Autor Thema: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies  (Gelesen 5818 mal)

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Ludovico

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Mir ist heute mal der Gedanke gekommen, welche Bedeutung der SL für die Verbreitung des Hobbies hat. Um das Ergebnis vorwegzunehmen:
Nicht die Spieler sind entscheidend, sondern der SL.

Der Grund hierfür liegt vor allem darin, daß, wenn man nicht gerade ein SL-loses System nimmt (welche aber immer noch ein Außenseiterdasein führen), dann ist es doch diese eine Person, die die Orga der Runde übernimmt.

Er ist derjenige, der Spieltermine vorschlägt und vorbereitet und sich auch meist um die administrativen Teile der Runde kümmert. Hinzu kommt noch, daß er das Abenteuer vorbereitet.

Im Spiel muß er sich den Anforderungen der Spieler beugen oder zumindest sein Ding konsequent und fair durchziehen (je nachdem, worauf die Gruppe steht).
 
Man kann also sagen, daß der SL den Großteil der Arbeit verrichtet und diese Rolle deshalb schwieriger auszufüllen ist, als die des Spielers, der sich um seinen SC kümmert und darüber hinaus gar nicht weiter nachdenken muß.

Was hat das aber mit dem Hobby zu tun?

Wenn man von Runden spricht, so werden diese eher "[Name des SL] Runde" genannt, also "Ludovicos Runde" oder "Jörgs Runde", denn die Gruppe formiert sich um den SL. Dieser sucht und akzeptiert die Spieler und bildet die Runde.

Von den Spielern, die ich kenne, ist nur ein relativ kleiner Prozentsatz bereit, sich den Aufgaben des Meisters zu stellen und somit bilden sie keine Runden, sondern suchen Anschluß an bestehende oder an solche, die gerade von einem anderen SL gebildet werden.

Somit halte ich Spieler für die Verbreitung des Hobbies für nicht sonderlich wichtig. Sicher sorgt Mund-zu-Mund-Propaganda schon dafür, daß neue Spieler geworben werden, die aber auch größtenteils weiter bloß spielen und nicht leiten.

Ein erfahrener Leiter kann einen Neuling an fast jedes noch so komplexe System heranführen. Einen Spieler erschafft man also leicht. Einen SL dagegen zu schaffen, ist sehr schwer und die Hürden beim Leiten sind bedingt durch die Aufgaben sehr hoch.

Wenn man also das Hobby weiter verbreiten möchte, dann sollten diese Hürden gesenkt werden. Somit sollten Verlage darauf bedacht sein, SL-freundliche Systeme anzubieten, solche, die relativ wenig Einarbeitung erfordern und nicht die gesamte Last auf den Schultern einer Person abladen.

 

Ein

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #1 am: 21.01.2009 | 09:48 »
Interessanter Gedanke.

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #2 am: 21.01.2009 | 09:52 »
@Ein:
War das ironisch?
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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #3 am: 21.01.2009 | 09:52 »
Äh, nein.

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #4 am: 21.01.2009 | 09:56 »
Oki.

Ich selber finde die Gedanken von Ludovico zwar richtig, aber nicht wirklich neu.
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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #5 am: 21.01.2009 | 09:59 »
Naja, was ist schon neu im Hobby?

Offline Tantalos

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #6 am: 21.01.2009 | 09:59 »
Zitat
Ich selber finde die Gedanken von Ludovico zwar richtig, aber nicht wirklich neu.
Das ist so ne Standardantwort, die ich ziemlich doof finde. Vielleicht haben ja andere (mit weniger Lenzen auf dem Buckel  ;D) sich dazu noch keine Gedanken gemacht und möchten hierzu gerne mitdiskuttieren.
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Offline Arbo

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #7 am: 21.01.2009 | 10:09 »
Ich denke, es existiert da noch eine andere Seite: Es gibt eine Reihe von schlechten SpielleiterInnen, die einem nicht nur das Hobby vergällern, sondern auch nach außen hin nicht gerade musterhaft wirken. Mit Bezug auf Ludovicos Ausführungen und im  Gesamtbild zu bleiben: Es ist nicht nur ein kleiner Prozentsatz von Leuten bereit, die Aufgabe eines/einer SL zu übernehmen, sondern unter denen, die es tun, gibt es auch noch ausgesprochene Nulpen. Eigentlich ein hoffnungsloser Fall.

