Autor Thema: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt  (Gelesen 10435 mal)

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Offline Arbo

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #25 am: 11.01.2009 | 22:53 »
@ 1of3:

Naja, wenigstens eineR sollte das dann inhaliert haben. Und der Aufwand IST groß, wenn sich sowas nicht bereits fertig vorfindet. Oder hast Du aus dem Stehgreif genug Ahnung zu Sprachwissenschaften, um aus der hohlen Hand etwas herzuzaubern, was halbwegs spielbar ist? Und nein, ich meine damit keine 0815-Kultur, die nur so mal fix hingerotzt wurde.

Arbo
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #26 am: 11.01.2009 | 22:53 »
Nun, man spielt doch aber nicht in dieser spezifischen Settingsprache, oder nicht? Also wenn ich ein Pferd meine und Pferd sage, warum sollte ich dann Eldri sagen, wenn ich einen Elfen meine? Weils cooler klingt? Irgendwie käme mir das posig vor. Aber ich bin ja nur einer von 82.000.000...
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #27 am: 11.01.2009 | 22:57 »
Tja, da gehen die Geschmäcker auseinander ... aber ich fand's doof, für bestimmte "Abwandlungen" z.B. für Elben, einfach "Wüstenelben" oder sowas zu nehmen. So richtig "posig " ist das m.E. auch nicht ... es geht ja nicht darum, am Tisch "fremde Sprachen" sprechen zu müssen, auf biegen und brechen. Es geht nur um die Benutzung (einiger Begriffe). Also wenn es ein paar gute Alternativbezeichnungen gibt, warum nicht? Außerdem geht's vor allem auch darum, wie sich die entsprechenden "Völker" selbst bezeichnen. Ich meine, ein "Elb"-Spieler, der seinen Char - im Spiel - als "Eldri" bezeichnet, ist halt etwas anderes, als einer, der die 0815-Bezeichnung nimmt.

Arbo
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #28 am: 11.01.2009 | 23:06 »
Das ist allerdings richtig. Aber dann geht es darum, eine bestimmte Muttersprache zu simulieren, indem man Begriffe dieser Sprache in die "Gemeinsprache" einmischt... was IMHO noch etwas ein wenig anderes ist.
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #29 am: 11.01.2009 | 23:10 »
Jup, wobei das aber m.E. an Tiefe gewinnt. :)

Arbo
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #30 am: 11.01.2009 | 23:15 »
Auch das möchte ich nicht bestreiten. Allerdings habe ich ein wenig das Gefühl, dass wir uns damit von der Kernfrage, in wie weit es legitim ist, die bekannten Standardfantasyrassenbezeichnungen mit neuen Inhalten auszustatten legitim bzw. sinnvoll ist entfernen.
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #31 am: 11.01.2009 | 23:36 »
Ne, weiß nicht...fänd ich vermutlich nicht sehr prickelnd.
Was fändest du nicht prickelnd?
a) Wenn diese pelzige Rasse jetzt Elfen heißt?
b) Oder wenn diese pelzige Rasse z.B. Eladri heißt?
c) Oder wenn diese pelzige Rasse z.B. Pfregen heißt?

Zitat
Das "Grundgerüst" für diese Rassen hätt ich dann doch gerne Tolkienesque.
Ich glaube, wir diskutieren aneinander vorbei.

Du hast den Ansatz:
- Wir haben eine Rasse, die Elfen heißt. Wie soll diese Rasse aussehen?

Im Eingangspost ging es aber eher um den folgenden Ansatz:
- Wir haben eine feste Rasse. Wie soll diese Rasse heißen.

Du scheinst dich für die Frage zu interessieren:
"Dürfen Elfen kleine, pelzige Wesen mit spitzen Ohren sein, die im Wald leben und mit Bögen schießen?"

Aus dem Eingangspost heraus würde ich aber eher folgende Frage stellen:
"Wie würdest du kleine pelzige Wesen mit spitzen Ohren nennen, die im Wald leben und mit Bögen schießen?"

