Autor Thema: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten  (Gelesen 69901 mal)

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Offline bandit

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #100 am: 19.09.2008 | 10:58 »
Aber dann wird doch geschnitten, um den Film einem breiteren Publikum zeigen zu können. Also durchaus aus .... wenn auch geheuchelten ... Jugendschutzgründen.
Also nicht um mehr Zeit für Werbung zu haben, sondern um die Werbung anderen (breiteren) Zielgruppen unterjubeln zu können.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #101 am: 19.09.2008 | 11:02 »
Aber dann wird doch geschnitten, um den Film einem breiteren Publikum zeigen zu können. Also durchaus aus .... wenn auch geheuchelten ... Jugendschutzgründen.
Also nicht um mehr Zeit für Werbung zu haben, sondern um die Werbung anderen (breiteren) Zielgruppen unterjubeln zu können.
Verstehe ich jetzt nicht.
Wenn ich einen Film mit FSK 6 schneide, dann kann das nur Zeitgründe haben.
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Offline Scorpio

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #102 am: 19.09.2008 | 11:13 »
Das machen die Sender einfach um mehr Zeit für Werbung zu haben. Das hat wenig mit Zensur zu tun.
Ausser das sie den Umstand besonders Brutale Szenen wegzusscheiden als "Entschuldigung" benutzen.

Das ist bestimmt ein Grund, aber nicht für die Zensur von Gewaltszenen. Neben den offiziellen Jugendschutzbehörden gibt es bei jedem Sender auch noch Zuständige für den Jugendschutz, die Filme weiter zensieren können, wenn sie ihnen zu hart für das Publikum erscheinen.

Filme und Videospiele werden selbst mit FSK18 geschnitten, damit sie garnicht erst Gefahr laufen Indiziert zu werden.

Das würde mich überraschen, da die Freigabe durch die USK und FSK seit der vorletzten Jugenschutzänderung 2003 oder 2004 (bin mir da unsicher...) eine Indizierung verhindern. Sprich: Ein durch USK und FSK geprüftes und mit einem Siegel versehenes Medium kann nicht mehr indiziert werden. Wobei die Vereine auch Siegel verweigern können...

Einige Medien werden in Deutschland garnicht erst publiziert wenn man glaubt das sie Gefahr laufen indiziert zu werden.

Das ist korrekt. Und da eine Indizierung ist wirtschaftlicher Selbstmord. Deswegen sind Gears of War und Dead Rising beispielsweise gar nicht erst in Deutschland für die Xbox 360 erschienen. Und die internationalen Fassungen sind beschlagnahmt worden.

Verstehe ich jetzt nicht.
Wenn ich einen Film mit FSK 6 schneide, dann kann das nur Zeitgründe haben.

Man könnte mit der vergrößerten Zielgruppe argumentieren, doch seit ein paar Jahren dürfen Kinder zwischen sechs und zwölf auch in Begleitung eines Erziehungsberechtigten in einen FSK 12 Film.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #103 am: 19.09.2008 | 11:19 »
Das würde mich überraschen, da die Freigabe durch die USK und FSK seit der vorletzten Jugenschutzänderung 2003 oder 2004 (bin mir da unsicher...) eine Indizierung verhindern. Sprich: Ein durch USK und FSK geprüftes und mit einem Siegel versehenes Medium kann nicht mehr indiziert werden. Wobei die Vereine auch Siegel verweigern können...
Das kann so nicht sein.
Meines Wissens darf nur indiziert werden was FSK18 hat(eine reine Konkurenzvermeidungsregelung).
Denn: Indizíerungen werden nur auf Antrag vorgenommen. d.h. in den allermeisten Fällen muss ein Medium erstmal erhältlich sein, und wird dann der BPJM vorgelegt, wenn jemand meint, er sei Indizierungswürdig.
Die FSK-vergabe erfolgt aber vor der Veröffentlichung.

... Ich revidiere... Da scheint sich einiges geändert zu haben
« Letzte Änderung: 19.09.2008 | 11:21 von Grausam Dank Loht »
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K4M

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #104 am: 19.09.2008 | 12:32 »
Man könnte mit der vergrößerten Zielgruppe argumentieren, doch seit ein paar Jahren dürfen Kinder zwischen sechs und zwölf auch in Begleitung eines Erziehungsberechtigten in einen FSK 12 Film.
Es werden fürs Fernsehen auch Sachen geschnitten, die selbst ungeschnitten FSK 6 oder gar ohne Altersfreigabe sind.
Entweder es geht um die Zeit oder um speichelleckerische Selbstzensur a la "Wir tun was!" oder beides.

