Gestern fand nun-wie erwähnt- unsere erste Sitzung statt. Nach einer kurzen Einführung in die Spielwelt von EoM ging es dann an die Charaktererschaffung. Da sich die Spieler ja schon im Vorfeld mit EoM beschäftigt hatten ging die Charaktereschaffung recht schnell und relativ unkompliziert über die Bühne. So entstanden folgende Charaktere:
Patricia Wayne,Privatdetektvin22, stammt aus reicher Familie, Uni-Abschluss
Pepe,Warlockein junger Mann, ebenfalls Uni-Abschluss. Läuft meistens als Bücherwurm durch die Gegend.
Clarence Maria McDough,Gauntein relativ junger und gross gewachsener, sehr muskulöser Gaunt, der meist in einem zerschlissenen Anzug rumläuft.
Nathan King,Gauntebenfalls noch recht jung. Outfit: schlechter Anzug mit Hut. Ungewöhnlich große Augen und extrem bleich.
Eigentlich fing Alles ganz harmlos an. Patricia war in Central City unterwegs zur First Commonwealth Bank(FCB), bei der Sie als wohlhabende Frau ein Konto führt, um Geld abzuheben. Die FCB liegt im Mittleren Distrikt von Central City-also zwischen dem Upper District und dem DownTown-District. Daher-und das ist selten für eine Bank- weist die FCB auch Klientel auf, das in anderen Banken im Unified Commonwealth nicht oder nicht so häufig zu finden sein dürfte. Darunter zählen mitunter natürlich auch die Gaunts.
Kurz vor der Bank sieht Patricia eine große Menschentraube vor dem Bankgebäude stehen. Pepe, der auf dem Weg zur Uni ist, sowie Clarence und Nathan, die beide von der Frühschicht kommen und einen Kaffee trinken wollen, kommen ebenfalls dort vorbei.
Erste Befragungen der rumstehenden Leute ergeben schliesslich, dass Mr.Miller, der Bankdirektor, offensichtlich ermordet wurde. Wenig später, als sich die Charaktere einen Weg durch die Masse gebahnt haben, sehen sie das ganze Ausmaß: Vor der Bank liegt eine Person. Sie liegt auf dem Bauch-begraben unter einer "Mauer" von Goldbarren. Der Bankdirektor vom eigenen Gold erschlagen? Welch'groteske Vorstellung!
Nathan und Clarence bekommen gleich mal wieder zu spüren, dass sie doch eher unerwünscht sind. Kaum da, schon werden sie von Passanten beschuldigt, etwas mit dem Verbrechen zu tun zu haben. Clarence schafft es jedoch auf eine liebenswürdige Art und Weise die Passanten vom Gegenteil zu überzeugen.
Patricia macht sich auf in die Bank, weitere Erkundigungen einholen. Pepe ist es inzwischen dank seiner Redevielfalt gelungen, die Cops, die den Tatort absichern, davon zu überzeugen, dass er der Assistent des Gerichtsmediziners ist, der schon vor Ort ist, und beginnt mit ihm zu fachsimplen. Die beiden gelangen recht schnell zu der Annahme, dass der Tote von den Goldbarren offensichtlich erschlagen worden ist. Aber warum sind die Goldbarren dann so aufgestapelt wie eine Mauer? Und könnte es sein, dass der Mann vielleicht erst ermordet wurde und die Goldbarren dann auf ihn drauf gestapelt wurden? Also ist der Fundort evtl. nicht der Tatort? Letztere Thesen verwerfen die beiden aber gleich wieder.
Draussen vor dem Café haben Nathan und Clarence mittlerweile Platz genommen. Ihnen fällt auf, dass der Vize-Chef der FCB am Nebentisch sitzt mit einem etwas größeren schwarzen Ledermäppchen. Er ist sichtlich etwas nervös. Clarence und Nathan beschliessen, die Goldbarren und den Typen im Auge zu behalten. Kurz darauf bekommt Mr.Stevenson Besuch von einem recht jungen Mann. Nathan erkennt den jungen Mann als „Benny“. Benny ist ein zumindest in Unterschicht-Kreisen bekannter Kleinkrimineller, der sich in letzter Zeit eher dadurch einen Namen gemacht hat, dass er an Skrupellosigkeit zugelegt hat. Die beiden gehen kurz darauf in das Café. Nathan beschliesst, den beiden zu folgen und setzt sich erst mal an einen Tisch, an dem ein weiterer Gaunt sitzt. Schnell wird klar, dass der zum einen nicht besonders redselig ist und zum anderen von dem Vorfall vor der Bank nicht interessiert ist.Pepe ist inzwischen unterwegs, um einen ersten Bericht seines Kollegen abzugeben, sieht dabei aber Clarence und Nathan Cafe sitzen, und beschliesst, sich kurz mit ihnen zu unterhalten. Er sieht quasi gerade noch, wie Mr.Stevenson und Benny in das Café gehen.
