Moin!
Bin nach wie vor sehr beeindruckt von der Zuverlässigkeit, mit der Paizo die ganzen Produkte auf den Markt wirft. Es gibt kaum Verzögerungen, obwohl der Output wahnsinnig hoch ist. Dummerweise geht die Einhaltung des Zeitrahmens in Kombination mit dem Output aber nach meinem Eindruck auf Kosten der Qualität der Nebenlinien. Die APs finde ich noch durchgehend gelungen und habe den Eindruck, dass darauf die besten Schreiberlinge angesetzt werden. Auch managementtechnisch könnte sich beispielsweise Ulisses gerne an Paizo orientieren. Während Ulisses mit der groß angekündigten Drachenkampagne ziemlich orientierungslos vor sich herdümpelt und von einer Verzögerung in die andere stolpert, bringt Paizo jeden verdammten Monat einen neuen, hochwertigen Teil des aktuellen Adventure Path raus. Chapeau!
Parallel zu den APs kaufe ich auch die Pathfinder Chronicles und da werde ich ein ums andere Mal enttäuscht. Golarion als Welt finde ich wahnsinnig schablonenhaft, uninspiriert und unkreativ. Man mag nun argumentieren, dass die Käufer von Pathfinder extrem wertkonservativ und festgefahren in ihrer Erwartungshaltung sind und dass deshalb keine oder kaum unkonventionelle Elemente eingebaut werden können. Dennoch: wenn man sich beispielsweise mal die, zudem wahnsinnig unübersichtlichen und beschissen strukturierten Städtebeschreibungen von Korvosa und Absalom anschaut, wird man vor lauter Langeweile nahezu erschlagen. Die originellste Idee der Golarionwelt ist aus meiner Sicht die Apotheose der diversen Menschen. Besonders cool finde ich die Figur und Geschichte des Aroden, seinen Tod und all die Auswirkungen. Aber sonst: absolut tote Hose und lieblos vollgeschmierte Seiten. Wie schade!!!
Und auch wenn Ulisses bei Paizo managementtechnisch noch eine Menge lernen könnte, so finden sich doch in den RSH zu Aventurien, ob man das sehr spezielle Flair nun mag oder nicht, ziemlich unbestreitbar die erheblich besseren Ideen. Das ist einfach sehr liebevoll gemachtes Zeugs und diesen Eindruck habe ich bei Pathfinder Chronicles leider so gar nicht.
Abschließend meine Frage an die erlauchten Diskutanten und besonders an die Koryphäen bestehend aus Wormy, Greifenklaue und co.: Versteht Ihr mein Problem oder ist das aus Eurer Sicht Kappes?
Besten Gruß vom Beatboy
P.S.: Ist ja ansonsten nicht so, dass das ein Paizo-spezifisches Problem wäre. Insgesamt fand ich die meisten der bisherigen D&D-Fantasy-Welten extrem zweidimensional und einfallslos. Planescape hat mir zwar großartig gefallen, Dark Sun fand ich auch noch recht originell und Eberron & Spelljammer finde ich zwar misslungen, aber beide enthalten zumindest mal neue Ideen. Wenn ich jedoch an die ganzen Schwergewichte, als da wären Kalamar, Greyhawk, Ravenloft, Birhtright, Dragonlance, Forgotten Realms (inklusive Kara-Tur, Horde und Al-Quadim) denke, überkommt mich ein tiefes Gruseln angesichts der geballten Einfallslosigkeit.
EDIT: Ich poste das parallel mal im Ulissesforum, denn die übersetzen Pathfinder schließlich. Wenn es dort interessante Antworten geben sollte, werde ich hier verlinken.