Offline Skele-Surtur

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #105 am: 22.09.2008 | 12:33 »
Es geht meines Wissens nach einzig und allein darum Platz für Werbepausen zu schaffen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass mal vor längerer Zeit in einem Interview gehört zu haben... könnte natürlich auch nur die persönliche Meinung des Interviewten gewesen sein. Aber es werden teilweise auch einfach total harmlose Stellen weggekürzt, das hat mit FSK etc. nix zu tun.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Camouflage

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #106 am: 22.09.2008 | 15:01 »
Geschnitten wird, um die Filme ins Programmfenster einzupassen (also indirekt schon für die Werbung, weil man eben auf Teile des Films anstatt auf Werbezeit verzichtet), was man für mehr Werbung macht, ist Filme in die Länge zu ziehen (wenn z.B. nach Werbepausen die letzte Szene vor der Pause wiederhilt wird), da es gesetzliche Vorgaben gibt, wie oft und wie lange man maximal in einem Film Werbung zwischenschalten darf.
Zitat
12. To beat your enemy, you must know him. 13. Your enemy is the highest authority on the topic of himself. 14. So listen when your enemy speaks, but do not credit his words. 15. Listening is a real bargain. 16. Credit is way overpriced.
- Book of Del, Chapter 6, The Book of Retcon

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #107 am: 12.10.2008 | 21:49 »
Ich sehe ebenso keinen Sinn für Zensur, selbst für so einen Blödsinn wie "mein Kampf" und ähnliches.

Moralisch gesehen müssen all diese Sachen an Tageslicht gezerrt werden dürfen um überhaupt diskutiert zu werden.
Und aus einem utilitaristsch- wirtschaftlichen Blickpunkt hat die BPjM in Deutschland einen derartig hohen Schaden angerichtet, das mir die Galle hochkommt wenn ich an die Standort- und die kulturellen Folgen denke -Nein, Zensur brauchen wir wahrlich nicht, unsere Erfahrungen hierzulande sollten uns das eigentlich lehren.

Killer, Kult und all die anderen Bücher fällt wie das übrige Spielzeug in den Zuständigkeitsbereich der Eltern.
Kinder interessieren isch für ne Menge Quatsch, der für Eltern manchmal höchst peinlich und abartig wirken. Gläserrücken, Doktorspiele, wasauchimmer. Der Staat hat da nimmer Leben durch ein Verbot gerettet, allerhöchstens ne weitere schläfrige Kommission mit Steuergeldern beträufelt.
Wer seine Kinder gut erzogen hat, muss auch nicht fürchten, sie durch Rollenspiele in Vergewaltiger mutieren zu sehen.

Die Satire in 40k wird allerdings immer dezenter. Früher war das noch ein grosses Ding, mittlerweile wäre Warhammer (speziell Fantasy) ein klarer Index-Favorit in CSU Deutschland.

Schneiden finde ich warscheinlich am abartigsten. Als wäre der Film für Kinder besser verdaulich wenn er kastriert wird! Die Problemlösungen des Protagonisten sind offenkundig brutal, mann siehts nur nicht.
Und Gewaltpornos wie Mel Gibsons Christus Machwerk sind in Ordnung , ist ja schliesslich der "Heiland".
Entweder ab 18 (Jugendschutz ist völlig OK) oder ungeschnitten.
Und ja, Filme werden vor allem wegen der Gewalt geschnitten. Das RTL2 nochmal die Schere zückt, um die Werbezeit zu optimieren ist darüberhinaus eine andere Geschichte.

Im übrigen finde ich ArneBab's post am merkwürdigsten:
"Ich bin ehrlich gesagt dafür, dass Rollenspiele ein "ab XY" enthalten.
Schon das alte DSA 2 hatte "ab 14" drauf - wegen halbnackten Elfen. "

Weil eine entblösste Milchdrüse die Menschen in Bestien verwandelt?
Angelsächsische Prüderie wird auch langsam hierher exportiert. Das ist in der Form ein Novum, ich hatte noch ne Menge Kinderbücher mit Titten drin. Hat mir selbstredend nicht geschadet.

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #108 am: 12.10.2008 | 21:55 »
@Prüderie

es ist eine Frage der darstellung:
- AC z.B. nutzt den Sexappeal.
- Ronja Räubertochter nutzt Nackheit gar nicht, sie scheren sich nur nicht drum, dass man halt nackt in der Sauna sitzt, warum auch? ist doch eine Sauna und gehört zu den Winterfreuden.

Ich halte diese Überbetonung für irritierend und nicht gerade förderlich, was Wertebildung bei Kindern angeht.
ist sehr schwer die Grenzfälle zu beurteilen...

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #109 am: 12.10.2008 | 22:07 »
Ab wann dürften deine Kinder AC kaufen?
Dürften sie de Sade früher lesen?

Warum ist das eine schlimmer als das andere, oder brauchen wir eine Alterbeschränkung für beides?

Du entscheidest was deine Stammhalter im Zimmer haben. Erkläre ihnen das AC doof ist und du ihnen lieber Ruf des Warlock kaufst.

