Autor Thema: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?  (Gelesen 14151 mal)

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Offline bandit

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #50 am: 19.02.2009 | 14:54 »
Ich würde mal sagen, jeder kann ohne Anleitung leiten.
ABER: Nicht jeder kann ohne Anleitung GUT leiten. (Ich weiß, "gut" ist Ansichtssache)
Fürs Spielleiten (auch fürs Spielen, aber darum gehts hier nicht) sind diverse Fähigkeiten nicht unbedingt notwendig aber auf jeden Fall hilfreich. Und was genau hilfreich ist, hängt auch vom zu spielenden System ab.
Wenn ein System sagen kann, welcher Spielstil gefördert wird (oder werden soll), kann es mir auch sagen, welche Art zu Spielleiten (Techniken) zum einen für das System erforderlich ist und zum anderen, welche Techniken förderlich sind.
Ich würde daher schriftliche Anleitungen für den SL in jedem System begrüßen!

Nachtrag: Jeder kann auch ohne Führerschein und Anleitung Auto fahren. Aber nicht jeder lässt das Auto bei seinen Selbstversuchen dann auch heile! ;-)
« Letzte Änderung: 19.02.2009 | 14:58 von bandit »

oliof

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #51 am: 19.02.2009 | 14:58 »
Ich weiche hier gar nicht aus. Du stellst Fragen, die nicht beantwortbar sind. Ich weiss nicht, ob ich es ohne "gekonnt" hätte, ich weiss nur, dass ich es mit getan habe: Ich habe Spielleiterhinweise und -anleitungen gelesen, bevor ich das erste Mal geleitet habe. Diese Hinweise und Anleitungen waren für meine Entscheidung, es tatsächlich selbst zu versuchen, essentiell.

oliof

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #52 am: 19.02.2009 | 14:59 »
Ich würde mal sagen, jeder kann ohne Anleitung leiten.

Nö.

Zitat
Nachtrag: Jeder kann auch ohne Führerschein und Anleitung Auto fahren. Aber nicht jeder lässt das Auto bei seinen Selbstversuchen dann auch heile! ;-)

Das würde ich eindeutig unter "nicht können" ablegen.

Offline bandit

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #53 am: 19.02.2009 | 15:04 »
Ich würde mal sagen, jeder kann ohne Anleitung leiten.
Nö.
Erstens: Lies doch bitte den ganzen Beitrag, oder kommentiere dein Nö.
Zweitens: Ich wage zu behaupten, dass die meisten Spielleiter, es ohne vorher eine Anleitung gelesen zu haben tun. Rein aus Ermangelung einer wirklichen Anleitung.

Drittens: Auch schlechtes Autofahren ist Autofahren, solange das Ding sich bewegt.

oliof

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #54 am: 19.02.2009 | 15:13 »
Ad 1) Die wenigsten Spielleiter die ich kenne, haben damit begonnen ohne vorher (mindestens) ein Regelwerk gelesen zu haben.

Ein Regelwerk ist eine Anleitung. Es beschreibt Regeln, Welten, Abenteuer.

Regelerklärungen beinhalten häufig Anwendungsbeispiele. Das ist eine schriftliche Anleitung, die beschreibt, wann und wie man bestimmte Regeln anwendet. (ADDENDUM: Häufig genug werden Regelwerke kritisiert, wenn sie keine Beispiele bieten.)

Welten sind Beschreibungen von Inhalten. Sie setzen beispielhaft, meistens ganz konkret, einen Rahmen, indem man rollenspielt

Abenteuer sind der Versuch, den Prozeß der Spielleitung zu verschriftlichen. Viele Regelwerke beinhalten Abenteuerideen, Zufallstabellen oder Beispielabenteuer, an denen exemplarisch verdeutlicht wird, was Spielleiter nach Autorenmeinung ihren Spielern liefern sollen.

Ad 2) Dass die meisten es nach Deiner Behauptung(!) ohne eine Anleitung tun, beantwortet nicht die Frage, ob eine Anleitung hilfreich sein kann.

