Autor Thema: Mundart im Rollenspiel  (Gelesen 4573 mal)

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Offline Jed Clayton

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Mundart im Rollenspiel
« am: 29.01.2009 | 22:36 »
Ja, ich will eigentlich auch nichts kritisieren. Ich war schon von Cuxhaven bis Ulm quer durch Deutschland bei Cons, und werde in diesem Jahr vielleicht sogar Österreich (Wien) dranhängen. Auf den Cons habe ich meistens nur Hochdeutsch gehört, aber ab und zu begegne ich auch Rollenspielern, die wesentlich stärker Dialekt sprechen als ich und andere.

Meinst du jetzt ein ganzes Regelbuch in Dialekt geschrieben?
So etwas gibt es soweit ich weiß gar nicht.

Ich fand die Idee von Asterix in verschiedene Dialekte übersetzt schon recht gut, Vielleicht geht sowas auch bei RPGs. (Aber Regelerklärungen in etwas anderem als Hochdeutsch? Hmmmm...)

Zu Friesisch hab' ich noch nicht mal ein Wörterbuch finden können. Das eigentliche Friesisch gilt ja als fast schon ausgestorben (Saterfriesisch oder wie das heißt). Plattdeutsch ist wieder 'was anderes.

Ich war neulich auch krass überrascht, als mir eine Freundin aus der Nähe von Düsseldorf erzählte, bei ihr zu Hause spräche man "plattdeutsch". Weil das doch eigentlich in ihrer Gegend eine Form des Rheinländischen sein müsste. Plattdeutsch nennen wir im Süden nur eine Sprache, die im nördlichsten Niedersachsen und in Schleswig-Holstein gesprochen wird (Hamburger Platt ist auch wieder so eine Museumssprache, die ich jetzt mal außen vor lasse), aber doch nicht in NRW! Aber wie auch immer, die verwenden auch die Bezeichnung Plattdeutsch.

Sogar eine Frankfurterin (Frankfurt/Main, nicht das andere) sagte mir mal, ihren Heimatdialekt nenne man "Frankfurter Platt". Okay, ich weiß nichts über Dialektologie. Na ja, fast nichts. Ich wohne selbst in einem ziemlichen Mischmaschgebiet und komme aus einer Familie mit mindestens 4 oder 5 identifizierbaren Dialekten (weil meine Eltern nicht aus der gleichen Gegend stammen), aber ich kann normalerweise hören, aus welcher deutschen Stadt jemand anderes kommt, oder zumindest so grob aus welchem Gebiet.

Bud Spencer ist übrigens Neapolitaner und hat seinen Heimatdialekt nie aufgegeben. Seine selbstkomponierten Chansons nannte er ja auch nicht "italienische Lieder", sondern "neapolitanische Lieder".
 :D
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Samael

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #1 am: 29.01.2009 | 22:49 »

Ich war neulich auch krass überrascht, als mir eine Freundin aus der Nähe von Düsseldorf erzählte, bei ihr zu Hause spräche man "plattdeutsch". Weil das doch eigentlich in ihrer Gegend eine Form des Rheinländischen sein müsste. Plattdeutsch nennen wir im Süden nur eine Sprache, die im nördlichsten Niedersachsen und in Schleswig-Holstein gesprochen wird (Hamburger Platt ist auch wieder so eine Museumssprache, die ich jetzt mal außen vor lasse), aber doch nicht in NRW! Aber wie auch immer, die verwenden auch die Bezeichnung Plattdeutsch.

Korrekt ist übrigens "Niederdeutsch". Und, ja das wird in NRW gesprochen, meine Großeltern sind der Beweis... ;) Die genaue geographische Linie weiß ich grad nicht, müsste mal meine bessere Hälfte fragen.

EDIT:
FYI http://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache

oliof

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #2 am: 30.01.2009 | 00:09 »
Ick kunnt ji datt woul ok op Platt opschrieven don, min Frünn.

Offline Jed Clayton

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #3 am: 30.01.2009 | 01:37 »
Ick kunnt ji datt woul ok op Platt opschrieven don, min Frünn.

