Autor Thema: Der Drang nach Perfektion...  (Gelesen 11297 mal)

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Online Maarzan

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #50 am: 25.09.2008 | 17:10 »
Kann es sein, dass das Problem viel mehr bei den Leuten liegt, die sich "optimale" Charaktere bauen und dann sagen: "Bist du Wahnsinnig, die Punkite so zu verschwenden? Warum hast du nicht dieses oder jenes Talent/Fertigkeit/wasweißich genommen? So ist das doch voll uneffektiv, schau meinen Char an!"
Ich persönlich spiele lieber keine restlos optimierten Charaktere, irgendwie verliert so ein Charakter seinen Flair (für mich).

Habe ich schon erlebt, ist aber meiner Erfahrung nach deutlich seltener als Leute, die einfach nicht haben können, das andere Leute besser sind oder Spielleiter, die sich nur Gedanken um ihren Plot und nicht um die Charaktere gemacht haben.

In gewisser Hinsicht könnte ich diese Leute oben sogar verstehen. Wenn er weis, dass er in eine gefährliche Situation kommen werde, würde jeder anständige und verständige Mensch versuchen möglichst kompetente und verlässliche Mitstreiter zu finden und schutzlose Zivilisten nach Möglichkeit außen vor zu lassen.

Wobei ich meinen Softies wenigstens eine nützliche Fertigkeit zu geben versuche, die der Gruppe noch dienen kann (mindestens einmal war dies schreiben und lesen zu können) und wenn ich schon nicht vollwertig an den Kernkonflikten teilnehmen kann, wenigstens einen Char spiele, der bereit ist sich den Spezialisten und deren zielgerichteten Rat unter zu ordnen und nicht ständig wegen meiner Psychosen die Aufgabe zusätzlich zu erschweren.
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Offline Feuersänger

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #51 am: 25.09.2008 | 17:20 »
Es gibt auch Leute, die sehr eigenwillige Vorstellungen von Optimierung haben. Also, die sich irgendwelche Fähigkeiten kaufen - oder diese empfehlen - weil sie absolut überzeugt von ihrer Nützlichkeit sind, obwohl sie tatsächlich der letzte Rotz sind.
So geschehen neulich (auf einem Con), als so ein Wichtigtuer einem totalen D&D-Noob empfahl, seinem Zwergenfighter (generiert auf Stufe 3) doch zweimal Toughness zu geben. "Da hast du 6 Trefferpunkte mehr!" - äh, ja, genau, ist ja wahnsinnig überlebenswichtig für einen Fighter mit CON18. (Ich hab mir dann erlaubt, das geradezurücken)
Aber über diesen Wichtigtuer hab ich mich ja eher schon im "Spieler erwürgen" Thread ausgekotzt. Von Optimierung hatte der jedenfalls keinen blassen Schimmer, _meinte_ aber, er sei der große Checker.
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #52 am: 25.09.2008 | 17:41 »
ob man seinen Char optimiert oder nicht hat meiner Meinung nach verschiedene Gründe#

1. Wie schon geschrieben gibt es Systeme die das quasi verlangen, damit man voran kommt - wohin auch immer. Vor allem wenn es dazu noch Abnetuerbände gibt, die eine bestimmte Stufe erfordern und davon ausgehen, daß optimiert wurde

2. Die Gruppe. Je weniger "Fluff" gespielt wird, desto weniger wird darin investiert. Wenn dann noch alle anderen Chars optimiert sind und man selber eins auf die Mtze bekommt, weil man lieber in Tanz als in Schwertkampf investiert, obwohl es für den Char passt (das mit dem Tanz), dann geht man oder optimiert mit (ich bin gegangen ;D)

3. Der SL. Wenn er die Chars immer nur auf äußerste fordert und die weniger optimierten Chars gerne mal liegen bleiben, dann optimiert man oder geht (auch hier bin ich gegangen ;D)

Ich für meine Teil optimiere gerne mal in einem Bereich, will aber den Char nicht zum Überhelden werden lassen. Gerne setzt ich auch mal Punkte in Kochen (was meinen Runden dann das ein oder andere Essen einbringt, real, weil ich zeigen will was ich meine), Malen/Bildhauerei/Literatur oder Philosophie, in Skateboard fahren oder ähnliches. Wenn dann SL oder Gruppe mir dann noch die Chance geben das auch mal auszuspielen, bin ich glücklich  ^-^.

