Er ist schon unterhaltsam aber ich habe eigentlich mehr erwartet. Er ist auf keinen Fall eine Marketingmaschine fürs Rollenspiel sondern ein Film von Nerds für Nerds.
Die Rollenspielaspekte sind mir zu oberflächlich dargestellt. Man gewinnt eigentlich keinen zufriedenstellenden Einblick in das Umfeld. Die Fantasyeffekte sind stark überzogen und wohl absichtlich auf peinlich gemacht (wobei ich die Kämpfe sogar gut gemacht fand), so daß sie auf einen Normalo eher abschreckend wirken, der eine Satire nicht von einem schlechten Fantasyfilm unterscheiden kann. Besser wäre es gekommen diesen peinlichen Einstieg zu machen um dann zu zeigen wie sich die Vourteile auflösen und sich daraus eine richtige Freizeitgestaltung entwickelt, die man ernst nehmen kann. Stattdessen steigert sich das ganze in immer Absurderes bis zum Finale (siehe unten). Punkt verschenkt.
Vor allem, daß die Nerds sich am Ende auch zu Superhelden in der Realwelt entwicklen und eine Bande von Ausbrechern umhauen (w-t-f? sind die Gaga?), in Fantasyform dargestellt, macht dem Ottonormalzuschauer klar, daß es sich nicht um reale Personen handeln kann und der Bezug zu jemandem, der damit seine Freizeit verbringt geht völlig verloren.
Das Rollenspiel an sich fand ich ehrlich gesagt für einen Nichtspieler nicht verständlich genug erklärt und vor allem zu schnell und zu kurz. Allein mit den Würfeln hätte man Interesse wecken können (man konnte sie aber nicht erkennen). Ausserdem hätte man mehr Szenen zeigen können wie sich die Spieler während des Spiels am Tisch verhalten und wieviel Spass das macht. So sieht der Zuschauer nur die Fantasyfiguren und kann sich immer noch nicht vorstellen was die Leute am Tisch eigentlich tun.
Die Darstellung des RPGs ist geradezu erschreckend PLATT, vermittelt sie doch den Eindruck es ginge ausschliesslich ums Monster killen und dem im Film zig mal wiederholtem "Level" ("ich bin aber erst Level 2" sagt sie zu einem RPG Unkundigen. Natürlich MUSS er von dem wichtigen "Level" wissen).
Der DVD Verkäufer ("Die Video DIE" war echt der Brüller
) war absolut überzogen, sämtliche anderen Spieler kann ich im realen Leben aber so wiedererkennen. Einigen Postern hier waren die ja scheinbar nicht bodenständig genug.
Der Knastplot nahm natürlich viel Platz ein, aber da zeigt sich imho, daß dem Film gar nicht klar wird, was er eigentlich will. Die Realszenen sind zu satirisch (unrealistischer Knastausbruch) um als Kontrast zur Nerdwelt zu gelten, damit kann sich auch kein Normalo identifizieren. Dadurch gabs zwar auch Lacher ohne Nerdbezug aber es bleibt viel zu wenig Zeit um die RPG Gemeinschaft zu beleuchten.
Die Synchro ist echt gut, am Schnitt kann ich absolut nichts aussetzen, ich fands auch nicht zum langsam geschnitten. Die Kampfszenen waren sogar gut geschnitten. Man konnte einige Male als Nerd schmunzeln. Das sie D&D gespielt haben fand ich auch sehr geil Insgesamt hätte man mehr draus machen können, denn für eine reine Komödie war er zu ruhig aber andererseits zu überdreht um das soziale Umfeld ernst nehmen zu können.