Aber wie du sagst, ist das kein Grund für völlig dummes Verhalten im Schwertkampf.
Dummes Verhalten ist dabei nur schwer von technischen Aspekten zu trennen.
Mich fuchst es vor Allem, dass man einfach sagt: Das kennen die Zuschauer aus zig anderen Filmen so, was Anderes würden sie ablehnen. So pauschal ist das einfach Unsinn und bedient zuallererst die eigene Faulheit.
Das hier ist vielleicht bekannt - ist zwar nicht in Rüstung, aber so kann ein brauchbarer Kompromiss aus filmtypischer Darstellung und geeignetem Pacing einerseits und guter Technik andererseits aussehen.
Sicher kann man auch da in den Krümeln suchen, bis man an die "echte" Grenze des normalen Zuschauers stößt, was der sich in Sachen Authentizität noch mit Genuss anschaut.
Wie gesagt, man muss und kann nicht völlig weg von der Dramaturgie. Aber das verlinkte Video ist schon mal um Längen besser als das, was man bei GoT mehrheitlich zu sehen bekommt.
Zwei oft übersehene Aspekte an dem Ganzen sind mMn, dass der "normale" Zuschauer
1. ein intuitives Gespür dafür hat, wann Kämpfe zu sehr für die Kamera inszeniert werden, d.h. sich auf typische Schaukampftechniken und -tricks verlassen,
2. sich nicht an Sachen stört, die er "nur" nicht komplett durchschaut, solange sie konsistent und dramaturgisch passend aufgezogen sind.
Zu Punkt 2. verweise ich z.B. auf Filme wie Way of the Gun oder Heat - da sieht der "normale" Zuschauer einfach irgendwelche Schießereien, aber wer sich ein bisschen auskennt, freut sich an vielen Details, die da mit Plan und Absicht anders gemacht sind als in üblichen Hollywoodproduktionen u.Ä.
Das geht im Zweifelsfall an einem Teil der Zuschauer vorbei, aber den Rest freut es umso mehr. Abgeschreckt wird davon kaum einer, obwohl das immer wieder die Standardausrede ist, es nicht halbwegs ordentlich zu machen.