Stark. Versteh' ich sogar, wenn ich das so lese.

Aus dem hier verlinkten Wikipedia-Artikel ist glaube ich v.a. die folgende Stelle entscheidend:
>>
Niederdeutsch im heutigen Sinne umfasst die norddeutschen Dialekte Niedersächsisch (Westniederdeutsch) und Ostniederdeutsch. Als Südgrenze zählt entweder die Benrather Linie (maken-machen-Isoglosse) oder die ein wenig nördlicher gelegene Uerdinger Linie (ik-ich-Isoglosse). Besonders im Ostniederdeutschen verschieben sich diese Isoglossen bis heute weiter nach Norden. Die letzte umfassende Erhebung von 1984 zum Sprachstand des Niederdeutschen wies für die damalige Bundesrepublik Deutschland rund 8 Millionen Sprecher der Regionalsprache aus. Für das Jahr 2006 ist von maximal 5 bis 8 Millionen Sprechern auszugehen.
>>

Stichwort Benrather Linie ... Benrath ist ein Stadtteil von Süd-Düsseldorf. QED!

Dennoch verbinde ich gerade diese Dialektgruppe wenig mit dem Bundesland NRW und nur eine kleine Gruppe dort spricht wohl tatsächlich so.

Auch ganz aufschlussreich fand ich dazu das hier:

Das niederländische Adjektiv plat bedeutet nicht „unberührt von der hochdeutschen Lautverschiebung“ oder „vom flachen Lande“, sondern „klar, deutlich, jedermann verständlich“.

Die Bezeichnung der eigenen lokalen Varietät als Platt ist nicht nur im Niederdeutschen verbreitet, sondern auch im Westmitteldeutschen.

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Offline Joerg.D

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #4 am: 30.01.2009 | 02:05 »
Jungs wollen wir den ganzen offtopic Kram mal in nen anderen Tread verschieben? Dann kann man die Sachen zum Spiel besser verfolgen.
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oliof

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #5 am: 30.01.2009 | 10:22 »
Dann ab Beitrag #117 unter dem Topic "Mundart-Rollenspiel"? Vielleicht können die Kollegen aus dem helvetischen Raum dann was beitragen.

Offline Skyrock

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #6 am: 30.01.2009 | 13:08 »
Vielleicht können die Kollegen aus dem helvetischen Raum dann was beitragen.
Mein Beitrag als Anlieger an der Confoederatio Helvetica: Die Gnom-NSCs in meinen Fantasyrunden sprechen immer schlechtes Schwiizerdütsch.
Keine Ahnung warum, vielleicht wegen der Gnome von Zürich, oder wegen dem Talent in Feinmechanik, oder wegen der Vorliebe für Armbrüste als Friedensstifter...
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Heretic

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #7 am: 30.01.2009 | 13:41 »
Was ist die These, Aussage dieses Threads?
Über was soll man debattieren?


Offline Thunder Child

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #8 am: 30.01.2009 | 14:06 »
Tschou zämä

Also ich denke die meisten Deutschschweizer sprechen, wie im Alltag, auch beim Rollenspiel Dialekt. Zumindest wenn das alle verstehen. Bei deutschsprachigen Spielen wird für Regelbegriffe, sofern es sie gibt,  auch der Mundartausdruck verwendent.

Ich selber habe ca. 2 Jahre mit einem Deutschen Spielleiter gespielt. Er verstand unsere verschiedenen Mundarten eigentlich recht gut, wenn mal nicht haben wirs dann einfach auf Hochdeutscht wiederholt. Kam aber selten vor.

Bei den LARPs, an denen ich war (bin nur Gelegenheitslarper), war es normalerweise so, das IT Hochdeutsch gesprochen wurde, OT-Sachen hingegen im Dialekt. (Nichtdeutschschweizer waren von dieser Regel natürlich ausgenommen). Gut möglich das es Gruppen gibt, die sowas ähnliches im P&P machen, z.B Beschreibungen und OT im Dialekt, direkte Rede der SCs und NSCs in Hochdeutsch.