Zitat
Ist vielleicht etwas kleinkariert...kann sein...aber ich hätte einfach Probleme damit mir diese violetten Pelzkugeln im Spiel wirklich als violette Pelzkugeln vorzustellen, wenn da der SL von "Elfen" oder "Zwergen" redet.
Und wenn der SL diese Viecher Elgen und Zwerfen nennen würde? (bzw. Elsen und Zwelsen)
Hättest du dann ein Problem mit den Viechern?

Was halt auch eine Folgefrage aufwirft: Muss man den Wesen komplett neue Namen geben oder wäre es angebrachter, einen Namen zu geben, der vom Klanglaut her doch an Elf oder Zwerg erinnert?

Plansch-Ente

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #32 am: 11.01.2009 | 23:44 »
Nein, wenn neue Rassen erschaffen werden (und diese violetten Pelzkugeln sind ne neue Rasse, auch wenn sie den Elfen im Handeln vielleicht sehr ähnlich sind), dann sollen diese neuen Rassen auch gerne einen eigenen Namen bekommen.

Offline 1of3

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #33 am: 12.01.2009 | 08:40 »
Zitat
Aus dem Eingangspost heraus würde ich aber eher folgende Frage stellen:
"Wie würdest du kleine pelzige Wesen mit spitzen Ohren nennen, die im Wald leben und mit Bögen schießen?"

Baumgeister oder Kobolde. Wenn die Namen nicht schon anderweitig besetzt ist.

Callisto

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #34 am: 12.01.2009 | 09:37 »
Zitat
"Wie würdest du kleine pelzige Wesen mit spitzen Ohren nennen, die im Wald leben und mit Bögen schießen?"

Ewoks ;)

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #35 am: 12.01.2009 | 09:50 »
Zitat
Oder hast Du aus dem Stehgreif genug Ahnung zu Sprachwissenschaften, um aus der hohlen Hand etwas herzuzaubern, was halbwegs spielbar ist?
Naja, benennende Sprachen sind jetzt wirklich kein Kunststück. Da geht es dann wirklich eher um Akzeptanz. Ich finde es auch immer wieder albern, wenn Rassen, die eindeutig einem bekannten Stereotypen entsprechen, künstlich unbenannt werden. Wo da die Tiefe herkommen soll, sehe ich nicht so wirklich.

Abgesehen davon werden ethnologisch betrachtet für Völker eh meist Fremdbezeichnungen verwendet. Wenn die Menschen die Natriel dann halt Elfen nennen, dann ist das halt Pech für die Natriel.

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #36 am: 12.01.2009 | 10:17 »
Ich sehe das sehr frei, wobei es schon so ist, dass bei der Verwendung von Bezeichnungen gewissen Erwartungen geweckt werden. Ich persönlich akzeptiere einen recht breiten Spielraum. Nur Zwerge sollten kleiner als Menschen sein, da das Wort nunmal kleinen Wuchs impliziert (dabei ist es interessant zu diskutieren, was z.B. ein "Trollzwerg" und was ein "Zwergtroll" ist...). Elf = Spitzohr z.B. lehne ich als Automatismus ab. "Elf" verbinde ich grundsätzlich lediglich mit einem humanoiden mystischen Wesen.
Generell stammen beide (Elfen und Zwerge) wie schonmal angesprochen aus den europäischen MYthen und sind soweit ich weiß sogar in diesem Zusammenhang austauschbar. Vor Tolkien hatte man von Elfen und Zwergen sicherlich ein ganz anderes Bild, vermutlich in Richtung Naturgeist, Fee, Kobold oder Heinzelmännchen. Insofern finde ich es erlaubt, die Wesen hinter der Bezeichnung entsprechend weit zu variieren. Salvatores Elfen in der Dämonendämmerung z.B. sind sehr klein und haben Flügel, entsprechen also eher dem Feen-Bild. Dennoch sind sie eindeutig als Elfen zu erkennen. Gleichzeitig haben z.B. die Aiel aus dem Rad der Zeit mich ebenfalls immer an Elfen erinnert. Generell würde ich auch ein Menschenvolk, das in kalten Bergregionen lebt, im Schnitt etwa 1,60 groß ist und eine Vorliebe für Metallverarbeitung hat, durchaus als Zwerge akzeptieren.
Furchtbar finde ich dieses stereotype Verhalten, das Zwerge als aggro und versoffen und Elfen als pazifistisch und naturverliebt darstellt. DAS ist nicht mal mehr Tolkin-Stil.
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #37 am: 12.01.2009 | 15:23 »
Die irdische Mythologie wimmelt von Kreaturen, die für das Rollenspiel geeignet sind. Es gibt nicht nur Elben (oder Elfen?), Zwerge und Halblinge oder was in den diversen Systemen vorgegeben wird.

