Autor Thema: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen  (Gelesen 50981 mal)

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #125 am: 20.02.2009 | 13:54 »
@Simpsons & bla
Mal sehen. Laut engl. Wikipedia wurde D&D in zwei Folgen von Buffy, in einer Folge von Futurama und im Futurama-Film Bender's Game thematisiert. Desweiteren erinnere ich mich an eine Folge Simpsons in der Homer Kerker & Drachen spielt.

Allerdings bezweifle ich, dass diese Geek-Referenz überhaupt von Nicht-Geeks erkannt wird.
Viele sind es jetzt auch nicht.

@JS
Naja, wenn ich so die sprachliche Qualität deines Posts betrachte, solltest du nicht mit Steinen werfen.

Offline Fat Duck

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #126 am: 20.02.2009 | 14:04 »
@Greifenklaue:
In den letzten sieben Jahren, seit ich P&P kenne und spiele, war ich in drei verschiedenen Schulen in zwei verschiedenen Ländern und habe dabei sehr viele verschiedene Jugendliche kennengelernt und mein Hobby dabei sehr oft beworben.
Und falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich gehöre zu dieser Altersgruppe. Ich bin 22 und habe mich vor fast 7 Jahren im Grofafo angemeldet. Ich kenne genau eine mehr oder weniger aktive Gruppe aus Ü30ern persönlich und die kenne ich aus dem Forum. Ich kenne jede Menge jugendliche Rollenspieler und von denen ist keiner im Forum und jeder maximal einmal auf ner Con. Also ich krieg das mit der Generation Gap durchaus mit.
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Offline Cagliostro

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #127 am: 20.02.2009 | 14:11 »
Mich täten ja echt mal die Statistiken interessieren, die besagen, dass es keinen Rollenspielnachwuchs gibt. Ich krieg davon nichts mit.

Gut, evtl. organsieren sich die ganzen jugendlichen RPGler woanders und die alten Säcke bekommen das einfach nicht mit.
Kann ja sein.
Evtl. gehen die halt auch nicht die RGP-Veranstaltungen, auf denen die alten Säcke gehen und deshalb wissen die alten Säcke nichts von den jugendlichen RPGlern.
Evtl. nehmen jugendliche RPGler auch einfach an keinen RPG-Umfragen teil.

Und ja, ich kenne jugendliche RPGler und hab auch schon welche auf Cons gesehen. Z.B. der MIDGARD-Con in Billstein gewährt Jugendlichen echt guten Rabatt und es kommen auch welche.

Aber ich kenne kaum bis keine jungen RPGler, die ohne alten Sack als Unterstützung angefangen haben.

Und letztlich das Hauptargument für mich, warum der Nachwuchs fehlt: Die Verkaufszahlen von RPGs sind im Vergleich zu früher ein Witz

Gruß
Bernd

Offline Zwart

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #128 am: 20.02.2009 | 14:28 »
Zitat
Evtl. nehmen jugendliche RPGler auch einfach an keinen RPG-Umfragen teil.
Das ich kann ich so nicht bestätigen. Bei meinen Umfragen lag der Anteil der bis 20Jährigen immer bei etwa 20%. Sowohl bei meiner DSA-Umfrage als auch meiner Rollenspiel-Umfrage. Ich denke bei der Umfrage die im Moment vom Rollenspielstatistiker ausgewertet wird, wird ähnliches herauskommen.

Zitat
Die Verkaufszahlen von RPGs sind im Vergleich zu früher ein Witz
Da würden mich mal Statisken interessieren.

Offline Nyx

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #129 am: 20.02.2009 | 14:37 »
@Simpsons & bla
Mal sehen. Laut engl. Wikipedia wurde D&D in zwei Folgen von Buffy, in einer Folge von Futurama und im Futurama-Film Bender's Game thematisiert. Desweiteren erinnere ich mich an eine Folge Simpsons in der Homer Kerker & Drachen spielt.