Ein Rollenspiel vollständig in einem Schweizer Dialekt kenn ich nicht. 
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oliof

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #9 am: 30.01.2009 | 14:08 »
In meiner Schweizer Runde, wo ich der einzige deutsche bin, ist OOC Mundart und IC schriftdeutsch, wie es hier so schön heisst. Ich find das eigentlich ganz angenehm.

Offline Joerg.D

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #10 am: 30.01.2009 | 14:11 »
Also der Raphael aus der Schweiz hat beim GRoßen immer so seine Probleme durchgehend Hochdeutsch zu sprechen. Aber Regelwerke in Mundart habe ich noch nicht gesehen, auch wenn einige Spiele eine Art "Stimme" haben die zum Handlungsort passt.

Dogs zum Beispiel.
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oliof

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #11 am: 30.01.2009 | 14:26 »
Heretic: Es geht um mundartliche/lokale Begriffe in Rollenspielen, und ob das ein Feature oder ein Bug sein kann. Außerdem die Frage, ob und wenn ja warum man ein Rollenspiel in die Mundart übersetzen oder gar direkt mundartlich verfassen könnte.

Als gebürtiger Norddeutscher kenne ich Plattdeutsch nur zufällig, weil ich mich in meiner frühen Jugend darum bemüht habe (Plattdeutsch AG in der Schule, plattdeutsches Krippenspiel, etc.pp.), ansonsten ist Plattdeutsch, bzw. Mundart (im Gegensatz zu Dialekt oder undeutlicher Aussprache) nördlich von Frankfurt in den letzten beiden Generationen unbedeutend geworden und wird wohl aussterben.

Seit ich in der Schweiz wohne, ist meine Aufmerksamkeit gegenüber mundartlichem Ausdruck wieder stark angestiegen. Vor Weihnachten habe ich einigen Schweizern die Weihnachtsgeschichte (2. Kapitel Lukas, das was die meisten schonmal gehört haben) auf Platt vorgetragen, und die Reaktion der Schweizer, die mit ihrer Mundart häufig sehr eigen sind, waren Amüsement, Lachen und weitere Reaktionen ("Das Wort gibts doch garnicht!"), wie sie hin und wieder auch Deutsche gegenüber Schweizern äußern, selbst wenn diese schriftdeutsch mit Helvetismen (also schriftdeutsche Redewendungen oder Wortbildungen, wie sie in Deutschland unbekannt sind, z.B. "amten") sprechen.

Daß gleichzeitig über diese Zweisprachigkeit ein klassisches Problem von Runden (reden die grade IC oder OOC?) gelöst ist, finde ich besonders bemerkenswert. Auch wenn ich Bei "Striitkölbe" zu beginn gerne "Strick-Körbe" verstanden habe. Dadurch wirkten die Goblins deutlich weniger gefährlich …

Heretic

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #12 am: 30.01.2009 | 15:26 »
Heretic: Es geht um mundartliche/lokale Begriffe in Rollenspielen, und ob das ein Feature oder ein Bug sein kann. Außerdem die Frage, ob und wenn ja warum man ein Rollenspiel in die Mundart übersetzen oder gar direkt mundartlich verfassen könnte.
Hm, gute Frage: Wollen Leute ausserhalb BA-WÜs Schwäbisch lesen? 
Was ist Schwäbisch in Schriftsprache überhaupt? Gibt es überhaupt DAS Schwäbisch? Nein, nicht wirklich, es gibt, so Sprachwissenschaftlern zufolge, mehrere hundert unterschiedliche Dialekte in BA-WÜ, das merk ich schon daran, wenn ich auf die Schwäbische Alb fahre und mich kaum mit den "locals" unterhalten kann, weil ich mir diesen gegenüber wie ein hochdeutsch-sprechender Mensch vorkomme.
Whatever.