Wer von dem Üblichen abweichen will, dem empfehle ich:

a) ein Lexikon der Mythologie (es kann auch keltische, nordische oder antike Mythologie sein) als Hintergrundmaterial
b) eine Universalsystem (wie z.B. ein FUDGE-basiertes), mit dem man diverse Kreaturen als Charakter generieren kann

Ich spiele zurzeit einen Kentauren, meine Tochter einen Pixie. Das funktioniert ganz hervorragend.
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #38 am: 12.01.2009 | 16:13 »
Naja, benennende Sprachen sind jetzt wirklich kein Kunststück. Da geht es dann wirklich eher um Akzeptanz. Ich finde es auch immer wieder albern, wenn Rassen, die eindeutig einem bekannten Stereotypen entsprechen, künstlich unbenannt werden. Wo da die Tiefe herkommen soll, sehe ich nicht so wirklich.

Naja, wenn das natürlich kein Kunststück ist, ist klar, weshalb Du da keine Tiefe siehst. :P

Ernsthaft: Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es nicht um das "Biegen und Brechen" von neuen Bezeichnungen der Bezeichnungen selbst Willen geht! Der Punkt ist, dass solche - ich nenn' es mal - "Bezeichnungsversatzstücke", wenn sie gut in ein Konzept passen, durchaus mehr Tiefe verleihen können als eine 0815-Rasse, die mal eben aus der Mottenkiste geholpert kommt. Mit anderen Worten: Das, was ich meine, fügt sich in ein Konzept ein und wenn ein Konzept für eine Rasse vorliegt, dann sollte sich dort mehr "Tiefe" erwarten lassen als aus einer 0815-1/2-Seitenbeschreibung eines Regelwerks, in der dann Kultur, Sprache usw. abgehandelt wird. Also das, was ich meine, soll natürlich (!) stimmig und stimmungsvoll sein. Da verhält es sich wie mit der "Rasse" selbst: Um dieser selbst willen, einfach nur hingerotzt, ist's natürlich nicht sonderlich in die Tiefe gehend und wirkt - im Gegenteil - eher zwanghaft.

Und ethnologisch betrachtet ... gibt es neben Fremdbezeichnungen natürlich auch Eigenbezeichnungen. Und wenn die Natriel die Menschen "Orks" nennen, dann ists vielleicht halt Glück für die etwas haarigeren "Orks", nicht? ;)

Arbo
« Letzte Änderung: 12.01.2009 | 16:23 von Arbo Dipl.-Bildungsproll »
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #39 am: 12.01.2009 | 17:13 »

Meine Frage lautet im Endeffekt wie viel von diesen Klischee-Eigenschaften man von den einzelnen Rassen wegnehmen und abändern darf, ohne dafür zu sorgen, daß der Name nicht mehr paßt und Echsenwesen zum Beispiel dann Elfen genannt werden?

Inwiefern ist es überhaupt sinnvoll, diese Klischeerassen entweder abzuändern oder gar zu streichen?