Ferner fällt es schwer, Kinder heutzutage vor Sexappeal zu behüten.
Als ich gestern den (mässigen) Klitschko Kampf sah, trat vorher eine (deutsche?) Girlband auf.
Pussycats oder so änlich.
Und ja, sie trugen Nuttenuniformen und tanzten auch so.
Ich habe per se nix gegen Nutten und deren Arbeitskleidung, aber hätte ich einen Zwölfjähriges Kind, das Klitschko boxen sehen wollte, hätte ich warscheinlich ein komische Gefühl gehabt dabei gehabt, das plötzlich eine Werbesendung der Zuhältergewerkschaft über den bildschirm flimmert.
Aber was solls. Diese Gesellschaft wird sexuell eben ein bisschen aggressiver.
Der Umkehrschluss (wie müssen die Kinder behüten!)  ist trügerisch, siehe Sarah Palins missratene Tochter.

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #110 am: 12.10.2008 | 22:40 »
Behüten ist da nicht so mein Ziel.

Vielleicht kann an dem Beispiel rüberbringen, was ich meine:

Teenager sind in der regel mit gleichattraktiven Partnern zusammen. ZUmindest halten diese Beziehungen länger als "asymmetrische".
Das ändert sich irgendwann, weil andere Werte in den Blick rücken.
Wird dem Sexappeal eine so starke Rolle zugewiesen und auch noch derart hohe Ansprüche gesetzt sorgt das mMn für viel Leid.
Ein Haufen entäuschter Erwartungen und eine ganze Menge von Selbstzweifeln sind die Folge (Selbstbild von Mädchen..."ich bin zu dick"...das ist schon sprichwörtlich).

Medien die einen unaffektierten Umgang mit Sexuakität zeigen sind mMn völig in Ordnung. Kinder unter 11 findens meist lustig, oder eklig, irgendwann ab 12,13 sind sie irritiert und suchen Normen. Was ist normal, wie gehe ich damit um?
Deshalb auch (ganz extrem) keine Pornos für Kinder! da pflanzt man nur dysfunktionale Ideen, wie Beziehungen aussehen können.

Ich würde AC wahrscheinlich einem 12jährigen nicht in die Hand drücken... Degenesis auch nicht.
Wahrs. würde ich versuchen ein Alternativprogramm aufzuziehen und nicht explizit auf die Bilder eingehen, sondern andere Gründe angeben, damit es keinen Reiz des Verbotenen gibt.
Ist ne Form von Betrug...präventiver Gegenbetrug. ;D

de Sade, die Prophezeihungen von Celestine, Mein Kampf, die Satanische Bibel, GEheimgesellschaften....
sind alles Bücher, die ich einem Jugendlichen nur dann in die Hand geben würde, wenn er ausreichend viel anderes gelesen hat und wenn er aus dem Deutschunterricht etwas über TExtarbeit gelernt hat, sodass er versteht wie die Bücher funktionieren.

könnte natürlich auch eine "sie" sein. Macht keinen UNterschied.

Vielleicht glaube ich, dass Medien einen stärker beeinflussen, als sie es tatsächlich tun. Es ist allerdings ein Unterschied, ob man die Pussycatdolls jetzt toll findet, weil sie wenig anhaben, oder ob man das selbst merkt.

sers,
Alex

Eulenspiegel

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #111 am: 12.10.2008 | 23:13 »
Ferner fällt es schwer, Kinder heutzutage vor Sexappeal zu behüten.
1) Nur weil etwas schwer ist, heißt das nicht, dass man die Hoffnung aufgeben soll. Es heißt nur, dass man stärker dagegen vorgehen sollte.

2) Sexappeal selber halte ich nicht für weiter schlimm. Menschen besitzen nunmal sexuelle Reize. Also dürfen sie diese auch zeigen.
Schlimm finde ich es halt bloß, wenn Menschen auf ihren Sexualstatus reduziert werden. (Das ist imho bei Girliebands nicht der Fall.)

bzgl. FSK:
Ja, ich bin auch gegen eine Zensur/Indizierung. Aber ich bin für eine FSK.

Dabei sollte man aber auch überlegen, was man von den Kindern fernhalte möchte. - Eine nackte Elfenbrust ist imho nichts, was kindergefährdend wäre. Das ist doch total natürlich.
Wovor man Kinder fernhalten sollte:
1) Sexismus und Rassismus. (Also entweder ein Geschlecht oder eine Rasse auf eine bestimmte (meist minderwertige) Rolle zu reduzieren.)
2) realistische Gewalt: Wenn bei Tom&Jerry der Katze der Schwanz festgenagelt wird, ist das lustig. (keine FSK nötig)
Wenn bei Hostel dem Gefangenen der Schwanz festgenagelt wird, kann dies jedoch durchaus zu Schocks bei Minderjährigen führen. (eine FSK nötig)

Daher, man sollte sich überlegen, wo man FSK dranpappt:
Die nackte Brust bei DSA 2 ist sicherlich kein FSK wert und kann auch kleinen Kindern zugänglich gemacht werden.
Ein Spiel, in dem Frauen hauptsächlich als Sexsklavinnen vorkommen, dagegen verdient ein FSK.