Allerdings bezweifle ich, dass diese Geek-Referenz überhaupt von Nicht-Geeks erkannt wird.
Viele sind es jetzt auch nicht.
Zumindest bei Bender's Game kann man gar nicht an den D&D-Referenzen vorbeisehen, die machen nämlich einen Großteil des Films aus... 8)
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Offline Fat Duck

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #130 am: 20.02.2009 | 14:38 »
Und letztlich das Hauptargument für mich, warum der Nachwuchs fehlt: Die Verkaufszahlen von RPGs sind im Vergleich zu früher ein Witz

Davon habe ich keine Ahnung. Deshalb täten mich diese Statistiken aber auch interessieren.
Was ich auch mal gerne wissen würde, ist, welchen Einfluss illegale Downloads schätzungsweise auf die Verkaufszahlen haben. Nen guten Drucker hat ja heute fast jeder zuhause.
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Offline Khouni

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #131 am: 20.02.2009 | 15:12 »
Davon habe ich keine Ahnung. Deshalb täten mich diese Statistiken aber auch interessieren.
Was ich auch mal gerne wissen würde, ist, welchen Einfluss illegale Downloads schätzungsweise auf die Verkaufszahlen haben. Nen guten Drucker hat ja heute fast jeder zuhause.

Und da sind wir wieder bei der wirtschaftlichen Lage der Verlage. Die großen Systeme wie D&D, DSA und sogar Savage Worlds findet man wohl ohne Weiteres als Torrent. Haben sich die Kiddies erst an diesen sattgespielt, so greifen sie auf die unendlich vielen kostenlosen Systeme zurück. Wozu irgendetwas kaufen? Gibt ja schon alles. Und neues brauchen wir auch nicht mehr.

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #132 am: 20.02.2009 | 15:39 »
Laut engl. Wikipedia wurde D&D in zwei Folgen von Buffy, in einer Folge von Futurama und im Futurama-Film Bender's Game thematisiert.

Thematisiert klingt viel zu vielversprechend. Zumindest für Buffy, Angel, AkteX kann ich sagen das man in kurzen Ausschnitten eine Gruppe mit Büchern, Figuren und Würfel gesehen hat, das es sich dabei um RPG handelt, das wissen halt die die das Hobby teilen. Einen der Fälle bei Buffy war sogar nur eine Verwechslung eines D&D Monsterbuches mit einem ihrer Mythosbücher. Für den 0815 Zuschauer reicht es aus zu wissen das die Leute "Ein Spiel" gespielt haben.

Pyromancer

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #133 am: 20.02.2009 | 15:48 »
Und letztlich das Hauptargument für mich, warum der Nachwuchs fehlt: Die Verkaufszahlen von RPGs sind im Vergleich zu früher ein Witz

  • Ich kenne genau zwei U18-Gruppen, und die spielen beide mit Papas/Mamas Regelwerken.
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  • Die gekauften Regelwerke verteilen sich nicht wie in den frühen 80ern auf zwei Verlage, sondern auf 20.
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Von daher sind die Verkaufszahlen der Verlage kein Indikator für den Nachwuchs.

Offline Backalive

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #134 am: 20.02.2009 | 15:54 »

Das ich kann ich so nicht bestätigen. Bei meinen Umfragen lag der Anteil der bis 20Jährigen immer bei etwa 20%. Sowohl bei meiner DSA-Umfrage als auch meiner Rollenspiel-Umfrage. Ich denke bei der Umfrage die im Moment vom Rollenspielstatistiker ausgewertet wird, wird ähnliches herauskommen.


Ob da noch was komme ?! Der letzte Eintrag ist vom Oktober 2008. Nachdem vorher bei der Umfrage (ich habe auch teilgenommen, obwohl ich solche Umfragen eigentlich nicht sonders mag) soviel Druck gemacht wurde, bewegt sich jetzt gar nichts mehr.

Das Internet hat mit Sicherheit einen Einfluß darauf. Man kommt wesentlich schneller an Informationen und relevanten Daten.
Raubkopien sind meines Erachtens nicht das Problem, obwohl mich hier auch Statistiken, sofern es welche gibt, interessieren würden, sondern die einfache Verbreitungsmöglichkeit von Systemen, die in hoher Qualität auch legal zu haben sind.