1. Man darf mE eine Menge wegnehmen. Das geht mitunter auch soweit, dass man die Rasse nicht unbedingt wiedererkennt. Kleine Humanoide, etwa 30 cm groß, mit grauer Haut und spitzen Ohren, die in Erdlöchern leben und unterirdische Reiche haben, die legendäre magische Waffen schmieden, zaubern können und sich in kleine Tiere verwandeln können, könnten Elfen sein. 2 m große blaue Humanoide, die wie Aliens aussehen (nicht die aus den gleichnamigen Filmen sondern die typischen UFO-Aliens) mit telepathischen Fähigkeiten und exotischer Technologie, die nach belieben unsichtbar oder unstofflich werden können, könnten Elfen sein. Bei Echsenwesen käme es sehr drauf an, aber auch reptilische Elfen könnte ich mir generell vorstellen. Das Gesamtkonzept muss stimmig sein und sich in die Mythologie der jeweiligen Welt einfügen.

2. Es ist sinnvoll, wenn man nicht stereotyp Rollenspiel machen will; wenn man eine einzigartige Welt haben will.
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Offline Crimson King

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #40 am: 12.01.2009 | 17:45 »
Aus meiner Sicht können die Standardrassen nach Belieben verändert werden, solange folgendes Kriterium erfüllt ist: die geänderte Rasse besetzt nicht eine Nische, die sonst einer anderen Standardrasse vorbestimmt ist.

Wenn man eine Rasse allerdings so weit abändert, dass sie im Grunde nicht mehr wiederzuerkennen ist (vor allem optisch), sollte man sich schon überlegen, dem Kind einen anderen Namen zu geben.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #41 am: 12.01.2009 | 18:28 »
Man darf alles, solange DIE einzig wirklich wichtige Regel eingehalten wird!

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #42 am: 12.01.2009 | 19:27 »
Zitat
Naja, wenn das natürlich kein Kunststück ist, ist klar, weshalb Du da keine Tiefe siehst.
Wie gesagt, benannte Sprache. Was macht man da schon, man definiert Namen für bestimmte Objekte oder Konzepte. Das ist weiter wild.

Kleines Beispiel. Ich nenne die fiktive Sprache Orkisch, wobei die Orks selbst ihre Sprache Baikwaerk nennen. Baikwa ist der Eigenbegriff der Orks für sich und bedeutet übersetzt soviel wie "Kinder des Himmels". Rk ist ein Suffix, dass aus einer Volksbezeichnung den Begriff für die Sprache des Volkes bildet. Der Wandel von A zu AE hat sich einfach irgendwann eingebürgert.

Menschen werden von den Orks Takwa genannt, Kinder der Erde, genannt. Während die Erzrivalen, die Elfen mit dem prosaischen Begriff Bulibu'ek. Buli heisst Holz, Bu heißt Frucht. Bulibu bedeutet Baum. Ein Ek ist ein böser Geist der Steppe, der den Leuten nachts die Seele raubt.

Einfach, oder?

Das ganze macht meiner Meinung aber nach nur dann Sinn, wenn das Objekt oder das Konzept wirklich etwas ungewöhnliches ist. Z.B. eine spezielle Form der Beziehung zwischen Personen oder Gruppen, eine Spezialität oder ein spezielles Kunstobjekt.

Aber abseits davon sollte man die Dinge ruhig beim Namen nennen, denn gerade das macht es dem Leser klarer, was da jetzt gemeint ist.

Abgesehen davon: Rollenspieler sind oft schon für Englisch zu doof, was sollen sie dann erst mit in orkisch geschriebenen Baihruwhaks, den orkischen Gesänge zu Ehren ihres Gottes Baibe anfangen?

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #43 am: 12.01.2009 | 19:57 »
Nochmal: Es dürfte einleuchten, dass bestimmte "kulturspezifische" Dinge vielleicht etwas mehr das "Eintauchen" in diese "Kultur" beflügeln, wenn sie z.B. durch eine eigene Sprache eingebettet sind.