Ich finde jeder sollte seinem Char Macken und Schwächen gönnen - und sei es nur, damit der SL auch mal einen "Angriffspunkt" hat oder andere Chars glänzen können. Rollenspiel ist für mcih nämlich ein Spiel in Gesellschaft und mit anderen  :D

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #53 am: 25.09.2008 | 17:46 »
Unter Optimieren habe ich verstanden, dass man seinen Krieger (oder was auch immer) bei DSA am besten gleich mit nem Schwertkampfwert von 20 in den Kampf schickt.
Unter Optimieren habe ich verstanden, dass man seinem Kämpfer bei D&D von anfang an nen möglichst hohen G-AB besorgt (mit Waffenspezialisierung und wasweißichnichtwas, D&D bevorzugt man ja "optimierte" Charaktere).
Unter Optimieren habe ich verstanden, dass man bei SR seinem cybernetisch aufgebessertem Elfen einen Feuerwaffenfertigkeitswürfelpool von 22 verpasst.
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #54 am: 25.09.2008 | 17:51 »
@ Goblin
Also kurz gesagt: Unter "optimieren" verstehst du "für den kampf optimieren". Muss aber nicht sein, wie mein Ac-Händler mit einem super Wert in Verhandeln zeigt  ;)
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #55 am: 25.09.2008 | 17:52 »
Unter Optimieren habe ich verstanden, dass man seinen Krieger (oder was auch immer) bei DSA am besten gleich mit nem Schwertkampfwert von 20 in den Kampf schickt.
Unter Optimieren habe ich verstanden, dass man seinem Kämpfer bei D&D von anfang an nen möglichst hohen G-AB besorgt (mit Waffenspezialisierung und wasweißichnichtwas, D&D bevorzugt man ja "optimierte" Charaktere).
Unter Optimieren habe ich verstanden, dass man bei SR seinem cybernetisch aufgebessertem Elfen einen Feuerwaffenfertigkeitswürfelpool von 22 verpasst.
Also Wertemonster, die sich für nen Shooter oder sonst wie zum am Rechner zocken lohnen.

wenn das optimieren ist, dann verabscheue ich es

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #56 am: 25.09.2008 | 17:54 »
Es gibt auch Leute, die sehr eigenwillige Vorstellungen von Optimierung haben. Also, die sich irgendwelche Fähigkeiten kaufen - oder diese empfehlen - weil sie absolut überzeugt von ihrer Nützlichkeit sind, obwohl sie tatsächlich der letzte Rotz sind.
So geschehen neulich (auf einem Con), als so ein Wichtigtuer einem totalen D&D-Noob empfahl, seinem Zwergenfighter (generiert auf Stufe 3) doch zweimal Toughness zu geben. "Da hast du 6 Trefferpunkte mehr!" - äh, ja, genau, ist ja wahnsinnig überlebenswichtig für einen Fighter mit CON18. (Ich hab mir dann erlaubt, das geradezurücken)
Aber über diesen Wichtigtuer hab ich mich ja eher schon im "Spieler erwürgen" Thread ausgekotzt. Von Optimierung hatte der jedenfalls keinen blassen Schimmer, _meinte_ aber, er sei der große Checker.