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« Letzte Änderung: 21.01.2009 | 10:12 von Arbo Dipl.-Bildungsproll »
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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #8 am: 21.01.2009 | 10:13 »
@arbo
Gut, das hat man in jeder Branche. ;)

Interessant finde ich Ludovicos Gedanken insoweit, als das immer gefordert wird, dass "Einsteigersysteme" doch "spielerfreundlich" sein müssten, mit möglichst einfachen Regeln, "weil 12-jährige so komplexe Regeln nicht verstehen". Die Spielleiterseite aber, deren Unterstützung natürlich weit mehr Arbeit, vor allem auch Denkarbeit (Konzeptionierung, Design), erfordert, wird dabei gerne ignoriert.

Aber auch das ist nichts neues.

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #9 am: 21.01.2009 | 10:21 »
Interessant finde ich Ludovicos Gedanken insoweit, als das immer gefordert wird, dass "Einsteigersysteme" doch "spielerfreundlich" sein müssten, mit möglichst einfachen Regeln, "weil 12-jährige so komplexe Regeln nicht verstehen". Die Spielleiterseite aber, deren Unterstützung natürlich weit mehr Arbeit, vor allem auch Denkarbeit (Konzeptionierung, Design), erfordert, wird dabei gerne ignoriert.
Okay. Aus diesem Gesichtspunkt finde ich den Thread hier wirklich notwendig. Obwohl auch da zum Glück ne Menge Systeme an den SL denken.

@Tim:
Ich wollte eigentlich nur erklären, warum ich dachte, dass Eins Posting ironisch war.
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Offline Arbo

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #10 am: 21.01.2009 | 10:21 »
@ Ein:

Glaube ich nicht. Wenn ich mich recht entsinne, sind die "Einsteigerabenteuer" halt leider nur ziemlich ... ähm ... an die Leine nehmend. Das nimmt sich in Sachen SL und SpielerInnen nicht viel.

Der Grundfehler liegt m.E. darin, dass Spielleiten nicht per Buch zu lernen ist. Das muss mensch erleben und zweitens muss mensch selbst etwas herumprobieren, um den eigenen Stil zu finden (und/oder zu ändern). Was dabei meistens außen vor bleibt, ist die Motivation eines/einer SL und die der SpielerInnen. Auch das muss gelernt und erlebt werden. Ein Regelwerk hilft da sicher am Wenigsten. Da muss "die Szene" schon selbst den Arsch hoch bekommen.

Ansonsten ... ja, jede "Branche" hat schwarze Schaafe. Aber mir gibt es da im SL-Bereich einfach zu viele. Der Punkt ist halt, dass, wenn Du Systeme mit SLs benutzt, der Fokus halt auf dem SL liegt ... davon gehen viele Dinge aus, dies ist eine wesentliche Schnittstelle auch zwischen den SpielerInnen. Ist einE SL mies, multipliziert sich das entsprechend.

Arbo
« Letzte Änderung: 21.01.2009 | 10:23 von Arbo Dipl.-Bildungsproll »
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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #11 am: 21.01.2009 | 10:31 »
Zitat
Der Grundfehler liegt m.E. darin, dass Spielleiten nicht per Buch zu lernen ist. Das muss mensch erleben und zweitens muss mensch selbst etwas herumprobieren, um den eigenen Stil zu finden (und/oder zu ändern). Was meistens außen vor bleibt, ist die Motivation eines/einer SL.

Genau diesen Gedanken halte ich seit Jahren für eine elitäre Fehleinschätzung. Zwar ist die Praxiserfahrung nie zu ersetzen, aber warum sollte das Spielleiten jetzt soviel anders sein, als irgendeine Berufsausbildung, die ja auch zu einem ganzen Teil aus Theorie besteht. Oder Sprachunterricht? Oder, oder.