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #112 am: 12.10.2008 | 23:14 »
"Ich bin zu dick" krähen die Weibsbilder doch seit 10000 Jahren.
Aber du hast natürlich recht, diverse Promigerippe verleihen dem natürlich eine neue Qualität.
Das betrifft hpts. Fernsehen und Filme, aber auch im RPG und im Fantasybereich allg. haben Frauen zB immer häufiger ungeniert unrealistische Lara Croft Figuren.
Ein weiterer unseliger Trend sind gepanzerte Stöckelschuhe bei Ritterinnen (neuestes Beispiel Sacred2). Finde ich dermassen dämlich!

Das ist aber alles nix was Eltern nicht geradebiegen könnten.
In der Tat ist ein gesundes Selbstwertgefühl mM nach eines der wichtigsten Erziehungsziele.

Präventiven Gegenbetrug (gute Formulierung) finde ich absolut legitim für Erziehungsberechtigte.

Mein Kind wird sicherlich genügend Lesekompetenz erwerben, dass er, sobals er sich zB für politische Texte interessiert, mühelos die Erbärmlichkeit eines "mein Kampf" durchschauen kann.

Aber stimmst du mir nicht zu, dass der Staat, der ja so maches indiziert und beschneidet, doch immer noch so viel ausser Acht lässt das die Eltern ohnehin gefragt sind? Du sagt ja selber, du fändest, die Medien übten starken Einfluss auf die Jugend aus.
Schon allein deshalb sehe ich den Sinn der mir verhassten BPjM Anstands-Maschinerie nicht.

Eulenspiegel

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #113 am: 12.10.2008 | 23:20 »
Mein Kind wird sicherlich genügend Lesekompetenz erwerben, dass er, sobals er sich zB für politische Texte interessiert, mühelos die Erbärmlichkeit eines "mein Kampf" durchschauen kann.
Mein Kampf ist auch extrem primitiv geschrieben.

Aber es gibt politische Hetzschriften, die sind viel subtiler geschrieben und denen gelingt es wesentlich effektiver, unbedarften Lesern eine Gehirnwäsche zu unterziehen.

Wenn ich einem 14jährigen "Mein Kampf" in die Hand drücken würde, würde er wahrscheinlich laut drüber lachen und es nicht ernst nehmen. (Außer er ist sowieso schon rechtsextrem.)
Wenn ich ihm jedoch "Erwachet" von den Zeugen Jehovas in die Hand drücke, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass viele Jugendlcihe die Sachen darin für bare Münze nehmen. (Diese heft sind rhetorisch sehr geschickt aufgebaut. - Wenn man als Zielgruppe Menschen nimmt, die in Textinterpretation und -analyse nicht geübt sind.)

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #114 am: 12.10.2008 | 23:25 »
Eulenspiegel, mein post bezog sich auf DKritiks geistigen Erguss.
Ich selber hab nicht so viel Probleme mit nackigem Busen, Pos, von mir aus auch Genitalien.

Und wie gesagt, Jugendschutz ist OK für mich.
Obwohl die Landsmedienanstalten da absolute Versager sind.

Beischneidung und Verbot find ich hingegen indiskutabel. Schon allein unserer Geschichte zuliebe (damit beziehe ich mich nur wenig auf die Nazis, mehr auf die Popkulturwüste Deutschland)

Ein einer Sache die du erwähnst allerdings kann ich mich kratzen:
realistische Gewalt. Tom und Jerry ist nat. OK. Aber was ist mit den happy Tree Friends?
Ebenso: könnte das Schneiden von Filmszenen deinem Einwand folgen und einen Film kinderfreundlich machen?
Ich denke nicht. Wie bereits erwähnt werden brutale Filme nicht weniger brutal dadurch. Hostel ist immer noch ein zu krasser Schocker für Kinder. Als ich klein war und Freitag der 13te sehen konnte (im Ferienlager, das waren vielleicht tolle Aufpasser) hab ich mir nächtelang fast in die Hosen gemacht, weniger wegen der expliciten Gewalt sondern wegen dem ganzen Drumherum. Die Figur hat mich geängstigt, weniger die Slasher Szenen, die waren zwar harmlos and heutigen Masstäben gemessen, jedoch meist eine Art Erleichterung .

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #115 am: 12.10.2008 | 23:30 »
Zitat
Wenn ich einem 14jährigen "Mein Kampf" in die Hand drücken würde, würde er wahrscheinlich laut drüber lachen und es nicht ernst nehmen. (Außer er ist sowieso schon rechtsextrem.)
Wenn ich ihm jedoch "Erwachet" von den Zeugen Jehovas in die Hand drücke, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass viele Jugendlcihe die Sachen darin für bare Münze nehmen. (Diese heft sind rhetorisch sehr geschickt aufgebaut. - Wenn man als Zielgruppe Menschen nimmt, die in Textinterpretation und -analyse nicht geübt sind.)
Stimmt, allerdings bekäme mein Kind von mir eine kleine weltanschauliche Ausbildung. (wer so etwas den Schulen überlässt ist selber Schuld)
Bei schwierigen Texten kommt es hoffentlich zu mir und hakt nach.