Ad 3) Strohmann. Trotzdem: Können hat was mit Beherrschung der Materie und mit Gefährdungsauschluß zu tun. Jemand der so schlecht Auto fährt, dass es dabei Schaden nimmt, kann es nunmal nicht. 

Offline Joerg.D

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #55 am: 19.02.2009 | 15:15 »
Das bedeutet, vorher hast Du nicht geleitet, weil Du es ohne die Anleitung nicht konntest?

Das beantwortest Du mit der Aussage:
Zitat
ich weiss nur, dass ich es mit getan habe
.

Also wäre ein schlichtes nein die Antwort auf die Frage gewesen, denn:
Zitat
Diese Hinweise und Anleitungen waren für meine Entscheidung, es tatsächlich selbst zu versuchen, essentiell
.

Ergo: Du konntest ohne schriftliche Anleitung nicht leiten, weil du es dich nicht getraut hast.

Der Punkt mit dem Regelwerk ist ein guter Einwand, passt aber auch nicht zur Fragestellung vom Eröffner des Treads.
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Offline Boba Fett

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #56 am: 19.02.2009 | 15:17 »
"Autofahren können" ist ein schlechtes Beispiel, weil der eine "Auto vorwärtsbewegen" und der andere "Fortbewegung im Straßenverkehr beherrschen" versteht.

Und nochmal: Die Frage des Themas ist ungenügend, da "Anleitung" nicht definiert ist und "schriftlich" nicht das einzig mögliche Medium. Wenn man es haarspalterisch lesen möchte lautet die Antwort immer ja oder nein, je nach dem gespaltenen Haar. Will man es allgemein beantworten kommt man nicht ohne weitere Erklärungen aus.

Aber ihr dürft gern weiter Haare spalten.  8]
« Letzte Änderung: 19.02.2009 | 15:27 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Joerg.D

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #57 am: 19.02.2009 | 15:21 »
Aber ihr dürft gern weiter Haare spalten.

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Offline Boba Fett

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #58 am: 19.02.2009 | 15:26 »
8)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline bandit

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #59 am: 19.02.2009 | 15:28 »
Ad 2) Dass die meisten es nach Deiner Behauptung(!) ohne eine Anleitung tun, beantwortet nicht die Frage, ob eine Anleitung hilfreich sein kann.
Ich bestreite nicht, dass eine Anleitung hilfreich ist. Im Gegenteil: Ich sage, sie ist es.
"Autofahren können" ist ein schlechtes Beispiel, weil der eine "Auto vorwärtsbewegen" und der andere "Fortbewegung im Straßenverkehr beherrschen" versteht.
...
Und nochmal: Die Frage des Themas ist ungenügend, da "Anleitung" nicht definiert ist und "schriftlich" nicht das einzig mögliche Medium.
Stümmt. Es ist ein so ungenaues Beispiel, dass es perfekt auf die ungenaue Frage passt.  Denn der Eine hält Spielleiten für das Auslegen von Regeln und Organisieren der Runde und der Andere sieht im Spielleiten noch viel mehr ;)

*spalt*

Offline Merlin Emrys

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #60 am: 19.02.2009 | 17:02 »
...schmort schnell im eigenen Saft.

Für eine Horizonterweiterung braucht es auch Impulse von aussen.
Nein. Wechselnde Impulse von Mitspielern tun es genauso - oder eine Erweiterung des Kreises der Mitspieler, den Du ja auch (am Rande) erwähnst. Schriftstücke braucht es nicht - schon gar nicht, wenn die Runde gut mit dem gemeinsam gefundenen Stil zurechtkommt und nicht unzufrieden ist.

- was genau sie stört
- was genau sie eigentlich wollen
- wie man das gewünschte erreichen oder das unerwünschte Resultat vermeiden kann
Soziale Inkompetenz ist in der Tat hinderlich, war aber ja von mir ausdrücklich ausgeschlossen worden. "Sozial eingestellt" usw. hat damit wenig zu tun.