Offline Das Grauen

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #13 am: 30.01.2009 | 16:06 »
Also ich habe mit meiner Mundart (schwäbisch) nicht soviel Probleme wie selbst oft befürchtet! Das liegt zum einen daran, dass meine Mutter selbst nicht aus dem Schwabenland kommt, und ich deshalb gelernt habe hochdeutsch zu sprechen. Soll jetzt natürlich nicht heißen, das Schwaben kein Hochdeutsch sprechen können, auch wenn andere Quellen dies immer wieder widerlegen wollen  ;)

Ich lebe ja mittlerweile im südlichsten Hessen und bin gerade dabei mir hier in der Nähe was zum spielen zu suchen. Dann kann ich das Experiment schwäbischer Rollenspieler trifft auf hessische/badische Rollenspieler, gerne mehr sagen.

Zumindest in meiner Region und mit meinen Kumpels im Schwarzwald war es durchaus gang und gebe, wenn man schwäbisch gesprochen hat. Wenn aber Spieler dabei waren, die das Schwäbische nicht so beherrschen, können wir auch hochdeutsch  ;D

Ich denke aber, das machen die meisten schon von Anfang an! Es sei denn, alle kommen aus der gleichen Region und sind mit einem entsprechenden Dialekt vorbelastet!
Humor und Humus – beide sind fruchtbar.
~ Hermann Lahm

Offline hexe

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #14 am: 30.01.2009 | 16:10 »
Ich wohne in Bayern und habe viel in Sachsen rollengespielt. Ich hatte also immer sehr viel Mundart beim Rollenspiel. So wurde in einer DSA Runde "Kruzefix!" zu einem schlimmen Ferkina-Schimpfwort. Für alle nicht DSAler: Ferkinas sind ein besonders blutrüstiges Gebrigsvolk und ihre Schimpfwörter ebenso. Für unsere Charaktere allerdings klangt "Kruzefix!" sehr exotisch.

Offline Merlin Emrys

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #15 am: 30.01.2009 | 17:18 »
Heretic: Es geht um mundartliche/lokale Begriffe in Rollenspielen, und ob das ein Feature oder ein Bug sein kann. Außerdem die Frage, ob und wenn ja warum man ein Rollenspiel in die Mundart übersetzen oder gar direkt mundartlich verfassen könnte.
Es gibt eigentlich wenig (normalerweise abgesehen von inneren Widersprüchen und Fehlern sowie inadäquaten Übertreibungen), das nicht ein Feature sein kann.

Bei Mundart würde ich "inadäquate Übertreibungen" als den Punkt sehen, auf den man am ehesten achten werden muß. Ich wohne gerade in einer Gegend, in der es eine ausgeprägte Mundart gibt, aber auch viele Leute, die sie in "abgeschwächter Form" sprechen können, wenn sie allgemein verstanden werden wollen. Oft könnte ich nicht einmal sagen, wo die Grenze zwischen der "durchaus verstehbaren" und der "völlig unverständlichen" Form ist.
Aber sogar ein "total unverständlich sprechender" Charakter (sei er SC oder NSC) kann durchaus zu Zeiten seinen Platz im Spiel haben. "Inadäquat" wird es da, wo Spieler sich ausgeschlossen fühlen, die es von der Situation her nicht sein sollten.

Für in Mundart verfasste Rollenspiele gilt wohl, daß sie eine kleine Zielgruppe haben, die dann aber uU besonders ausgesprochen werden kann: Sprache ermöglicht ja immer, subtile und ggfs. sogar in andere Sprachen nicht übertragbare Zusammenhänge aufzuspannen. In diesem Sinne könnte das Verfassen eines Rollenspiels mit einem besonderen Schwerpunkt durchaus in einer Mundart sehr viel genauer gelingen als in anderen Sprachformen. - Aber ich glaube, die Möglichkeit ist doch... nun sagen wir, im wesentlichen hteoretischer Natur ;-) .

Offline Bad Horse

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #16 am: 30.01.2009 | 17:41 »
Dialekt im Rollenspiel kann sehr lustig sein. Wir haben mal auf einem Ars-Magica-Tribunal einen bayrischen Magier gehabt, von ByC gespielt, der sehr schönen Dialekt geredet hat. Oder die spontanen Schweizer NSCs mit der Schubkarre - die das Abenteuer mehr oder minder gelöst und die SCs zu Zuschauern geklassiert haben. Die Spieler haben sich allerdings schlappgelacht (die, die keinen der Schweizer NSCs hatten).

