Autor Thema: [Steampunk?] Atlantropa  (Gelesen 4200 mal)

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Offline Asdrubael

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[Steampunk?] Atlantropa
« am: 27.02.2009 | 17:59 »
Nachdem ich an einem gemütlichen Homeoffice-Tag mir nebenher mal etwas Bildungsfernsehen zu Gemüte geführt habe, war ich ziemlich fasziniert von den Plänen für Atlantropa, also der Zusammenführung von Europa und Afrika zu einem Kontinent durch Absenkung des Mittelmeeres.

Die ersten Pläne wurden Anfang des letzten Jahrhunderts gemacht, aber natürlich nie umgesetzt.

Anbei einige Hintergrundinfos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantropa - Guter Überblick
http://www.cad.architektur.tu-darmstadt.de/d_projects/index_atlantropa.html - sehr anschauliches Material

Grob gesagt besteht Atlantropa aus mehreren Teilprojekten:
1. die Straße von Gibraltar wird durch einen Staudamm dicht gemacht, der auch ein riesiges Kraftwerk beinhaltet
2. der Suez-Kanal wird verlängert
3. Zwischen Sizilien und Tunesien wird ein zweiter Staudamm gebaut
4. Genua erhält eine neue Vorstadt, da Genua nach Absenkung ca 30km im Landesinneren liegt
5. Venedig wird erhalten, indem es eingedämmt wird und sich somit weiterhin in einem künstlichen Meer befindet.
6. in Afrika werden drei große Binnenmeere angelegt (zB Kongo, der komplett geflutet wird, aber auch der Tschad u. a.) um die Bewässerung und wiederbegrünung der Sahara einzuleiten
7. es würde eine Eisenbahntrasse von Berlin über Sizilien bis Kapstadt gebaut

Natürlich haben derartige Eingriffe imense gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen, aber damals hat man sich da weniger Gedanken drum gemacht. Herman Sörgel wollte mit dem Projekt die Kraft jedes Volkes bündeln und damit etwas schaffen und somit die einzelnen Nationen abhalten, Krieg zu führen.

Ich sehe in dieser Vision ziemlich viel rollenspielerisches Potential und diese Ideen haben mich ziemlich fasziniert.

1. Szenario
Die Idee wurde damals umgesetzt und trug auch schnell Früchte im Sinne Sörgels. Dann könnte man eine nette Steampunk-Runde aufziehen, die vor der beeindruckenden Kulisse der monumentalen Bauwerke stattfindet in einem demokratischen Atlantropa. Natürlich wollen weder Asien noch Amerika ein starkes, geeintes Europa mit den Ressourcen Afrikas im Hintergrund und versuchen auf verschiedene Art ihre Macht zu sichern (Intrigen, Terroranschläge usw).

2. Szenario
Sörgels Idee wurde von faschistischen Deutschland aufgegriffen und gemeinsam mit Italien gewaltsam umgesetzt. Die Folgen wie Begrünung der Sahara haben funktioniert, aber die Menschen im ehemaligen Afrika werden weiterhin unterdrückt und der Sklavenhandel blüht wieder auf in diesem pervertierten Atlantropa

3. Szenario
Im Jahr 2152 als der Klimakollaps endgültig droht, errechnen Wissenschaftler, dass sich Atlantropa lohnt, um ein neues Klimagleichgewicht herzustellen und mit der Begrünung der Sahara die quasi abgeholzten Regenwälder auszugleichen.
Die Bauwerke werden begonnen, doch in weiten Teilen des Mittelmeerraumes bricht eine ökologische Katastrophe aus, die Europa in eine Wüste verwandelt (südlich der Alpen Sandwüste, nördlich aufgrund des abreißenden Golfstromes in eine Eiswüste), während Afrika aufblüht. Das jahrhunderte währende Verhältnis aus reichem Norden und armen Süden kehrt sich um. Hier wird Europa quasi zum MadMax Szenario, während natürlich auch der "Goldrausch" in Afrika viele Abenteurer anlockt.


Hat sich jemand schonmal mit Atlantropa beschäftigt? Was haltet ihr von den Szenario-Ideen?
Oder gibt's da eventuell schon eine rollenspielerische Verarbeitung (habe aber nichts gefunden)?
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

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Offline Gasbow

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #1 am: 27.02.2009 | 18:17 »
Ich denke interessant ist es allemal.

Auf jeden fall sollte ein Spiel, welches das Projekt zum Gegenstand hat, die Gigatomie des ganzen beleuchten.
Gegen diesen Plan stinken alle Welthauptstadt Germania Pläne ab.

