Thema: [Space Alert] Ist eine Offenbarung!

[Dirk]

Nachdem ich mal wieder Zeit für ein paar Spiele hatte musste sich Space Alert beweisen.

Und wie es das tat!!!

Das Spiel: Eine geniale Idee, hervorragend umgesetzt, super produziert, witzig und langsam in das Spiel einführend. Immens variabel und damit wiederspielbar, perfekte Dauer - zwischen 20 bis 25 min für ein Spiel - und kooperativ ohne nervig unter den Syndromen: Super-Mr-Know-It-All und Quasi-Koop zu leiden. Außerdem nutzt es bahnbrechend fusionierend CD- und Boardgame-Medium!

Designer: Vlaada (Vladimír) Chvátil von Chech Games. (Galaxy Trucker)

Worum geht es? Die Spieler spielen die Besatzung eines Forschungsraumschiffes, das eine 10 minütige Mission vor sich hat. Was in diesen schweißtreibenden Minuten passiert hängt von der CD und den gezogenen Gefahren ab: Jäger, Zerstörer, Amöben, Weltraumkraken, Behemoths; Landungseinheiten, Killer, Viren, Seuche und Atombomben an Bord - alles geht und ust zumeist sehr fies für die Integrität des Schiffs oder die Gesundheit der Insassen. Die Spieler reagieren auf die angekündigten Gefahren und können Handlungen im Stil von Robo-Rallye planen, müssen dabei aber unbedingt koordinieren - sonst sind sie Toast! Was mit Schilden, Energie zuführen, Turbolifts, Raketen, Weltraumfenstern, Bildschirmschonern (sic!) und Co. alles Verhängnisvolles passieren kann treibt die Spannung und die Taktik in die Höhe.

Ist die Mission zu Ende wird ausgewertet. Dann wird sich zeigen wie fruchtbar die Zusammenarbeit war...

Das Regelbuch führt sehr langsam und gekonnt in das (doch komplexer aufgebaute) Spiel ein und vermag dadurch Overkill zu vermeiden.

Was gibt es negatives zu sagen? Nun, es ist schwer! Was gut ist, denn solche Koop-Spiele leben von ihrem Chaos und Druck schaffenden Engines, was zum Beispiel: Pandemie sehr gut macht und Shadows over Camelot nicht ganz so gut gelingt. Das kann Einsteiger schon überfordern. Dafür ist da aber die laaangsame Einleitung! Außerdem ist es kooperativ, was einige Spieler nicht mögen. Der größte Kritikpunkt ist die Unnachgiebigkeit mit der kleine Fehler in harten Missionen bestraft werden: nämlich meistens mit dem Untergang. Das hätte besser skaliert werden können. Aber wir haben ja auch erst 20 Spiegel auf dem Buckel... Vielleicht liegt es daran? Das Ding ist chaotisch - einige Spieler können so etwas nicht leiden...

Fazit: das Spiel ist reine, witzige, unglaublich gut spielbare, spannende, hektische und innovative Designkunst. Ein absoluter Klassiker - so viel kann man jetzt schon sagen. Und was dieses Design nach sich ziehen wird: gar nicht dran zu denken!!! Ein Augenöffner und Juwel!

10/10 Punkten!!!!

MfG
Dirk

Edit: offizielle Seite mit deutscher Regelanleitung: http://www.czechgames.com/cge/downloads und der Eintrag bei BGG: http://boardgamegeek.com/boardgame/38453.

[mat-in]

Wofür genau ist denn die CD? Intro- und Extro zu liefern für die unterschiedlichen Missionstypen? Ich stand auf der Spiel davor, konnte es mir aber nciht genauer anschan

[Dirk]

Die CD ist die Mission!

Die Stimme dort sagt dir aus welcher Richtung und zu welcher Zeit eine Bedrohung auf das Schiff zurast oder in welchem Teil des Schiffes es sich manifestiert. Da nie angekündigt wird was es für eine Bedrohung ist - das machen die Karten - ist eine Mission in ihrer Syntax nie knackbar.

Es sind immer 10 min und da hört man dann: Bedrohung im roten Sektor oder Kommunikation unterbrochen (da muss man die Klappe halten (und das obwohl das Spiel von Kommunikation lebt!!!) oder Datenübertragung (Karten ziehen, die einen weiter helfen können), usw.