Die beste Option scheint für mich zu sein, aus den einzelnen Informationsquellen (Anleitung, Erfahrung, Training, Selbstreflektion) die für sich optimalste Kombination zu suchen und damit zu arbeiten.
Natürlich sind verschiedene Quellen, solange sie Nützliches beinhalten, die beste Version. Aber darum ging es nicht. Es ging um "brauchen".

Der Irrtum besteht darin, zu denken, dass man es nicht nötig hat, alle leicht zugänglichen Quellen auf potenziellen Nutzen hin abzuklopfen.
Selber Fehler, die Aussage betrifft nicht die Fragestellung. Darüber hinaus ist das eh schon beinahe evident.

Also braucht man eine schriftliche Anleitung, oder Jörg spricht mir Sozialkompetenz und Lernfähigkeit ab.
Ich weiß von mindestens einem Menschen, der von sich sagt, er hätte mit Freunden eine rudimentäre Form von P&P-Rollenspiel entwickelt, ohne zu wissen, daß es so etwas auch kommerziell gibt. Basis waren wohl (wenn ich mich recht entsinne und korrekt verstanden habe) Actionspiele am Computer. Nun kommen die auch mit einer Installationsanweisung und Spielhinweisen, insofern kann man schon behaupten, auch da habe es eine "schriftliche Anleitung" gegeben... aber der Schritt vom PC zum P&P hat keine weitere Anleitung gebraucht, und die Spielleitung nicht mehr von der KI, sondern einer Person übernehmen zu lassen (vulgo: genau der Part des Spielleiters) hat sich offenbar von selbst ergeben, inklusive der Basistechniken.
Daß es "elaborierteres" Spiel als jenes gibt... ja, natürlich. Und natürlich können Anleitungen - daneben, daß sie in die Irre führen können - auch hilfreich sein. Aber "brauchen" tut man sie nicht unbedingt, außer, man macht einen Sport daraus, stellt eine Rangliste und Spitzenleistungskriterien auf und verlangt irgendwelche obskuren "Höchstleistungen"... dann müssen gewiß auch Anleitungen her, Trainingseinheiten usw. usf.
« Letzte Änderung: 20.02.2009 | 13:29 von Merlin Emrys »

Pyromancer

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #61 am: 19.02.2009 | 17:25 »
Der OP fragte nach Anektoden und persönlichen Erfahrungen, nicht nach Haarspaltereien. Ich persönlich empfinde bei diesem Thema ersteres auch als spannender, zumal die wortwörtliche Beantwortung der Frage trivial und langweilig ist.

Haarspalterischer Zusatz gelöscht.

ChristophDolge

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #62 am: 19.02.2009 | 18:31 »
Könnte man das Thema um die Diskussion expliziter vs. impliziter Anleitungen erweitern? Wenn ich Regel- und Situationsbeispiele nehme, stecken da ja schon viele Beispiele drin, wie ein SL in bestimmten Situationen agieren soll. Auch die Erwähnung von Goldener Regel etc. - so verhasst sie einigen auch ist - gibt ja Hinweise. Wenn man entsprechende Tipps etc. im Regelwerk verteilt ist imho eine explizite Anleitung nicht unbedingt nötig und kann sogar störend wirken, weil die explizite Formulierung unter Umständen ein anderes Ergebnis hat als das, was implizit vorgeschlagen wird.

Das bedeutet: Wenn eine explizite Anleitung geplant ist, muss sie sich auf alle Fälle mit dem, was implizit geschrieben wird decken. Günstig ist da eventuell sogar der weitestgehende Verzicht auf implizite Handlungsempfehlungen.

Ludovico

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #63 am: 19.02.2009 | 20:11 »
@Merlin
Wenn eine Runde so vor sich hinbrodelt, dann ist das wie mit einer Hilbilly-Familie im südlichen Teil der USA. Da paaren sich Brüder mit Mutter, Tante, der Vater mit der Tochter,... und alle sind glücklich.