Natürlich schränkt eine eindimensionale Ausbildung per Buch enorm in den Möglichkeiten ein, Wissen zu vermitteln. Allerdings ist diese Vermittlung immer noch besser als gar keine Vermittlung. Das fängt bei so ganz banalen Dinge an, z.B. wie man ein Abenteuer entwickelt, wie man Regeln auslegt etc.

Dazu gibt es in Rollenspielen gerne immer einige Seiten, aber wenn man sich einmal ansieht in welchem Verhältnis der eigentliche Spielleiterteil zu Regeln und Hintergrundinformationen steht, dann merkt man schon durchaus, dass dieser Bereich stiefmütterlich behandelt wird. Einfach auch weil die Bearbeitung dieses Bereiches weit anspruchsvoller ist.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #12 am: 21.01.2009 | 11:02 »
aber warum sollte das Spielleiten jetzt soviel anders sein, als irgendeine Berufsausbildung, die ja auch zu einem ganzen Teil aus Theorie besteht. Oder Sprachunterricht? Oder, oder.
Und auch bei fast jeder Bildung ist die Praxis besser als die Theorie.
Lern mal 2 Monate Französisch, oder lebe 2 Monate in Frankreich.

Wenn wir von jemandem ausgehen, der noch nie Rollenspiele gesehen hat, dann dauert es 15 Minuten ihm anhand einer Runde zu zeigen was damit gemeint ist, und ihm auch einen ersten Eindruck dessen zu vermitteln wie das mit dem Spielleiten aussieht.
Auf Papier dauert das sehr viel mehr als 15 Minuten.

Bei D&D z.B. kann ich nicht sagen das der Bereich Stiefmütterlich behandelt würde.
Even if you win the Rat race, you´re still a Rat

Pyromancer

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #13 am: 21.01.2009 | 11:10 »
Die Spielleiterseite aber, deren Unterstützung natürlich weit mehr Arbeit, vor allem auch Denkarbeit (Konzeptionierung, Design), erfordert, wird dabei gerne ignoriert.

Das sehe ich nicht so. Zumindest nicht beim momentan erhältlichen deutschen Einsteiger-System. Das ist bewusst Spielleiter-freundlich.

Offline Stahlfaust

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #14 am: 21.01.2009 | 11:13 »
Diesen Gedanken hatte wohl WotC schon länger, denn bei D&D4 haben sie großen Wert darauf gelegt dem SL Arbeit abzunehmen.
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Offline Skar

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #15 am: 21.01.2009 | 11:30 »
Ich vertrete diese Meinung auch schon länger. Ganz abseits von der Befähigung der jeweiligen Einzelspielleiter sehe ich das aber so:

Der SL kauft meist auch die Bücher. Allein schon wenn man etwas besitzt wird es quasi in den meisten Fällen automatisch gut. Man steht halt dahinter. Der SL ist der ideale Multiplikator fürs Hobby.

Warum werden also nicht viel mehr Systeme angeboten, die einen rollierenden SL empfehlen? Und warum wird dem SL die Arbeit nicht erleichtert --> Spielleitungsempfehlungen (aber da tut sich ja teilweise schon was).
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Offline Boba Fett

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #16 am: 21.01.2009 | 11:35 »
Ich halte Ludo's Gedanken für nicht falsch, aber es trifft nicht den wichtigen Kern.

Natürlich sollten Rollenspiele für Spielleiter (die nun mal Runden aufbauen, organisieren und irgendwo Leitfunktion haben) zugeschnitten sein - damit diese Ihre Arbeit möglichst leicht machen können.
Das hält Runden lange am Leben, denn dann macht es allen Spaß.

Aber ich halte Spielleiter nicht für "Rekrutierungsmaschinen" und damit ist die Wichtigkeit für die Verbreitung des Hobbies eher nebensächlich. In den meisten Fällen sucht sich ein Spielleiter doch seine Runde zusammen, meistens aus den Leuten, die er kennt, in der Regel aus Spielern, mit denen er schon zusammengespielt hat. Es kommt auch mal ein Neuling hinzu, aber das ist eher selten. Die meisten Runden sind homogene Gruppen.
Auch auf Cons kommen viele Runden zusammen und viele Spielleiter bieten da ehrenamtlich ihre Spiele an. Aber wer kommt zu den Cons? Auch nur Rollenspieler, die schon spielen. Auch da sind Neueinsteiger eher die Ausnahme.

