1) Wenn du dem Kämpfer die Klasse Barde gibst, dann drängst du damit ja quasi den Barden aus seiner Klasse.
Nehmen wir mal drei Leute: Die beiden Krieger und den Barden. Dann wäre es imho sinnvoller, den beiden Kriegern die gleiche Klasse zu geben und dem Barden eine eigenständige Klasse.
Bzw. bei den beiden Kriegern und einem Offizier würde ich eher dem Offizier die Warlordklasse geben und den beiden Kriegern dann die Fighterklasse.
Speziell in unserer Runde hatten wir die folgende Besetzung:
- Die beiden Kriegerbrüder
- Ihre Vater (ein Graf)
- Den Vorstand der Kriegerakademie
- Eine Gesandte des Königs
- Und als Gastspieler: Den Oberbefehlshaber der herzoglichen Armee. (Der Graf war der Vasall des Herzoges. Und er herzog war wiederum Vasall des Königs.)
Wie würdest du hier bei D&D 3.x bzw. D&D 4 die Klassen verteilen?
Gerade die Schwierigkeit, hier vernünftige Klassen zu finden, hat uns dann dazu gebracht, mit einer modifizierten Variante des Ars Magica Regelwerkes zu spielen. (Ja, Ars Magica eignet sich mit einigen Modifikationen auch sehr gut für Nichtmagier. Aber das nur am Rande.)2) Naja, als Barden würde ich ihn nicht bezeichnen.
Da käme schon das Problem mit den Zaubersprüchen des Barden. Wenn ich einen Barden mit Zaubersprüchen nehme, ist das kein einfacher Krieger mehr. Und wenn ich den Barden ohne Sprüche nehme, dann entwertet das die Bardenklasse zu sehr.
Und zu Seite 42:
Das ist in meinen Augen so eine Nullaussage: "Wenn wir zu etwas keine Regeln haben, dann müssen sie improvisieren."
Und mit der Aussage "Es ist egal, was auf dem Charakterbogen steht. Es wird sowieso ausgespielt", lässt sich sowieso alles spielen. Dann kann ich auch beiden irgendwelche vorgefertigten Archetypen in die Hand drücken und sagen "Passt schon. Es kommt eh nicht auf die Werte an."
Und wenn man den beiden Brüdern getrennte Klassen in die Hand drückt, funktioniert das auch nicht mit den Akademietaktiken:
Entweder der Fighter-Bruder bekommt alle Fähigkeiten, die an der Akademie gelehrt werden und der Warlord bekommt überhaupt keine.
Oder der Warlord-Bruder bekommt alle Fähigkeiten und der Fighter bekommt überhaupt keine.
Aber die Tatsache, dass beide auf der gleichen Akademie waren und daher die gleiche Ausbildung hinter sich haben, wird dadurch nicht ausgedrückt.
Wobei wie du schon selber sagtest bei DD4 das Problem herrscht, dass hier alle kämpfen können. Hier ist wohl weniger das Problem, einen Krieger adäquat darzustellen, sondern vielmehr das Problem, einen Nichtkämpfer vernünftig darzustellen. (Klar, man kann dem Spieler ein weißes Blatt Papier in die Hand drücken und sagen, dass man alles über Seite 42 regelt. Er braucht ja gar keine Werte. - Aber ich denke, das wäre für die Nichtkämpfer dann doch recht unbefriedigend.)
3) Und die Tatsache, dass zwei Leute mit unterschiedlichen Klassen sehr unterschiedlich sind, geht etwas am Problem vorbei, dass zwei Leute in der gleichen Klasse extrem identisch sind.