War das der gleiche mit der Handarmbrust für Rogues?  :D

Also ich bin dagegen, bei Leuten die Optimieren, die Schuld bei den Leuten, der Runde oder dem SL zu suchen.
Es gibt einfach auch Leute, die Spass daran haben, ein System zu verstehen und zu beherrschen. Die Informatikerfraktion kennt diese Fragestellungen ja genau, da sich diese Haltung ja meist an Computersysteme richtet und hier eine Optimierung auch immer gewünscht wird.
Da man im Rollenspiel erfahrungsgemäß nicht immer über den Schatten der eigenen Neigungen springen kann setzt sich diese Passion Systemen gegenüber auch im Freizeitsektor bei den Rollenspielen fort.
Das bringt mich zur These, dass Charaktere optimiert werden, weil es in der Persönlichkeit der Optimierer liegt, die einfach Spass an dem System selber haben
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #57 am: 25.09.2008 | 17:56 »
Gut finde ich da Systeme, bei denen sich Effektivität und Fluff nicht zwingend ausschließen, bzw wo man fürs Fluffen nicht gnadenlos abgestraft wird. Ein Problem bei D&D (3.x) und den meisten D20s ist zum Beispiel, dass es zwar einige mögliche Fluff-Skills gibt (in deinem Fall Profession:Cook), diese aber wegen der enormen Knappheit an Skillpunkten so gut wie nie gekauft werden. Deswegen geht der Trend inzwischen dahin, viele wichtige Skills zusammenzufassen, z.B. Hide und Move Silently in Stealth und so weiter. Dadurch braucht man weniger Punkte für die "Pflicht" und hat dann noch 1 oder 2 für die "Kür" übrig.
Auch hübsch gelöst ist es z.B. bei Shadowrun 3, wo man einen Batzen Gratispunkte für Wissensfertigkeiten bekommt, die fürs Spiel 99% der Zeit nötig sind wie ein Kropf, aber man hat sie halt und kann dadurch seinen Char etwas schärfer definieren und farbiger ausgestalten, ohne dass es irgendwie die Effektivitität beschneidet.

DSA4 hat da zwar mit seiner Staffelung der Skillkosten nach Gruppen auch einen Ansatz in die Richtung, aber tappt mal wieder in die "Gut gemeint ist schlecht gemacht" Fallgrube, weil sich so erst recht alle Optimierer die Charakterpunkte für die nächste extrem teure Waffensteigerung aufsparen, statt sie für Kochen oder Musizieren rauszubrettern.

@Joe: ja, genau der. ^^
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #58 am: 25.09.2008 | 17:57 »
@Stahlfaust: Ich denke, das für den Kampf optimieren ist das gängigste, da viele eben Rollenspiele spielen damit sie kämpfen können ;-)
man könnte es zusammenfassen zu: unter Optimieren verstehe ich, selbst fürÜberdurchschnittliche Personen wirklich außergewöhnlich hohe Werte durch ausnutzen von Regeln und Regellücken zu erreichen.
Das was ich meine Ausdrücken ist immer eine größere Herausforderung, bei der ich dann und wann als mehrere Anläufe brauche, wie hier ;-)

@Feuersänger:
Das zusammenfassen von wichtigen Skills führt aber wie bei DSA nur dazu, dass sie die übrigen punkte nochmal auf die zusammengefassten Skills kloppen. "Juhuuu, weniger Skills, mehr Punkte!"
Deswegen finde ich die SR-Version nicht schlecht, bei SR4 (ich kenne wie bei DSA nur die 4. Versoin XD) ist es ja auch noch so ähnlich.
« Letzte Änderung: 25.09.2008 | 18:02 von Goblin »
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #59 am: 25.09.2008 | 18:27 »
Also ich bin dagegen, bei Leuten die Optimieren, die Schuld bei den Leuten, der Runde oder dem SL zu suchen.

das Wort Schuld ist vielleicht zu hart, aber der Spielstil kann den Wunsch nach optimalen Waffen- und Kampffertigkeiten deutlich fördern.

Es gibt einfach auch Leute, die Spass daran haben, ein System zu verstehen und zu beherrschen. Die Informatikerfraktion kennt diese Fragestellungen ja genau, da sich diese Haltung ja meist an Computersysteme richtet und hier eine Optimierung auch immer gewünscht wird.

... also geht es beim Rollenspiel nur um Kampf? Schleichen? ...oder gibt es da mehr, was auch im Fluff liegen kann?

Immerhin spielen doch viele ein System wegen des tollen Hintergrundes. Oder ist der dem Optimierer egal, Hauptsache er versteht die Regeln und kann "basteln"?

Da man im Rollenspiel erfahrungsgemäß nicht immer über den Schatten der eigenen Neigungen springen kann setzt sich diese Passion Systemen gegenüber auch im Freizeitsektor bei den Rollenspielen fort.
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...System oder Regeln, Hintergrund oder Aktion?