Wenn sich jemand also Gedanken über das "was ist wichtig für die Verbreitung des Hobbies" macht,
dann sind andere Kriterien relevant.

Zum Beispiel:
- Erreichbarkeit der Spiele: Im Moment kann jeder Rollenspiele kaufen, der weiss, wo er sie bekommt. Wenn man Rollenspiele aber nicht kennt, kennt man auch deren Shops nicht, ob die nun in einer Seitenstraße oder im Internet sind.
Bei den üblichen Geschäften (Toys'RUs, Karstadt, Supermarkt) tauchen die gar nicht erst auf. Also kommt niemand dazu,
sich mal ein Rollenspiel in die Hand zu nehmen und zu fragen "was ist das".
- Volumen: Die meisten Rollenspiele sind zu dick. Mal ehrlich, wenn ich ein neues Spiel kaufe und muß damit rechnen, dass ich erstmal 400 Seiten lesen muss, bevor ich spielen kann [ist nicht der Fall, wird aber von Neulingen so gesehen, weil es in anderen Spielen üblich ist, erstmal die Anleitung zu studieren], dann leg ich es wieder ins Regal.
- Komplexität: Die meisten Regelwerke sind zu kompliziert. Starter-Sets sind toll, aber wer macht schon welche? Und die wenigen (D&D zB) waren zu teuer und eben auch nur wieder bei den üblichen Läden verfügbar.
Und auch nach dem Starter Set sollte die Erlernbarkeit eines Spiels so gestaltete sein, dass Neulinge damit zurecht finden.
Die meisten Rollenspiele sind inzwischen für erfahrene Spieler geschrieben.
- Orientierung: Für einen Einsteiger sollte es zusammen mit dem Starter Set mehrere fertige Abenteuer geben, um Orientierung zu schaffen. Diese Abenteuer sollten von den Verlagen als Investition angesehen werden und entsprechend preiswert sein.
Damit fixt man den Nachwuchs schliesslich an.
Außerdem sollte es Hilfen für den Spielleiter geben, wie man gutes Rollenspiel macht und Abenteuer entwickelt. [ich rede jetzt nicht von dem DSA Anleitungen, wie man schlechtes Railroading macht] Dazu vielleicht eine Liste mit 100 Abenteuer-Ideen.

Ich würde ein Starter Set für 20,- bis 25,- rausbringen, mit 10 Archetypen, einfachen Regeln und 3 Abenteuern.
Dazu ein Abenteuer Set für 15,- mit 5 weiteren Abenteuern und 5 weiteren Archetypen.
Und das als Boxen, zusammen mit Würfeln, Dokumenten (Archetypen), Plänen. (DSA aus den ersten Tagen läßt grüßen)
Die Boxen sollte es am Besten bei Aldi geben (oder sonstwo, wo man eben als Nichtrollenspieler hingeht).

Danach ein Regelsystem mit 120 Seiten das darauf aufbaut. [Komplexität und Umfang ähnlich wie Savage Worlds, wobei Savage Worlds nicht für Anfänger formuliert wurde].
Außerdem ein Setting mit Karten und 100 Abenteuer Ideen [Auch da macht SW mit den Adventure Paths etwas sehr geniales].

Dann finden Normalos auch die Rollenspiele, kaufen sie (oder bekommen sie geschenkt) und dann finden Normalos andere Normalos und laden die zum Spielen ein. So lief es in den Achtzigern und ich behaupte, so bekommt man auch heute Nachwuchs.
Ich denke jedenfalls nicht, dass die Rollenspieler von gestern und heute massiv NAchwuchs rekrutieren. (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Joerg.D

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #17 am: 21.01.2009 | 11:39 »
Ich denke, das gerade die Spieler wichtig für die Verbreitung des Hobbys sind, da sie:
A. In der Mehrzahl sind und somit in der Regel mehr soziale Kontakte haben als der SL alleine.
B. Ein schlechter SL mit einer guten Gruppe mehr Spaß macht als ein guter SL mit einer schlechten Gruppe.

