Da stöber ich so durchs WeltweiteNetz und stolpere über einen Cop-Film, in dem nicht nur Robert DeNiro sondern obendrein noch Al Pacino mitspielt. Und die Handlung klingt auch ganz spannend: Serienmörder bringt Vergewaltiger, Mörder und andere böse Leute um, die irgendwie nicht verurteilt wurden. Die Cops Rooster und Fisk ermitteln in dem Fall und ziemlich bald fällt der Verdacht auf einen von beiden. Gute Voraussetzungen also für Spannung, Drama und gute Schauspielerei.
DENKSTE! Erstmal das Gute am Film: Ja, Robert DeNiro und Al Pacino sind mit dabei und machen ihre Sache erwartungsgemäß gut, aber man hat irgendwie das Gefühl die beiden hätten den Film mal eben in der Kaffeepause gedreht, denn sie machen halt wirklich nur das, was sie schon in 20 anderen Filmen gemacht haben. DeNiro zieht die Mundwinkel tiefer als das selbst Angela Merkel könnte und Al Pacino gestikuliert wild und lacht diabolisch. Mehr aber auch nicht.
Jetzt das Negative: Hui... Wo fang ich da an? Man sollte ja meinen, dass es mit ein bissl Kohle kaum möglich ist, einen Serienkillerstreifen in den Sand zu setzen. Das ist doch wie mit Horrorfilmen: Scheuche ein paar Teenager durch ein dunkles Haus, pack ein paar jaulende Streicher drunter und fertig ist die Gruselstimmung. Scheissegal, ob die Dialoge clever und die Handlung gut ist... Spannend ist es trotzdem und deswegen geht man ja schließlich ins Kino.
Hier hat der Autor aber beharrlich sämtliche Regeln des Geschichtenerzählens über Bord geworfen und das Ergebnis ist so wirr und langweilig, dass ich kurz vorm einschlafen bin, weil ich nur drüber schreibe. Zum einen wird direkt am Anfang gezeigt, wie Robert DeNiro die Morde gesteht. Mal ehrlich... Für wie dumm halten die denn den Zuschauer? Jeder, der in den letzten 20 Jahren mal den einen oder anderen Thriller – oder zumindest den Tatort – geguckt hat, weiss doch, dass DeNiro es nicht sein kann, denn sonst wär der Film ja noch viel unspannender, als ers eh schon ist...
“Sieben” hats doch wunderbar vorgemacht, wie man die Jagd auf einen Serienkiller wirklich spannend inszenieren kann, aber “Kurzer Prozess” verliert sich irgendwo auf dem Weg in einem unbedeutenden Mord nach dem anderen, Klischee-Cop-Gehabe und lahmen Sprüchen seitens Pacino. So sitzt man sich für 2 Stunden den Hintern platt und ahnt schon nach den ersten 20 Minuten, wie der Film wohl ausgehen wird. Dass das Ende dann sogar noch eine Spur platter ist, als ich es mir ausgemalt habe, ist auf eine Art schon wieder Applaus wert, denn das schaffen echt nicht viele.
Mein Kandidat für die diesjährige goldene Himbeere steht jedenfalls fest, denn wenn man einen Film auf 2 Stunden streckt, dessen mickrige Handlung man auch in 20 Minuten erzählen könnte, gehört das gebührend honoriert. Genauso wie Al Pacinos Frisur.