Ist Dir damit weitergeholfen?

MfG
Dirk

PS: habe auf Youtube eine Mission gefunden. Dort kannst Du dir selbst einen Eindruck machen. Das Ganze gibt es natürlich auch auf Deutsch. http://www.youtube.com/watch?v=qyZPAChIZgg

[mat-in]

Ja ist es, klingt aufwendig aufzubauen, weil man nen CD-Spieler braucht in greifbarer nähe klingt aber sehr nett... und um weitere CD's erweiterbar. 

[Fire]

Ich hatte es mir auf der Messe angesehen, ohne es allerdings angespielt zu haben, von daher ist es ein "Zuschauer"-Eindruck!:

Schlechte und billige Aufmachung...ich mag Figuren, aber da der großteil aus irgendwelchen bunten plastiksteinen bestehen, wirkte schon etwas billig...

CD...naja...ich habe mein problem damit, daß es cds oder dvds dabei gibt...denn meist hat man das nach ein paar mal durch und da kann sich nix ändern....es ist dann immer Zone Blau passiert was in t+2 usw...natürlich weiß ich nicht, wieviele solcher sachen auf der cd platz finden aber irgendwann ist das halt alles durch und dann wirds schnell lahm....bei dvds wäre das im übrigen dasselbe. abhilfe würde da schaffen, neue cds/dvds auf den markt zu bringen, was aber erfahrungsgemäss selten passiert...

hektik und das fehlen dessen, daß ich genaugenommen erst am ende weiß, wie gut ich war....naja.........najaaaaaaaaa.....

aber vielleicht irre ich mich auch?

[Dirk]

Jupp! Du irrst!

Der Witz ist doch dass nicht so sehr die Stimme aus der CD entscheidend ist (im Übrigen kann die Mission auch vorgelesen werden: alle Missionen gibt es auch als Text!). Damit wird nur der Druck erzeugt, der sich auf die Entscheidungen der Spieler auswirkt. Die Stimme ist also Mission und Spannung erzeugend, nicht so sehr Probleme erzeugend. Diese werden durch die Karten ins Spiel gebracht - also die eigentlichen Bedrohungen. Nix da mit lahm werden, denn die Terrorbahnen und die Karten - beides zufällig, wohlgemerkt - bereiten die taktischen Probleme.

Ach: Es wird MP-3 Files geben um weitere Missionen zu haben. Im Moment ist das absolut nicht notwendig - denn man kann eine Mission 10 mal hintereinander spielen ohne das selbe Gefühl zu haben!!!

Spielt es mal und Ihr werdet verstehen!

MfG
Dirk

PS: es klingt nach Fanboy und im Moment bin ich das auch - den Platz auf dem Olymp hat das Spiel sicher, denn es wird NAchahmer und Weiterspinner dieses Themas geben... !

PPS: Schlechte und billige Aufmachung??? Welche Spiele spielst Du denn, das Du so etwas sagen kannst? Das Ding rockt von der Produktion her - das sagen auch absolute Profis auf diesem Gebiet. Im Übrigen ohne überproduziert zu sein!

[Dirk]

Noch eine andere Sichtweise und Erklärung. Vielleicht bringt die mehr Licht in die "wird-schnell-einseitig-und-wiederholend-Gefahr": von BGG


jayquirk wrote:
Interesting post, but it brings up a concern. Does the game seem to get into a repetitive motion after a few plays? Do the players basically always need to start their first 3 turns saying - you go fire the plasma, you go get the security bots, you go maintain the central computer, you go power up the shields and we'll all talk again on turn 4 when we might need to make an actual decision.

If that's the case, it takes out half of the game right there. I haven't played it yet, but I'm just trying to glean information from your suggestions. I don't want this to be another Shadows over Camelot or Arkham Horror where your strategies are pre-canned after a few plays. This game has potential for great replayability, so I hope it lives up to that.



and Paolo Ciardulli antwortete:

Actually this was my concern too, as I pointed out in my review. That an expert team may start some mechanical and repetitive actions. Well, after one more afternoon of playing (6 other full missions which inspired this contribution) the opposite happened. We were better organized, but the greatness of the game showed: it forces you out of scheme and preconceived strategies and tactics.

