Autor Thema: Was macht Star Wars aus?  (Gelesen 5529 mal)

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Offline Stahlfaust

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Was macht Star Wars aus?
« am: 17.10.2008 | 21:50 »
Wir hatten vor einiger Zeit in unserer Gruppe eine Diskussion bezüglich Star Wars. Einer der Spieler hatte sich nach einem Star Wars SAGA Abenteuer beschwert, dass sich das Abenteuer nicht nach Star Wars sondern nach "Shadowrun im Weltraum" anfühlen würde. Daraufhin haben wir darüber diskutiert, was Star Wars ausmacht und welche Elemente Maßgeblich zur Stimmung der Filme führen.

Wir mussten jedoch feststellen, dass diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten ist. Mir persönlich ist völlig schleierhaft wie ein Abenteuer mit Star-Wars feeling aussehen soll.

Daher nun die Frage an Euch: Was macht Star Wars aus? Welche Elemente/Kritierien sollte ein Star Wars Abenteuer erfüllen?
« Letzte Änderung: 17.10.2008 | 22:17 von Stahlfaust »
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Offline knörzbot

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #1 am: 17.10.2008 | 22:04 »
Hm, Shadowrun im Weltraum...hatten die Spieler viel geplant?
Vielleicht war zu viel Technik im Spiel.
Zu Star Wars gehören für mich Raumkämpfe, Stormtrooper als Kanonenfutter, Charaktere viel wichtiger als die Hardware, die sie umgibt, keine langen Planungsphasen wie evtl. in Shadowrun sondern einfach mal loslegen, wird schon klappen.


Offline knörzbot

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #2 am: 17.10.2008 | 22:17 »
Ach noch was...Myriaden von Aliens natürlich noch.

Offline Woodman

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #3 am: 17.10.2008 | 22:24 »
Darf man fragen wo das abenteuer gespielt hat? Ein abenteuer auf Coruscant (schreibt man das so?) würde ich nämlich auch aufziehen wie cyberpunk, immerhin ist der ganze planet ein einziger megaplex.
Für mich macht SW aber die imense vielfalt aus die das setting hergibt, von überbevölkerten molochen wie Coruscant bis in zu fast unbewohnten wüstenplaneten wie Tatooine  findet man dort die unterschiedlichsten umgebungen, auch politisch un kulturell gibt eine breite auswahl, von der feudalistischen diktatur der Hutten über konstitutionelle monarchien bis hin zu republiken ist quasi jede regierungsform vertreten, mit jeweils dazu passenden moralvorstellungen. Zur zeit des Imperiums kommt natürlich als omnipresäntes thema die unterdrückung durch das Imperium dazu, sowie der untergrundwiderstand durch die Rebellion.

Chiungalla

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #4 am: 17.10.2008 | 22:26 »
Star Wars ist für mich Fantasy im Weltraum.
Statt Elfen und Orks gibt es die diversen Aliens.
Statt Magie die Macht und High-Tech-Artefakte.

Die Abenteuer sind dabei sogar häufig getarnte Fantasy-Archetypen:
Rette die gute Prinzessin aus den Fängen des bösen Schwarzmagiers und seines noch böseren Drachen, und erschlage dann den bösen Drachen bevor er Deinen Stützpunktplaneten frisst, oder so ähnlich. Am Ende besiege den bösen Schwarzmagier, und seinen noch viel böseren Lehrmeister, und vernichtet dabei den noch viel mächtigeren neuen Drachen der beiden. >;D

Offline diogenes

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #5 am: 17.10.2008 | 22:28 »
Allgemein kann ich dazu grad spontan nicht viel sagen, aber in meiner letzten Runde Saga (welche auch unsere erste war) gabs definitiv einen Moment, der mich denken ließ "Yeah, Star Wars".
Einer der Spieler, der Jedi der Gruppe, war von einem Sturmtruppler umgenietet worden, lebte aber noch, nun kam der Sturmtruppler (von mir als SL gespielt) auf die glorreiche Idee, dem Jedi sein Lichtschwert wegzutreten, anstatt ihn zu erschießen, ein Gefangener bringt ja vielleicht mehr Prestige... Der Jedi denkt sich bloß "was ein Depp" und benutzt in der nächsten Runde die Macht um sein Lichtschwert zurückfliegen zu lassen und macht den Sturmtruppler zwei Beine kürzer...
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Dammi

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #6 am: 17.10.2008 | 22:31 »
Huhu!

