Ich fand den Blogeintrag lustig, vor allem weil ich meine eigene Meinung zu D&D darin wiederzuerkennen glaube.
Persönlich brauch ich das Geschraube am Charakter, das die 3.5 erforderlich macht und freu immer wie ein Schnitzel, wenn mein Konzept aufgeht.
D&D 4: Ganz nett, aber langfristig einfach zu eintönig. Egal, welche Klasse ich spiele, die Anwendung beschränkt sich auf eine der 4 Rollen im Kampf und etwas Fluff außerhalb von Encountern. Die Arbeit das Wertepaket zum Charakter zu machen hängt am Spieler und der SL wird damit alleingelassen, einen tieferen Sinn in eine Aneinanderreihung von Encountern bringen.
Dafür kann man Charaktere, egal welcher Klasse und Stufe in vertretbarer Zeit erschaffen und jede mögliche Kombination ist spielbar und halbwegs mit den anderen Gruppenmitgliedern balanciert. Außerdem sind die Monster einfacher und der SL hat generell weniger Arbeit, dank Regelverschlankung.
D&D 3.5: Die Klassen spielen sich total unterschiedlich, gute Prestigeklassen(meistens die Settingbezogenen, die "gehört zu einer Organisation" oder die Klischee-Archetypen) liefern eine Menge Haken für den SL und den Spieler, an denen man Abenteuer oder ganze Kampagnen aufhängen kann.
Zauberwirken degradieren alle anderen Klassen in den hohen Stufen zu Statisten, es dauert Stunden Charaktere zu bauen oder zu steigern und innerhalb der Gruppe reicht die Macht(im Vergleich zu den Monstern) von "Du bist Futter!"(total verskillt, oder bewusstes "Bauergaming" eines echten Rollenspielers
TM) bis "Zu Diensten, Meister."(Powergaming-Halbgott, wahrscheinlich Mindbender, Telepath oder Illusionist). Der SL rechnet sich an Monstern genauso zu Tode, wie die Spieler an Charakteren und muss mehrere Dutzend verschiedene Erweiterungsregelwerke(und magieähnliche Subsysteme, wie Psionics, Incarnum, Martial Maneuvers, usw.) kennen, für den Fall, das ein Spieler "Non-Core"-Material verwenden will.
D&D 4 hat momentan nicht meine Gunst, aber ich bin nicht blind für die Vorteile, die es hätte, wenn Wizards weniger geldgierig wäre, man Regelmechanismen innerhalb der Spielwelt besser erklären könnte und die zuständigen Autoren gute Abenteuer, statt nutzloser Encountersammlungen schreiben würden.
Nicht, das ich bei 3.5 Ingameerklärungen für "3/Tag [Classfeature]", oder "+CHA zur Rüstungsklasse" gehabt hätte, ganz zu schweigen von guten Abenteuern. Aber zumindest waren meine meisten Bücher ihr Geld wert und man musste für Web Enhancements keine monatliche Gebühr zahlen.
@ Fanboy-Fraktion der einen, oder anderen Edition:
Ja, ich habe beide gespielt und werde das wohl auch weiter tun. Ich spiele z.B. auch Savage Worlds und werde trotzdem nicht jedes Setting "savagen", weil mir das System nicht jedes Setting taugt(für Battletech/Mechwarrior z.B. nicht).
Ist genug Platz auf dem Markt(und in meinem Bücherschrank) für 2(oder mehr, wenn man die noch weitergeführten OGL-Ableger mitzählt) inkompatible Geschmacksrichtungen D&D