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #116 am: 12.10.2008 | 23:38 »
Zitat
1) Sexismus und Rassismus. (Also entweder ein Geschlecht oder eine Rasse auf eine bestimmte (meist minderwertige) Rolle zu reduzieren.)

Ich hab die X-Men immer sehr gerne geschaut. Night of the Sentinels und Slave Island fand ich zwar schockierend und fast zum Heulen, aber die Erfahrung würd ich nicht missen wollen. (Meine Eltern sahen das ganz anders, so dass ich die Serie dann morgens um sechs geschaut habe, wenn alles mit zweistelligen Alterszahlen noch schläft.)

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #117 am: 12.10.2008 | 23:52 »
"Ich bin zu dick" krähen die Weibsbilder doch seit 10000 Jahren.


Aber stimmst du mir nicht zu, dass der Staat, der ja so maches indiziert und beschneidet, doch immer noch so viel ausser Acht lässt das die Eltern ohnehin gefragt sind? Du sagt ja selber, du fändest, die Medien übten starken Einfluss auf die Jugend aus.
Schon allein deshalb sehe ich den Sinn der mir verhassten BPjM Anstands-Maschinerie nicht.

zum Ersten: da gibt es Phasen.... alleine in den letzten 120 Jahren mindestens 3, in denen es zwischen flach zu Rundungen zu rundlich zu eckig hin und her ging.

zum Zweiten:
Da es in diesem Bereich sehr auf das Empfinden ankommt, ist eine staatlich Organisation natürlich überfordert.
Ich finde es gut, dass das Nachmittagsprogramm bei uns noch anders aussschaut als in Italien.
Auf jeden Fall kann kein staatlicher Apparat ein Ersatz für die Erziehung sein.

Stimmt, allerdings bekäme mein Kind von mir eine kleine weltanschauliche Ausbildung. (wer so etwas den Schulen überlässt ist selber Schuld)
Bei schwierigen Texten kommt es hoffentlich zu mir und hakt nach.
Man muss seine Memen weitergeben! ;D

Man kann ja eigentlich nur dann Sachen weitergeben, wenn das Interesse auch da ist. Und je nach Umfeld kann man da Glück oder auch Pech haben. Das heißt manche Sachen kann man gut vermitteln bei anderen muss sich einschränken, da das Interesse nicht da ist.
Es kann also sein, dass ich einzelne für ungeeignet halte mit bestimmten Inhalten umzugehen. Deshalb halte ich eine FSK für sinnvoll, da sie Verantwortlichen aufzeigt, dass es sich hierbei um etwas problematisches handelt.

Wenn ein Spiel für 6-99Jährige ist, dann hängt das meist mit der GRöße dre FIguren und der Länge der Regeln zusammen. Bei Rollenspielen kommt halt noch der Inhalt dazu.
Wenn man nun V:TM Sabbat spielt, ist das nichts für Kinder. Ab 18 halte ich sinnvoll, damit Eltern aufmerksam werden(!).

sers,
Alex

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #118 am: 12.10.2008 | 23:55 »
OT:
Ab wann dürften deine Kinder AC kaufen?
Dürften sie de Sade früher lesen?

Warum ist das eine schlimmer als das andere, oder brauchen wir eine Alterbeschränkung für beides?
Ich weiß, worauf Du hinauswillst, aber imho ist gerade de Sade ein schlechter Vergleich.

Lies mal die Zusammenfassung der 120 Tage von Sodom, dann hat sich die Frage erledigt. De Sade hat echt krankes Zeug geschrieben, da kommt nichts anderes was mir je untergekommen ist auch nur annähernd ran.

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #119 am: 13.10.2008 | 00:45 »
zum Ersten: da gibt es Phasen.... alleine in den letzten 120 Jahren mindestens 3, in denen es zwischen flach zu Rundungen zu rundlich zu eckig hin und her ging.
Das Dicke sexy waren und sich so gefühlt haben gabs nie.
Gerade die Rubensleiber sind ein gern zitiertes Zerrbild, als ob modische Strömungen so etwas nach Belieben steuern könnten.
Attraktive Frauen waren mal dünner, mal "normaler", aber nie fett. Das Individuen andere Präferenzen haben ist auch klar.
Zitat
zum Zweiten:
Da es in diesem Bereich sehr auf das Empfinden ankommt, ist eine staatlich Organisation natürlich überfordert.
Ich finde es gut, dass das Nachmittagsprogramm bei uns noch anders aussschaut als in Italien.
Auf jeden Fall kann kein staatlicher Apparat ein Ersatz für die Erziehung sein.
Man muss seine Memen weitergeben! ;D
Ich bin praktisch das Gegenteil von einem Untergangsapostel (" die Jugend von heute! O tempora! O mores!"). Trotzdem halte ich es für einigermassen beweisbar, das Kinderprogramme klar schwächer werden, dass das Fernsehen allgemein ebenso dümmer wird.
Betrifft aber mehr die unteren Schichten als die jenigen, die noch Bücher/Texte lesen.