Kerstin, die hessische Kriegerin, war hier im Schwabenland auch sehr lustig, vor allem gepaart mit Lutz, dem pfälzischen Krieger.

Wenn man wirklich gut mit Dialekten ist, kann man im Fantasy-Rollenspiel den einzelnen Völkern auch Dialekte zuweisen (Zwerge = bayrisch, Gnome = schweizerisch, Elfen = norddeutsch, Halblinge = schwäbisch, Orks = sächsisch usw.)

Allerdings wirken Dialekte immer ein bißchen albern. Für ein ernsthaftes Rollenspiel mit Stimmung, Anspruch und Tiefe TM sollte man auf den sächselnden Kultisten verzichten.

Ich glaube kaum, dass es ein breites Publikum für Mundart-Rollenspiele gibt. Wäre vielleicht mal etwas für die Tanelorn-Challenge.  ;)

(Wir haben uns beim alten Vampire immer gefragt, wie die hochdeutschen Jung-Tremere ernst bleiben können, wenn sie dann in Wien von Etrius in breitester Wiener Mundart als Wesen der Nacht begrüßt werden...  :-X :D).
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Samael

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #17 am: 31.01.2009 | 10:03 »
Dennoch verbinde ich gerade diese Dialektgruppe wenig mit dem Bundesland NRW und nur eine kleine Gruppe dort spricht wohl tatsächlich so.

Klar, in den großen Städten wie Düsseldorf oder den in den Sprachraum gehörigen Ruhrgebietstädten ist das fast weg. Aber auf dem Land, im wesentlichen Münsterland und Niederrhein (wo ich herkomme) ist das der Standarddialekt der Ureinwohner... ;) Von einer "kleinen Gruppe" würd ich da nicht sprechen. NRW ist eben mehr als Düsseldorf, Köln und das Ruhrgebiet.

Offline Urias

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #18 am: 31.01.2009 | 10:47 »
Wir hatten mal vom Verein aus ein Heimatfilm-LARP (was eigentlich ein Cthulhu-Larp in Disguise war aber egal) und alle haben im ärgsten Bauern-Slang geredet. War lustig *gg*
Ohne Gott ging es nicht weiter, und so hab ich mich entschieden, / meiner ist jetzt der Alkohol. / Ich trank ein paar Schlücke und ich fand meinen Frieden / und ich fühlte mich kurzfristig wohl. - Joint Venture, Der trinkende Philosoph

Heretic

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #19 am: 31.01.2009 | 21:57 »
Wir hatten mal vom Verein aus ein Heimatfilm-LARP (was eigentlich ein Cthulhu-Larp in Disguise war aber egal) und alle haben im ärgsten Bauern-Slang geredet. War lustig *gg*
ot: Es gibt nichts peinlicheres, als wenn Nicht-dialektler versuchen, Dialekt zu sprechen.

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ChristophDolge

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #20 am: 31.01.2009 | 22:07 »
Ich als Sachse finde es schon peinlich genug, meinen eigenen Dialekt geschrieben sehen zu müssen - bei anderen Dialekten kann ich mir das noch weniger vorstellen. Wüsste auch nicht, wo da die Menschheit einen Nutzen hätte.

Heretic

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #21 am: 31.01.2009 | 22:24 »
"cam on, bwa, wea is da gras, man?"

 ~;D

Sorry, ich konnte nicht anders, dein Avatar ist einfach zu verlockend.

No front!

Offline Merlin Emrys

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #22 am: 31.01.2009 | 22:27 »
Verwechselt da mal wieder jemand sich mit der gesamten Menschheit? :-o

Heretic

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #23 am: 31.01.2009 | 22:33 »
Bitte?
Patois IST ein Dialekt, oder nicht?


ChristophDolge

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Re: Mundart im Rollenspiel
« Antwort #24 am: 31.01.2009 | 22:45 »
Ich schätze ja fast, Merlin bezog sich auf mich und hat vergessen, dass ich geschrieben habe, dass ICH keinen Nutzen sehe.
« Letzte Änderung: 31.01.2009 | 22:48 von Doc Marley »