Dann kommen mal nach ein paar Generationen ein paar Leute von außen und sind dann ziemlich abgestoßen, von dem, was sie da sehen.  ;D

Offline Merlin Emrys

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #64 am: 20.02.2009 | 00:45 »
@ Ludovico: Viel niedriger kommst Du nicht, oder? Aber immerhin hast Du's geschafft zu beweisen, daß man ganz ohne Generationen und im Handumdrehen schafft, daß Leute "dann ziemlich abgestoßen sind von dem", was man selbst darstellt...

Wenn Du wieder sachlich denken kannst und Dich nicht auf Lügen berufen mußt, um noch was zu sagen, können wir auch wieder zum Inhaltlichen zurückkommen.
« Letzte Änderung: 20.02.2009 | 01:02 von Merlin Emrys »

LM

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #65 am: 20.02.2009 | 03:16 »
Prinzipiell stimme ich Dir zu, möchte aber anmerken, daß mir der Absolutismus in dieser Aussage sauer aufstößt:

Zitat
Außerdem bin ich der Meinung, dass Rollenspiel(leit)er, die Anleitungen gelesen haben, sehr viel besser sind. Und diese einfache Erkenntnis führt auch beim P&P-Rollenspiel zu dem binsenweisen Schluss: RTFM!

Mit Anleitungen wurde auch schon sehr viel Schaden angerichtet.

LM

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #66 am: 20.02.2009 | 03:39 »
Manchmal ist man doch etwas schusselig. Eigentlich wollte ich Dir die (m.E.) definitive SL-Schützenhilfe geben.

Douglas Niles "DM's Guide to the City Campaign" in: The City of Greyhawk II - Gem of the Flanaess, p. 7-16, TSR 1989

Darin findest Du alles zum Thema GNS, Flags, R-Mapping als Campaign Tool, Story-Matrix etc. lange bevor Ron Edwards & Co das geklaut und in diesen bizarren pseudo-soziologischen Lingo-Kram verpackt haben. Alles drin, mit einem Unterschied: Plain simple English brimming with sound advice. Das war für mich vor 20 Jahren eine Offenbarung auf gerade mal 10 Seiten. Andere schmieren damit Foren voll und es ist immer noch unverständlich, unausgegoren, aufgeblasen und sieht im Vergleich alt aus.

Rote Box, Blaue Box und dieser Text und das wars. Veilleicht noch die grüne Box, da sind schöne Tools drin.

oliof

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #67 am: 20.02.2009 | 07:56 »
Das is ja mal spannend. Kann man das auszugsweise zu sehen bekommen?

Ludovico

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #68 am: 20.02.2009 | 08:31 »
@Merlin
So geschmacklos das Beispiel auch sein mag, so ist es imho doch auch sehr zutreffend. Ohne externe Einflüsse kann so eine Spielrunde zwar glücklich sein, wird aber höchstens durch Glück optimal auf Veränderungen reagieren können, wie Spielerfluktuation, was auch neue Spielstile mit sich bringt.

Und das Rollenspiel, was solche Runden praktizieren, dürfte oftmals auf Außenstehende abstoßend wirken.

@Alexej
Zustimmung!  :d

Offline ThinkingOrc

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #69 am: 20.02.2009 | 09:13 »
Also ich habe sowas sogar mal erlebt:

Ich lebe seit 7,5 Jahren in Berlin wo Rollenspiel zwar fast an jeder Ecke praktiziert wird, wo es aber bis auf zwei Vereine, die sich teilweise bis aufs Messer bekämpfen (Achtung übertriebene Darstellung, meist sinds nur einzelne Mitglieder, die sich nicht riechen können) und regelmäßig Conventions veranstalten, mit der Sozialen Durchmischung oder einfach nur dem Austausch nicht gut bestellt ist. Sprich: Man trifft auf diesen Cons doch immer nur die selben (wenn auch größtenteils netten) Gesichter.
Wenn man auf Spielergruppensuche geht, kann es einem auch passieren, dass man in der einen oder anderen Gruppe Mitspieler der anderen oder einen wieder trifft. Ein Umstand, der mich in der einzigen Metropole Deutschlands doch überrascht hat.