Das es evtl. an Nachwuchs mangelt, war auch schon meine Überlegung. Nur bin ich heute zufällig bei LORP über die Anzeige zur RPC in Köln gestoßen und konnte auf deren Homepage lesen, daß die Messe zum dritten Mal in Folge rapide gewachsen ist. Von Anfangs 12.000 Besucher über 23000 Besucher zu erwarteten 50000 in diesem Jahr.
Deshalb findet die Messe auch nicht mehr in Münster sondern auf dem Messegelände in Köln statt.

Dies ist für mich ein Indiz dafür, daß die Rollenspielszene besser dasteht als es innerhalb der Szene offensichtlich wahrgenommen wird.
Okay, der Niedergang des P&P-Rollenspiels wird immer wieder propagiert. In all den Jahren regelmäßig in unregelmäßigen Abständen. Und trotzdem gibt es sie bis heute noch  >;D  .

Warum Rollenspielverlage dennoch wirtschaftlich an der Existenzgrenze herumnavigieren hat meiner Meinung nach verschiedene Ursachen.
Zum einen wird auf modernes Marketing, das nicht immer sauteuer sein muß verzichtet. Wo z.B. sieht man Werbung zum Thema RPG außerhalb der Szene? Allgemeine Werbung zu P&P-Rollenspielen? Da stolpert man ja öfter über Werbeanzeigen für Halma oder 'Mensch ärgere dich nicht'  ;D  .

Desweiteren werden die Rollenspielläden in zunehmenden Maße stiefmütterlich behandelt. Na ja, im Hohen Norden, wo man alle paar km über einen stolpert, mag das noch normal sein, aber bei uns hier im tiefen Süden der Republik schaut das schon ganz anders aus. In ganz München ist 'ein' Laden zu finden. Und in Rosenheim gibts auch nur einen. Was aber Infos zu Neu-Erscheinungen, Stellung von Musterexemplaren, Anschauungsobjekten, Werbeunterstützung o.ä. anbelangt siehts oft mau aus. Manchmal ist der Kunde, der durch die Tür kommt über Neuerungen besser informiert als der Laden.

Ein weiterer Aspekt ist die mangelnde Reaktion auf Marktgegebenheiten. Klar, vorab muß mal ein Auflage geplant, gedruckt und unter die Leute gebracht werden. Aber warum ist der Verlag dann nicht in der Lage, wenn sich schon mal ein Produkt zum Renner entwickelt und schnell ausverkauft ist, eine Neuauflage nachzuschieben.
Dem interessierten Spieler/Sammler bleibt dann oft nur der Weg, teuer über eb.. zu kaufen. Aber da verdient gerade der Laden, der in meinen Augen am allerwenigsten mit Rollenspiel zu tun hat.

Werbung ist sicher nicht alles, aber ohne Werbung ist alles nichts. Ich denke, gerade im breiten Marketing müssen viele Verlage noch ihre Hausaufgaben machen.

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Offline Dirk Remmecke

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #135 am: 20.02.2009 | 17:42 »
Nur bin ich heute zufällig bei LORP über die Anzeige zur RPC in Köln gestoßen und konnte auf deren Homepage lesen, daß die Messe zum dritten Mal in Folge rapide gewachsen ist. Von Anfangs 12.000 Besucher über 23000 Besucher zu erwarteten 50000 in diesem Jahr. (...)

Dies ist für mich ein Indiz dafür, daß die Rollenspielszene besser dasteht als es innerhalb der Szene offensichtlich wahrgenommen wird.

Die RPC ist in erster Linie eine Computer-RPG-Messe, das sieht man an jeder Ecke. Gegen die aufwändigen Präsentationsflächen der Online-Spiele sehen die Stände der P&P-Verlage mickrig und verloren aus. Da würde sogar der Essener Stand manch eines Brettspielherstellers verloren wirken.

P&P und LARP-Zubehör ist buntes Beiwerk, das an Besuchern sicherlich auch zunimmt, aber aus anderen Gründen. Die erste RPC war für viele Rollenspieler und Con-Geher (und P&P-Verlage...) (und Anime-Verlage...) ein Versuchsballon. Der Erfolg der ersten RPC war groß genug, um zu sagen: "Ja, das ist die richtige Richtung, da engagieren wir uns weiter". Die gestiegenen Besucherzahlen sind nicht einer Zunahme der Spielerschaft zu verdanken, sondern der Tatsache, dass der Veranstalter durch seine tolle Arbeit überzeugt hat, dass auch immer mehr Zweifler zur RPC kommen. Die Anwesenheit der Rollenspielaussteller (und Anime-Verlage...) sind Investitionen in die Zukunft.