We understood that we had to organize a bit, if we wanted to survive in the chaos and be able to cope with the advanced threats. And always (always!) something went different than we thought, one way or the other... so we found ourselves in the chaos again, as usual, just partially mitigated by the organizational tools we are learning to use.

Seen in another way, it is like an opening at chess. Or, even more, like an opening while playing Go (I am not comparing Space Alert to Go, do not worry, both Go estimators and haters)... you have directives given by experience or by expert's suggestion, but the game, if good, doesn't die... and Space Alert is far away from becoming an arid applying of tactics (at least IMHO and at least till now)... the other way around... it shocks me how after so many games we don't manage to put order in the chaos... the game always surprises us and, too often, beats us, too...

We don't have to wait for the 4th turn, the surprise is usually there at the first turn.... how can everything go always so different from what we expected, in the calm moments before the mission?... I don't know... maybe because this game is really good :p


Den Eindruck hatten wir auch, besser kann man es nicht formulieren.

MfG
Dirk

[WitzeClown]

@Dirk: Das hört sich echt Klasse an! Kannst du das zum Treffen mitbringen? Laptops haben wir ja vor Ort.

[Dirk]

Kein Problem! War Teil des Planes...

MfG
Dirk

[Don Juan]

wie viel kostet denn das gute stück?
und wie groß isses so?

[Pyromancer]

Es gibt ja mit "Roter November" ein Spiel, dass sich vom Konzept her ähnlich anhört, nur dass da halt Gnome ihr Uboot anstatt Astronauten ihr Raumschiff retten müssen.

Wie schneiden die beiden denn im direkten Vergleich ab?

[Dirk]

Das Ding kostet ca. 35€ und die normal große Brettspielbox ist ordentlich gefüllt! Der Tisch auf dem man spielt muss nicht groß sein, alles ist funktional und gut gewichtet.

Roter November habe ich nie gespielt. Aber Bruno Faiduttis Spiele haben mir noch nie so zugesagt. Obwohl das Spiel schon witzig klingt... Definitiv gibt es dort keine CD, das Time-Management soll aber auch wichtig sein!

MfG
Dirk

[Wawoozle]

Habs mir jetzt auch mal zugelegt... nach Dirks Lobhudelei ist das ja quasi ein Pflichtkauf

[aiwan4]

Wo kann man das SPiel denn bekommen? Irgendwie werde ich da nicht fündig...

[ComStar]

z.B. bei magierspiele.de

[Uebelator]

www.milan-spiele.de hats auch.

[ComStar]

Ich hab das Spiel jetzt auch mal testen dürfen (die erste Trainingsmission) und ich muss sagen, der erste Eindruck ist gemischt.

Einerseits gefällt mir das Setting des Spiels schon sehr gut und die vielzählichen Aktionsmöglichkeiten lassen sicher keine Langeweile aufkommen... aber da sind wir schon bei meinem größten Kritikpunkt. Der Zeitdruck ist wirklich enorm. Wir haben jetzt erst die Trainingsmission gespielt (die mit vereinfachten Regeln) und es ging so dermaßen drunter und drüber, dass man echt nur von reinem Chaos sprechen kann, mit koordiniertem Handeln hatte das nicht viel zu tun, obwohl wir uns größte Mühe gegeben haben. Es gibt einfach viel zuviele Informationen gleichzeitig zu verarbeiten. Wir konnten grade mal erfassen von wo die Bedrohung kommt, um was es sich handelt ging total an uns vorbei. So kam es dass die eine Kanone dauerfeuer auf einen Jäger gegeben hat, nach dem 2. Treffer schon hin war, während der Zerstörer grade mal angekratzt wurde.

Ich hoffe doch, dass der Chaosfaktor noch ein wenig zurück geht, wenn erst einmal mehr Rutine ins spiel kommt.
Wie sehen die anderen, die das Spiel kennen die Sache?

Ging es euch genauso? Wurde es besser? Macht es euch nix aus?

Gruß Com

[Dirk]

Dann spielt man halt noch einmal! Bei der Missionsdauer...