Und meine Memes muss ich nicht auf Teufel komm raus weitergeben.
Zitat
Man kann ja eigentlich nur dann Sachen weitergeben, wenn das Interesse auch da ist. Und je nach Umfeld kann man da Glück oder auch Pech haben. Das heißt manche Sachen kann man gut vermitteln bei anderen muss sich einschränken, da das Interesse nicht da ist.
Es kann also sein, dass ich einzelne für ungeeignet halte mit bestimmten Inhalten umzugehen. Deshalb halte ich eine FSK für sinnvoll, da sie Verantwortlichen aufzeigt, dass es sich hierbei um etwas problematisches handelt.
Altersbeschränkung geht für mich in Ordnung.
Zitat
Wenn ein Spiel für 6-99Jährige ist, dann hängt das meist mit der GRöße dre FIguren und der Länge der Regeln zusammen. Bei Rollenspielen kommt halt noch der Inhalt dazu.
Wenn man nun V:TM Sabbat spielt, ist das nichts für Kinder. Ab 18 halte ich sinnvoll, damit Eltern aufmerksam werden(!).
Mit 18 wird dein Kind schon dank zukünftiger Medien mehr Absurditäten und wirres Zeug als du in dem Alter konsumiert haben.
Gerade da halte ich es für sinnvoll, geistige Exkurse mit klassischen Medien (damit meine ich vor allem das Buch/pdf) früh zu ermutigen.
Ernsthaft, V:TM Sabbat erst ab 18? Hast du mit 15 nicht schon längst krassere Sachen gesehen/gelesen/gespielt?

Offline Heinzelgaenger

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #120 am: 13.10.2008 | 00:56 »
OT:Ich weiß, worauf Du hinauswillst, aber imho ist gerade de Sade ein schlechter Vergleich.

Lies mal die Zusammenfassung der 120 Tage von Sodom, dann hat sich die Frage erledigt. De Sade hat echt krankes Zeug geschrieben, da kommt nichts anderes was mir je untergekommen ist auch nur annähernd ran.

Klar kommen andere Sachen da locker ran und darüberhinaus. Speziell die angesprochenen politischen Hetzschriften (nicht mein Kampf, der ist recht transparent)
Galubst du ernsthaft, ein 15 jähriger wird durch de Sade verdorben? Sein Beschreibungen sind so detailiert, ja dank zeitgenössischer Kupferstiche fast plakativ explicit, dass eigentlich jedem aufgeht wie sehr seine Werke aufkläreren bzw. schockieren sollen.
Bloss weil da Caprophilie erwähnt wird, wird dein Kind nicht plötzlich unausprechliches tun.
Und wenn doch, hast du im Vorfeld total versagt.

Mit 12 oder so hab ich Stephen King gelesen, die Jahreszeiten. In einer Geschichte gehts um Naziphantasien, detaillierte Traumsequenen einer Vergewaltigung durch den Protagonisten mit einem riesigen künsltichen Penis, recht ekligen Teenagersex und ähnliches.
So ein Roman geht BEI WEITEM mehr unter die Haut als DeSade. Dabei war die Geschichte literarisch ziemlicher Mist (die nächste, die mit dem Knastausbruch war allerdings super) .
Trotzdem kann der Roman keinen Jugendlichen verblöden/ versauen etc.

Wie willst du dem Kind den Sexualität vermitteln, ausser mit freiem Zugang zu Medien, Vorbildfunktion (hier meine ich allgemein Respekt vor dem anderen Geschlecht, vor anderen sexuellen Ausrichtungen etc.), einer unpeinlichen "Kurzeinführung" aka Aufklärung, sowie dem Wissen, dass das Kind immer zu dir kommen kann und gute Antworten bekommt?



« Letzte Änderung: 13.10.2008 | 00:58 von Einzelgaenger »

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« Antwort #121 am: 13.10.2008 | 10:09 »
Ernsthaft, V:TM Sabbat erst ab 18? Hast du mit 15 nicht schon längst krassere Sachen gesehen/gelesen/gespielt?
geht ja um die Signalwirkung für Eltern, nicht um die tatsächliche Altersempfehlung...

@Sexualität
durch freien Zugang zu Medien zu vermitteln ist...naja, dem stimme ich nicht zu.
Habe bei einem Grundschullehrer mal aufgeschnappt, wie die Kinnens jetzt miteinander umgehen. Die spielen irgendwie HiphopVideos nach. Das halte ich für bedenklich.

Wenn nsolche Inhalte dann noch zum Spaß haben verwendet werden, dann wirds ernst.