Zitat
Zum einen wird auf modernes Marketing, das nicht immer sauteuer sein muß verzichtet. (...)
Werbung ist sicher nicht alles, aber ohne Werbung ist alles nichts. Ich denke, gerade im breiten Marketing müssen viele Verlage noch ihre Hausaufgaben machen.

Vor ein paar Tagen haben Settembrini, einige andere und ich die Gelegenheit gehabt, in einer Unterhaltung über den Anime-Markt diese Frage zu streifen. Sett resignierte förmlich, als er erkannte, wie aufwändig die Produktion und die Werbung bei einem DVD-Label abläuft, selbst bei einem Nischen-Markt wie dem, in dem ich tätig bin (besagte Animes). Und dass selbst dieser Nischen-Markt immer noch größer und lukrativer ist als ein Rollenspielverlag.

Und obwohl das so ist, habe auch ich keinen Werbeetat für Marketing außerhalb der unmittelbaren Zielgruppe. Breites Marketing gibt es nicht umsonst.
Das gilt auch für Rollenspielmarketing, das potenzielle Einsteiger begeistern soll. Insofern muss ich die Rollenspielverlage mal in Schutz nehmen.

Eine anschauliche (Bierdeckel-)Rechnung:

Wenn ein Verlag 3000 Euro in die Werbung steckt, für ein Produkt mit einer Auflage von 3000 Stück, so entfällt auf jedes einzelne Buch ein Anteil von 1 Euro, der auf die Produktionskosten aufgeschlagen wird.
Bis das Buch im Regal des Ladens angekommen ist, hat sich der 1 Euro durch die prozentualen Aufschläge, die alle Stationen dazwischen kriegen, auf 5 Euro vergrößert - 5 Euro, die das Buch für den Endkunden teurer wird!

Wie viel Werbung/Marketing kann man mit 3000 Euro bezahlen?

Wie groß darf der Anteil an Werbekosten werden, den Rollenspieler noch genauso klaglos zahlen, wie sie ihn bei Coca Cola bezahlen?

Offline Greifenklaue

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #136 am: 20.02.2009 | 19:03 »
  • Ich kenne genau zwei U18-Gruppen, und die spielen beide mit Papas/Mamas Regelwerken.
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Von daher sind die Verkaufszahlen der Verlage kein Indikator für den Nachwuchs.
Ja, absolut richtig. Man kann einfach damals mit heute nicht vergleichen. Evtl. muss man noch die angesprochenen illegalen Downloads hinzuzählen, dass gab es damals auch nicht - auch wenn ich mir unsicher bin, wie groß der Einfluß ist.

@Dirk: Danke für die Bierdeckelrechnung. Sollte eigentlich die auf den Boden zurückholen, die "fordern" neue Zielgruppen an Bord zu holen. Andererseits, auch mit wenig Geld kann man etliches erreichen - Labyrinth Lord ist da ein tolles Beispiel für. Aber z.B. auch Prometheus, die eine tolle Forenpräsenz zeigen und Ideen wie der Stammtisch kosten wenig und bringen, denk ich, einiges.
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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #137 am: 20.02.2009 | 19:07 »
@Dirk
Deine Rechnung geht allerdings davon aus, dass die Werbung die Absatzzahl nicht erhöht. In dem Fall ist sie natürlich sinnlos.

Offline Roland

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #138 am: 20.02.2009 | 20:03 »
Damit sich die Sache lohnt müsste sich der Absatz allerdings schon recht stark erhöhen.
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Offline Eismann

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #139 am: 20.02.2009 | 22:36 »
Moin

Es ist einfach in den meisten Fällen eher Liebhaberei als wirtschaftliche Überlegung, Rollenspiele zu verlegen, zumindest hierzulande. Aus wirtschaftlichen Gründen investiert da niemand rein.