Ich persönlich kenne Leute, die sich in Sachen Sprache halt doch etwas mehr reinzuknien scheinen. Ich bin der Meinung, dass mensch es den daraus resultierenden Dingen durchaus anmerken kann. Selbst Deine Überlegungen sind nicht ja nur einfach oder trivial, auch, wenn Du das anders sehen magst. Verpackst Du das Ganze in entsprechende Beschreibungen, wie Dein BuliBu'ek, erhält das Ganze durchaus mehr "Farbe".

Ich halte das nicht für einen "Standard" in Sachen Rollenspieldesign bzw. ist mir solches in Regelwerken oder Settingbeschreibungen nicht in entsprechender Masse über den Weg gelaufen. Entsprechend tendiere ich dazu, dass nicht als "einfach" einzustufen. Nun gut, vielleicht magst Du zwar Recht haben, aber auf jeden Fall ist es wohl sehr aufwendig, auf diese Weise "Farbe" ins Spiel zu bringen.

Du selbst schriebst ja:


Zitat
Das ganze macht meiner Meinung aber nach nur dann Sinn, wenn das Objekt oder das Konzept wirklich etwas ungewöhnliches ist. Z.B. eine spezielle Form der Beziehung zwischen Personen oder Gruppen, eine Spezialität oder ein spezielles Kunstobjekt.


Der Meinung bin ich auch. Und darüber hinaus denke ich: Wenn eine Rasse in solche Kulturdingens eingebettet ist, dann kann sie auch etwas exotischer sein, weil die entsprechenden Kulturelemente eben nicht nur - wie Selbstzweck - isoliert nebeneinander stehen, sondern möglicherweise einen Platz im Gesamtbild haben.

Gut, damit wir uns nicht weiter missverstehen: Auch dort kann eine Menge Blödsinn gemacht werden und ich meine ausdrücklich nicht, dass hier ganze Abhandlungen über fremde Kulturen der Schlüssel zum besseren Rollenspiel und zur besseren Akzeptanz sind.

Allerings wirkt es gerade hinsichtlich der Akzeptanz anders - m.E. sogar förderlicher - wenn verschiedene solcher Elemente miteinander verwoben, statt isoliert nebeneinander stehend sind. Interessante sprachliche Aspekte finde zumindest ich diesbezüglich attraktiver, erst recht, wenn sie den Anschein erwecken, nicht einfach nur hingeklatscht worden zu sein. Das unterscheidet für mich (!) oft schlechte Rassenbeschreibungen von guten.

Wobei mir gerade hier noch eine Antwort auf die Eingangsfrage einfällt ...


Zitat
Abgesehen davon: Rollenspieler sind oft schon für Englisch zu doof, was sollen sie dann erst mit in orkisch geschriebenen Baihruwhaks, den orkischen Gesänge zu Ehren ihres Gottes Baibe anfangen?

Interessante Frage. Einerseits hast Du Recht. Auf der anderen Seite könnte ich mich auch darauf zurückziehen, zu sagen: Da war halt die Beschreibung nicht wirklich gut. Wie gesagt, mensch muss es nicht übertreiben, aber so lieblos hingeklatschte Rassen(beschreibungen) mag ich persönlich nicht und mir ist es lieber, wenn sich jemand etwas mehr einen Kopf darüber macht (z.B. auch zur Sprache). Letztlich bin ich mir auch nicht so ganz sicher, ob das ohne solche "Kulturelemente" wirklich so gutes Rollenspiel wird.  :-\


@ "Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt?":

Es ist mir egal, ob übliche Rassen oder andere: Entscheident ist für mich, ob die Rassenbeschreibungen gelungen sind. Das ist zwar immer noch kein Garant dafür, dass ich mit "unüblichen" Rassen im Rollenspiel klar komme, aber ohne gute Beschreibung würde ich auf jeden Fall nichts darüber lesen wollen.