Ich fand diesen Artikel immer extrem hilfreich.


Gruß,

Dammi

Offline knörzbot

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #7 am: 17.10.2008 | 22:34 »
Oder noch einfacher. Einfach mal die Szenen in Erinnerung rufen, die man besonders cool beim Schauen fand. Ich denke das Ergebnis ist genau das, was für einen Star Wars ausmacht.
« Letzte Änderung: 17.10.2008 | 22:38 von knörzbot »

Offline Timo

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #8 am: 17.10.2008 | 22:35 »
Der GalacticCampaignGuide sagt es denke ich sehr schön aus:
SW hat deri Eckpunkte Sage, Tiefe und Emotion

Sage:
Die Story ist wie ein historische Mythos aufgebaut (auch einer der Gründe warum der Film so erfolgreich war), der immer weiter gesponnen wird und inneinandergreift. So wie zB die Odyssee, oder die Edda, oder die NibelungenSage

Tiefe:
Rassen, Settings, Charaktere haben einen starken Hintergrund, liebe zum Detail etc.pp.

Emotionen:
QuiGon stirbt, Shmi wird nicht gerettet, vor Luke sterben einige Piloten beim Todessternangriff, Leia gesteht Han ihre Liebe als er wahrscheinlich zum Tode verdammt ist...
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Offline pharyon

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #9 am: 17.10.2008 | 22:39 »
Hi,
also für mich war/ist Star Wars...
... ein Besuch in einer Cantina - es wird immer irgendwo musiziert.
... eine Auseinandersetzung mit der Macht - in den neuen Filmen ja etwas mehr als in den alten.
... mindestens eine Raumschlacht.
... Verfolgungsjagden in der Wüste.
... coole Aliens (Yoda), cranke Aliens (JarJar, Ewoks) und hässliche Aliens (Jabba).
... eine fantastische Mischung aus Dreck (Han Solo) und Stil (Leia)
... und natürlich Lichtschwerter (egal in welcher Farbe und zu welchem Zweck)
^^

PS: Dammis Link kann ich nur zustimmen.
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Sascha

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #10 am: 18.10.2008 | 10:44 »
Wie bereits erwähnt basiert der Kern auf der 'Monomyth' die Joseph Campbell (Der Held mit tausend Gesichtern) formuliert hat. Daher ist Grundgeschichte von SW eine klassische Abenteuergeschichte die uns anspricht.

Offline Opthalamia

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #11 am: 18.10.2008 | 11:47 »
SW ist Fiktion ohne Science. Wenn es keinen interessiert, warum das Lichtschwert genau xy lang ist, der defekte Hyperfluxkompensator den Überlichtsprung verhindert, aber mit nem Hydroschraubenschlüssel zu reparieren ist....dann bist Du in SW.

Dazu ist es low-cost Tech. Da baut jemand einen Todesstern mit zig KM Durchmesser, aber im Gefängnis sind die Kameras groß und auf den ersten Blick sichtbar. Gib der Technik zuviel Bedeutung, und das SW feeling geht verloren.

Ansonsten..s.o.


Offline Drudenfusz

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #12 am: 18.10.2008 | 13:47 »
Star Wars ist für mich Mantel und Degen im Weltraum...
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Offline 1of3

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #13 am: 18.10.2008 | 15:32 »
@Diogenes: Wir wollen die Sache nicht beschönigen. Der Jedi hat das Schwert zwar rangezaubert, den Truppler dann aber verfehlt und wurde erschossen.

Hm, Shadowrun im Weltraum...hatten die Spieler viel geplant?

Sie, mein Herr, haben meinen Tag gemacht!

