Thema: Bekannte SF-Geschichten als Slipstream-Aufhänger...

[Waldviech]

Slipstream ist ein Konglomerat verschiedenster Space-Opera-Klischees im Pulp-Gewand und enthält daher nicht nur Elemente aus Flash-Gordon, sondern auch aus anderen SF-Geschichten, Filmen und Serien. Welche bekannten SF-Serien ließen sich eurer Meinung nach besonders gut ver-slipstreamen ? Und welche nicht ? Ich gebe spaßeshalber mal ein paar Beispiele, um zu zeigen wie ich das Ganze meine:

Aus "Andromeda" wird z.b.:
Das letzte Schiff der Space-Force
Vor der Königin war der Slipstream angeblich eine zivilisierte und friedliche Gegend. Greifen wir das doch mal auf ! Bevor der Slipstream der Herrschaft Königin Anathraxas anheim fiel, gab es hier eine Föderation von Planeten, die für Frieden und Stabilität sorgten und die Anathraxa nur durch heimtückischsten Verrat und Gedankenkontrolle stürzen konnte. Irgendwo auf einem großen Asteroiden in der Barriere liegt jedoch noch das letzte Raumschiff der alten Space-Force mitsamt des Captains in einer Stasiskammer. Zufällig wird es von einer kleinen, wagemutigen Gruppe von Abenteurern gefunden und reaktiviert. Nun versuchen sie zusammen mit dem mehrere Jahrhunderte alten Captain und seinem Schiff voller "Artefakte", den Slipstream wieder zu dem Ort zu machen, der er vor Anathraxas Machtergreifung war....

Die Eispiraten
könnten glatt so bleiben, wenn es nicht diverse Wasserplaneten gäbe. Vielleicht konzentriert sich das Ganze aber auch um eine kleine Gruppe von Wüstenfragmenten um Arid herum ? Diese Welt(en) (über)leben davon, daß man Eis aus der fernen Ice-Cloud heranschafft - und warum sollte es keine fiese, raffgierige Händlergruppierung geben, die das leidlich ausnutzt um Profite zu scheffeln ? Zeit für heldenhafte, gute Weltraumpiraten, die den bösen Händlerclans das Handwerk legen !

Bravestarr
Ist theoretisch ebenfalls fast 1 zu 1 machbar. New Texas ist ein jüngst in den Slipstream gezogener Planet mit riesigen Energiekristall-Vorräten. Viele Erdlinge wittern die Chance, endlich ein eigenes Fragment für ihre Rasse zu erobern - das erklärt die stark "amerikanische" Ausrichtung des Planeten. Alles andere ergibt sich von selber

Was wäre noch gut machbar im Slipstream ?

[alexandro]

Vampirella (der alte Comic, bevor die Continuity nachträglich angepasst wurde): Auf dem Planeten Drakulon lebt eine Spezies von eigentlich recht friedfertigen Vampiren, die sich von natürlichen Blutquellen ernähren. Ein paar von ihnen verlassen als Raumfahrer ihre Heimat, und bereiten Friedensverhandlungen mit anderen Völkern vor, allerdings gewinnen während des Treffens ihre Urinstinkte Überhand und sie meucheln nach der 10-kleine-Negerlein-Methode alle Gesandten. Können die Sc dem Einhalt gebieten, ohne einen Krieg mit Drakulon heraufzubeschwören?

[Waldviech]

Klingt nicht schlecht - etwas ähnliches kommt sogar schon vor ! (Allerdings nicht in dieser Form)

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Der Tropenplanet Iduun wird von einer Rasse von Psychovampiren bewohnt. Allerdings ist dieser Fakt kaum wem bekannt und man hält die Iduunier gemeinhin für friedliche "Südsee-Insulaner". Da der Planet einer der schönsten des Slipstream ist, kommen vergleichsweise viele Raumreisende vorbei, an deren Lebensenergie sich die Iduunier nähren. Normalerweise tun sie das vorsichtig, ohne jemanden zu töten - doch manchmal gibt es natürlich auch Leichen (nicht blutleer, aber urplötzlich um Jahrzehnte oder Jahrhunderte gealtert)

Da sich der Vampirellaplot davon aber recht stark unterscheidet und auch die Rassen recht unterschiedlich sind - Klasse Idee 

[Zornhau]

Nachdem die meisten anderen Vorschläge hier sowieso von der Pulp-Sci-Fi-HELDEN-Richtung abweichen (das sind die HELDEN, die nicht ihren Lebensunterhalt mittels Handel, Piraterie oder sonstwas verdienen müssen, sondern von Rache, Aufstand gegen die Königin und der Unterstützung der geknechteten Massen, die sich erheben werden, leben), hier meine erste Idee für etwas anderes:

Firefly.

Deadlands: Reloaded präsentiert alles zum Reiten, Schießen und Duellieren mit Low-Tech-Knarren. Slipstream besorgt den Rest.

Get a rocketship. Find a crew. Find a job. Keep flying.