Arbo
« Letzte Änderung: 12.01.2009 | 20:05 von Arbo Dipl.-Bildungsproll »
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #44 am: 12.01.2009 | 20:06 »
Da stellt sich mir spontan die Frage, was das eigentlich interessante an einer Rasse ist: Ihr Aussehen? Ihre "Biologie"? Ihre Kultur?

Mich persönlich interessiert ja die Kultur am meisten...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #45 am: 12.01.2009 | 20:08 »
Mich auch, aber nicht nur: Die Kultur, der Blick auf die Kultur (von anderen Rassen) und der Blick dieser Kultur nach "außen". Klingt komplex, aber ich glaube, "Fading Suns" und "Changeling" hatte das mal interessant gelöst, indem unter den "Rassenbeschreibungen" kurz mit ein typisches Zitat einer anderen Rasse über diese Rasse angegeben war (bspw. "Eshu" über "Nöcker").

Wie auch immer: Aus dem Grund reite ich ja etwas auf den Sprachbezeichnungen rum. ;)
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #46 am: 12.01.2009 | 20:24 »
Nun ja, aber Sprache ist ja nur ein Teil der Kultur. Der Ethnologie in mir sagt, ein eher sekundärer, während der Linguist, da naürlich allein aus reiner Neugier ... Das Problem an fiktiven Sprachen ist, sie entfallen nur dann ihre ganze Kraft, wenn sie etwas sinnvolles haben, dass sie beschreiben können. Sprich bevor man sich Gedanken über die Sprache macht, sollte man sich viele Gedanken über die Kultur machen, mit welchen Beziehungen sie aufgebaut ist, welche Traditionen, Bräuche und Rituale gepflegt sind, wie die Mythologie der Kultur aussieht etc. Wenn man das gemacht hat und dann immer noch Langeweile hat, kann man sich immer noch an eine Sprache setzen.

In dieser Hinsicht finde ich z.B. die WoW interessant, mit ihren ausführlich beschriebenen Clans. Oder Fading Suns. Oder L5R. Aber eine Sprache wurde für keines dieser Spiele entwickelt.

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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #47 am: 12.01.2009 | 20:28 »
Wurde überhaupt mal für ein Spiel eine Sprache entwickelt?

Exalted hat ein Alphabet, das habe ich auch schon bei anderen Spielen gesehen, aber eine eigene Sprache?  :o
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #48 am: 12.01.2009 | 20:37 »
@ Ein:

Ich schreib ja nicht, dass das die Sprache sein muss! Ich find's ganz schön, wenn's so ist. Auf der anderen Seite empfinde ich es manchmal so, dass Standardbegriffe mir den Rollenspielbrei doch etwas merklich verderben. Ist sicher so ein "Immersion"-Ding, aber ich vermute, dass da "Sprache" vielleicht etwas stärker abhelfen kann.

Ansonsten: Zustimmung, so sehe ich ähnlich, wobei es m.E. nicht schaden kann, dann zusätzlich sprachlich noch etwas zu kontrastieren (!).

Arbo

P.S.: Und "kontrastieren" meine ich wortwörtlich so. Sprache nicht als "Hauptelement", sondern eines von verschiedenen, zur Unterstützung. Und vollständig "ausgearbeitet" sein muss das auch nicht, es soll aber eben kontrastieren in dem Sinne, in dem es mehr "Farbe" bringt. Wenn's das nicht erreicht, ist's auch doof. Dann lieber bleiben lassen.
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Re: Die üblichen Rassen abwandeln - Inwiefern erlaubt
« Antwort #49 am: 12.01.2009 | 20:52 »
Wurde überhaupt mal für ein Spiel eine Sprache entwickelt?

Du meinst wahrscheinlich, eine Sprache speziell zu einem Rollenspiel oder? (Sonst könnte man nämlich auch Quenya und Klingonisch nennen.)

Aber ja: www.chrestonim.de