Offline Boba Fett

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #14 am: 18.10.2008 | 16:53 »
Star Wars ist ein Märchen, mit Landeiern, deren Bestimmung es ist als Ritter die Welt zu retten, schwarzen Rittern, Zauberern und zu befreienden Prinzessinnen.
Technik spielt keine Rolle, sie ist da und funktioniert, wird aber nicht erklärt oder hinterfragt. Wenn sie ausfällt, wird sie repariert, aber auch da wird nichts hinterfragt.
Star Wars ist Gigantomanie. Der Böse zerstört eine Welt mit einem Schuß, Raumschiffe haben Kilometer Länge. Raumstationen sind so groß wie Monde. Die Bedrohung ist gigantisch, aber ebenso auch das Maß des Glücks. Die Zahl der Feinde ist Legion.
Star Wars ist Glauben, dass es immer Hoffnung gibt - Die Helden zweifeln keinen Moment, ob das ganze nicht hoffnungslos ist, oder ob die Opfer die Mühe wert sind. Allgemein geht man immer mit Optimismus an die Sache. Verluste sind tragisch, waren aber die Sache wert, die sie einbrachten. Niemand hält sich zurück, weil er Angst um sein Leben hat.
Niemand verzweifelt an der eigentlich aussichtslosen Sache.
Star Wars ist Freundschaft - Die Helden - sooft sie sich auch balgen, sind Freunde untereinander und verhalten sich freundschaftlich. Man macht sich Sorgen umeinander, hilft ohne zu debattieren, was das einbringt.
Star Wars ist "einfach drauf los" - Man macht keinen Plan. Man ist kein Kommandounternehmen, für das der Einsatzort 100mal erkundet wurde. Man zieht los, macht, was zu erledigen ist. Wenn es eine Falle gibt, stolpert man rein und haut sich raus.
Star Wars ist voll von Zitaten... "May the force be with you", "I have a bad feeling about this!", "Hey, that's not my fault!"
Star Wars ist Zivilcourage - man schliesst sich einer Rebellion an, weil es richtig ist, nicht weil man irgendwas gewinnen kann.
Und zuletzt: Star Wars ist gelebte Emotion - niemand geht mit Logik an die Sache!

Star Wars ist dahingehend die Antiklimax von Shadowrun.
Wäre Star Wars Shadowrun, dann würde Luke Skyrunner gegen Aztech kämpfen, um dieses Reich und den Konzern zu stürzen und Mittelamerika zu befreien. Und zwar nicht, weil irgendein Johnson bezahlt, sondern weil es das einzige ist, was es zu tun gilt.
Konzernfarmer in der Wüste von New Mexiko war er schliesslich lang genug. Und es gäbe keine Beinarbeit, sondern man würde hingehen und es einfach machen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Drudenfusz

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #15 am: 18.10.2008 | 17:00 »
Zerlegen wir mal diesen Kopfgeldjäger...

Star Wars ist ein Märchen, mit Landeiern, deren Bestimmung es ist als Ritter die Welt zu retten, schwarzen Rittern, Zauberern und zu befreienden Prinzessinnen.
Klingt bei dir so Sauber und Schön, wie es einfach nicht ist.

Technik spielt keine Rolle, sie ist da und funktioniert, wird aber nicht erklärt oder hinterfragt. Wenn sie ausfällt, wird sie repariert, aber auch da wird nichts hinterfragt.
Star Wars ist Gigantomanie. Der Böse zerstört eine Welt mit einem Schuß, Raumschiffe haben Kilometer Länge. Raumstationen sind so groß wie Monde. Die Bedrohung ist gigantisch, aber ebenso auch das Maß des Glücks. Die Zahl der Feinde ist Legion.
Star Wars ist Glauben, dass es immer Hoffnung gibt - Die Helden zweifeln keinen Moment, ob das ganze nicht hoffnungslos ist, oder ob die Opfer die Mühe wert sind. Allgemein geht man immer mit Optimismus an die Sache. Verluste sind tragisch, waren aber die Sache wert, die sie einbrachten. Niemand hält sich zurück, weil er Angst um sein Leben hat.
Niemand verzweifelt an der eigentlich aussichtslosen Sache.
Star Wars ist Freundschaft - Die Helden - sooft sie sich auch balgen, sind Freunde untereinander und verhalten sich freundschaftlich. Man macht sich Sorgen umeinander, hilft ohne zu debattieren, was das einbringt.
Star Wars ist "einfach drauf los" - Man macht keinen Plan. Man ist kein Kommandounternehmen, für das der Einsatzort 100mal erkundet wurde. Man zieht los, macht, was zu erledigen ist. Wenn es eine Falle gibt, stolpert man rein und haut sich raus.
Star Wars ist voll von Zitaten... "May the force be with you", "I have a bad feeling about this!", "Hey, that's not my fault!"
Star Wars ist Zivilcourage - man schliesst sich einer Rebellion an, weil es richtig ist, nicht weil man irgendwas gewinnen kann.
Und zuletzt: Star Wars ist gelebte Emotion - niemand geht mit Logik an die Sache!
Sagte meine Wenigkeit doch, Mantel und Degen halt.

