Das ist nicht ganz verkehrt... aber diese Unterschiede sind eben doch zuallermeist tendenzielle Unterschiede. ... Es gibt Frauen, deren Verhaltensweisen laut Statistik "typisch männlich" ist, und Männer, deren Verhaltensweisen jede Statistik als "einwandfrei weiblich" ausweisen würde. Insofern sollte man mE den Umgang mit "männlich" und "weiblich" entsprechend vorsichtig handhaben.
... was ja auch die allermeisten in diesem Thread bisher gemacht haben.
Zum Beispiel habe ich ja ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Unterschiede zwischen einzelnen Individuen im allgemeinen größer sind, als die zwischen den beiden Geschlechtern, und großen Schwankungen unterliegen.
Eigentlich bekommt man bei sowas nicht einmal eine Tendenz heraus, zu mindestens keine mit der man irgendwelche voreiligen Schlüsse über bestimmte Individuen treffen kann.
Aber trotzdem erhält man auf solche Art Ergebnisse, wenn man eben nicht die Individuen sondern die Geschlechter betrachtet.
Das sehe ich analog zu den Statistiken über Lungenkrebs bei Rauchern:
Jeder individuelle Raucher ist unterschiedlich in seinem Rauchverhalten, und jeder hat eine individuelle Wahrscheinlichkeit Krebs zu bekommen.
Wenn die Statistik jetzt sagt, dass ein paar Prozent der Nichtraucher Lungenkrebs bekommen, und deutlich mehr Prozent der Raucher, dann kann man da über das Individuum gar nichts sagen.
Man kann nicht sagen, Du rauchst, und bald stirbst Du an Lungenkrebs.
Denn dafür gibt es zu viele Raucher die nie Lungenkrebs bekommen.
Aber der Umstand das es die Raucher häufiger trifft wäre trotzdem interessant, und eine Warnung an alle Raucher.
Genau so kann man halt sagen (oder besser postulieren), dass Frauen im allgemeinen und statistisch betrachtet eben weniger und/oder anders spielen (wobei mir eine wirkliche Statistik dazu nicht geläufig ist, die würde ja aber auch als politisch inkorrekt gelten bei der aktuellen Tendenz zum Gender Mainstreaming), und das im vollen Bewusstsein tuen, dass es dort eben eine hohe Varianz zwischen den Individuen gibt.
Damit sagt man nicht aus, dass
alle Frauen weniger und/oder anders spielen, sondern eben nur, dass sie im Durchschnitt weniger und/oder anders spielen.
Die Frauen die in der Woche 5 Rollenspielsitzungen, 2 Spieleabende und 20 Stunden Computerspiele untergebracht bekommen fließen da genau so in die Statistik mit ein, wie die absoluten Spielmuffel.
Und wenn man dann am Ende raus findet, dass Männer wirklich im Durchschnitt erheblich mehr spielen, hat man eine gute erste Hypothese warum es weniger Frauen beim Rollenspiel gibt. Die man natürlich weiter überprüfen sollte.
Man hat aber auf keinen Fall Aussagen die sich auf bestimmte Individuen münzen lassen.
Man sollte dann nicht plötzlich alle Frauen die Rollenspiele spielen als exotische Mannsweiber betrachten, weil sie ja spielen.
Das wäre natürlich völlig falsch.