Gut, wir haben mit 16 in unserer ersten Sabbatrunde auch eine Stadt terrorisiert, aber es war alles nicht sehr graphisch.
Ich würde ja ganz gerne dann einmal mitzocken, aber das funzt ja nicht.
« Letzte Änderung: 13.10.2008 | 10:16 von Destruktive_Kritik »

Offline ArneBab

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #122 am: 13.10.2008 | 11:11 »
"Ich bin ehrlich gesagt dafür, dass Rollenspiele ein "ab XY" enthalten.
Schon das alte DSA 2 hatte "ab 14" drauf - wegen halbnackten Elfen. "

Weil eine entblösste Milchdrüse die Menschen in Bestien verwandelt?
Angelsächsische Prüderie wird auch langsam hierher exportiert. Das ist in der Form ein Novum, ich hatte noch ne Menge Kinderbücher mit Titten drin. Hat mir selbstredend nicht geschadet.

Was davon spricht gegen ein "ab XY"?

Dass du heute mit anderen Maßstäben arbeitest als die Leute früher ist klar, aber _DSA hatte eine Altersangabe_, genauso wie auch heute noch die meisten Brettspiele.

Warum haben das Rollenspiele heute nicht mehr?

Ich habe für meins 14 gewählt, aber nicht wegen "Unzüchtigem", sondern wegen Verletzungsbeschreibungen. Muss nicht sein, dass 8 jährige lesen, was ein Schwert mit Muskeln und Knochen anrichten kann - ich kenne mein Kopfkino, und die Filme die ich beim Lesen sehe wären eigentlich sogar eher ab 16.
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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #123 am: 14.10.2008 | 21:52 »
So ein Roman geht BEI WEITEM mehr unter die Haut als DeSade.
Findest Du?
Ich hab die Geschichte die Du meinst auch gelesen, und fand sie auch hart.

Aber um ehrlich zu sein verursacht bei mir "recht ekliger Teenagersex" bei weitem nicht so ein Unbehagen wie detaillierte Beschreibungen von Koprophagie, Abhandlungen über das Foltern, Töten und Vergewaltigen von Kleinkindern etc.
De Sade ist bei weitem das Krankste, was mir bislang untergekommen ist, oder sagen wir anders: Das, was mich am meisten schockiert hat.

Aber das ist OT. Ich kann nicht beurteilen, ob das stärker jugendgefährdend ist als "das Kreischen der Weiber", die von Dir erwähnte King-Novelle oder ein Pornofilm. Ich habe auch keine Ahnung, wie man das bewerten soll - denn ob Inhalte verstörend auf Jugendliche wirken, hängt nach meiner - laienhaften, unbedarften - Einschätzung stark vom Individuum und seinen Empfindlichkeiten ab. Ich weiß auch nicht, inwieweit die Entwicklung von Jugendlichen durch sowas überhaupt noch gestört wird oder nicht.

Womit ein Kind/ein Jugendlicher umgehen kann, was er verarbeiten kann, das ist nicht von einer willkürlich gezogenen Altersgrenze sondern vom Individuum abhängig, und hierbei von der Erziehung. Die Entscheidung, ob ein Kind gewisse Inhalte gefahrlos zugänglich gemacht werden können, können also nur Personen treffen, die das beurteilen können - in der Hoffnung, daß sie es Beurteilen können und selbst gefestigt und abgeklärt genug sind, solche Entscheidungen rational treffen zu können. Und wenn man schon entscheidet, daß das Kind reif genug ist, ein Buch zu lesen oder einen Film zu sehen, sollte es dann nicht auch reif genug sein, diese Entscheidung selbst zu treffen? Wie handhabt man sowas?

Kann ich alles nicht beantworten.

Einen noch:

Wie willst du dem Kind den Sexualität vermitteln, ausser mit freiem Zugang zu Medien, Vorbildfunktion (hier meine ich allgemein Respekt vor dem anderen Geschlecht, vor anderen sexuellen Ausrichtungen etc.), einer unpeinlichen "Kurzeinführung" aka Aufklärung, sowie dem Wissen, dass das Kind immer zu dir kommen kann und gute Antworten bekommt?
Was hat das denn mit meinem Einwurf zu tun?
Und ich verstehe den Sinn der Frage nicht - ich würde einem Kind Sexualität genau so vermitteln wie Du es hier beschreibst.
Aber De Sade beschreibt eben nicht nur eine mögliche Spielart von Sex - zumindest keine, die ich als akzeptabel erachte. Ich meine, wir reden hier nicht von Fessel-, Dominanz-, und Auspeitschspielchen im gegenseitigen Einvernehmen. Ich rede von Folter, Verstümmelung und Mord, welche zum Zwecke des sexuellen Lustgewinns begangen werden, und ich rede davon, daß diejenigen, die so Handeln auch noch erfolgreich sind und glücklich leben, also offensichtlich auch noch dafür belohnt werden. Ich rede davon, daß solche Handlungsweisen als vertretbar und akzeptabel dargestellt werden, so geschehen in "Justine oder vom Missgeschick der Tugend" und "Juliette oder die Vorteile des Lasters". Kostprobe aus den Notizen zu Justine? Bitte:
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Die 120 Tage von Sodom sind sogar noch härter. Ich habe die Bücher auszugsweise gelesen, und war wirklich schockiert.
Würdest Du das benutzen, um einem Kind Sexualität zu vermitteln? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

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Re: Rollenspiele mit jugendgefährdenden Inhalten
« Antwort #124 am: 16.10.2008 | 16:57 »
Destruktive Kritik,

wenn auf der Buchrückseite steht: "vom Autor ab 18 empfohlen" habe ich da wenig Probleme mit.
Meinst du das mit Signalwirkung für Eltern?