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #60 am: 25.09.2008 | 18:43 »
@Feuersänger:
Das zusammenfassen von wichtigen Skills führt aber wie bei DSA nur dazu, dass sie die übrigen punkte nochmal auf die zusammengefassten Skills kloppen. "Juhuuu, weniger Skills, mehr Punkte!"

Das ist definitiv das Risiko dabei, wenn man es so nennen will. Ein bißchen abgemildert wird es durch die Deckelung der Skillranks auf Level+3. Wenn es sich also bei deinem Char gerade so ergibt, dass du alle relevanten Skills gemaxt hast und immer noch Punkte übrig bleiben, dann kann es schonmal passieren, dass dir ein paar Punkte in den Fluff reinrutschen.
Aber ich denke in der Tat gerade darüber nach, ob man den Charakteren nicht einen Extrapool _nur_ für Fluffskills geben könnte, eben so ähnlich wie bei SR.
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #61 am: 25.09.2008 | 18:55 »
wobei ich es auch bei SR 3 schon oft genu erlebt habe, daß selbst die Wissensfähigkeiten zur Cahrotimierung ausgenutzt wurden, und Spieler Zusatzwürfel gefordert haben, weil sie ja diese oder jenes Wissen hätten - okay geht vom System her, wenn ich mich nicht irre, nervt aber.

im Prinzip bin ich aber auch für einen Fluff-Skill-Pool und den kann man in jedes System irgendwie integrieren. Und wenn dann auch Fluff gespielt wird und es eben auch Erfahrung dafür gibt, und man diese Erfahrung auch nur zur Verbesserung der benutzten Fertigkeiten einsetzen darf, dann werden Chars auch im Spiel nicht optimiert.

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #62 am: 25.09.2008 | 19:21 »
Tja...

Ich optimiere gelegentlich bis häufig auch gerne für eine bestimmte Zielsetzung. Eierlegende Wollmilchsäue sind eine Wohltat für das im Alltag unterdrückte, zu wenig wertgeschätzte Ego...

Vielleicht spielt in den Gruppen weniger häufig eine Rolle, wie gut ein Charakter etwas kann, sondern wie das (aus-)genutzt wird. In den verschiedenen Settings macht es ja Sinn sich die besten für das vorhandene Geld auszusuchen.
Einige wollen damit vielleicht ein wenig Selbstbestätigung und Anerkennung (und damit Aufmerksamkeit) erlangen. Wenn ein System das aber unabhängig von der "Qualität" eines Charakters handhaben würde, könnte damit ein anderer Weg eingeschlagen werden.
Optimierung fällt auch schwer bei Werten, die gut und schlecht sind.

Im Endeffekt kann ich mich aber der Fraktion anschließen, die sagt: "Soll jeder machen, wie er lustig ist - solange er damit der Gruppe zuträglich ist."

btw:
Ich hab einen DSA4 Char, der als magiedilettantischer Undercover-Phexgeweihter Hruruzat kann. Bekomm ich dadurch mehr Aufmerksamkeit? Ein wenig. Gelingen mir mehr Sachen? Mitnichten. Hab ich mehr Spaß dran als alle anderen? Auf keinen Fall. Diese Optimierung kann schnell dazu führen, dass man an Orte kommt, zu denen man nicht will (z.B. in den Kerker - gekettet), Götter ihre Aufmerksamkeit in Form von Flüchen mitteilen und man als Einziger mal ne Sprache versteht... sowas wie "Friss gelben Schnee!" (Zauberzwang).  :o
Lektion:
1. "Optimierte Charaktere" verleiten zu doofen Einzelaktionen, die der Gruppe abträglich sind.  ::)
2. Sie können der Gruppe auch viel Spaß bereiten.  8)
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #63 am: 25.09.2008 | 19:29 »
Um mal auf die Ursprüngliche Frage zurückzukommen: Meine Charaktere sind oftmals seltsam, haben aber stets eine stimmige Vorgeschichte und sie sind auch stets so weit optimiert wie das System es nur zulässt. Ich arbeite dabei mit folgenden Prioritäten :

1. Speziell optimiere ich sie darauf Überlebensfähig zu sein. Was bringt mir hundert stimmige Taugenichtse die jeweils den ersten Spielabend nicht überleben?

