Power bei jemand anderem benutzt habe.)

Oder was ist, wenn mein Mitspieler und ich zwei eineiige Zwillinge spielen und der erste hat seine Power bereits eingesetzt und der zweite noch nicht: Sind die Gegner jetzt vorgewarnt oder nicht?

Bei 4E muss man zwischen Spielregeln und an die Fiktion gebundene Bedingungen unterscheiden.
Genau! Darum geht es doch die ganze Zeit:
Bei einem immersiven Regelwerk gehen diese beiden Sache Hand in Hand: Es gibt keinen Widerspruch zwischen Spielregeln und Fiktion.

Bei D&D4 widersprechen sich diese beiden Sachen jedoch. Das heißt, man muss sich jedesmal aufs neue entscheiden: Entweder ich erhalte jetzt den Effekt, der von der Immersion her sinnvoll ist oder ich erhalte den Effekt, der von den Spielregeln her sinnvoll ist.
Beides zusammen funktioniert nicht.

Zitat
Spielregeln brauchen keine Begründung. Vor allem muss man als Spielender diese Begründung nicht kennen. Gerade D&D lässt sich gut spielen, ohne dass man weiß, warum man immer einen w20 benutzt. Oder weshalb ein Fighter mehr HP hat als ein Wizard.
Ich muss diese Begründung nicht kennen. Aber ich denke schon, dass sich die Autoren etwas dabei gedacht haben, wieso der Fighter mehr HPs hat.

Zitat
Die Regeln liefern keine Gründe, weshalb etwas passiert.
Das laste ich den Regeln ja auch gar nicht an. Das ist ganz normal.
Was ich den Regeln anlaste ist, dass die D&D Regeln (hauptsächlich, was Powers und Healing Surges anbelangt) im Widerspruch zur Immersion stehen.

Offline Khouni

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #66 am: 2.09.2008 | 16:08 »
Mir kam gerade der Gedanke, dass Powers nur vom Spieler gezielt eingesetzt werden, in der Fiktion jedoch glückliche, zufällige besondere Momente eines Kampfes darstellen.
Man muss sich die Kämpfe generell ein wenig dynamischer vorstellen. Für mich besteht eine Kampf aus einem deftigen, teilweise völlig chaotischen Geplänkel.

Und was Klassen angeht: Ich denke bei den Klassen immer daran, dass sie genau dafür gemacht wurden, bestimmte (Film-/Buch-/WasAuchImmer-)Klischees nachzuspielen.

Trotzdem, ich finde D&D doof und mein Geld ist mir zu schade, um es für die erneuerte Version eines mir ungefälligen Regelwerkes auszugeben.