Offline Feuersänger

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #140 am: 21.02.2009 | 00:11 »
Wo willst du denn Werbung schalten, die potentielle neue Spieler anlocken soll? Das einzige, was mir in den Sinn kommt, wären wohl Anzeigen in bestimmten Magazinen. Die Werbepreise da richten sich freilich stark nach a) Auflage und b) Art der Zielgruppe.

Eine ganzseitige Anzeige, farbig, kostet in einem Computerspieleheftchen wie bspw. der GameStar satte 12.000 Euro. Pro MONAT. Selbst ein unauffälliges Viertelseitchen schlägt mit ca. 5000 Euro zu Buche. Das ist für einen deutschen Rollenspielverlag völlig indiskutabel.

In mehr so Nischenmagazinen, wie z.B. für "erlebte Geschichte" (Karfunkel und sowas) ist das zwar schon erschwinglicher, so ca. 1000 Euro für 1/1 4c. Dafür ist auch die Auflage nur bei ca. 10.000 Stück, und die meisten Mittelalter-Reenactors die sowas kaufen, kennen Rollenspiele sowieso schon, und wissen schon ob sie's mögen oder nicht.
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Offline Eismann

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #141 am: 21.02.2009 | 00:45 »
Ich denke es geht weniger um den expliziten Fall der Zeitschriftenwerbung sondern eher um die Margen, die für Marketing allgemein übrig bleiben.

Offline Feuersänger

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #142 am: 21.02.2009 | 01:03 »
Ja, schon klar, aber wo willst'n sonst werben? TV ist völlig indiskutabel, Radio auf Mainstreamsendern auch zu teuer, und davon abgesehen geht Radio ja eh den Bach runter. Auf Kultursendern könnte man ganz kostenlose Sendungen zu dem Thema veranstalten; Problem allein: das hört meine Mudda, aber sonst niemand.

Hm, bleibt im Prinzip höchstens Internet, kA ob das was bringt, aber so teuer isses wenigstens nicht.

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oliof

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #143 am: 21.02.2009 | 01:39 »
Ich sehe zum Beispiel auf Google zu einschlägigen Begriffen gar keine Werbung für Rollenspiele. Und das kostet nu nich die Welt.

Disclaimer: Ich arbeite bei dem Verein.

Ludovico

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #144 am: 21.02.2009 | 09:51 »
Wo willst du denn Werbung schalten, die potentielle neue Spieler anlocken soll? Das einzige, was mir in den Sinn kommt, wären wohl Anzeigen in bestimmten Magazinen. Die Werbepreise da richten sich freilich stark nach a) Auflage und b) Art der Zielgruppe.

Bannerschaltung bei MMORPG-Webseiten und Fan-Seiten von PC-RPGs sind nicht sonderlich teuer. Das Anbieten von Runden außerhalb von Cons wäre auch eine Idee. Hier würden sich Jugendtreffs anbieten.

Promotion-Aktionen mit Werbegeschenken und Testregeln (wie bei Cthulhu) in Spiele- und Bücherläden wären auch was.

Ach ja, das Interesse der Medien zu wecken, wäre auch eine Idee (wie durch Fernsehberichte).
« Letzte Änderung: 21.02.2009 | 09:55 von Ludovico »

Offline Backalive

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #145 am: 21.02.2009 | 10:56 »

Ja, absolut richtig. Man kann einfach damals mit heute nicht vergleichen. Evtl. muss man noch die angesprochenen illegalen Downloads hinzuzählen, dass gab es damals auch nicht - auch wenn ich mir unsicher bin, wie groß der Einfluß ist.


Natürlich kann man früher mit heute nicht vergleichen. Alles ändert sich. Mit dem Internet kam in dieser Richtung sicherlich eine der stärksten Einflüsse; auch für diese Branche.

Nur, jede Firma muß sich den laufenden Veränderungen stellen. So auch die Rollenspielverlage. Und das wurde in meinen Augen zu wenig oder gar nicht gemacht.

