Hier mal mein Diary zu dem Abenteuer:
Ich musste die Erinnerungen an den Abend erst einmal sacken lassen um ein Diary zu schreiben, denn wenn man mit Leuten spielt die man so gerne mag, dann gerät das Schwärmen über die menschlichen Qualitäten schnell in den Vordergrund und die Betrachtung des Systems ist nachrangig.
Wir haben eine schöne Mischung in der Gruppe gehabt, MSch spielte einen menschlichen Bastler, Vermi einen orkischen Barden und ich einen Priester des Battel Lords. Zwei Fernkämpfer und ein Nahkämpfer.
Nach einer kurzen Erklärung der Charaktere und des Würfelsystemes spielten wir dann auch schon los, unser Schiff war schrott und wir benötigten eine Werft, die es wieder repariert. Über einen örtlichen Agenten des Werftbesitzers bekamen wir einen Tipp, das ein bestimmter Herr die Reparatur bezahlen würde, wenn wir nur auf einer längeren Reise mit dabei wären.
Es gab einen kleinen Vorschuss und wir machten uns auf den Weg in die lokale Infrastruktur um diesen erfolgreich unter die Leute zu bringen. Ein ungeschickter Elfen-Barde wurde von einem wütenden Ork zur Puppe degradiert und auch die Intervention meines Barden-Bruders konnte ihn nicht beruhigen. Ein Einschüchtern meinerseits zeigte hingegen Wirkung und wir hatten ein neues Anhängsel, eben jenen ungeschickten Barden.
Mit dem Schiff losgefahren konnte unser Kapitän die erste Konfrontation mit den Gegnern noch vermeiden, die zweiten Piraten hingegen wurden gut ausmanövriert und wir verschafften uns ein paar taktische Vorteile durch das Erschießen der Kanoniere und das durchtrennen der Seite die den Rückstoß der Kanonen auffingen. Darauf suchte der Kahn suchte schnell das weite und wir kümmerten uns nicht weiter darum. Hier zeigte sich die erste Schwäche des Systems, da es uns nicht möglich war mit dem fliegenden Schiff über die Gegner zu kommen um uns abzuseilen und einen Angriff zu starten. Nun ja, er war trotzdem verschmerzbar und hat Spaß gemacht.
Leider verriss unser Kapitän den Wurf im Navigieren und wir irrten ein wenig durch die Gegend, darauf hin wurden mehr Würfe gegen die Glow Madnes nötig, als es hätten sein sollen. In dieser Situation stellte sich heraus, das der Nachteil den Vermi hatte (anfällig gegen eben jene Glow-Madnes) ziemlich durchzog und der Hinweis den mit Zornhaus gegeben hatte (Sicher Dich dagegen ab, das hat mich mehr Charaktere gekostet als die Kämpfe) durchaus seinen Sinn hatte. Auch unterstützende Gesänge und Geschichten die Bonis gaben war von Vorteil, denn die Glow Madnes war echt heftig.
Der nächste Punkt im Abenteuer war ein Geisterschiff in dem wir ein paar kleinere Kämpfe hatten und die für fertige Abenteuer üblichen Waffen und Rüstungen zu finden. Schade das wir zwei Orks waren, denen die Rüstungen nicht passten und ein Mensch der zu schwach war diese zu tragen, aber unser Menschlicher Bastler kümmerte sich darum und so gab es neben Hinweisen auf die Insel die wir besuchen wollten auch ein bisschen Gold Lebensmittel und Ale um die Stimmung zu heben.
Der Rest der Reise verlief relativ normal, bis auf die Tatsache, das mein Bruder der die Schwäche für Glow hatte zunehmend gereizter wurde.
Der Glow ist halt wirklich hammerhart.
Am Rande des Zieles angekommen machten wir alle noch einmal einen Wurf gegen den Glow und meinen Bruder erwischte es wirklich hart, er hatte jetzt schon zwei Misserfolge und wurde zunehmend gereizter. Glücklicherweise wartete ein Orkstamm mit einer Menge Goblinsklaven auf uns und wir machten uns auf den Weg zum See. Den ersten auftretenden Toten ignorierten wir noch als Unfall, zumal einige von uns schon öfter beinahe in Spalten gerutscht waren. Der zweite Tote erzeugte schon offenen Argwohn uns gegenüber und das vorher lockere Klima mit dem Orkstamm verdüsterte sich. Am nächsten Morgen wurden wir durch Geschrei geweckt, der tollpatschige Elf war auf der Flucht mit einem blutigen Messer in der Hand. OK, wir hatten den tolpatschigen Elf schon fast wieder vergessen, weil er nie aktiv vorkam, aber da zwar der wieder und er hatte ein blutiges Messer in der Hand.
Eine kurze Überlegung meinerseits ergab, das ein Kampf mit den Orks nicht gut für uns wäre, weil wir das Schiff dann nur mit Schwierigkeiten zum See bekommen hätten (ich hatte noch eine Alternative im Kopf, aber die packte ich später aus), wir den Elf und die Mannschaft aber auch nicht unschuldig sterben lassen konnten. Also versuchten mein Bruder die Meute der Orks zu beruhigen, was leider keinen großen Erfolg hatte. Ich machte darauf hin ein formidables Einschüchtern und die Herren bremsten, ob meines Versprechens mir ein Bad aus ihren Blut einzulassen und den Rest ihrer Körper an ihren Eingeweiden aufzuhängen ab.