Ist kein Vorwurf, eher eine Frage: ihr seid keine Viel-Brettspieler, oder? Denn die 1. Trainingsmission ist nun wirklich nicht schwer??? Vielleicht fehlt es euch an Meta-Erfahrung für Spiele...

Selbst wenn - das Spiel müsste ja auch für absolute Brettspielneulinge zu schaffen sein. Mit dieser Überlegung sollte auch deine Kritik ihre absolute Berrechtigung haben!

MfG
Dirk

PS: nach ca. 30 Spielen (inklusive der Spiele die meine Gruppen ohne mich machten) kann ich sagen dass der Chaosfaktor stark weg geht aber der Druck immer noch bleibt. erst recht mit den Karten für Erfahrene Spieler...

[ComStar]

Dann spielt man halt noch einmal! Bei der Missionsdauer...

Wir haben seit vorhin noch 2 Runden hinterher geschoben und es wurde nur minimal besser

Ist kein Vorwurf, eher eine Frage: ihr seid keine Viel-Brettspieler, oder? Denn die 1. Trainingsmission ist nun wirklich nicht schwer??? Vielleicht fehlt es euch an Meta-Erfahrung für Spiele...

Gut das es kein Vorwurf ist, denn es "klingt" bzw wirkt ein wenig überheblich...
Ich kann dich aber beruhigen, wir spielen sehr viele Brettspiele. Und nicht "Mensch ärgere dich nicht" und "Monopoly", sonder durchaus komplexe und anspruchsvolle Strategiespiele, die ein wenig Planung und Nachdenken erfordern. zB Spielen wir auch RoboRally, dass ja im Kern durchaus Ähnlichkeiten  (wenn auch nicht so komplex)  besitzt. Und wir wurden bisher von keinem Spiel "überfordert"

Selbst wenn - das Spiel müsste ja auch für absolute Brettspielneulinge zu schaffen sein. Mit dieser Überlegung sollte auch deine Kritik ihre absolute Berrechtigung haben!

MfG
Dirk

PS: nach ca. 30 Spielen (inklusive der Spiele die meine Gruppen ohne mich machten) kann ich sagen dass der Chaosfaktor stark weg geht aber der Druck immer noch bleibt. erst recht mit den Karten für Erfahrene Spieler...

Versteh mich da bitte nicht falsch, ich bin von dem Spiel und seinen Möglichkeiten durchaus sehr angetan und gerne bereit es trotz des anfänglichen Schocks weiter zu erforschen. Ich liebe Herausforderungen... Ich gehe auch mal davon aus, dass es mit der Zeit besser wird. Ich hoffe es zumindest. Darum interessieren mich auch eure Erfahrungen.

Ohne jetzt dir wiederum zu nahe treten zu wollen, aber aufgrund deiner eigenen Aussagen vermute ich mal, du verkraftest das schon:
Du scheinst ein richtiger Fanboy dieses Spiels zu sein und daher sind deine Einschätzungen vermutlich nur mäßig objektiv.

Mich würden dann doch auch mal die Einschätzung und Meinungen der anderen interessieren...

[Bentley Silberschatten]

Wir haben auch schon in einer Runde mit 5 Leuten gespielt. Waren fast alle Übungsmissionen. Alle Spieler sind hochgradig begeistert und das obwohl die Erfahrung und der Anspruch an Spiele extrem unterschiedlich war.

Wir haben schnell erkannt das man gewisse Dinge vorher festlegen muss. zb 2 Spieler die im unteren Bereich sind und bleiben. Reaktoren bedienen, die Zusätzlichen Waffen oder was halt gerade notwendig ist. Drei im Oberen Bereich für Schilde, Frontalbewaffnung und Computer.

Das hat ein gutes Stück Chaos rausgenommen!

Dann kann man ja Karten Tauschen. Am Anfang haben ein paar wild rumgerufen was sie noch alles im Angebot haben ... bringt nichts. Wenn jemand was braucht, anfordern. Wenn man viel von einer Sorte Aktionen übrig hat die man selbst eh nicht braucht, dann mal eine dem geben der wahrscheinlich was damit anfangen kann, ungefragt, sobald möglich.