MSch aus meiner Gruppe drückt es immer so aus: "Spiele nicht mit Arschlöchern." Das fasst eigentlich 99% der Probleme im sozialen Bereich des Rollenspiels zusammen und kann auch die größten Probleme lösen. Rollenspiel ist ein für den Großteil der Leute einfach ein soziales Ereignis. Das ist erst einmal unanhängig von den sogenannten Casual Gamern, die nur zum Rollenspiel kommen weil ihre Freunde spielen. Auch Leute die wirklich Spaß am Rollenspiel haben und es sehr intensiv betreiben machen das IMHO zum großen Teil, weil sie mit netten Leuten Zeit verbringen wollen. Spieler wie ich, die auch mit Leuten spielen sie nicht so gerne mögen, weil es gute Rollenspieler sind, stellen da eher die Ausnahme dar.

Das ganze kann man aber recht kurz zusammenfassen: Mit netten Leuten spielt man lieber, folglich sind die Spieler wichtiger als der SL.

Trotzdem kann ich viele deiner Argumente nachvollziehen, denn sie machen es schwer neue SL heranzuziehen, die Spaß am Leiten haben.
Das mit dem Administrativen Teil der Runde liegt für gewöhnlich beim SL, weil er für die Durchführung des Abends nun einmal unverzichtbar ist. Bei mir klappt es aber ganz hervorragend mit einem regelmäßigen Termin. (alle 14 Tage Sonntags oder jeden Mittwoch ab 20:00 Uhr) Trotzdem kenne ich es so, das alle Spieler nach dem Spiel den nächsten Termin und Ort vereinbaren. Falls das nicht klappt, siehe den Satz von MSch. Außerdem denke ich das ein Großteil der Runden vom SL auf den Weg gebracht wird, weil dieser ein Interesse daran hat, das es geht. Er spricht Spieler an und hofft das sie zusagen. Anderseits ist es bei mir auch so, das ich regelmäßig angesprochen werde, was ich leite und ob man mitmachen kann. (Ich habe allerdings keinen Bock mit jedem zu spielen, da genieße ich es, das ich als SL auswählen darf, wer kommt)

Die größte Hürde sehe ich allerdings in der durch viele SL heran gezüchteten Passivität der Spieler wenn es um Initiative und das Unterstützen des SLs geht. Es entspricht nicht dem Rollenbild vieler Spieler, das sie sich einbringen müssen und dieses Bild muss man durchbrechen. Das sollte mit sozial kompetenten Spielern allerdings kein Problem sein. Wenn der SL sagt, ich brauche Eure Hilfe und die Spieler sich weigern, dann kann ich wider einmal auf MSch und seine Aussage verweisen.

Es gibt eine menge Rollenspiele, die mit wenig Aufwand geleitet werden können und die Spieler sanft an Verantwortung heranführen. Sogar D&D4 macht es dem SL ERHEBLICH einfacher zu leiten und die SL Tipps werden IMHO auch viel besser.

Dennoch sollten sich alle Rollenspieler immer darüber im Klaren sein, das ein gutes Gespräch mit sozial kompetenten Mitspielern besser zur Behebung jedes Problems sind als irgendwelche Techniken und neuen Rollenspiele. So kann man auch dafür sorgen, dass sich die Last nicht nur auf den SL verteilt, man muss halt bloß drüber reden und die Mitspieler keine Arschlöcher sein.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Callisto

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #18 am: 21.01.2009 | 11:39 »
Also ich würde den fehlenden Nachwuchs nicht auf den SL abwälzen! Ich kann als Spieler genauso Einsteiger "werben" wie ein SL.
Ich halte es für einen Fehler, zu sagen, der SL muss die meiste Arbeit machen, weil er auch noch organisieren muss wann und wo getroffen wird. Es gibt Internet, Spieler fragen genauso den SL wann mal wieder gespielt wird und ich habe auch Gruppen erlebt wo die Spieler einen Termin ausgemacht haben und der SL als letztes zugesagt hat.