Jetzt trat der Elf auf den Plan und verhöhnt uns Orks aufs übelste. Als Helden wollten wir ihn trotz der Übermacht natürlich nur gefangen nehmen um ihn den wütenden Orks für Gerechtigkeit zu überlassen, doch er griff meinen Bruder an und ich musste mein Versprechen mit dem Bad und den Eingeweiden wahrmachen um meinen Status nicht zu verlieren. Einen Schuß und zwei Hiebe später war der Bösewicht Geschichte und ich setzte mein Versprechen um. Sicher hätte ich mich mit einer angezogenen Rüstung etwas anders verhalten, aber moralisch war die Klärung der Situation von Vorteil und brachte uns eine sichere Reise zum Meer. Durch einen aufkommenden Schneesturm schipperten wir dann zur Insel und mussten uns nicht um allerlei Kroppzeug im See kümmern, hier hat der Oliof nach meiner Meinung sehr gut gecuttet um das Abenteuer noch zu einer absehbaren Uhrzeit zu schaffen.
Beim ehemaligen Wohnsitz meines Gottes gab es eine erste Auseinandersetzung mit zwei Ogern, bei der wir im nachhinein gesehen zu viel Magiepunkte ausgaben um sie zu beseitigen und noch ein paar Hinweise wie die Geister im Keller zu verletzen wären (Eis oder Eisen, wir mussten es ausprobieren). Mit den Eiswaffen, die wir praktischerweise fanden, ging es dann weiter und wir säuberten den Turm. Eine eingebrochene Decke hinderte uns nicht weiter daran, in den nächsten Raum zu finden und den dort wartenden Wächter in einen Kampf zu verwickeln. Der Wächter konnte alle Gegner auf einmal angreifen und wir gingen bei einem verrissenen Wurf in den Bersekergang, was ich nicht machte und mich dann dazu hinreißen ließ um mehr Bums zu bekommen, aber die Würfel waren wir nicht hold und ich wurde derbe niedergeknüppelt, mein Bruder verwendete alle seine restlichen Punkte und ich ging neu motiviert in den Kamp um unsere Unterstützer nicht alleine sterben zu lassen und den anderen die Zeit zum Plündern der magischen Waffen zu ermöglichen. Mit vereinten Kräften und dank eines Geistesblitzes von Vermi und MSch besiegten wir dann das Konstrukt und es stürzte in ein Loch um den Turm zum Einbruch zu bringen.
MSch hatte einen erneuten Gedankenblitz und düste mit seinem Raketenpack in den Nachbarraum um noch zu plündern und wir schafften es nach draußen. Der Turm stürzte ein und wir gingen zurück an Bord.
Die reise zurück übers Meer wurde gecuttet und wir standen dann vor dem Problem, das die auf uns wartenden Orks von den eigentlichen Wächtern der Insel umgebracht worden waren. Nun kam meine Idee zur Reise zum tragen und wir fertigten unserem Schiff Kufen uns segelten übers Eis zum Rand. Auch dort fanden wir alle Leute tot und das Schiff zerstört vor, ein sterbender verriet uns noch letzte Infos und wir segelten gen Heimat.
Jetzt gab es noch ein paar Infos zum Hintergrund und die Erklärung, warum wir in den Turm eingebrochen waren. Anschließend noch ein bisschen Geplänkel was wir noch so machen und dann beendeten wir das Abenteuer.
Fazit: Savage World kann etwas, die Kombi aus einem W6 und dem Würfel nach Fertigkeit verschafft einem eine recht gute Erfolgsquote und das System tritt dabei unauffällig in den Hintergrund. Die Edges und Hinderences runden den Charakter ab und verschaffen ihm bei geschickten Einsatz ordentlich Bums. Ich hätte bei genauerer Kenntnis des Systems etwas anders gebaut, aber hinterher ist man immer klüger. Das System wird bei mir nicht Reign ersetzen, aber es ist für One Shots oder Kurzkampagnen sehr zu empfehlen. Die Karten und Marker haben zusammen mit den Zeichnungen immer einen guten taktischen Überblick der Situation verschafft ohne zu bremsen und in Buchhaltung auszuarten.
Das Abenteuer wurde aber von Oliof auch gut geleitet und die Bennies wie Konfetti in die Menge verteilt oder eingefordert. Die Worte: "Das geling Dir" waren öfter zu hören und ich bin mit dem Abend rundum zufrieden. Es war jetzt nicht das supergroße Rollenspiel mit tiefer Immersion und Weltschmerz, aber durchaus spannend und würde von mit sofort wiederholt werden, weil es einfach Spaß gemacht hat. Ich werde demnächst mal auf Cons gucken, wie das so von anderen Leuten geleitet wird und mir dann überlegen, ob ich mir noch ein Rollenspiel kaufe.
Danke an meine Mitspieler und den Meister!