Auch das hat enorm den Stress raus genommen.

Die Information "Ich schieße auf den Gegner in Zone Rot" sollte gleich mit der entsprechenden Phase versehen sein damit unterstützendes Feuer gleich entsprechend koordiniert werden kann bzw. die Rückmeldung kommen kann: "Ich kann erst bei Phase x".

Dieses Vorgehen hat dann für Effektiven Beschuss gesorgt und weniger Schaden am Schiff.

Insgesamt glaube ich das es nichts bringt nur eine Mission zu spielen, höchstens man spielt recht häufig.
Der Lerneffekt sollte deutlich besser sein wenn man gleich mehrere Missionen durchspielt.

Auf jeden Fall ist es Gift für den Erfolg der Mission wenn es Leute gibt die versuchen überall ihre Finger drin zu haben, jede Entscheidung mitbestimmen wollen oder alles selbst machen wollen. Das geht nicht bei Space Alert, und das ist gut so!

[JS]

wir haben am wochenende zu fünft vier missionen gespielt, drei übungsmissionen und eine richtige. der eindruck ist durchwachsen, allerdings scheint mir space alert ein spiel zu sein, das sich mit jedem weiteren spielen verbessert und mehr seines potentiales offenbart.
die erste mission war total chaotisch, dann haben mein kumpel und ich die planungen in die hand genommen und alle anderen missionen ohne probleme gelöst, allerdings ging dann das wirklich kooperative unter. es ist nämlich so, daß ein guter planer mit den infos aller beteiligten spieler - entgegen anderer aussagen hier - völlig ausreichend ist, um die sache in den griff zu bekommen. wir haben stets nur verloren, wenn alle beim planen mitmachten und es entsprechend wirr wurde, weil niemand gleichzeitig vier anderen zuhören kann. auch wird der kommunikationsoffizier zu sehr beansprucht, denn er muß der cd lauschen, die aktionsphasen ansagen und dann noch seine eigenen aktionen planen. der kapitän war dagegen absolut überflüssig.
ich fand das spiel zwar bemerkenswert gut und von erheblicher originalität (auch wenn starke elemente von atmosfear und robo rally verarbeitet wurden), aber je besser wir die missionen lösten, desto weniger war das kooperative gefragt. das wunderte mich aber auch nicht, denn es kommt ja nicht von irgendwoher, daß es auch in der realität hierarchien gibt und entscheider und ausführer. auch ein hochseeschiff ist keine demokratie.
insofern kamen uns zweifel, daß dieses spiel zu viert oder zu fünft ein rocker sein soll. ich glaube, zu zweit oder zu dritt entwickelt es seine eigentlichen stärken beim planen, weil jeder sich beteiligen kann. mit mehr leuten aber regiert schnell das chaos, wenn alle mitreden wollen. auch der zeitdruck hat einigen von uns überhaupt nicht gefallen. mir auch nicht so, muß ich zugeben. das zeitthema gefiele mir besser, wenn es nicht so stark untergliedert wäre und die blöcke etwas gröber. pro phasenblock einmal nachziehen und einmal zu einem beliebigen zeitpunkt tauschen z.b.; allerdings ist mir schon klar, daß das feine raster durchaus zur hektik und schwierigkeit des spiels beiträgt.
ebenfalls haben wir noch zahlreiche facetten gar nicht kennengelernt, weshalb ein endgültiges urteil bisher nicht möglich ist. space alert wird uns also auf jeden fall noch des öfteren beschäftigen, bisher kann ich jedoch keine jubelnde empfehlung geben (maximal 7 von 10 nach bgg-wertung).
und die deutsche computerstimme hat einen leichten dialekt, weshalb wir sie etwas schräg fanden, wir alten hochdeutschen.

