Am nächsten Morgen schlug unser Auftraggeber uns vor, uns doch aufzuteilen, um zwei Fälle gleichzeitig zu lösen.
Gesagt, getan, so ging unsere Gruppe (bestehend aus dem Kleriker des Morgenfürsten, dem etwas anstrengenden Waldläufer, dem Zwergenkrieger, dem elfischen Krieger und meiner Schurkin) in die Wälder um nach fünf verschollenen Waldläufern im Dienste des Grafentums zu suchen.
Zu diesem Zwecke wurde uns Reitgetier zur Verfügung gestellt: Pferde für die Elfen und den Menschen, ein Pony für meinen Halbling und ein Streitwidder für den Zwerg.
Wir erreichten das Lager der Elfen ohne größere Komplikationen und stolperten auch direkt vor Ort über vier Kadaver. Bevor wir uns jedoch auf die Suche nach dem letzten Waldläufer machen konnten, wurden wir von einem Bären (einer Kreuzung aus Braunbär und Schreckensbär) attackiert, welcher jedoch kurzerhand von dem Streitwidder überrannt wurde.
Unmittelbar danach entdeckten wir blutige Schleifspuren, welche in eine Höhle führten, in der es verdächtig nach nassem Hund roch. Dies bestätigte uns in unserer Theorie, dass die Waldläufer einem Wolfsrudel zum Opfer fielen.
Wir stießen dort auch relativ schnell auf vereinzelte Worge, welche jedoch ein weitaus geringeres Problem darstellten als der Düstermantel, der sich auf unseren Elfenkämpfer niederließ (diesmal gelang es uns, den Zwerg und seine Axt zurückzuhalten, der Kleriker griff das Monster mit seinem Streitkolben an, um keine größeren Katastrophen zu provozieren).
Nachdem auch dieser Feind besiegt war, standen uns letzendlich drei Worge, drei Winterwölfe sowie ein Schreckenswolf im Hintergrund gegenüber. Dies war der Kampf, in dem unser Waldläufer (der als Fernkämpfer im Hintergrund stand!) auf Heilung von unserem als Tank fungierenden Kleriker bestand und, als ihm selbige verwehrt wurde, als erster auf seinen Heiltrank zurückgreifen musste.
Auch dieser Kampf verlief letzendlich zu unseren Gunsten und wir fanden uns, nachdem wir über die Überreste des letzten Waldläufers stolperten, vor einer großen Schlucht wieder, die zu überqueren uns auch dann nicht gelang, als verspätet die halbelfische Klerikerin sowie der andere Zwerg zu uns stießen. (Ihre Gruppe hatte ihre Mission vor uns beendet und sich größtenteils wegen der späten Uhrzeit aufgelöst.)
Alle Versuche, die Tiefe der Schlucht zu messen, misslangen.
Sand, den wir hineinwarfen, um eine eventuelle unsichtbare Brücke aufzudecken, verschwand ebenso geräuschlos wie alle Steine, die wir in dem Erdspalt versenkten.
Nach einer viel zu langen Zeit hatte es dann der neu zu unserer Gruppe gestoßene Zwerg gewagt, sich abzuseilen - nur, um nach ungefähr einem Meter auf Sand zu laufen. Keinem von uns kam zuvor auch nur in den Sinn, dass es sich bei der Schlucht um eine Illusion handeln könnte.
Nachdem auch dieses Problem gelöst war und wir erfolgreich auf der anderen Seite ankamen, fanden wir einen großen Zwergenthronsaal, in welchem sich ein Banner, das in die Wand eingelassen war, befand, sowie ein großer, steinerner Thron und eine riesige steinerne Skarabäusstatue. Weiterhin lagen um uns herum überall zwergische Skelette.
Meine Schurkin entdeckte beim Erkunden des Raumes einen Geheimgang, durch welchen sie auch sofort verschwand. Alle riefen und suchten nach ihr, doch sie ignorierte all das, war sie doch in der zwergische Schatzkammer gelandet
Um sie herum funkelten unzählige Äxte und Plattenrüstungen, allesamt magisch wie sich herausstellte, und in einer Truhe (die offenbar den Hauptschatz beinhaltete) fand sie eine beschädigte Spieluhr, die sie prompt den Zwergen (welche sich natürlich mit Rüstungen eindeckten) aushändigte.
Nebenher stahl sie noch drei große Rubine aus dem Thron und setzte sie in das Banner ein, worauf sich ein Spalt in der Wand öffnete, der einen steinernen Hammer zu Tage brachte, welcher dem König wohl als Insignie diente und, gemeinsam mit dem Clanbuch, unseren Zwerg offiziell zum neuen Claneshäuptling machte.
Nachdem wir die Spieluhr in der Stadt reparierten spielte selbige uns die nächste Melodie vor, somit hatten wir, gemeinsam mit den Resten der anderen Gruppe, bereits drei Melodien beisammen.
Und so endete auch der nächste Tag und bis hierhin auch erst einmal meine Erzählung.