2. Auch optimiere ich sie so das ich auch "mitspielen" kann, also besorge ich mir für eine "Kampagne am Hofe" auch die nötigen  Fähigkeiten/Connections um mitmischen zu können und auch bei Shadowrun besorge ich selbst meinem Pantomimen soviele Ini-durchläufe das er mit den Mitspieler-Samurais mithalten und die Fertigkeiten das er im Kampf etwas unternehmen kann, auf das ich im Kampf nicht den "innocent bystander" spielen muss und ich nur einmal alle halbe Stunde dran bin.

3. Letztenende optimiere ich sie auf ein Konzept das ich für den Charakter im Kopf habe.

Eine stimmige Vorgeschichte haben die Charaktere trotzdem. Bloße Zahlenkolonen ohne Persönlichkeit und Motivation sind auch für mich nichts.

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #64 am: 25.09.2008 | 19:34 »
Also ich finde den extra-Fluff-Pool und die Trennung "nützliche Fertigkeiten" und  "Fluff-Fertigkeiten" persönlich nicht so gut.
Ich würde eher versuchen, ne Runde zu finden, in der lauter Fluff-Fanatiker ihrem Hobby nachgehen und die Power-Optimierer eben ihr eigenes Ding durchziehen lassen.
Ich mein, ich hab ja nichts gegen ein paar hohe und gute Werte, schlißlich soll der Char ja was erreichen. Aber ich find nur aufs Kämpfen/Verhandeln/Klauen ausgelegte Charas etwas ... einseitig. Die hocken meiner Erfahrung nach eben nur rum, bis sie nützlich sind, zerlegen den bösen Obermock in drei Runden, und dann lassen sie sich wieder mitschleppen bis zum nchsten Kampf. Das hat mich schon etwas genervt.
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Alice Crocodile Coltrane

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #65 am: 25.09.2008 | 20:30 »
Optimieren an sich sagt ja noch nichts über die Richtung aus.
Es heisst lediglich, das Beste aus irgendwas rauszuholen.
Man kann auch eine Schwäche optimieren.

Eigentlich relevant für mich ist, ob jemand in Wirklichkeit nur mit sich selber spielen will.

Offline Boba Fett

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #66 am: 25.09.2008 | 20:35 »
Es geht hier um möglichst Problemlösungsoptimierte Tefloncharaktere, oder?
Die finde ich extrem langweilig und meide sie.

Optimierung geht eher in "möglichst" abenteuertauglich, teamfähig und unterhaltsam.
Und das impliziert eben auch Schwächen, Angriffsflächen, Reibungspunkte und Möglichkeiten den Charakter kräftig in die Scheiße zu reiten.
Denn genau da wollen wir doch hin. :)
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Offline pharyon

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #67 am: 25.09.2008 | 20:45 »
Und das impliziert eben auch Schwächen, Angriffsflächen, Reibungspunkte und Möglichkeiten den Charakter kräftig in die Scheiße zu reiten.
Denn genau da wollen wir doch hin. :)
QFT.  :D

Man kann auch eine Schwäche optimieren.
Das versteh ich jetz nich so ganz. Wie meinst du das?

Eigentlich relevant für mich ist, ob jemand in Wirklichkeit nur mit sich selber spielen will.
Wie gesagt, stellt sich die Frage, warum bestimmte Menschen optimieren.

my other 2 cent, ^^
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #68 am: 25.09.2008 | 20:50 »
würde mich echt interressieren, was manche Leute hier so unter "optimierte Charaktere" verstehen ;) (nicht das eine Auslegung davon falsch wäre).

In meinem Falle wäre das ein Optimieren im Sinne des regeltechnisch machbaren, um das meiste an Effizienz aus dem Charakter heraus zu holen. Das kann je nach Spiel aber auch durchaus heißen, echte Probleme für den Charakter zu generieren, die für's Spiel enorm wichtig sind oder dem Charakter Werte zu geben, mit denen man ihn richtig in die Scheiße reiten kann. Ich will also nicht besser sein als die anderen, sondern ich will alle Facetten eines Systems so weit wie möglich ausreizen können.
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #69 am: 25.09.2008 | 20:56 »
Naja, wenn ich nochmal D&D zurückgreifen darf...