Aber nun zur eigenlichen Anekdote. Ich habe, ich glaube es war sogar im Tanelorn, damals noch GroFaFo, auf einen Thread in der Spielersuche geantwortet und mich zu einem Treffen in den Tiefsten Wedding begeben.
Was ich vorfand, war einer seltsam riechende Wohnung, mit Waschhinweisen über der Waschmaschine und Mülltrennhinweisen über den Mülleimern (wohlgemerkt im Volltext, nicht einfach Bunt und Weiß oder Plastik und Papier), die eindeutig nicht eingehalten wurden. Die Leute waren zu zwei Dritteln ungepflegt und Raucher.
Dies alles hätte ich noch hingenommen, man ist ja als Rollenspieler so einiges gewohnt und ich hätte ja auch nicht dort leben müssen.

Das Rollenspiel jedoch lief (kurz gefasst) folgendermaßen ab:
Gruppe ist in Stadt, geht zu einer Gilde und fragt nach Aufträgen, Auftrag wird erteilt, Gruppe reist, Gruppe kämpft (dabei geht es immer darum wer am meisten Kills verzeichnet) Gruppe reist zurück und versucht soviel Lohn wie möglich rauszubekommen.
Tendenzen "intercharaktäres" Rollenspiel zu betreiben und nicht dem mit Fähnchen gekennzeichneten Weg des Kaufabenteurs zu verfolgen, wurden auf Spielerebene abgemahnt.
Vorschläge auf Spielerebene zumindest mal ein anderes System oder Setting auszuprobieren wurden mit äußerster Skepsis aufgenommen, man spiele nun schon seit 10 Jahren Midgard und es sei das bestmögliche.
Nach dem dritten oder vierten Treffen habe ich mich verabschiedet.
Aber was soll ich sagen, die waren glücklich!
Und: die SL haben alle nach Anleitung gespielt  ;D

Ich behaupte folgendes: Ob ein SL gut oder schlecht leitet (spielt) hat nichts mit einer Anleitung zu tun, sondern liegt allein in der Person bzw. den Personen, die miteinander interagieren.
Eine Anleitung kann helfen schneller oder leichter eine gewisse Struktur in das Spiel zu bringen um den maximalen SPielspaß für alle rauszuholen, aber wenn die Gruppe und insbesondere SL nicht die Sozialen Fertigkeiten und ein wenig Kreativität mitbringt, nützt auch die beste Anleitung nichts.

Grußgrunz

TO

Edit: Rechtschreib/Tippfehler,  Formatierung und Grammatik
« Letzte Änderung: 20.02.2009 | 10:50 von ThinkingOrc »

Offline Lord Verminaard

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #70 am: 20.02.2009 | 10:13 »
Aber ich habe ja anscheinden die falschen Rollenspiele gespielt um mich dazu äußern zu dürfen Eure Durchlaucht, erhabener Lord des Rollenspiels und Verfechter des "wahren Geschmackes" (TM).

Joerg, es gibt NICHTS, wirklich GAR NICHTS das ich geschrieben habe, aus dem sich das auch nur ansatzweise ableiten laesst. Weisst du was? Ich hab die Schnauze voll. Du kannst mich. Das war einmal zu oft. Ich reagiere auf so einen Schwachsinn nicht mehr. PM kannst du dir auch sparen. Was das Forum angeht, bin ich mit dir fertig.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #71 am: 20.02.2009 | 10:36 »
Und fuer alle anderen, die mich mal wieder missverstehen WOLLEN, noch mal verstaendiges Lesen fuer Anfaenger.

Ich berichte anektdotisch, dass mir die gut geschriebenen Anleitungen zum Spielleiten, die ich in meiner fruehen Zeit hatte, eine grosse Hilfe gewesen sind. Dann wundere ich mich, dass so viele meinen, so etwas braeuchte man nicht. Da sie mir, wie SOEBEN!!!! geschrieben, eine grosse Hilfe waren, wundert mich das. Aus Erfahrung weiss ich, dass weder AD+D noch DSA derartige Anleitungen in brauchbarer Weise enthielten, weil beide Spiele viele Kaufabenteuer hatten, die dort diesen Zweck erfuellten. Daher meine Vermutung, dass dies der entsprechende Erfahrungshorizont waere, denn, wie Christian richtig sagt, ein Kaufabenteuer enthaelt ja schliesslich auch eine Anleitung zum Spielleiten.