Der SL soll sich um seinen verdammten Plot kümmern.
Der SL muss nicht alles machen! Jetzt soll er alleine auch noch Spieler rekrutieren. Also wirklich!

Offline crazymonkeymon

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #19 am: 21.01.2009 | 12:04 »
Also ich muss sagen ich habe bisher immer erlebt habe, dass neue Spieler von anderen Spielern kamen. Nun gut kann bei meiner Gruppe daran liegen das alle Spieler sind und einer nur immer den SL macht, aber eigentlich sind wir alle Spieler.
Dass nimmt bei meiner Gruppe auch raus das sich einer um alles kümmern muss, da wir uns alle verantwortlich fühlen.

zum Thema SL sein muss ich sagen, dass ich es so kennengelernt habe, dass es vor allem an dem Vorherigen Sl liegt ob ein neuer SL sich an etwas herantraut, nicht darauf ob dass System einfach ist. Es war immer wichtiger dass man Spaß hatte als Spieler sowie als Sl.
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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #20 am: 21.01.2009 | 12:18 »
Wenn ich mal an den Anfang meines Hobbies zurückblicke, wie sah es da aus? Ich habe mir die DSA-Box gekauft und einige Bekannte zum Spielen überredet. Gemeistert habe ich sehr oft. Auch bei meinen späteren Rollenspielbekannten war es meist so, dass derjenige der sich dafür interessiert hat, sich das Spiel gekauft hat und Freunde/Bekannte überredet hat mitzuspielen.

Das Überreden mitzuspielen ist dabei auch das kleinere Problem, gerade in der Jugend. Man hat ja eh seine Peergroup aus Gleichgesinnten. Das eigentliche "Problem" liegt darin beim Hobby zu bleiben. Da spielen einmal Präferenzen eine Rolle, aber auch wie interessant das Spiel ist. Wie interessant das Spiel aber ist, hängt nun mal vor allem vom Spielleiter ab. Nicht umsonst wird da besonders gejammert, wenn etwas schief geht.

In der Komplexität der Regeln sehe ich noch das kleinste Problem. Überlegt euch mal welche Komplexität Spiele wie Pokémon TCG oder Yu-Gi-Oh haben. Da müssen ausgehend von einigen Grundmechanismen dutzende von Sonderregeln (jede Karte ist eine eigene Regel) berücksichtigt werden. Und das wird von 8-jährigen gespielt.

Ja, man muss sie kriegen, so lange sie noch jung sind und damit leben das ab einem bestimmten Alter sie großteils wieder abspringen. Und ob es da wirklich eine große Rolle spielt, ob Rollenspiele beim Karstadt zu bekommen sind, bezweifle ich. Comics sind auch erst seit wenigen Jahren im breiteren Handel zu finden. Zumal Leute mit solchen Sparteninteressen sehr gut darin sind, an ihren Stoff zu kommen. (Wir sind damals immer extra die 50km nach Hagen zum Rollenspiel shoppen gefahren.)

Wichtiger ist einfach, dass (1) die Leute davon erfahren, dass es so etwas überhaupt gibt. Ich denke, das ist gegeben. Der Schritt Internet -> Browser-Rollenspiel -> Pen-und-Paper ist meines Erachtens nicht so lang. Und viel wichtiger, dass (2) Pen-und-Paper einen entsprechenden Appeal auf die Jugend ausübt.