Die Allianz ist ja ganz einfach durch die Königin zu ersetzen. Randwelten, die ab und an mal den Aufstand geprobt und verloren haben, gibt es eh zur Genüge - nur neue sind schnell ausgedacht.

Hauptunterschied: Ähnlich wie im Weltraumpiraten-Vorschlag sind hier die Firefly-Crews alles andere als DIE GUTEN (tm) mit kariesfreiem Zähneblitzen beim siegesgewissen Lächeln. - Für eine etwas rauhere Gangart würde ich die Nicht-Tot-Bei-Incapacitation-Regel aufheben. Und ich würde es der Crew alles andere als leicht machen irgendwo Freunde oder Verbündete zu finden. Die fallen einem ECHTEN Pulp-Sci-Fi-Gutling nämlich geradezu vor die Füße, während ein Underdog wie in Firefly sich sogar eine ganz durchschnittliche Nichtbeachtung durch andere Leute erst verdienen muß.



Und dann natürlich: Das A-Team in Space.
Hier würde ich NICHTS an der herabgesetzten Tödlichkeit ändern. Das paßt schon zu den Ballerorgien im A-Team, die stets ungefährlicher sind, als ein wohlplazierter Haken. - Das A-Team könnte man bei Slipstream wunderschön mit den passenden Aliens besetzen.



Keine Fernseh-Serie, sondern eine Romanserie, die wie die Faust aufs Auge paßt, ist die "Retief"-Serie von Laumer, bei der der Held ein niedrigstrangiger Diplomat ist, der immer auf anderen Welten eingesetzt wird, und dort stets in haarsträubende, hoffnunglose, aber nicht ernste Gefahrensituationen gerät, die ihm seine inkompetenten Vorgesetzten eingebrockt haben. Sehr tolles Material für die leichtere Seite der Sci-Fi-Unterhaltung.

[oliof]

Familie Robinson im Weltraum / Lost in Space geht naturlich auch.

Und wenn die Gruppe am Ende der PP Kampagne versagt, kann man Odyssee5 imitieren.

[Waldviech]

(das sind die HELDEN, die nicht ihren Lebensunterhalt mittels Handel, Piraterie oder sonstwas verdienen müssen, sondern von Rache, Aufstand gegen die Königin und der Unterstützung der geknechteten Massen, die sich erheben werden, leben)

Im Prinzip: Ja. Allerdings käme es da imho drauf an, wie puristisch man seinen Pulp gerne hat (Pulp ist ja mit nichten so scharf umrissen, wie es entsprechende RPGs gerne mal suggerieren). Gerade der in der Form von Hollywood erfundene "Edle Pirat" (in Technicolor (tm) ) ist dem Pulphelden schon derart ähnlich, daß er auch prima in eine Pulp-Kampagne passen könnte. Natürlich immer mit der Voraussetzung, daß er tatsächlich der Gute ist und sich entsprechend verhält....

Was das A-Team angeht: Für die Jungs, die das A-Team verfolgen, eignen sich die Schergen der Königin natürlich hervorragend. Nur: Sollten sie vorher auch für sie gearbeitet haben ? Eine Gruppe eigentlich guter Raumsöldner lässt sich von Anathraxa anwerben, merkt das sie sich dem puren Bösen verschrieben hat und setzt sich dementsprechend ab...Anathraxa wäre vielleicht sogar eine interessante Erklärung für Murdochs geistigen Zustand !

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Denn durch so eine kleine, knuddelige Umarmung kann man doch bestimmt auch meschugge werden...

Und wie wäre es mit "Mondbasis Alpha" ?
Es handelt sich um eine Forschungsstation auf einem kleinen Mond, der in den Slipstream gezogen wird. Die Station bleibt dabei weitgehend intakt - nur treibt der Mond nicht auf eine feste Position im Slipstream, sondern gleitet weiter und zieht als "Kometenwelt" durch die Dimension des Slipstream. Natürlich immer in der Gefahr, von den Truppen der Königin angegriffen zu werden.

Galaxy Express 999
hätte im Slipstream sicherlich auch was. Ein großes, irgendwie zugartiges Handelsraumschiff, daß auf seiner Reise so ziemlich jedes Fragment des Slipstream ansteuert und schließlich Mechanos als Zielraumhafen anläuft. Letzteres wird natürlich etwas in Richtung Lametal abgeändert. D.h. schöne Androidenprinzessinen sind nun mit von der Partie, die Robot-Men waren einst eine organische Rasse und haben nach der "Vernichtung" ihrer alten Welt ihre Seelen in Roboter transferiert (nur weiß das der junge Greg-Normal-Roboter nicht, da es jahrhunderte her ist), Mechanos ist nicht nur metallisch sondern auch noch schweinekalt und die Robotherrscher etwas böser...

[Boba Fett]

Star Wars

[Waldviech]

....mit kleineren Raumschiffen . Aber in Teilen: Why not ? Der Meister-Yoda-Part wird schonmal ziemlich sicher von einem Psiclops übernommen....

