Man kann über den Stil der 80er sicher geteilter Meinung sein (ich will die Bluejeans mit braunem Trenchcoat auch nicht verteidigen), aber ich kann dem nicht zustimmen, dass das Spiel früher gewollt und nicht gekonnt war.
Deswegen sagte ich ja "wirkt".
Die heutigen Vorstellungen von "Grim-Dark" gabs damals halt noch nicht. Die waren da noch gar nicht "auf dem Schirm".
Also hat man sich an dem orientiert was man damals auf dem Schirm hatte.
Nur wenn man das übersieht, entsteht dieser "versucht und nicht geschafft"-Eindruck und er ist eben genau das: ein Eindruck, keine von mir postulierte Wahrheit.
Allerdings muss man ja auch ganz klar sehen, dass ab 2nd ein mächtiger Einschlag Richtung Dark-Grim zu verzeichnen war. Und verglichen mit der ersten Edition sogar ein ziemlich krasser.
Auch das kommt ja irgendwo her. Und Anfang der neunziger wage ich zu behaupten war das mit der "Aktiengesellschaft" auch noch nicht so das Thema. Das ist doch eher eine Erscheinung der späten neunziger und der gegenwärtigen 0er.
Da ist also irgendwas passiert. Nehmen wir mal an ich habe recht und Wirtschaft war kein Grund für die Änderungen an der 2nd. Dann muss der Grund woanders liegen. Und ich wage erneut zu behaupten dieser Grund war, dass man durch Änderungen in Zeitgeist und neue visuelle Stereotypen/Konzepte nun einfach näher an das heran konnte, was man ursprünglich mal wollte.
In den 80ern gabs kein kollektives "Bewusstsein" für Grim-Dark. War ja alles viel zu quietschig und war auch eine schöne Zeit. Selbst wenn man damals sowas hätte machen wollen, hätte es im Kopf an den passenden Bildern gefehlt. Das wäre so gewesen, als hätte ein Modedesigner mal eben aus dem nichts den Gothic-Stil erfinden wollen.
Bottom Line:
Ich denke 40k war schon immer als Grim-Dark gedacht. Nur fehlte es anfänglich an den passenden visuellen Eindrücken und vor allem den passenden Konzepten, um das auch zu TRANSPORTIEREN.
Man machte es so Grim-Dark wie es im Zeitgeist eben gerade ging.
Kann man natürlich drüber streiten, aber ist ja nur meine persöhnliche Meinung und auch eigentlich eher eine akademische Frage.
Worum es eigentlich anfänglich ging war der Zusammenhang zwischen dem Konzept "Hoffnung" und dem Feel des Hintergrundes. Und ich bin der Meinung, dass sich eben genau das jetzige Grim-Dark Feel von 40k mit sowas wie "Hoffnung" beisst.
Ergo halte ich aus meiner Sicht als Rollenspieler die Erholung des Imperators für einen Missgriff.
Einzig aus der von dir ja schon erwähnten Perspektive der Aktiengesellschaft macht es Sinn: Imperator und Primarchen, das lässt sich gut verkaufen. Und da im TT der Hintergrund meist ziemlich wurscht ist.....