Gestern erlebte ich eine Rollenspielerfahrung der ersten Klasse und sie hat mir mal wieder gezeigt, wie sehr ich an bestimmten Charakteren doch hänge...
Ich versuche mal die Geschichte so kurz wie möglich zusammen zu fassen...
[System : Space Gothic
Kampagnenlaufzeit : ca. 2 Jahre]
Vorgeschichte:
Ohne es zu merken wurde ich durch eine Energiewelle in die Zulunft geschleudert, wo mich mit einem mal ein Ehemann und eine Tochter erwarteten. Erst nach einiger Zeit verstand ich, was passiert war und wurde aber als bald in reichlich Konflikte verwickelt und eingesperrt. Ich versuchte meinem "Ehemann" zu erklären, was passiert war und warum ich unter allen Umständen wieder in meine Gegenwart zurück müsste, doch ich stieß nur auf Enttäuschung und Unverständnis, so dass ich am Ende, durch allerlei unglücklicher Zusammenspiele, meinen "Ehemann" erschiessen musste. Allerdings schaffte ich es dadurch mich aus dem Gefängnis zu befreien und in die Vergangenheit zurück zu kehren...
Die aktuellen Ereignisse:
Die Kreuzritter (unsere absoluten Gegner) hatten uns auf einer eigentlich neutralen Raumstation einen Hinterhalt gelegt, um endlich persönliche Rache an uns nehmen zu können. Während meine Kameraden sich auf dem Promenaden Deck amüsierten wollten, wollte ich in mein Quartier um mich auszuruhen. Ich steig also in den Fahrstuhl und dann sah ich SIE. (Mein SL nahm mich in diesem Moment bei der Hand, führte mich aus dem Zimmer und stellte mich im Flur vor einen riesigen Spiegel "Die siehst du!" Dann ging er zurück und ich trottete noch etwas verwirrt hinterher) Ich (Gini I) sah also mich selbst aus dem Fahrstuhl aussteigen und entschloss mich, nicht auf mein Quartier zu gehen, sondern mich (Gini II) zu verfolgen. Kurzerhand fand ich heraus, dass sie uns an die Kreuzritter verraten hatte um sich an mir zu rächen, weil ich unseren späteren Ehemann umgebracht hatte. Es kam, wie es kommen musste: der Zweikampf! Die Kreuzritter hatten mittlerweile ein Schild über die ganzen Station ausgefahren, der verhinderte, jegliche Arten von Projektilwaffen zu benutzen. Also standen wir uns gegenüber, Gini I und Gini II, jede bereit, die andere zu töten...
Das Ende vom Lied war, dass ich halb tot war und nur überleben konnte, weil einer meiner Kameraden mir zu Hilfe kam und wir beide dann Gini II töten konnten. Kurz danach haben wir gecuttet und ob ich wirklich überlebe steht noch buchstäblich in den Sternen
Trotzdem, zwischen durch sah es so aus, als ob ich keien Chance mehr hätte zu überleben, was mir die Tränen in die Augen trieb... Einmal mehr ist mir bewusst geworden, wie sehr ich an meinen Chars hänge, wenn ich sie lange genug spiele und dass sie irgendwo ein Teil von mir sind. Dass ich es vermisse, wenn ich sie seit einem längeren Zeitraum nicht spielen kann und dass ein Teil von mir stirbt, wenn meine Chars sterben. Hört sich fanatisch an? Ja, ist es auch. Aber ich habe sie nun einmal immer im Hinterkopf, wenn ich bei Freunden sitze, wenn ich einkaufen gehe, usw.
Rollenspiel und eine meine Charaktere helfen mir irgendwo, meine Realität zu bewältigen. In Situationen, bei denen ich mir nicht zu helfen wüsste, kere ich halt einfach mal die Gini raus. Oder ich gehe mit einem Mitspieler einkaufen und wir reden und verhalten uns so, wie es unsere Chars tun würden... Und wenn eben dieser Char stirbt, dann stirbt auch dieser Teil des Lebens