[MarCazm]

Und dann natürlich: Das A-Team in Space.
Hier würde ich NICHTS an der herabgesetzten Tödlichkeit ändern. Das paßt schon zu den Ballerorgien im A-Team, die stets ungefährlicher sind, als ein wohlplazierter Haken. - Das A-Team könnte man bei Slipstream wunderschön mit den passenden Aliens besetzen.

Dann muss nur noch ein Äquivalent für die auch auf Kies und Sand quietschenden Reifen gefunden werden.
Und man darf nicht vergessen, dass die Waffen nicht da sind um Leute zu treffen oder zu erschießen sondern um Gegenstände kaputt zu ballern, um dann den finalen Nahkampf einzuleiten.

Kampfstern Galaktika hab hier noch gar nicht gehört. Mag wohl daran liegen, dass die Galaktika ein wenig zu "groß" ist für den Slipstream, aber was wäre wenn die da auftauchen um nen bewohnbaren Planeten besetzen wollen oder um Asyl bitten bis die Galaktika wieder repariert ist oder so. Die Zylonen lassen natürlich auch nicht lange auf sich warten um ihre Arbeit zu Ende zu bringen...

[Waldviech]

Zu groß würde ich nicht sagen - immerhin werden ja auch die Raumarchen der Erdlinge erwähnt und die "Greys" haben ein riesiges Raumschiff als "Heimatplaneten". Das Problem mit (der neuen) Galaktika dürfte sein, daß sie im Grunde genommen zu modern wirkt. Klar - das ließe sich beheben ! Aber der Slipstream wäre für eine Galaktika-Kampagne imho "zu voll" mit anderen Rassen. Interessant dürfte allerdings sein, wie (böse) Zylonen und (gute) Robot-Men aufeinander reagieren...

[Waldviech]

Und noch´n knuffiges Vorbild für eine Slipstreamkampagne :

Die Galaxy-Rangers !

Um das umzusetzen sind an und für sich nur minimalste Veränderungen notwendig. Der Look des Slipstream müsste auf 80iger-Jahre-Samstagmorgen-Cartoon-Optik modernisiert werden, was ja in dem Falle lediglich Kosmetik ist. Wichtig wäre natürlich auch noch eine kleinere "League of Planets", die dem Reich der Königin Paroli bietet. Als Mitglieder bieten sich da natürlich ein paar der offensichtlich guten Fragmente wie Simia und Mechanos an. Anders als im By-The-Book-Slipstream haben die Erdlinge natürlich auch ein Heimatfragment - ein blühender, erdähnlicher Planet mit ähnlichen Bedingungen wie im irdischen Nordamerika, der bis zur Ankunft der Raumarche der Erdlinge unbewohnt war. Der bekommt dann einen schicken Namen wie etwa "Liberty", "New Hope" oder "Texaron" und ab geht die Post. Die Spieler übernehmen natürlich die Rolle von Galaxy-Rangern. Anathraxa passt natürlich auch weiterhin hervorragend als Gegner (wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, daß die Königin des Kronen-Imperiums eine der primären Inspirationen für Anathraxa war )

[MarCazm]

Dann brauchst du aber Mechas um Ramrot da mit reinpacken zu können und die Renegade Einheiten der Outrider wollen da auch mal nicht außen vor lassen.

[Waldviech]

Ne, das wäre dann Saberrider ! Das wäre zwar auch ne Idee, liefe aber doch etwas anders als bei den Galaxy-Rangers (die haben nämlich keinen Mecha - die haben "nur" Cyberpferde und spezielle Kräfte durch Gehirnimplantate)

[MarCazm]

Ne, das wäre dann Saberrider ! Das wäre zwar auch ne Idee, liefe aber doch etwas anders als bei den Galaxy-Rangers (die haben nämlich keinen Mecha - die haben "nur" Cyberpferde und spezielle Kräfte durch Gehirnimplantate)

OMG!!! Wie konnt ich das verwechseln. Hatte wohl nen komplett Aussetzer. Is vielleicht auch etwas zu lang her. Jaja der Kerl mit dem bionischen Strahlenarm, die 08/15 Psychotante, der Quotenschwarze mit seinem komischen elektronischen Teil, dass irgendwelche Dinge tut und natürlich der coolste von denen: Gooseman, Mr Formwandler.

[Waldviech]

Macht nichts - nach so vielen Jahren kann man da ja mal was verwechseln. Wobei das Grundkonzept der beiden Serien sich ja recht stark geähnelt hat - Western im All, eine kleine Gruppe von wagemutigen Gesetzeshütern, eine Geheimwaffe (im einen Falle den Mecha, im anderen die Implantate), eine Bedrohung aus dem All....wobei ich die Galaxy-Rangers etwas Slipstream-geeigneter finde: Weil bei denen eine Vielzahl verschiedenster Aliens eine große Rolle spielt und das All daher bunter und vielfältiger wirkt. Bei Saberrider waren die Outrider ja, wenn ich mich recht erinnere, die einzigen Aliens.