TSR (D&D/80er Fantasy), FASA (Shadowrun/New Age, BattleTech/Robotech-Anime) und White Wolf (Vampire, Gothic) haben gezeigt, dass es geht. Irgendjemand muss nur den neuen Trend erkennen und umsetzen.
« Letzte Änderung: 21.01.2009 | 12:21 von Ein »

Offline Merlin Emrys

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #21 am: 21.01.2009 | 12:41 »
Interessant finde ich Ludovicos Gedanken insoweit, als das immer gefordert wird, dass "Einsteigersysteme" doch "spielerfreundlich" sein müssten, mit möglichst einfachen Regeln, "weil 12-jährige so komplexe Regeln nicht verstehen". Die Spielleiterseite aber, deren Unterstützung natürlich weit mehr Arbeit, vor allem auch Denkarbeit (Konzeptionierung, Design), erfordert, wird dabei gerne ignoriert.
Spielerfreundlichkeit ist Spielleiterfreundlichkeit... nur bezweifle ich, daß das, was gemeinhin als "spielerfreundlich" deklariert wird, es auch wirklich ist. Aber das ist ein anderes Thema...

Der Grund hierfür liegt vor allem darin, daß, wenn man nicht gerade ein SL-loses System nimmt (welche aber immer noch ein Außenseiterdasein führen), dann ist es doch diese eine Person, die die Orga der Runde übernimmt.
Ist das in der Mehrzahl der Fälle denn überhaupt so? Bei uns jedenfalls nicht; da werden organisatorische Aufgaben flexibel verteilt. Auch das "Anwerben neuer Spieler" machen diejenigen, die Leute kennen, und nicht diejenigen, die den nächsten Abend leiten. Eventuell hängt beides damit zusammen, daß bei uns verschiedene Leute leiten (nicht alle, aber diejenigen, die es halbwegs können).

Auch wir bennenen Runden nach irgendwelchen "Alleinstellungsmerkmalen" - das kann der Spielleiter sein, häufiger ist es die Charakterkonstellation, zuweilen auch das Wunschziel der Gruppe... oder was auch immer. Dennoch ist die Gewichtung dieses Elements nicht das ausschlaggebende für die "Qualität" der Runde.

Wie interessant das Spiel aber ist, hängt nun mal vor allem vom Spielleiter ab.
Nein. Wenn ein Mitspieler "mauert", kann er den gesamten Abend ebensogut ruinieren wie der Spielleiter. Wenn es Streit gibt, kann das ebensogut zu einer mißlungenen Sitzung führen. Wenn Spieler sich nicht auf das Angebot einlassen wollen, wird aus der ganzen Sache nichts. Das auf den Spielleiter abzuschieben, ist zweifellos bequem, aber mE ebenso zweifellos ungerecht.

Ich würde zustimmen, daß der Spielleiter wichtig ist - aber nur in dem Sinne, daß er in einer Weise leiten muß, die zu den Wünschen der Spieler, wie sie spielen wollen, passt. Ein Spielleiter, der "theoretisch" supertoll ist, wäre dennoch ein miserabler Spielleiter, wenn die Spieler eine andere Art von Spielleitung brauchen. Vielleicht ist es weniger wahrscheinlich, daß ein Spielleiter, der selbst einlädt, Spieler einlädt, die nicht in gewisser Weise zu ihm "kongruent" sind - zumindest, wenn er es einschätzen kann. Da aber der Spielleiter auch innerhalb des Spiels sozialkompetent handeln muß, mag es statistisch gar nicht so selten der Fall sein, daß der Spielleiter zugleich der Mitspieler mit der höchsten Sozialkompetenz ist und damit auch derjenige, der am ehesten sagen kann, welche Menschen "noch gut in die Runde passen würden". Notwendig ist es keineswegs, und bei uns auch nicht der Fall, weil einige der Spielleiter eher nur so recht und schlecht das nötige Maß an Sozialkompetenz aufbringen, das zum Leiten nötig ist. Oder sie bewältigen nichtmal das, und die Spieler gleichen mit ihren Fähigkeiten aus, was dem Spielleiter fehlt. Spätestend dann sollte aber genau nicht der Spielleiter weitere Gäste einladen, sondern einer der Spieler, der dafür ein bessres Händchen hat.
Es gibt in der Medizin gerade ein aktuelles Thema, das (ich kenne den Begriff nur in der englischen Form) "Superspreader" heißt. Dahinter steht die Beobachtung, daß bei Infektionskrankheiten einzelne Individuen überproportional viele andere anstecken, während eine ganze Reihe anderer Infizierter die Infektion praktisch nicht weiterverbreiten. Wenn man also die "Superspreader" ausfindig machen und impfen könnte, könnte man die Ausbreitungsgeschwindigkeit solcher Infektionskrankheiten enorm reduzieren. Soweit zur Medizin.
Auf's Rollenspiel übertragen, wäre das Ansinnen natürlich genau das andere: Wenn man "Superspreader" finden und begeistern kann, werden in der Folge besonders viele neue Spieler geworben. Aber diese "Superspreader" müssen nicht selbst auch die Spielleiter sein; eventuell ist es sogar günstiger, wenn sie es nicht sind.