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #67 am: 2.09.2008 | 16:21 »
Meine Kameraden haben schon mehrmals gesehen, wie ich mit einem heftigen Schlag einen Gegner bewegungsunfähig geschlagen habe.
Wir sind gerade auf der Flucht vor 2 extrem starken typen und man sagt mir: Schlage doch die beiden bewegungsunfähig, dann können wir abhauen. Daraufhin meine Antwort: "Tut mir leid, ich kann nur einen von beiden bewegungsunfähig hauen. Beim zweiten wird mir das nicht gelingen."
Mein Kamerad fragt mich: "Warum nicht?"
Was soll ich ihm antworten?
"Ich bin nicht schnell genug beide Gegner auf einmal Bewegungsunfähig zu machen. Und wenn ich zu sehr in die Defensive im Kampf gerate, dann schaff ich den Schlag nicht."
Zitat
Oder etwas später auf Level 9 bekommt mein Kämpfer dann die Power "Shift the Battlefield".
Es stehen zwei Wachen vor der Brücke und mein Kamerad schlägt mir wieder vor: "Du besitzt doch diese tolle Fähigkeit: Renne doch hin und stoße sie die Klippe hinunter."
Daraufhin meine Antwort wieder: "Tut mir leid: Ich kann nur einen herunterstoßen. Beim zweiten gelingt mir das nicht."
"Einen kann ich runterstossen. Renn Du den anderen runter.(Bull Rush)" Wäre die richtige Antwort.
Zitat
Ja, wenn der Gegner vorgewarnt ist.
Was ist aber, wenn ich gerade gegen einen Gegner gekämpft habe und mir der zweite Gegner den Rücken zugewendet hat? Oder wenn er durch den Kampfeslärm alarmiert gerade aus dem Haus rennt. (Natürlich erst, nachdem ich die Power bei jemand anderem benutzt habe.)
Kommt auf die Power drauf an. Du machst den Ansatz zu der Power und merkst schnell, dass der Gegner sie kennt. Also machst Du schnell was Anderes.->Andere Power
Zitat
Oder was ist, wenn mein Mitspieler und ich zwei eineiige Zwillinge spielen und der erste hat seine Power bereits eingesetzt und der zweite noch nicht: Sind die Gegner jetzt vorgewarnt oder nicht?
Siehe oben. Du machst den Ansatz der Power und bemerkst sehr schnell, dass der Gegner sich drauf einstellt. Vielleicht kennt er Euch. Vielleicht war er gerade in dem Moment konzentriert. Als der andere Gegner Deine Power abbekommen hat, war er nicht konzentriert genug gewesen.

EDIT:
Du hast aber jederzeit die Möglichkeit die Fähigkeiten Deiner Encounterpower 2- oder 3-mal mittels DMG S.42 zu probieren. Der Effekt wird nicht so stark sein wie der Effekt der Encounterpower und es wird auch sicherlich schwieriger sein. Probieren kannst Du es aber trotzdem.
« Letzte Änderung: 2.09.2008 | 16:32 von Christian-Preuss »
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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #68 am: 2.09.2008 | 16:31 »
Wer ueber Sinn und Unsinn von Encounter/Daily/... Powers weiterdiskutieren will sollte das dann bitte in einem eigenen Thread machen.

Nicht dass IRGENDJEMAND der irgendwann spaeter nach dem Thema sucht die Postings in diesem Thread dazu finden wuerde.

Danke.
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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #69 am: 2.09.2008 | 17:16 »
Wer ueber Sinn und Unsinn von Encounter/Daily/... Powers weiterdiskutieren will sollte das dann bitte in einem eigenen Thread machen.

Nicht dass IRGENDJEMAND der irgendwann spaeter nach dem Thema sucht die Postings in diesem Thread dazu finden wuerde.

Danke.


So ist es. Der Thread ging eigentlich von (Un)Sinnhaftigkeit der D&D Preislisten aus und nicht von Vorschlägen wie man den Cooldown-Timer von Powers am Besten in eine Rollenspielbeschreibung einbauen kann.

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Re: Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
« Antwort #70 am: 3.09.2008 | 17:16 »
Mit GeorgiOs Erläuterung kann man zum Thema Sinnhaftigkeit der Preisliste aber nur noch sagen "das ist nunmal so". Denn es gibt keinen Sinn von Regeln.


Ich sehe das zwar nicht so aber man wenn den Wert von Gegenständen nicht über Geldmittel handelt, sondern einfach akzeptiert, daß sie so viel wert sind, funktioniert das auch bei D&D.
Es gibt schliesslich auch jede Menge unbezahlbare Dinge im Leben und es kritisiert auch niemand die Preisliste ;)


p.s:
georgios schrieb:
Zitat
wenn du ein klein weniger stur und scheuklappen-artig an die Regeln gehen würdest, und einfach mal D&D so spielen würdest, wie es gedacht ist... du ein funktionierendes Rollenspiel hättest.
unsere funktioniert doch wunderbar, die Lösung ist jede Menge Selbstironie. Aber wer muss da die Scheuklappen ablegen, wenn man D&D by the book nicht als RPG sehen kann ;) ?


« Letzte Änderung: 3.09.2008 | 17:19 von Falcon »
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