Ist ja schoen, wenn einige hier so genial sind, dass sie alles sowieso schon koennen und keine Anleitung dafuer brauchen, meine persoenliche Erfahrung war eben eine andere. Deshalb finde ich meine Frage absolut legitim. Aber wenn ihr euch lieber angegriffen fuehlen wollt, euch ueber meine Arroganz aufregen, mir Inkompetenz als Spielleiter und ueberhaupt im menschlichen Umgang unterstellen, mich beleidigen und mir AUF DIE NUESSE GEHEN mit eurem dummen kindischen Geflenne, dann bitte.

Viel Spass noch.
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Offline ThinkingOrc

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #72 am: 20.02.2009 | 10:42 »
Mal abgesehen davon, dass es mal wieder Off Topic ist, aber wenn ich als unbeteiligter mal was äußern darf:
Das hier:
Ich frage mich daher, was der Beurteilungsmassstab der Leute ist, die hier mit "nein" antworten. AD+D? DSA? Mit Kaufabenteuern? Dachte ich mir.
klingt schon ziemlich arrogant und abwertend gegenüber den genannten Systemen. Alleine das "Dachte ich mir" weg zu lassen hätte vielleicht nicht solche Reaktionen bei einigen Leuten hier vorgerufen.

Also kriegt euch alle mal wieder ein, ist alles halb so wild.

Grußgrunz

TO

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #73 am: 20.02.2009 | 10:48 »
Just my 2 cents was ja oder nein, AD&D, DSA vs. Vampire etc. angeht und meinen pers. Einstieg.

Ich gebe Vermi und dann Jörg recht!

Zunächst Vermis „JA“: Ich habe mit DSA, dann AD&D angefangen, bei ersterem direkt als SL und anfangs war ich richtig grotte, habe dann aber andere noch mieser SL in Aktion erlebt ( die ersten Cons damals waren grauselig, was das Zocken angeht, so im Nachhinein betrachtet ), aber ich habe gelernt, vor allem, wie mal sich selber Abenteuer baut und irgendwann auch, das man sein ding nicht durchprügeln muß, weil man sich Stunden hingesetzt hat und die Gruppe das jetzt so zu machen hat und basta! Mir pers. hat  das GM-Buch von L5R eine Menge geholfen und die schiere

Dann kommt Jörgs „NEIN“ ins Spiel: Wenn man erst den Kniff irgendwo raus hat, wie man kein Arschloch ist ( ich war es sicherlich ab und an und dachte, ich wäre keins gewesen! ) oder aus Spielen und Anleitungen die für einen richtigen Schlüsse zieht, dann ist das doch o.k., aber: Auch Du, Jörg ( korrigier mich, wenn ich falsch liege ), hast diese Leitfäden gelesen, auch Du hast zumindest mal Kaufabenteuer gelesen, um zu beschließen, daß sie euch zu starr sind, aber nicht jeder kommt auf so einen Trichter und befolgt willenlos die Anweisungen in den Abenteuer, wie blöde sie auch sind und wie sehr sie sich beissen, das kenne ich auch von mir! Und wenn man jünger ist, hat man auch nicht unbedingt den ausgeprägtesten Menschenverstand.

Eine Spielanleitung halte ich pers. für sinnvoll, weil sie einen einfacheren Einstieg in ein Spiel fördert und alles darin ein „kann“ sein sollte und den SL dann sicherlich auf andere, speziell auf das Spiel abgestimmte Ideen bringen kann!
Awesomeness ist eine Krankheit, bei mir chronisch!
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Joe Dizzy

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Re: Braucht man keine schriftliche Anleitung zum Spielleiten ?
« Antwort #74 am: 20.02.2009 | 10:51 »
Das hier (...) klingt schon ziemlich arrogant und abwertend gegenüber den genannten Systemen.

Versteh ich nicht.