Star Wars ist dahingehend die Antiklimax von Shadowrun.
Wäre Star Wars Shadowrun, dann würde Luke Skyrunner gegen Aztech kämpfen, um dieses Reich und den Konzern zu stürzen und Mittelamerika zu befreien. Und zwar nicht, weil irgendein Johnson bezahlt, sondern weil es das einzige ist, was es zu tun gilt.
Konzernfarmer in der Wüste von New Mexiko war er schliesslich lang genug. Und es gäbe keine Beinarbeit, sondern man würde hingehen und es einfach machen.
Theoretisch kann man Shadowrun so spielen, besondern im Hinblick auf die Wurzeln des ganzen Genres sollte man dies vielleicht auch...
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Offline Boba Fett

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #16 am: 18.10.2008 | 17:37 »
Star Wars ist ein Märchen, mit Landeiern, deren Bestimmung es ist als Ritter die Welt zu retten, schwarzen Rittern, Zauberern und zu befreienden Prinzessinnen.
Klingt bei dir so Sauber und Schön, wie es einfach nicht ist.
Wie denn dann?

Okay, ich erzähl Dir mal ein Märchen... ;)

Es war einmal ein Bauernjunge, der bei Onkel und Tante aufwuchs und irgendwann von einem Magier, der Merlin nicht unähnlich ist, erfuhr, dass sein Vater Ritter war und im großen Krieg einer der besten Streiter war. Durch Obi wan Merlin, bekommt er das Schwert seines Vaters, und macht sich auf, die geheimen Pläne der Bösen zu den Guten zu bringen.
Sie reisen mit dem schnellen Schiff des aufrechten Schurken und seinem Haustier und entkommen natürlich gerade eben so den Häschern des schwarzen Ritters, der die Pläne wiederhaben will und nach diesen suchen lässt.
Unterwegs kommt er an der Burg des schwarzen Ritters vorbei und befreit dort die entführte Prinzessin. Außerem muss er mit ansehen, wie der schwarze Ritter seinen Mentor Obi wan Merlin niederstreckt.
Mit der Prinzessin flüchtet er Hand in Hand zu den Guten. Der aufrechte Schurke kam natürlich auch mit, setzt sich dann aber mit seiner Kohle ab.
Dort angekommen bleibt nicht viel Zeit, weil der schwarze Ritter natürlich die Flucht benutzt hat, das geheime Versteck der Guten zu finden. Man rüstet zur Schlacht und dem ehemaligen Farmboy bleibt nichts anderes übrig, die große Waffe, die allen freien Menschen bedroht zu zerstören. Natürlich mit kleiner Unterstützung des doch zur Hilfe eilenden Schurken, der seine Aufrichtigkeit noch unter Beweis stellen musste.
Am Ende bekommt er einen Orden und einen Kuß von der Prinzessin.

