Und das bringt dann was? Spielen dadurch 14-jährige Zuhause in der Runde weniger Vergewaltigungen aus, als bisher? Wenn man auf etwas einen Sticker "Nur für Erwachsene" drauf packt, dann ist das die Einladung für alle Jugendliche zu beweisen, wie erwachsen sie doch schon sind. Verbote wecken Neugier und für Jugendliche gehört es zum "Ritus des Erwachsenwerdens" (gerade für männliche Jugendliche), sich über diese Verbote hinwegzusetzen und an der Welt der Erwachsenen teilzunehmen. Viele dieser Übertretungen enden, wenn sie legal werden und damit diesen Reiz verlieren.
1) Auch wenn sich die Spieler stärker für das Spiel interessieren, so sind doch die Einstiegshürden deutlich höher, an das Spiel zu gelangen.
Und wenn du den Spielern so viel Verantwortungsbewusstsein zutraust, wieso willst du sie dann durch eine Prüfstelle bevormunden?
Wenn ich den Spielern so viel Verantwortunsgbewusstsein zutraue.
Aber je jünger das Kind, desto weniger Verantwortungsbewusstsein traue ich ihm zu.
Und wenn das Kind alt genug ist, um genügend Verantworrungsbewusstsein entwickelt zu haben. (bei FSK 16 halt ab 16), dann kann es auch ganz legal in einen Laden gehen und ganz legal das Spiel kaufen.
Das halte ich für eine gewagte Unterstellung. Die Frage, ob man im Spiel tötet, klaut, vergewaltigt, etc. ist eine moralische und damit persönliche (bzw. die ganze Gruppe betreffend). Zu sagen, dass die Vergewaltigung weniger "schlimm" ist, als das Töten eines Orks ist damit subjektiv und nicht allgemeingültig.
Du hast mich falsch verstanden. Nicht der Mord an Orks ist schlimmer als die vergewaltigung.
Die tatsache,d ass Ansichten bei Orkenmord unterschwelliger transportiert werden, während die Ansichten bei einer Vergewaltigung sehr direkt sind, das macht diese unterschwelligen Ansichten gefährlicher.
Wenn der Mord sozial genau sos anktioniert wäre, wie Vergewaltigung, wäre Mord im RPG auch kein problem.
Aber gerade die Tatsache, dass der Mord eben nicht sanktioniert wird, sondern im Gegenteil zu sozialer Anerkennung führt (innerhalb der RPG Runde), während man bei einer Cergewaltigung wahrscheinlich soziale Ablehnung erfährt, macht den Mord gefährlicher. (Nochmal: Mord per se ist nicht zwangsläufig schlimmer als Vergewaltigung. - Aber für eine unmoralische Sache innerhalb der RPG-Runde soziale Anerkennung zu bekommen, ist gefährlicher, als wenn man für eine andere unmoralische Sache keine soziale Anerkennung innerhalb der RPG-Runde bekommt.)
hier schiebst du die Entscheidung und Verantwortung wieder an die Eltern ab. Wieso also der unnötige Zwischenschritt über eine gesetztliches Einschränkung der Zugänglichkeit an Jugendliche und Kinder? Warum reicht eine Empfehlung wie die PEGI dann nicht aus, bzw. eine Einschränkung des Herstellers, an die sich Händler und Käufer halten können, wenn ihnen danach ist?
1) Einschränkung des Händlers: Ein Händler denkt im Allgemeinen nicht an das Allgemeinwohl, sondern an seinen Geldbeutel. Daher würde ich ihn nur äußerst ungern eine Empfehlung aussprechen lassen. (Auch eine Sache, die ich am bisherigen FSK kritisiere.)
2) Sehr viele Jugendliche sagen ihren Eltern ja nicht, was sie alles für Spiele kaufen, sondern gehen einfach so in den Laden und kaufen sich das, was sie wollen. Hier wird die elterliche Verantwortung also effektiv umgangen.
Wenn die Jugendlichen die Spiele aber nicht mehr selber kaufen können, sondern einen Elternteil benötigen, der ihnen die Spiele kauft, dann fällt es den Eltern leichter, ihre Verantwortung auch auszuüben. (Sicherlich könnten die Eltern auch regelmäßig die Spiele ihrer Kinder überprüfen und unpassende Spiele konfiszieren. - Aber wieviel Eltern machen sich schon diese Mühe?)
Und ich verstehe dich nicht. Wieso dehnst du meinen Beitrag vom Thema der Mediennutzung (dessen Forschungslage seit Jahrzehnten widersprüchlich und willkürlich ist) zum Thema der Straftat (Alkohol an Minderjährige und Fahren ohne Erlaubnis), der zu unbestreitbaren Schäden führt.
Weil es klar macht, dass Minderjährige in einer anderen Kategorie gehören als Erwachsene.
Wenn der Erziehungsberechtigte meint, er will seinem 14jäghrigen Sohn zu Silvester ein Glas Sekt anbieten, ist das sein gutes Recht. (Und führt wahrscheinlich auch nicht zu Schädigungen am Kind.)
Und wenn der Erziehunsgberechtigte seinem Kind keinen Sekt gestattet, dann hat das Kind halt Pech gehabt.
Der Erziehunsgberechtigte darf entscheiden, ob das Kind Alkohol zu Silvester zu sich nimmt oder nicht. (Und ein Glas Sekt ist imho - bin kein Mediziner - auch für Jugendliche nicht schädlich.)
Wieso willst du diese Entscheidungsfreiheit der Eltern nun für Spiele ändern?