Patricia in der Bank möchte mit Mr.Stevenson reden, dem Vize-Chef. Es stellt sich heraus, dass dieser nicht da ist, aber seine Bürotür offen steht. Seltsam. Seltsam genug, dass Patricia beschliesst, sich dort drin mal umzusehen. Aber ausser einem Termin heute im "Gero's", einem kleinen Café in der Seitengasse, der in seinem Kalender notiert ist, ist nichts weiter zu entdecken. Patricia beschliesst daher, zum Café zu gehen. Zumal das Gero's eher ein Café für die Mittel-und Unterschicht ist, und Mr.Stevenson zumindest was das Geschäftliche angeht doch in eher anderen Lokalitäten zu verweilen pflegt. Sie fragt dann noch Misses Adams, die pers. Sekretärin von Mr.Miller. Aber die Gute steht noch so unter Shock, dass ihr nichts rauszukriegen ist. Im Café fragt sie nach Mr.Stevenson, da sie ihn nirgendwo im Café gesehen hat. Kurz bevor sie wieder gehen will hört sie Stimmen aus der Männer-Toilette und beschliesst sich mal kurz die Nase zu pudern.
Pepe geht in das Café, Clarence folgt ihm. Pepe fragt nach „seinem Onkel“ aka Mr.Stevenson, dem er ein paar Bücher bringen muss, und mit dem er angeblich hier verabredet wäre. Der Barkeeper meint zwar, dass er ihn hat reinkommen sehen, aber danach in der Küche zu tun hatte, und dass er vermutlich schon wieder weg wäre. Clarence beschliesst, auf Toilette zu gehen. Dort bekommen er und Patrica nebenan ein Gespräch zwischen Mr.Stevenson und Benny mit. Das komische daran: Benny, der Kleinkriminelle, gibt Mr.Stevenson 10.000 Dollar dafür, dass er seinen Job gemacht hat. Mr.Stevenson erwähnt dann quasi noch beiläufig, dass er sich nach Paradiso absetzten wolle. Als Benny dann meint „aber hey, Sie haben jmd. getötet. Sie haben einen Cop umgebracht“ meint Mr. Stevenson nur, dass das eh ein dreckiger und korrupter Cop gewesen wäre, der bekommen hätte, was er verdiente. Das Gespräch geht noch kurz weiter, dann fällt ein Schuss.
Patricia eilt sofort aus der Damen-Toilette zur Männer-Toilette. Clarence reisst ein großes Stück aus der Zwischenwand zwischen seiner Toilettenkabine und der, in der das Gespräch stattgefunden hat. Pepe eilt zur Toilette und Nathan und der andere Gaunt beschliessen, erst mal zu verschwinden und sich wieder in die Meute der schaulustigen zu gesellen, die vor der Bank rumsteht. Clarence gelingt es, Mr.Stevenson gerade noch an der Flucht durch das Toilettenfenster zu hindern, indem er ihn zu Boden zieht. Mr.Stevenson kann sich jedoch aus der Umklammerung befreien und hetzt zur Toilettentüre. Dabei verhakt er sich etwas an den herausstehenden Knochen von Clarence, der nur noch „Haltet den Mörder!“ ruft. Pepe nimmt das Stück Zwischenwand und lässt es mit einer derartigen Wucht auf Mr.Stevenson niederprasseln, dass dieser ohnmächtig zu Boden geht.
Patricia nimmt die Waffe mit Handschuhen, und legt sie in ein Tuch. Das Geldmäppchen stellt sie auch sicher, sowie einen Brief. In diesem (ohne Datum) wird Mr.Stevenson zu einer Lokalität bestellt, die Patricia unbekannt ist. Dort soll er sich mit Benny treffen und wird dort weitere Anweisungen erhalten. Aber wie passt und/oder hängt das Alles mit dem Vorfall vor der Bank zusammen?
Die Cops sind schnell da und sichern den Tatort. Sie nehmen das Beweismaterial und verstauen es. Sie befragen die Charaktere, und glauben selbst Clarence nach anfänglichem Zögern, was er von sich gegeben hat-zumal es von Patricia bestätigt wird. Dann gehen sie zurück in Richtung Bank.
Vor der Bank ist es schliesslich soweit: Die Goldbarren sind endlich weg, die Leiche kann nun genauer untersucht werden. Pepe und sein Kollege sehen nun, dass die Goldbarren im wahrsten Sinne des Wortes bei eben jener deutlich „Eindrücke“ hinterlassen hat. Misses Adams kommt, um den Toten quasi vor Ort zu identifizieren. Sie nimmt allen Mut zusammen, und als die Leiche umgedreht wird, erschrickt sie. „Das ist nicht Mr.Miller. Das ist ein Cop...“
Das war unsere erste Sitzung. Fragen über Fragen und(noch) keine Antworten *g*. Es hat allen Spielern gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.
Kurze Anmerkung: Die Charaktere sind ganz normale Bürger im Unified Commonwealth. Sie werden erst nach und nach entdecken, dass mit der Welt, in der sie leben, etwas nicht stimmt und es „The Few“ gibt. Halte ich für eine bessere und spannendere Einstiegsidee als die Charaktere gleich mit dem Bewusstsein starten zu lassen, dass sie Mitglieder der Few sind. Ich hatte eh’vor das so zu machen, und da das auch von Spielerseite aus im Vorfeld indirekt gewünscht worden war passte das nur um so besser in meine Planung.