In Empire Strikes Back kommt der Schwarze Ritter dann mit einem großen Schiff und lässt nach den Rebellen im ganzen Land suchen.
Er vertreibt die Rebellen aus ihrem Versteck und die müssen flüchten.
Der Mentorlose Ritterlehrling inzwischen zum jungen Mann gereift sucht sich einen neuen Magier bei dem er in die Lehre gehen kann.
Dieser entpuppt sich zwar als Mischung aus Karate-Kid-Mentor und Schildkröte, aber immerhin lernt er eine Menge. Ausserdem wohnt er in einem magischen Wald, was ihn eindeutig als Zauberer qualifiziert.
Die Prinzessin flüchtet auch, versteckt sich mit dem aufrechten Schurken, der zufällig in der Gegend war und das Herz der Prinzessin eroberte (hey, Schurken machen sowas nun mal im Märchen), in einer weissen Stadt und wird vom schwarzen Ritter, der eine Falle gestellt hat, wieder eingefangen.
Der Magierlehrling erfährt davon bei einem Blick in die Kristallkugel und sattelt sofort sein Pferd, um seiner geliebten Prinzessin zur Hilfe zu eilen. In der Stadt wurden der Schurke inzwischen verkauft um seine Schulden zu bezahlen, die anderen undter denen sich auch die Prinzessin und des Schurken Haustier befindet bekommen unerwartet Hilfe und können fliehen.
Derweil ist der Magierlehrling in der weissen Stadt angekommen und läuft in die Falle des schwarzen Ritters. Es kommt erneut zum Duell zwischen den beiden, diesmal ist aber der Lehrling unterlegen und erfährt über dem Abgrund hängend, kurz bevor er sich in den Freitod fallen lässt, dass dieser fiese schwarze Ritter, der zweimal seine Prinzessin geraubt hat, in Wirklichkeit sein Vater ist.
Beim Sturz in den Abgrund gelingt es den flüchtenden, wie ein Wunder, ihn aufzufangen  - aber Wunder gibt es bekanntlich ja nur im Märchen. In Sicherheit gebracht macht sich ein Teil der Freunde der Prinessin und des Lehrlings auf um den verkauften Schurken zu befreien, in den sich die Prinzessin verliebt hat.
Der schwarze Ritter und sein noch viel finsterer Herr, der auch ein Magier ist, schmieden inzwischen Rache... Da sie aber, wie alle bösen Kreaturen, nicht besonders kreativ ist, fangen sie an, die Waffe die sie am Anfang schon in den Händen hielten, noch einmal zu schmieden - diesmal aber richtig - richtig groß..

Return of the Jedi
Der gefangene Schurke, der inzwischen durch seine Gefangenschaft total aufrichtig und eigentlich mehr Prinz als Schurke geworden ist, wird befreit und man trifft sich im Versteck der Guten. Der Lehrling erfährt im Versteck seines Meisters, dass er sich noch einmal mit dem schwarzen Ritter duellieren muss um danach sich Ritter nennen zu dürfen. Insgeheim hofft der Lehrling natürlich, alle zu überraschen, in dem er den schwarzen Ritter bekehrt und mit ihm gemeinsam den finsteren Herrscher zu stürzen. Außerdem erfährt er, dass die Prinzessin in Wirklichkeit seine Schwester ist - was ihn nicht wirklich überrascht, denn wie hätte die sich ansonsten in jemand anderes verlieben können? Immerhin sind wir im Märchen und da würde sowas nicht schickenlich sein...
Also man trifft sich an der geheimen Tafelrunde der guten und erfährt dass der böse Herrscher und sein schwarzer Ritter erneut die Superwaffe schmieden, diesmal aber in einem sehr abgelegenen Teil des Landes. Die Schmiede wird auch durch einen Zauber geschützt, deswegen muss eine kleine Gruppe sich zuerst dahinschleichen und diesen Zauber beseitigen, bevor die große Streitmacht aller Guten sich aufmachen kann, die Schmiede zu zerstören. Besonders lohnenswert, weil auch der böse Herrscher dort verweilt um seine Schmiedeschergen zu beaufsichtigen.
Natürlich ist das eine Falle, denn die Bösen sind nach wie vor nicht kreativ - die Guten aber auch nicht misstrauisch genug - eigentlich hätten sie aus der weissen Stadt ja ihre Lehre ziehen können.
Naja, wie dem auch sei - die Helden derer drei plus Haustier des Schurken, schleichen sich mit ein paar Statisten hin. Unterwegs beschliesst der junge Fast-Ritter, es sei an der Zeit sich dem schwarzen Ritter zu stellen, denn der muss da ja auch irgendwo sein. Ausserdem wäre das ein fantastisches Ablenkungsmanöver. Er also zum Ritter und mit dem in die Schmiede.
Die anderen werden natürlich beim Versuch den Zauber zu bannen geschnappt. Die Streitmacht rückt an, bleibt aber vor dem Schutzzauber der Schmiede hängen, wie ein taubstummer Herold vor der Zugbrücke. Nur um von den fiesen Recken des bösen Herrschers angegriffen zu werden.
Natürlich taucht wieder unerwartet Hilfe auf, der Zauber wird zertstört, die Schmiede ist angreifbar. Da drinnen streiten Vater und Sohn im finalen Duell, draussen streiten die Streitmächte in der finalen Schlacht.
Das Gute gewinnt, der finstere Herrscher stürzt in die Tiefe, die Waffe wird zerstört, der Schurkenprinz kriegt die Prinzessin, Sohnemann bekehrt den Pappi und wird Ritter.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch in irgendeiner Galaxis weit weit entfernt.

