mmh, die gesamte Propaganda, der ich ausgesetzt wurde, kann ich mit dem Wort "Realismus" zusammenfassen.
Alles musste realistisch sein.
- Eine Parade muss man extra würfeln, das ist realistisch
- Wenn du von Eingeborenen durch den Dschungel gejagt wirst, den goldenen Götzen unterm Arm auf Krokodilen reitend kann man sich nunmal Wundbrand zuziehen, das ist realistisch
- Nachts teilt man Wachen ein, das ist realistisch
- Das kann man nicht überspringen, das ist unrealistisch
- Es muss sein, daß man im Spiel von NPCs tonnenweise uninteressanten Müll über eine Spielwelt und deren Bewohner erträgt, das ist realistisch.
- Es ist klar, daß Uber-NPC Halodri die Mission übertragen bekommt, es ist doch realistisch, daß mein Held nicht stark genug ist dafür
usw.
Demgegenüber standen von Anfang an aber 1Mio. Dinge, die tatsächlich so offensichtlich unrealistisch sind, daß sie alle Argumente Pro dieser Spielweise ad absurdum führten.
Meine allerste Probe im Rollenspiel, daß werde ich nie vergessen, war das Schwingen einer Thorwaleraxt -> kritischer Patzer, selbst verletzt (wohlgemerkt nach ca. 1 Stunde Freeform Quatschen OHNE würfeln). Danach und nach der kurzen Euphoriephase in "richtigen" Runden bestand eigentlich jeder Spielabend (ob DSA oder Shadowrun, egal in welcher Runde) nur aus der Erwartung, das du bekommen, was ich eigentlich vom RPG wollte ohne zu wissen, warum das nicht klappt. Dieser Patzer und würfelloses Intime-Rollenspielgequatsche verfolgte mich dann über Jahre und im Gewissen Sinne bis heute.
Irgendwann wurde mir dann klar, daß ich Rollenspiel spiele um aufgredende Dinge zu erspielen und mir nicht eine Scheinexistenz (da realistisch) in einer Gedankenwelt aufbauen will. Das war dann der Punkt, an dem ich mich für zielgerichtetes, bewusstes Rollenspiel interressierte. Dazu ging ich, glaube ich, über das RPG Regal eines Sammelwütigen Mitspielers über die Shadowhelix (Shadowrunforum) zum Grofafo.