"durch freien Zugang zu Medien zu vermitteln ist...naja, dem stimme ich nicht zu.
Habe bei einem Grundschullehrer mal aufgeschnappt, wie die Kinnens jetzt miteinander umgehen. Die spielen irgendwie HiphopVideos nach. Das halte ich für bedenklich."

Die Chose mit dem Gangbangen ist aus sexualkulturtechnisch neu, aber nicht das Ende des Abendlandes. Zur Zeit unserer Eltern gabs andere Sachen die wir eklig finden würden. Und die Generation unserer Grosseltern musste sich meist heimlich treffen, um an sehr unromantischen Orten wie Treppenhäusern zu vögeln- ungeschützt, versteht sich.
Was Sexualmoral angeht, ist es eher besser geworden in Deutschland.



Arne,

eine unverbindliche Empfehlung ist mir recht egal.
In meinen Augen schien dein Post eine Alterseinschränkung klar zu unterstützen und bezog sich auf nackte Tatsachen.
Aber auch Verletzungsbeschreibungen finde ich wenig jugendschädigend. Ein Achtjähriger wird kaum seine Freude mit einem Rollenspielbuch haben, zu strukturiert und sachlich sind die meisten Texte, auch wenn die Bilder spannend sein mögen- die wenigsten können mit Acht überhaupt gescheit lesen.
Und: Was ist schlimm daran, wenn ein Zehn- bis Zwölfjähriger eine typisch RPG-nüchtern gehaltene Verletzungsbeschreibung liest?
Ernsthaft, was kann er erleiden?
Wann kann ein Kind in deinem Staat erfahren, was eine Waffe für Verletzungen verursacht?




Hendrik:
Bei King war der Protagonist selber der Vergewaltiger, der das Judenmädchen mit einer riesigen Penisprothese dabei auch nocht folterte.
Sein Gefühle werden detailliert beschrieben, man hört ihn förmlich keuchen.
DeSades Werke sind eher Abhandlungen als Romane. Mesit kitten die konstruierten Handlungen mehr schlecht als recht seine Thesen oder Ideen zusammen. Welche negativen Einflüsse ergeben sich konkret aus der Lektüre von "Justine"? Wird der minderjährige Leser das als Normalität empfinden und seine zarten erotischen Empfindungen danach ausrichten? Wohl kaum!
Da seine Bücher aber grossen historischen Wert aufweisen, sind sie zwar erhältlich, aber weder in der Buchhandlung noch in der Bücherei da zu finden , wo Jugendliche für gewöhnlich stöbern.
Und nochmal, glaubst du ernsthaft,  Coprophilie könne durch daSade Verbote "an Beliebtheit" verlieren? Welcher Jugendliche wird nicht mit der Nase rümpfen, wenn er den ekelhaften Mist liest? Dürfen Jugendliche denn keine ekelhaften Dinge lesen? Dürfen sie nur anständige Sachen lesen?
Welche moralischen Verbote haben deiner Meinung in Deutschland Menschenleben oder deren gute Sitten gerettet?
Interessanterweise scheinst du ja einiges von de Sade zu kennen, dein sachliches Interesse war offenbar Vorhanden. Irgendeinen Nutzen muss es ja für dich gehabt haben, sei es historisch, literarisch oder wasweissich.
Natürlich würde ich "Sodom" nicht benutzen, mein Kind aufzukären. Dafür ist es weder geeignet noch konzipiert. Das ist so, als würdest du behaupten, bloss weil ich es befürworte, dass Vibratoren seit einiger Zeit offen beworben werden dürfen, ich sie als das ideale Geburtstagsgeschenk für Drittklässlerinnen ansehe.

Ich bleibe dabei, moralische Gesetzgebung zum Schutz der Sitten und der Jugend waren jedesmal Mist, kenne praktisch kein Gegenbeispiel. Um Kinder aufzuklären, braucht es nicht mehr juritischer Schutzhüllen sondern eher weniger, gerade DAMIT Eltern sich als Erziehende in der Verantwortung fühlen.

Für mich sind Anstandsbehörden wie die BPJM die eigentlichen Geschwüre, die uns potentieller Kultur beraubt haben und uns auch marktwirtschaftlich weit zurückgeworfen haben.