[JS]

das möchte ich nicht präzisieren, um niemandem unnötig auf die füße zu treten. der dialekt ist zwar schwach, aber unserem empfinden nach war er als computerstimme eher belustigend. obwohl... ein computer mit dialekt ist irgendwie auch wieder originell.


was ich noch anfügen möchte: die beiden anleitungen empfanden wir als verunglückten versuch, es möglichst jedem so recht wie möglich zu machen. das regelheft ist doch sehr knapp und macht ein verständnis des spieles schwierig. es ist eher eine zusammenfassung des viel zu langen einführungsheftes, welches wohl das eigentliche regelheft sein soll. das ist aber so lang und soviel zu lesen, daß wir trotz besten willens nach einiger zeit die lust verloren, denn wir wollten zocken und keinen vorleseabend machen. in der theorie also gut, in der praxis hat sich dieses system nicht bewährt. lieber eine einzige knackige, vollständige und trotzdem gut verständliche anleitung, denn so kompliziert ist das spiel nun nicht, daß man es erst stundenlang mit vorlesen und testspielen erarbeiten muß.

[Dirk]

Hmmh.

Die Anleitungen fanden wir ausnahmslos alle als sehr gelungen! Die dortigen Testspiele sind durchaus nötig und hervorragend geschrieben - für mich ein nachahmenswertes Beispiel. Wir haben die Testmissionen jedenfalls alle gemacht und bei uns war das Chaos nie so schlimm wie ihr es beschreibt. Vielleicht liegt es ja da dran...

Bei uns ist der Captain auch derjenige der das letzte Wort bei Diskussionen hat. Und da wir den Captain wechseln kommt es so zu einem ganz ausgeglichenem Spiel. Aber diskutiert wird trotzdem - der Captain wird auch ein um das andere Mal überstimmt - oder überhört! Gerade zu fünft ist die Mischung aus Chaos, Druck und Kooperation sehr gelungen.

Selbst wenn das Speil durchgeplant wird gibt es einen enormen Unsicherheitsfaktor. Das macht die Sache so spannend und erfreulich.

Den Dialekt haben wir noch gar nicht wahrgenommen. Vielleicht weil wir ja so sprechen??! Du-oh!

Ich denke man ist einfach nicht an ein Zeitdruck gebendes Brettspiel gewöhnt. Wenn man das vorher weis ist das dann auch nicht so schlimm.Wire haben mit Panik und Druck gerechnet - ja gerade erwartet dass uns das Spiel auf dieser Ebene fordert und den Spaß daraus sprießen lässt.

Man kann also festhalten: wer beim Brettspiel keinen Stress erwartet dem wird Space Alert auch nicht so sehr gefallen. Kann ich absolut mitgehen. Das Spiel ist enorm kooperativ. Jeder muss letztendlich die Entscheidungen selber treffen - er hat ja schließlich auch nur seinen eigenen Bewegungsmarker! Dadurch wird der Bestimmer- oder Führeraspekt aller kooperativen Spiele doch stark abgeschwächt.

Auch nach vielen Spielen kann ich nicht anders als dem Spiel 10/10 Punkten zu geben. Es ist in vielen Punkten wegweisend und das Wichtige: es macht einen heiden Spaß.

MfG
Dirk

[JS]

wie ich schrieb, gab es bei uns nur bei der ersten mission chaos, danach nicht mehr, denn dann haben die entscheider alle infos schnell gesammelt und damit so geplant, daß jeder seinen sinnvollen part spielen konnte. dadurch verlor das spiel an kooperativität und hektik, wurde aber auch effizienter. aber das ist nun generell keine neue erkenntnis.
die überdimensionierte einführungsanleitung ist nett, wenn man zeit und muße hat, sie selbst zu lesen und den anderen dann ausreichend knapp zu erläutern. andernfalls gibt es bei der lesemasse schnell lange und gelangweilte gesichter. wir bevorzugen knappe und trotzdem alles gut erklärende anleitungen ohne viele sondertextmassen. aber das mag jeder anders sehen. space alert ist nun wirklich nicht so kompliziert, daß es dieser art der erarbeitung bedürfte.
übrigens weiß ich nicht, ob das nur mir so geht, aber ich hätte mir eine frauenstimme für den computer gewünscht. irgendwie assoziiere ich computerstimmen immer mit frauenstimmen. zuviel system shock gespielt oder so...

[Dirk]

Die Stimme hätte wirklich besser klingen können. Ein weiblich kühl aber bestimmt vorgetragenes: Bedrohung in Sektor wäre um Längen besser als diese Computerstimme.

MfG
Dirk

PS: nichts was man nicht selber machen könnte...