Ein

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #22 am: 21.01.2009 | 12:56 »
Sowas nennt sich Trendsetter und ist nicht gerade eine neue Erkenntnis. Der Punkt ist eher, wer ist der Trendsetter (warum nicht der 14-jährige, der sich DSA gekauft hat und Freunde zu einem Spiel einlädt?) und wie interessiert man ihn überhaupt für das Hobby? WotC ist die einzige Firma, die mir spontan einfällt, die in diese Richtung geht.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #23 am: 21.01.2009 | 13:03 »
1. Bei uns ist der SL nicht allein verantwortlich für die Orga. Im Gegenteil werden Termine in der Regel von den Leuten vorgeschlagen, bei denen die Zeit am engsten ist. Allerdings war in meiner allerersten Runde der SL tatsächlich der Oberguru - hatte alle Bücher, bestimmte die Regeln und es wurde bei ihm zu Hause gespielt.

2. Rollenspiel ist nicht unbekannt. Ich treffe ständig Leute, die davon schon gehört oder es früher selbst gespielt haben. Das kann also nicht das Problem sein.

Das Problem liegt im Hobby selbst, denke ich. Es ist vor allem zeitaufwendig (ganze Nachmittage statt mal eben 2 Stunden...) und dauerhaft (kein schneller Abschluss). Ein solches Hobby ist eben nichts für jedermann.

Zusätzlich stimme ich aber der Meinung zu, dass der SL ausschlaggebend für den Eindruck eines (potentiellen) Spielers vom Rollenspiel ist. Er gibt die Abenteuer vor und muss die Spieler fesseln. Am Anfang hat man mE eben keine Leute da sitzen, die in erster Linie eine Rolle verkörpern wollen. Die wollen Diablo oder WOW als P&P zocken. Der Rest kommt erst später ...
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This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
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Callisto

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Re: Zur Wichtigkeit des SLs für die Verbreitung des Hobbies
« Antwort #24 am: 21.01.2009 | 13:05 »
Ich möchte hinzufügen: Ich glaube, wenn es besagte Einsteigerbox bei ALDI gäbe, würde das extrem zur Verbreitung von Rollenspielen beitragen. Nur Mundpropaganda reicht einfach nicht. Natürlich ist Mundpropagande wichtig, auch wenn es nur über Internet stattfinden würde.
Vielleicht fehlt auch einfach Kiddie-RPG, oder anders -> Spiele in denen man ein Pokemon, Shaman King oder Yu-Gi-Oh "nach"spielen kann, jugendgerecht aufbereitet. Mal ehrlich, die meisten RPG's sind mittlerweile für Erwachsene, WoD würde keine Mutter, die noch nie von RPG gehört hat, ihrem 12jährigen Sohn schenken, wenn sie nur liest, dass man da Vampire und Werwölfe spielen kann. Genauso Arcane Codex und Dark Heresy. Wobei Dark Heresy trotzdem ein guter Anfang ist, weil das Setting Warhammer vielen Heranwachsenden durch die Computergames bekannt ist. Was meint ihr warum viele mit D&D einsteigen? Weil sie die ganzen Games basierend auf D&D gespielt haben.
Aber es fehlt was für die jüngere Zielgruppe. Höchstens PP&P wäre interessant aber andererseits, welcher 12jährige Junge gibt zu mit Kuscheltieren zu spielen?

Auch wenn ich ein wenig durcheinander geschrieben hab, ich denke es kommt rüber was ich meine...