Wenn das nicht Märchen ist, was dann?

Zitat
Theoretisch kann man Shadowrun so spielen, besondern im Hinblick auf die Wurzeln des ganzen Genres sollte man dies vielleicht auch...
Klar kann man auch Shadowrun so spielen, aber dann ist es kein Shadowrun mehr wie es in den Büchern steht.
Shadowrun IST Jobs für Bezahlung, Beinarbeit, Planung, kein Übertriebener Optimismus, weil man ja vom Auftraggeber ggf. am Ende reingelegt wird. Shadowrun ist Beachtung technischer Details..
Man wird mit den Star Wars Regeln auch sicherlich Shadowun spielen können...
« Letzte Änderung: 18.10.2008 | 17:51 von Boba Fett »
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Offline Drudenfusz

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #17 am: 18.10.2008 | 18:15 »
Klingt bei dir so Sauber und Schön, wie es einfach nicht ist.
Wie denn dann?
Na, als Mantel und Degen verschnitt, der Unterschied ist nur recht klein aber dennoch ist er da. Im Märchen tretten keine Mooks auf, die man wie die Sturmtroopler einfach umholzt, es gibt keine zwielichtigen Randcharektere, wie Boba Fett. Die Handlung ist direkter, den Wendungen werden in Märchen nur zur untermalung der Moral genutzt, nicht um der Spannung willen. Wenn du also einfach mal die Handlung von Star Wars nimmst, und sie sagen wir in ein Musketier-Film einbettest, wirst du feststellen das es prima Mantel und Degen ist (mit einigen Märchen einprängler, aber genau so auch Western und Estern Elementen, ebenso wie auch aus vielen anderen Genres). Aber letztlich ist Star Wars halt näher am Fluch der Karribik als an Grimms (oder wesen Märchen auch immer).

Okay, ich erzähl Dir mal ein Märchen...
Mir ist bewußt das einige gibt, die Star Wars so wahrnehmen.

Klar kann man auch Shadowrun so spielen, aber dann ist es kein Shadowrun mehr wie es in den Büchern steht.
Shadowrun IST Jobs für Bezahlung, Beinarbeit, Planung, kein Übertriebener Optimismus, weil man ja vom Auftraggeber ggf. am Ende reingelegt wird. Shadowrun ist Beachtung technischer Details..
Man wird mit den Star Wars Regeln auch sicherlich Shadowun spielen können...
Habe nur wenige SR-Romane gelesen, aber auch da schienen, zumindest zu Anfang die Dinge noch sehr Klassisch fürs Cyber-Punk Genre zu sein (wie hieß den dieser Hund-Schamane?)...
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Offline kirilow

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #18 am: 18.10.2008 | 18:27 »
Drudi und Boba,

Ihr habt beide recht.
Ich glaube der Meinungsunterschied liegt hier eher darin begründet, dass die von Boba geschilderte Geschichte eben kein Märchen im Sinne der Volksmärchen der Grimms o.ä. sind. Das ist eher modernes Märchen bzw. Fantasy. (Die Geschichte ist ja auch zu Teilen aus einem Fantasy-/Historienfilm übernommen.)

Ansonsten sehr schön geschildert.