Werbung für 3.000 € !? Das ist wirklich nichts.
Aber von welchem Umsatz wird da geredet. 150.000 € ? Dann ist das ganze wirklich nur ein Hobby. Das reicht auf keinen Fall, um auch nur für eine einzige Person den Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich arbeite in einem kleinen Handwerksunternehmen, daß nur sehr regional tätig ist, aber hier ist der Werbeetat fast 20-zig mal so hoch.

Eines ist natürlich klar. Mit 3.000 € kommt man, selbst im Guerilla-Marketing, nicht weit.


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ChristophDolge

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #146 am: 21.02.2009 | 11:05 »
Aber eigentlich ist doch Rollenspiel seit eh und je durch eine Art Graswurzelbewegung verbreitet worden, oder?

Rainer Reindl

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #147 am: 21.02.2009 | 13:14 »
Hallo Zusammen,

ich bin der Laden in Rosenheim. Wir haben 170qm Ladenfläche und einen GRATIS 60qm Spieleraum für Sammelkarten, Tabletop und nicht zu letzt Rollenspiele. Mittlerweile sogar mit Couch. Geöffnet ist jeden Tag außer Sonn- und Feiertags von 11:00 Uhr bis 19:00. Wir haben einen "Stammtisch" mitten im Laden gedacht zum persönlichen Austausch und Regeldiskussionen und eine Couchecke für Rollenpieler. Des weitern haben wir jeden 2ten und 4ten Samstag im Monat einen Stammtisch in einer nahen Gaststätte und dabei biete ich immer wieder neue Systeme in Demorunden an. Von wegen die Läden haben nicht genug Ahnung von den Systemen, wobei ich natürlich nicht alles kennen kann. Die Szene behandelt die Händler einfach sch***. Alle Infos müssen wir uns selbst erarbeiten. Wie schon angesprochen gibt es zig Verlage und Seiten und ich habe einfach nicht genug Zeit mir immer alles zu durchforsten um vielleicht einen neuen Artikel zu entdecken. Die Hersteller wissen in den seltensten Fällen wie man Informationen an die Händler weiter gibt. Hört sich das jetzt so an als würden wir die Rollenspieler im Stich lassen? Ein großes Problem ist dass Regelwerke gemeinsam benutzt werden, dass Kleinverlage Bücher mit über 600 Seiten für 30 Euro anbieten da "sponsored by Daddy"  und der unwissende Kunde (und woher soll er es wissen?), sauer auf andere Verlage ist die das Geld verlangen das nötig ist damit die Firma existieren kann. Könnte mir auch bitte jemand mal vorrechnen was es kostet ein Regelwerk selbst auszudrucken. Und illegal beim Chef gilt nicht. :gasmaskerly:

ChristophDolge

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #148 am: 21.02.2009 | 13:18 »
Zitat
dass Kleinverlage Bücher mit über 600 Seiten für 30 Euro anbieten da "sponsored by Daddy"

Beispiele? (Beweise??)

Offline Finarfin

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Re: Die wirtschaftliche Lage von Rollenspielverlagen
« Antwort #149 am: 21.02.2009 | 13:23 »
Nach dem, was ich als Spieler und als Leiter einer Rollenspiel-AG an meiner Schule mitbekomme, ist die Aussagekraft von Online-Umfagen in Foren eher gering, weil einfach nur ein winziger Teil der Rollenspieler sich in den Foren tummelt:

Aus meiner aktuellen Runde (5 Mann), bin nur ich aktiv, ein zweiter liest einfach nur, ohne sich irgendwo anzumelden, und auch das z.T. erst durch meine rege Forenaktivität.
Aus meiner AG, über die ich ca. 25 rollenspielende Schüler meiner Schule kennen gelernt habe, ist keiner in den Foren unterwegs. Obwohl die regelmäßig Regelfragen etc. haben, warten die fast grundsätzlich bis zur AG, um die Frage zu stellen, und nutzen weder die viel fachkundigeren Verlagsforen (fachkundiger als ich, meinte ich) noch das Forum unserer AG, um die Frage schneller zu beantworten (außer dem Admin des Forums und einem Freund von ihm).
Z.T. liegt dies daran, dass die Eltern den online-Zugang stark reglementiert haben (z.B. nur eine Stunde am Wochenende unter Aufsicht).