Die superintellingente Magierin hat die anderen SC nur so erstklassig reinlegen können, weil die ihre unterlegene Intelligenz super ausgespielt haben und auch noch eine Riesengaudi daran hatten.

Zumindest bei einer Spielerin hatte das System und es hat das Spiel bereichert.


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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #70 am: 26.09.2008 | 09:44 »
wer minmaxt, hat doch IMMER schwächen im sc. und zwar nicht zu knapp. daher ja das "min" im "minmaxen". und diese schwächen haben sich bei uns immer rollenspielerisch sehr eingehend ausgewirkt. daher hat auch niemand mehr etwas gegen minmaxen, und das teamspiel ist stets ziemlich gut.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #71 am: 26.09.2008 | 09:50 »
wer minmaxt, hat doch IMMER schwächen im sc. und zwar nicht zu knapp. daher ja das "min" im "minmaxen". und diese schwächen haben sich bei uns immer rollenspielerisch sehr eingehend ausgewirkt. daher hat auch niemand mehr etwas gegen minmaxen, und das teamspiel ist stets ziemlich gut.

Schwierig wirds dann nur, wenns so überlegene Strategien gibt, dass das "min" vernachlässigbar ist.

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #72 am: 26.09.2008 | 09:52 »
jep. hängt aber auch von kampagne, system und konsorten ab. wenn es z.b. bei shadowrun nur ums ballern geht, dann kann man schon ordentlich maxen, ohne daß einen das min dann in die quere kommt.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Asdrubael

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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #73 am: 26.09.2008 | 10:04 »
Schwierig wirds dann nur, wenns so überlegene Strategien gibt, dass das "min" vernachlässigbar ist.

oder wenn das Maxen zu einer unbalancierten Screen Time führt.
Beispiel eine Vampire-Runde in der ich mal war:
Unser Tremere musste für seine Diszis so viel Punkte verblasen, dass er kaum was anderes konnte. Dementsprechend hatte er seine Auftritte nur, wenn Magie zur Lösung eines Problems nötig war.
Mein Brujah hingegen hatte seine Kampfdisziplinen und ansonsten viele Skills gelernt. Also hatte er bei den ganz normalen Abenteuertätigkeiten quasi ständig was zu tun, bzw war immer zu etwas zu gebrauchen, sei es nun bei normalen Verfolgungsfahrten, Spurenlesen, mechinschen Problemen oder im Kampf (wo sich ja in dem WoD System eh alle ohne Celerity einen Kaffee kochen gehen können)

Das kann durchaus zu verstimmungen führen, die dann auf MinMaxing zurückgeführt werden. Dabei ist es vllt nur eine andere, passendere Punkteverteilung ::)
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Re: Der Drang nach Perfektion...
« Antwort #74 am: 26.09.2008 | 13:25 »
Ich glaub, hier gibt's ein kleines Definitionsproblem: "Minmax" heisst - soweit ich mich aus dem Wirtschaftsunterricht erinnere - soviel wie "maximales Resultat bei minimalem Aufwand". Auf RPG-Charaktere übertragen würde ich das gleichsetzen mit "maximale Effektivität bei minimalen Schwächen". Wobei es gewissermaßen Geschmacksfrage ist, bis wohin eine Schwäche minimal ist.

Ein Beispiel, das ich vorhin schonmal angeschnitten habe: ich darf Attributspunkte verteilen. Als Nahkämpfer will ich eine möglichst hohe Stärke haben, und opfere dafür Punkte von weniger benötigten Attributen. Nun kommt es halt drauf an: dumpe ich Charisma so niedrig, dass mich keine Torwache mehr in die Stadt lässt? Oder vernachlässige ich gar meine Willenskraft so sehr, dass ich mich an furchteinflößende Gegner gar nicht mehr rantraue? Spätestens letzteres ist für meine Begriffe kein Minmaxen mehr im obigen Sinn, weil ich mir dadurch eine signifikante Schwäche einhandle, die meine Effektivität ganz schnell auf Null senken kann.
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Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat