Autor Thema: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?  (Gelesen 11627 mal)

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alexandro

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #50 am: 10.01.2009 | 01:06 »
Meine Probleme mit 3.x habe ich schon drüben beim ghoul dargelegt:

Zitat
Das Problem an 3.5 ist weniger die Tatsache, dass die "Spezialmanöver" mit solch extremen Nachteilen verbunden sind (auch wenn das viele bon vorneherein unattraktiv macht), sondern dass Spielrealität und Regeln so weit auseinander klaffen.

Es ist für einen Spieler (oder SL), der nicht die Spezialregeln der Manöver verinnerlicht hat, praktisch nicht möglich, aus der Beschreibung IM SPIEL eine regeltechnische Anwendung abzuleiten.

Spieler: "Ich stürme auf ihn los, mache einen Hechtsprung und reiße ihm die Füße weg, so dass er zu Boden geht und ich auf ihm lande."
SL: "OK, dass ist ein Charge+Bull Rush, damit kannst du ihn 10ft. wegschieben..."
Spieler: "Nein! Er soll zu Boden gehen!"
SL: "OK, dann machen wir es als Overun *würfelt* er geht zu Boden."
Spieler: "Gut, dann mach ich..."
SL: "Erstmal ist er dran und er macht seine Move Action und steht auf."
Spieler: "Ich versuch ihn nach unten zu drücken."
SL: "Geht nicht. Für Overrun musst du dich an ihm *vorbei* bewegen. Um ihn zu pinnen müsstest du einen Grapple ansetzen - wenn du dran bist."
Spieler: "Aber bevor ich dran bin ist der doch immer schon wieder aufgestanden."
SL: "Ja, und?"
Spieler: <schlägt Kopf auf die Tischplatte>

Savage Worlds (wie auch jede Edition VOR AD&D 2nd) erscheint mir da die deutlich bessere Wahl für intelligente Spieler, die lieber mitdenken als Regeln zu pauken.

4E hat viele Schwächen und es ist ganz sicher nicht mein bevorzugtes System, aber es hat zumindest (durch die "Color" in den Powers) eine größere Anbindung an die Fiktion, als das bei 3.5 jeweils der Fall war.
Tschuldigung, aber wenn das System dir keine Vorstellung ermöglicht, was in der Spielrealität gerade abgeht, dann nutzt du auch nichts außer die 08/15-Optionen.

Offline ragnar

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #51 am: 10.01.2009 | 01:43 »
Ich leite D&D3 gerne, aber D&D4 leite ich lieber. Nicht (nur) weil da viele Dinge für den SL einfacher sind, sondern weil SC lang genug leben um einen taktischen Rückzug in Erwägung zu ziehen. Bei der 3.X sind mir zu oft Charaktere krepiert bevor die Spieler die Situation einschätzen konnten (d.h. einschätzen ohne Metawissen einzubringen. "Mal eben im MM nachschlagen" gab und gibt es bei mir ebensowenig wie die für die 4e "prophezeiten" leuchtenden Zahlen über den Köpfen der Gegner  >;D ).

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #52 am: 10.01.2009 | 08:28 »
http://ghoultunnel.blogg.de/eintrag.php?id=76
Der Text geht hier komplett am Problem vorbei, denn wir reden hier von Elminster und nicht von Conan.
Bei Highlevel-Runden arbeitest Du ausschliesslich mit Problemlösungscoupons (Sprich: Zaubersprüche und magische Gegenstände). Du hast wirklich für jede Angriffsart einen Spruch oder Gegenstand, der diese kontert. Du erkundest vorher noch nach Schema Eff die Situation (mittels Zaubersprüche) und dann bereitest Du die richtigen Problemlösungscoupons vor und dann gehts in das Encounter.
Sorgt der SL dafür, dass man sich nicht vorbereiten kann, dann wird automatisch geflohen (per Standardproblemlösungscoupon wie z.B. Teleport oder Recall) um dann richtig vorbereitet wiederzukommen.
Das ist die von mir beobachtete typische Vorgehensweise in AD&D2 und D&D3.5 im Highlevel gewesen.

Zusätzlich gibt es Problemlösungscoupons, die Du über eine längere Zeit aktiv haben kannst, sodass Du selbst bei einer Überraschung gegen die meisten Angriffsarten immun oder sehr resistent bist. Klar gibt es dagegen Greater Dispell Magic. Aber der Spruch sorgt dann dafür, dass ich z.B. bei meiner Level 19-Gruppe pro Charakter 25-30x würfeln muss, da so viele Effekte gleichzeitig wirken.

EDIT:
Um auf den Text zurückzukommen: Einer der Anfangskommentare war „Wir spielen Epic Level, das ist viel lustiger.“ Der Ghoul scheint ein ähnliches Problem zu sehen wie ich...
« Letzte Änderung: 10.01.2009 | 09:43 von Christian Preuss »
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Samael

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #53 am: 10.01.2009 | 09:38 »
Ich leite sehr gerne D&D3E. Ich gebe aber offen zu, dass ich in fast 9 Jahren Spielpraxis (mit Unterbrechungen...) nie über Stufe 12 Charaktere hinausgekommen bin.

Aradur

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #54 am: 10.01.2009 | 10:12 »
Hallo allerseits,

Vorab: ich nutze D&D 3.x sehr gerne, wenn ich ein fantastisches und magisches Setting wie die Vergessenen Reiche oder in der Welt der Drachenlanze unterwegs leite. Für andere Settings und Magiearme Welten gibt es anderes - um einfach mal Hârnmaster, Runequest und Midgard Version 4 oder das neue Rolemaster (ja, diese Systeme sind wirklich spielbar). Auch andere Systeme können jeweils Spass machen - die WOD habe ich genossen und auch DSA 3 mit der passenden Runde und einem hervorragenden Meister kann sehr faszinieren. Wobei ich erst spät von der AD & D 2nd Edition dt. auf die 3.5 dt. umgestiegen bin.

Ich denke auch , Regeln beeinflussen durchaus - aber eine Gruppe kann eine Runde untergehen oder zu einem wunderbaren Erlebnis werden lassen. Ich habe auch schon in D&D 3.x sehr mittelalterliche Kampagnen und Abenteuer erlebt. Von daher...

Ich werde jedoch nicht auf die 4. D&D umsteigen... meine Gründe sind einfach.
  • Ich persönlich spiele nur Systeme in deutscher Sprache (ich halte es da, wie die Franzosen). Ich habe beruflich den ganzen Tag Englisch um die Ohren, das reicht mir. Und mit 3.5 kann ich hier noch Dekaden spielen (und nein, ich habe hier nur die Core-Rules der 3.5). Leider wird die 4. in dt. nun wahrscheinlich Geschichte sein
  • Ich kenne hier in meinem Umfeld keinen, der wirklich zur 4. wechseln wird.

In diesem Sinne - viel Spaß beim Spiel.

Aradur

... der hoffentlich bald mal wieder eine Runde Traveller geniessen kann.

Offline JS

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #55 am: 10.01.2009 | 10:44 »
"Das Problem an 3.5 ist [...], dass Spielrealität und Regeln so weit auseinander klaffen.
Spieler: "Ich stürme auf ihn los, mache einen Hechtsprung und reiße ihm die Füße weg, so dass er zu Boden geht und ich auf ihm lande."
Savage Worlds (wie auch jede Edition VOR AD&D 2nd) erscheint mir da die deutlich bessere Wahl für intelligente Spieler, die lieber mitdenken als Regeln zu pauken."

das problem ist wohl eher, daß viele spieler es toll finden, 100 aktionen machen zu dürfen, während ein total dummer und bewegungsunfähiger gegner nur verdutzt dreinblickt und artig mitmacht. und daß diese spieler das auch noch als "realistisch" erachten.
;)
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #56 am: 10.01.2009 | 11:02 »
Leider wird die 4. in dt. nun wahrscheinlich Geschichte sein
Wie kommst du auf die Idee? Bloss weil F&S seit diesem Jahr kein detusches D&D mehr produzieren muss es nicht heissen dass kein D&D 4 in deutscher Sprache mehr erscheinen wird.
Und das was du fuer die 3.5 hat ist auch schon fuer die 4e auf deutsch raus ;)
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Aradur

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #57 am: 10.01.2009 | 11:47 »
Hallo Selganor,

da hast Du recht ... oder anders - vielleicht geht es ja in dt. bald weiter  :)

Gruß

Aradur


Offline Steppenork

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #58 am: 10.01.2009 | 12:01 »
Ich kenne D&D3.5 nur als Spieler und aus der Perspektive macht es sehr viel Spaß. Allerdings habe ich mal DSA4 geleitet und da kann D&D3.5 nur besser sein, auch wenn das Regelwerk alles andere als knapp sind.

Grüße,
Steppenork
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Enpeze

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #59 am: 10.01.2009 | 13:25 »
Ich leite 4e mit einem gewissen Engagement. es ist das erste mal seit mehr als 20 Jahren daß ich wieder d&d spiele. ich sehe es allerdings nicht als rollenspiel im engeren sinne an. (also die art von würfelarmem, kampfarmen stegreifschauspiel das unsere gruppe in den letzten jahrzehnten als rollenspiel betrieben hat) dafür ist d&d (weder 3x noch 4) nicht geeignet, da es viel zu regellastig, restriktiv und unrealistisch ist. andere systeme (wie BRP, warhammer, savage worlds) sind hierfür besser geeignet.

die stärke  des neuen d&d liegt m.E. also nicht im rollenspiel sondern in der darstellung von kompakten und trotzdem nicht ernstzunehmenen kampfsituationen in serie. Alles ist vorgekaut, die offiziellen Module sind so sicher gestaltet, daß der Standardspieler in einem unglaublichen Tempo und Stakkato gut evaluier- und steuerbare Kämpfe (encounter) durchführt, dabei auf alle Fälle überleben, Schätze raffen und das Modul meistern kann und dadurch ein garantiertes Erfolgserlebnis hat. (ausnahmen gibt es natürlich - allerdings sehe ich solche encounter als ungewollte designfumbles seitens wotc an)

die macher der 4th edition haben dieses immer schon vorhandene potential von d&d treffsicher erkannt und vermehrt darauf aufgebaut und sie haben 4e zu einem schönen sicheren erlebnis verwandelt, ein disneypark des fantasyspiels (absichtlich sage ich nicht rollenspiels). und weil ich mit meiner familie auch privat gerne in solche themenparks bummeln gehe leite ich von zeit zu zeit auch 4e. für das perfekte 4e erlebnis sollte man sich aber auch genügend d&d minis und entsprechende offizielle floorplans zulegen.

Um den Bogen zur eingänglichen Frage wieder zu schliessen: 3x als vorgänger von 4e hat zwar bereits gewisse elemente von diesem, aber ist noch nicht ausgereift und versteht sich noch zu sehr als traditionelles rollenspiel um das zu liefern, was d&d am besten kann.

Offline Greifenklaue

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #60 am: 10.01.2009 | 14:51 »
Ich leite 4e mit einem gewissen Engagement. es ist das erste mal seit mehr als 20 Jahren daß ich wieder d&d spiele. ich sehe es allerdings nicht als rollenspiel im engeren sinne an. (also die art von würfelarmem, kampfarmen stegreifschauspiel das unsere gruppe in den letzten jahrzehnten als rollenspiel betrieben hat) dafür ist d&d (weder 3x noch 4) nicht geeignet, da es viel zu regellastig, restriktiv und unrealistisch ist. andere systeme (wie BRP, warhammer, savage worlds) sind hierfür besser geeignet.
Weil DnD unrealistisch ist, zählst Du es nicht zu den Rollenspielen im engeren Sinne?  wtf?
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alexandro

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #61 am: 10.01.2009 | 15:17 »
Zitat
das problem ist wohl eher, daß viele spieler es toll finden, 100 aktionen machen zu dürfen, während ein total dummer und bewegungsunfähiger gegner nur verdutzt dreinblickt und artig mitmacht. und daß diese spieler das auch noch als "realistisch" erachten.
;)
Unbegrenzt viele Aktionen kann man weder bei D&D (1st), noch bei Savage Worlds machen. Aber dass eigentlich ZUSAMMENHÄNGENDE Aktionen in solcher (oben beschriebenen) Weise "abgehackt" werden, ist in keinem Fall nachvollziehbar - weder für Laien, noch für Leute mit praktischer Erfahrung im Kampfsport.

Zitat von:  Motivational Poster
ATTACK OF OPPORTUNITY
Because no one at WotC has ever been in a real fight before.
QFT.  ;D
« Letzte Änderung: 10.01.2009 | 15:20 von alexandro »

Enpeze

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #62 am: 10.01.2009 | 15:17 »
Weil DnD unrealistisch ist, zählst Du es nicht zu den Rollenspielen im engeren Sinne?  wtf?

vielleicht ist das ein wenig falsch rübergekommen. Ich meinte damit, wir spielen die Rollenspiele, die wir als solche erachten in einem "realistischen" kontext (soweit man bei rollenspiel überhaupt von realismus sprechen kann). Dieser realismus betrifft z.B. was eine waffe anrichten kann wenn sie einen lebendigen körper durchstößt. und für diese interpretation von rollenspiel sind eben andere systeme besser geeignet weil sie solche umwelteinflüsse realistischer simulieren als ein d&d charakter der zwischen 1 und 300 HP hat. (bzw. in 4e zwischen 20 und x-hundert) Ein solch realistischer kontext ist m.E. vonnöten wenn man glaubwürdige Aktionen und Reaktionen (beispielsweise in einem Kampf) innerhalb eines rollenspiels beschreiben will. Es ist einfach näher am Leben und daher glaubwürdiger, wenn ich im Runequest einen gegner am Kopf treffe und er bewußtlos wird als daß ich 10 HP von seinen 100 abziehe und ihn dann noch neunmal treffen muß damit er wenigstens mal umfällt.

In D&D ist es natürlich unmöglich solche Szene wie den Kopftreffer ohne Goodwill seitens aller und sehr freier Interpretationen darzustellen, während es in anderen Systemen nicht außergewöhnlich ist.

Das ist jetzt keine wertung. Ich sage nicht daß D&D4 schlecht ist. Im Gegenteil. Ich leite es ja auch, allerdings eben nicht als daß was wir in unserem Kreis als Rollenspiel im engeren Sinne verstehen. Es ist eher ein hybrid für uns, sozusagen vorrangig ein angenehmes Brettspiel mit vorgegebenen Charakterentwicklungsmöglichkeiten, Plot und wenn einer der Spieler will, sogar angeflanschter seichter Charakterdarstellung.

Offline Falcon

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #63 am: 10.01.2009 | 15:29 »
D&D4 bietet alles was man braucht um Rollenspiel jenseits von Kampfserien auf dem Spielbrett zu spielen. Punkt.

das geht schon damit los, das fast alles soziale in D&D per Freeform betrieben wird. Mehr können sich die "wahren Rollenspieler" doch wohl nicht wünschen.
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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #64 am: 10.01.2009 | 15:41 »
Der Text geht hier komplett am Problem vorbei, denn wir reden hier von Elminster und nicht von Conan.
Bei Highlevel-Runden arbeitest Du ausschliesslich mit Problemlösungscoupons (Sprich: Zaubersprüche und magische Gegenstände). Du hast wirklich für jede Angriffsart einen Spruch oder Gegenstand, der diese kontert. Du erkundest vorher noch nach Schema Eff die Situation (mittels Zaubersprüche) und dann bereitest Du die richtigen Problemlösungscoupons vor und dann gehts in das Encounter.
Sorgt der SL dafür, dass man sich nicht vorbereiten kann, dann wird automatisch geflohen (per Standardproblemlösungscoupon wie z.B. Teleport oder Recall) um dann richtig vorbereitet wiederzukommen.
Das ist die von mir beobachtete typische Vorgehensweise in AD&D2 und D&D3.5 im Highlevel gewesen.

Zusätzlich gibt es Problemlösungscoupons, die Du über eine längere Zeit aktiv haben kannst, sodass Du selbst bei einer Überraschung gegen die meisten Angriffsarten immun oder sehr resistent bist. Klar gibt es dagegen Greater Dispell Magic. Aber der Spruch sorgt dann dafür, dass ich z.B. bei meiner Level 19-Gruppe pro Charakter 25-30x würfeln muss, da so viele Effekte gleichzeitig wirken.

EDIT:
Um auf den Text zurückzukommen: Einer der Anfangskommentare war „Wir spielen Epic Level, das ist viel lustiger.“ Der Ghoul scheint ein ähnliches Problem zu sehen wie ich...

I Disagree, sire.

Bisher hatte ich in keiner high-level gruppe das Gefühl, dass nur mit Problemlösungscoupons gearbeitet wird; es kommt - denke ich - sehr stark auf den Stil des SL, sowie die generelle Art der Spieler an, wie Rollenspiel betrieben wird. Nur neigen natürlich gewisse Spiele dazu, die Spieler über entsprechende Coupons zu einem gewissen Spielstil zu "verführen". Hier hat sich (für mich/uns) gezeigt, dass 4E zu einem kampflastigen Spiel hin führt - und zwar um Welten deutlicher, als 3.X; weshalb wir den 4E Betrieb wieder eingestellt haben. Wenn ich mir nun Pathfinder anschaue, wird mir als erstes auffallen, dass die Steuerungsmechanismen des Spiels schon einmal deutlich in eine andere Richtung verlaufen: wenn ich Gegner ohne Kampf überwinde, gefangen nehme, oder austrickse, erhalte ich oftmals mehr EP, als ich in einer kampfsituation erhalten würde; in den offiziellen 4E Abenteuern ist dies genau in seiner Umkehrung zu sehen: einen gegner durch einen Skill-Challenge zum verbündeten zu machen wird mit deutlich weniger EP belohnt, als ihn einfach umzubringen. Wenn die Spieler dies erst einmal verstanden haben, werden sie also in Zukunft lieber ihre (toll gestalteten und gut durchdachten) Kampffähigkeiten nutzen. Das passiert mit in 3.X einfach nicht.
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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #65 am: 10.01.2009 | 15:43 »
D&D4 bietet alles was man braucht um Rollenspiel jenseits von Kampfserien auf dem Spielbrett zu spielen. Punkt.

das geht schon damit los, das fast alles soziale in D&D per Freeform betrieben wird. Mehr können sich die "wahren Rollenspieler" doch wohl nicht wünschen.

naja für Dich mag das stimmen. Ich hab da andere Maßstäbe. (oder hab ich die Ironie in Deinem Posting überlesen?)
Also letztendliche Antwort auf die Eröffnungsfrage von mir als jemandem der die letzten 20 Jahre kein D&D Fan war: 3e würd ich niemals auch nur mit der Kneifzange anfassen. 4e hingegen leite ich gerne, aber nicht als Rollenspiel.
« Letzte Änderung: 10.01.2009 | 16:03 von Enpeze »

Offline Falcon

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #66 am: 10.01.2009 | 17:53 »
das war nicht ironisch gemeint (ich habe mit Freeform aber auch so meine Probleme). 3e würde ich auch nicht (mehr) mit der Kneifzange anfassen und finde 4e in fast jeder Beziehung besser. 3.x würde ich nicht mehr leiten, ich finde es auch gar unmöglich in 3.x zu improvisieren und die Charaktersteigerung als Spieler ist einfach nur langweilig.
Wenn du Probleme hast mit D&D Rollenspiel zu spielen tippe ich bei dir mal auf die GURPS-Ecke (was kein Beinbruch ist, mal abgesehen von den radikalen Ansichten). Deine Maßstäbe beziehen sich vermutlich nicht auf eher erzählerische Systeme aber falls doch:

das ist das Seltsame, was ich schon öfter erlebt habe. Flair-,Story- und Lightregelspieler, die auf die entsprechenden Systeme schwören scheinen unvermittelt auf einmal nicht mehr in der Lage zu sein bei 4e Rollenspiel zu spielen, obwohl es quasi die gleichen Ansprüche erfüllt.

@Archoangel: ich stimme dir zu, daß die Challengeregeln nicht zu gebrauchen sind (es gibt ja gute korrigierte dafür im Netz) und die XP Belohnung viel zu gering ist. Aber jemand, der die Aktionen seines Charakters davon abhängig macht was er OT dafür bekommt hat den RPG Schuss imho sowieso nicht gehört. Wenn ihr also sowieso kein Rollenspiel im eigentlichen Sinne (ich spiele eine Rolle) spielt, dann dürftet ihr doch auch keine Probleme haben nur die spielerisch sinnvollsten Entscheidungen zu treffen (was bei D&D4 oft Kampf ist). Und wenn ihr das doch tut, wird die XP Belohnung egal sein, denn wenn der Charakter friedvoll ist, wird er eine freidvolle Lösung suchen. Und dafür gibts wie bei 3.x die entsprechenden Skills auf die man würfeln kann.
 
« Letzte Änderung: 10.01.2009 | 18:02 von Falcon »
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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #67 am: 10.01.2009 | 19:11 »
Bisher hatte ich in keiner high-level gruppe das Gefühl, dass nur mit Problemlösungscoupons gearbeitet wird; es kommt - denke ich - sehr stark auf den Stil des SL, sowie die generelle Art der Spieler an, wie Rollenspiel betrieben wird.
Klar kommt es immer auf die Spieler und den SL drauf an, aber Du musst zugeben, dass die ganzen Zauber und magischen Gegenstände schon fast zum Coupondenken zwingen.
Zitat
Hier hat sich (für mich/uns) gezeigt, dass 4E zu einem kampflastigen Spiel hin führt - und zwar um Welten deutlicher, als 3.X; weshalb wir den 4E Betrieb wieder eingestellt haben. Wenn ich mir nun Pathfinder anschaue, wird mir als erstes auffallen, dass die Steuerungsmechanismen des Spiels schon einmal deutlich in eine andere Richtung verlaufen: wenn ich Gegner ohne Kampf überwinde, gefangen nehme, oder austrickse, erhalte ich oftmals mehr EP, als ich in einer kampfsituation erhalten würde; in den offiziellen 4E Abenteuern ist dies genau in seiner Umkehrung zu sehen: einen gegner durch einen Skill-Challenge zum verbündeten zu machen wird mit deutlich weniger EP belohnt, als ihn einfach umzubringen. Wenn die Spieler dies erst einmal verstanden haben, werden sie also in Zukunft lieber ihre (toll gestalteten und gut durchdachten) Kampffähigkeiten nutzen. Das passiert mit in 3.X einfach nicht.
Da vermischt Du zwei Sachen:
1. Die offiziellen Küstenzaubererabenteuer sind Dreck. Sie waren es und sie werden es wohl immer bleiben. Punkt! Die Paizoabenteuer (zumindest die APs) sind ziemlich schick und bieten meistens ziemlich interessante Mechanismen und XP-Belohnungen, die aber keinen Regeln in den Regelwerken entsprechen. Die funktionieren unabhängig von 3.x, Pathfinder oder 4e.
2. Ich erklär es mal an Hand einer Anekdote: Ich leite eine Runde Curse of the Crimson Throne mit Pathfinder. Damals hatte ich gerade erst das 4-Regelwerk, sodass ich mich noch nicht an den AP unter 4e rantraute. Vom Lesen her ein ziemlich guter AP, bei dem Du jede Menge machen kannst, um Kämpfe zu vermeiden. Ich hatte den Leuten daher schon von Anfang an gesagt, dass ich das nicht als Encounterschlacht spielen will. Das wurde sofort in die Tat umgesetzt. Sie haben das Warenhaus am Anfang gleich komplett erkundet und versucht Kontakt mit den Waisenkinder aufzunehmen. Da kam ich als SL etwas ins Schwimmen, weil ich dafür entsprechende DCs ansetzen musste. Dann kam für mich auch die Frage, wann einen Wurf verlangen und was passiert, wenn der Wurf misslingt. Klar kam ich damit zurecht. Allerdings musste ich da auch etwas drehen, damit die Spieler nicht entmutigt wurden. Beim ersten Auftrag habe ich dann einfach die Ratschläge aus dem 4e DMG befolgt und eine Skillchallenge komplett nach 4e Regeln daraus gemacht (allerdings ohne dass die Spieler das mitbekommen haben). Eine "Hausregel" hatte ich allerdings: Sinnvoller Einsatz von Zaubersprüchen können einen Erfolg kaufen. Das Ergebnis war ein kreativer Einsatz der Charakterfähigkeiten mit hochzufriedenen Spielern und einem ziemlich gut aufgelegten SL. Die Charaktere hatten dann sogar eine Wette laufen, dass der erste Charakter, der Schaden bekommt, einen ausgeben muss. ;)
Was ich damit sagen will? Die Tools, die Du als SL in 4e zur Hand bekommst, um Rollenspiel jenseits von Kämpfen zu machen, sind mächtiger und effektiver als die Tools, die Du in 3.x bekommst.

Idealerweise wäre es also aus meiner Sicht Paizoabenteuer oder -APs mit 4e-Regeln zu machen. Aus dem Grund finde ich es sehr schade und ziemlich dämlich von den Küstenzauberer, dass die beiden Firmen mittlerweile getrennte Regelwerkwege gehen. Aber das ist ein komplett anderes Thema...
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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #68 am: 10.01.2009 | 19:25 »
1. Die offiziellen Küstenzaubererabenteuer sind Dreck.

RttToEE
RHoD

Sind mal zwei Gegenbeispiele.

Enpeze

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #69 am: 10.01.2009 | 19:33 »

Wenn du Probleme hast mit D&D Rollenspiel zu spielen tippe ich bei dir mal auf die GURPS-Ecke (was kein Beinbruch ist, mal abgesehen von den radikalen Ansichten). Deine Maßstäbe beziehen sich vermutlich nicht auf eher erzählerische Systeme aber falls doch:

Nicht so weit entfernt, mit dem Unterschied, daß mich Gurps in all seiner Pracht zwar vom Design her beeindruckt, es aber viel zu kompliziert ist um es wirklich zu spielen. In Bezug auf "erzählerische Systeme" weiß ich nicht genau was du damit meinst. Meiner erfahrung nach ist die Erzählung in einem rollenspiel von den Mitspielern abhängig und nicht vom System. Dh. ein unfähiger spielleiter wird weder in Gurps noch in WoD noch in Dogs in the Backyard eine gute Erzählung zusammenbekommen. Aber eine gute Erzählung resultiert auch nicht gleich automatisch in einem gutem Rollenspiel. Da spielen auch noch andere Parameter eine entscheidende Rolle. :)

das ist das Seltsame, was ich schon öfter erlebt habe. Flair-,Story- und Lightregelspieler, die auf die entsprechenden Systeme schwören scheinen unvermittelt auf einmal nicht mehr in der Lage zu sein bei 4e Rollenspiel zu spielen, obwohl es quasi die gleichen Ansprüche erfüllt.

Stimmt, das merk ich nicht nur bei meiner langjährigen stammrunde, sondern auch in anderen Runden. Der Grund liegt sicher darin, daß D&D4 kein traditionelles Rollenspiel mehr ist, sondern sich als Mixtur von verschiedenen Genres (Brettspiel, Rollen- und auch Computerspiel) präsentiert. Und man spielt ja auch in anderen ähnlichen Hybriden wie Advanced heroquest, Warhammer Quest oder Descent nicht WIRKLICH Rollen sondern tut nur so ein bisschen als ob. daher die Barriere denk ich.

Ehrlich gesagt außer dem exklusiven Kreis hier im Forum habe ich noch niemanden getroffen, der in 4e ein wirkliches Rollenspiel sieht. Die Argumente sind unter anderem folgende: "das ist ja nur kampflastig", "zu mechanistisch", "Monster sind lächerlich", "wofür die hunderte Seiten Regeln?", "spielt sich wie eine Brettvariante von World of Warcraft", "pick dirs am ..." :), "ist ja alles in Klassen eingeteilt", "ich schlag ihn auf den Arm um ihn zu entwaffnen...waas soll das heißen, geht nicht?", "wo ist das Pet vom warlock?" usw.

Wie auch immer ich glaub das geht jetzt ein wenig an der Eröffnungsfrage vorbei und daher machen wir uns entweder einen eigenen Thread dafür auf, oder wir lassens. :)
 

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #70 am: 10.01.2009 | 19:47 »
PS zu meinem vorherigen Posting:
Ihr denkt bei der XP-Vergabe schon daran, dass Skillchallenges, die zu einem Encounter führen können, Teil dieses Encounters sind und damit beim Vermeiden des restlichen Encounters die vollen XPs (plus XPs für eine erfolgreiche Skillchallenge) geben?!

@Samael:
Ich haben RttToEE geleitet und war ehrlich gesagt nicht so begeistert davon gewesen...
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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #71 am: 10.01.2009 | 20:13 »

Ich haben RttToEE geleitet und war ehrlich gesagt nicht so begeistert davon gewesen...

Was hat dir denn nicht gefallen? Wieweit ist deine Gruppe denn gekommen?

Anmerkung: Zweitere Frage zeigt, dass Enpezes Einlassung von weiter oben
Zitat
Alles ist vorgekaut, die offiziellen Module sind so sicher gestaltet, daß der Standardspieler in einem unglaublichen Tempo und Stakkato gut evaluier- und steuerbare Kämpfe (encounter) durchführt, dabei auf alle Fälle überleben, Schätze raffen und das Modul meistern kann und dadurch ein garantiertes Erfolgserlebnis hat.
bestenfalls stark verallgemeinert. WotC hat durchaus äußerst fordernde Szenarien herausgebracht, wie die beiden genannten.

Offline Archoangel

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #72 am: 10.01.2009 | 20:33 »
Könnt ihr den Krempel mal ausschreiben? Ich würde nämlich auch gerne mitreden, wenn ich das könnte...
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #73 am: 10.01.2009 | 20:35 »

ToEE=Temple of Elemental Evil
RttToEE= Return to the Temple of Elemental Evil
RHoD=Red Hand of Doom

Aber wenn du aus den Abkuerzungen die Abenteuernamen nicht herleiten kannst kennst du die Abenteuer wahrscheinlich auch nicht (sonst haettest du sie ja auch selbst herleiten koennen) ;)

Achja. Der Vollstaendigkeit halber noch:
WotC=Wizards of the Coast
XP=Experience Points
AP=Adventure Path

Fehlt noch was?
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Archoangel

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Re: Wer leitet schon gerne D&D 3.x?
« Antwort #74 am: 10.01.2009 | 21:30 »
Ja, DS.
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