Grüße
kirilow
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Eulenspiegel

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #19 am: 18.10.2008 | 18:31 »
Die Prinzessin flüchtet auch, versteckt sich mit dem aufrechten Schurken, der zufällig in der Gegend war und das Herz der Prinzessin eroberte (hey, Schurken machen sowas nun mal im Märchen), in einer weissen Stadt und wird vom schwarzen Ritter, der eine Falle gestellt hat, wieder eingefangen.
Klingt für mich auch eher nach Mantel&Degen bzw. nach Italo-Western.

In Märchen ist es entweder der edle Prinz, der edle Ritter oder der aufrechte Bauernbursche, der das Herz der Prinzessin erobert, aber eigentlich nie ein Schurke.

Auch ansonsten sehe ich viele Anleihen:
Das Laserschwert entspricht dem Degen.
Die Blaster entsprechen den Musketen.

Und wie in vielen M&Ds sind Fernkampfwaffen zwar theoretisch besser, praktisch kämpfen die meisten Protagonisten aber lieber mit der Nahkampfwaffe.

BTW:
Dazu zwei sehr schöne Fanvideos:
- Laserduell
- Laserduell II
« Letzte Änderung: 18.10.2008 | 18:34 von Eulenspiegel »

Offline WeepingElf

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #20 am: 18.10.2008 | 18:47 »
Wie schon andere hier schrieben: Star Wars ist ganz klassische Fantasy - mit edlen Rittern, schönen Prinzessinnen, bösen Zauberern und Bauernjungen, die zu Großem auserwählt sind. Ganz einfach. Dass es in einem Universum mit vielen Planeten, Raumschiffen und Robotern spielt, ist dabei eigentlich nebensächlich. Wer versucht, das Ganze als mehr oder weniger harte Science Fiction aufzuziehen, der macht was falsch und braucht sich nicht zu wundern, dass es sich nicht mehr nach Star Wars anfühlt. Insbesondere ist es weder Cyberpunk (aber das ist Shadowrun auch nicht) und auch kein Cyberpunk/Fantasy-Mix wie Shadowrun - sondern Fantasy mit SF-Versatzstücken, aber eben Fantasy. Das funktioniert nicht viel anders als Der Herr der Ringe oder meinetwegen DSA oder Midgard.
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MarCazm

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #21 am: 18.10.2008 | 18:48 »
Keine Mediklorianer und Flubber-Yodas. >;D

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #22 am: 19.10.2008 | 11:00 »
Ich habe gestern bei uns Star Wars geleitet und derselbe Spieler, der sich damals beschwert hatte, hat gestern am Ende des Abends gesagt: "Hat mir wirklich gut gefallen, DAS war Star Wars!".

Also vielen Dank an alle für Eure Hilfe. Insbesondere der Link war auch sehr hilfreich.
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Offline Boba Fett

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #23 am: 19.10.2008 | 11:35 »
@Drudenfusz: Das mit dem Mantel & Degen habe ich so noch nicht gesehen, aber Du hast Recht.
Vielleicht (ich denke, dass es so ist), ist es auch eine Mischung aus Märchen (Magier, Ritter, Prinzessin) und Mantel und Degen.
Die Story um Luke ist Rittermärchen, so wie die Arthus-Sage, die Story um Han Solo ist Mantel und Degen.
Bindeglied ist Prinzessin Leia, die in beiden Komponenten eine wichtige Rolle spielt.
Und vielleicht macht das auch den Charme des Ganzen aus.

Wieder was dazugelernt. :)
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Offline Drudenfusz

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Re: Was macht Star Wars aus?
« Antwort #24 am: 19.10.2008 | 11:42 »
@Drudenfusz: Das mit dem Mantel & Degen habe ich so noch nicht gesehen, aber Du hast Recht.
Vielleicht (ich denke, dass es so ist), ist es auch eine Mischung aus Märchen (Magier, Ritter, Prinzessin) und Mantel und Degen.
Die Story um Luke ist Rittermärchen, so wie die Arthus-Sage, die Story um Han Solo ist Mantel und Degen.
Bindeglied ist Prinzessin Leia, die in beiden Komponenten eine wichtige Rolle spielt.
Und vielleicht macht das auch den Charme des Ganzen aus.
Ja, so können wir uns einigen.

Wieder was dazugelernt. :)
Dafür hängt man doch mit den Leuten im Forum ab, denn manchmal ist deren Perspektive doch nicht ganz verkehrt...
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