Man könnte auch in der oWoD die "Burg-Szene" in mehrere kleinere Szenen aufteilen. z.b. die "Burgtor-Szene", "Verhandlungsszene im Thronraum" und die "Kampfszene im Kerker".
Mit der oWoD kenne ich mich nicht so aus.
Aber zumindest bei nWoD - Mage kann man das definitiv nicht so machen: Das würde komplett das Balancing zerstören.
Paradoxien und Backslash-Damage würden total an Schrecken verlieren, wenn Szenen so schnell vorbei sind.
Paradoxien (auf niedrigen Stufen) halten nur eine Szene. Allerdings wird davon ausgegangen, dass eine Szene halt durchaus etwas längeres ist und die Paradoxie eine Weile lang stört.
Auf der anderen Seite käme sich der Nekromant sicherlich veräppelt vor, wenn er alle 5 Minuten sein Skelett wiederbeleben müsste. (Das ja auch nur 1 Szene lang hält.)
Vom Balancing in der nWoD ist es daher notwendig, dass eine Szene länger dauert.
(Das Zitat von Voltaire ist aber wirklich gut)
Ja, Voltaire hat auch allgemein viele gute (und zitatwürdige) Sachen geschrieben.
Woran machst Du das fest? Bleibt es bei einer Szene weil sich die Szenerie nicht ändert?
Unter anderem: Ja.
Desweiteren macht das Magier-Regelbuch für die nWoD klar, dass eine Szene ungefähr eine Stunde dauert. (Eine Szene kann natürlich auch schneller oder langsamer vorbei sein. - Aber das ist der grobe Rahmen, an dem man sich orientieren kann.)
Aber die Sache mit der Szenerie sehe ich durchaus auch so. Als grundregel könnte man sagen: Alles, was der SL auf die gleiche Karte zeichnet, gehört zur gleichen Szene.
Aus der Burgsache kann man je nach Bedarf ein Encounter, mehrere Encounter, eine Szene oder mehrere Szenen machen.
Klar, kann man den Hintergrund beliebig verändern.
Ich kann die Burgszene in 5 Minuten oder in 2 Spielabenden durchspielen.
Aber ich habe ja oben bereits geschrieben: Stelle dir vor, dass du für die gesamte Burg etwas 30-60 Minuten OT verbringen wirst.
Und stelle dir vor, dass in der Burg ca. 3-4 "Trupps" unterwegs sind, bei denen es (potentiell) zum Kampf kommen kann.
Klar kann ich die Burgszene auch so umschreiben, dass gilt, dass ind er Burg nur 1 Encounter zu finden ist.
Aber die Frage ist ja nicht: "Gibt es Szenen mit nur 1 Encounter?"
Diese Frage würde ich mit Ja beantworten.
Die Frage lautet: "Sind Szenen das gleiche wie Encounter?"
Und diese Frage kann man wie folgt umformulieren: "Gibt es Szenen, die aus mehreren Encountern bestehen oder gibt es Encounter, die mehrere Szenen lang halten?"
Und wenn du diese Frage mit Ja beantwortest, dann beantwortet man damit die obere Frage mit Nein.
Ist ja klar: Wenn ein Encounter mehrere Szenen lang hält, kann unmöglich Encounter = Szene gelten. Und wenn eine Szene mehrere Encounter enthält, dann kann ebenfalls unmöglich Szene = Encounter gelten.)Nein, das ist unnötiges Klein-Klein.
Finde ich nicht: Das sind nunmal die Hindernisse und die Ziele, die es zu erreichen gilt.
Das sind zwar fast zu viele Ziele auf einmal, aber die SCs tragen ja das Risiko.
Wiegesagt: Das ist nur eine Aufzählung von Hindernissen und möglichen Zielen.
Welche davon die SCs in Angriff nehmen, bleibt ihnen überlassen.
z.B. könnte ein Schurke sich entschließen, gar nicht erst mit der Prinzessin zu flirten, sondern sie gleich zu entführen. (Um dann Lösegeld zu erpressen oder zu hoffen, dass sie das Stockholm-Syndrom entwickelt und sich dann automatisch in den Schurken verliebt.)
In meinem oberen Beispiel hat der Magier ja mit der Prinzessin geflirtet und ist dann mit ihr davongeschwebt. (Da er keine Anstalten unternommen hat, ihr verschwinden zu verschleiern, wird der Graf sehr bald auf ihr verschwinden aufmerksam und schickt Häscher aus, um nach ihr zu suchen.)
Und der Eladrin aus meinem Beispiel hat sich an den Wachen am Burgtor vorbeiteleportiert und dann die Schartzkammer geplündert.
Es gab zwar noch eine Menge anderer Herausforderungen in der Burg, aber diese haben die Spieler ignoriert.
Theoretisch hätte man auch direkt in den Thronsaal gehen können und sich dann einen Kampf mit dem Grafen und seiner Leibwache liefern können. (Wenn man den Kampf verliert, ist man sehr wahrscheinlich tot. - Wenn man den Kampf gewinnt, ist dafür der verhasste Graf tot. - Und auf den Kopf des SCs wird sehr wahrscheinlich ein Kopfgeld ausgesetzt. - Je nachdem, ob der SC Zeugen am Leben lässt oder auch alle zivilen Zeugen umbringt.)
Das gleiche mit dem mysteriösen gast:
- Man könnte versuchen, die Informationen so zusammeln, dass er nichts davon mitbekommt.
- Oder man könnte ihn direkt fragen.
- Oder man könnte ihn entführen und dann außerhalb der Burg auspressen.
- Oder man könnte paranoid sein und ihn gleich töten.
- oder oder
Es gibt zigtausend Möglichkeiten, wie sie mit dem mysteriösen gast verfahren oder wie sie an Informationen gelangen. (Ob sie überhaupt an Informationen gelangen wollen oder ob sie sich sagen: "Der hat was mit dem dunklen Ritual zu tun, also muss er sterben. Hintergründe interessieren mich nicht.")
Ich habe also zwei Encounter:
1) Informationen über den mysteriösen Gast
2) Der mysteriöse Gast selber.
Was die SCs aber mit den beiden Encountern anstellen, ist komplett ihnen überlassen. Sie können sie ignorieren, die beiden Encounter getrennt angehen oder gemeinsam (z.B. Gast entführen und anschließend verhören).
Sie können sich sogar spontan entschließen, einen dritten Encounter zu eröffnen:
3) Wir streuen falsche Informationen über den Gast und machen ihn so beim Grafen unbeliebt.
Zur Verschleierung der Flucht benutzt man Bluff oder Stealth.
FALLS die Spieler auf die Idee kommen, die Flucht zu verschleiern.
Falls sie sich denken: "Wir haben die Prinzessin, hauen wir ab.", dann haben sie halt Pech. Dann wird kurz nachdem sie die Burg verlassen haben, die Flucht der Prinzessin entdeckt.