Wenn das Projekt zur als Grund für einen Afrikanisch-Europäischen Staat hinhalten muss, wäre sehr viel Potential verschenkt.
Mal von den gewaltigen Umwälzungen, die es zur Folge hätte:
-Alle Hafenstädte verlieren ihre Grundlage.
-Die Folgen auf Wetter und Klima sind nicht abzuschätzen.
-Enorme Landmengen werden frei, und andere werden wertlos.

Ein RPG, welches sowohl das Flair solch unglaublichen menschlichen Größenwahnsinns rüberzubringen vermag und gleichzeitig all die drastischen Veränderungen beleuchtet wäre sicherlich sehr interessant.
Und hätte ausserdem ein wenig verbrauchtes Setting als Bonus.

Mfg Gasbow

Offline Freierfall

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #2 am: 27.02.2009 | 18:21 »
Gehört habe ich davon bislang noch nie, welch Schande ._.
Es klingt aber unheimlich zu cool (und was für eine Bescheuerte Idee das ist...) um es nicht zu verwursten. Die Sache mit den Nazis käme mir gut für meine geplante Nazi-Conspiracy-Zeitreisegeschichte :D Ich stelle mir sowas vor wie, die Nazis wollen das Projekt durchziehen um Lebensraum im Süden zu sichern und den Heiligen Gral, der in einer Pyramide auf dem Grund von Atlantis im Mittelmeer ruht, zu bergen... :D (Ja, ich stehe auf sowas :D)

Offline Asdrubael

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #3 am: 27.02.2009 | 18:55 »
Ich vergaß auch zu erwähnen, dass zur Umsetzung dieser Idee ein Institut gegründet wurde, dass sich in den 60ern dann aufgelöst hat. Die Rolle dieses Institutes lässt sich natürlich auch glänzend einbauen ;)

@Gasbow: Ja klar, das Projekt ändert die Lebensgrundlage vieler Menschen, die bisher vom Meer leben konnten. Ganz abgesehen davon, dass sich nun viele Staaten um das freigewordene Land schlagen werden, um vielleicht doch einen Meereszugang zu haben, aber das Land und das übriggebliebene Mittelmeer haben natürlich einen sehr hohen Salzgehalt, so dass fraglich ist, ob da viel wächst.

@Freier Fall
Also da das Projekt ja auch in den 30ern aktiv war, gibt es sogar einen Propaganda-Film. Aufgrund der humanistischen Grundeinstellung Sörgels allerdings gegen das Projekt. Dennoch ließe sich diese Idee natürlich mit den Ideen zu Germania vermischen
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Offline der.hobbit

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #4 am: 27.02.2009 | 19:04 »
Ulkiges Szenario. Ich bin auch für die Nazi-Ausprägung, da die Gigantomanie schön zu denen passt und ich das Ganze eher pulpig aufziehen würde. Ein wiederentdecktes Atlantis am Meeresgrund wäre natürlich eine lustige Erweiterung, aber man könnte auch schon vorher spielen, also in der Umsetzungsphase. Amerikanische Saboteure, die das Projekt aufhalten sollen, dabei an vielen Stellen in die bereits einsetzenden Auswirkungen erleben und schließlich das wiederauftauchende Atlantis erforschen dürfen ... That rocks!
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Offline Chaos

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #5 am: 27.02.2009 | 20:45 »
Ulkiges Szenario. Ich bin auch für die Nazi-Ausprägung, da die Gigantomanie schön zu denen passt und ich das Ganze eher pulpig aufziehen würde. Ein wiederentdecktes Atlantis am Meeresgrund wäre natürlich eine lustige Erweiterung, aber man könnte auch schon vorher spielen, also in der Umsetzungsphase. Amerikanische Saboteure, die das Projekt aufhalten sollen, dabei an vielen Stellen in die bereits einsetzenden Auswirkungen erleben und schließlich das wiederauftauchende Atlantis erforschen dürfen ... That rocks!

Au ja...

Und wer weiß, was man da noch alles trockenlegt, was besser überflutet geblieben wäre. Klein-Cthulhu gefällt es sicher nicht, dass man ihm das Wasser ablässt... >;D
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Offline Khouni

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #6 am: 27.02.2009 | 21:33 »
Zumindest könnten alle Leute viel Salz abbauen.

Offline Jazznow

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #7 am: 28.02.2009 | 21:32 »
Achtung langes Posting!  ~;D ~;D

Hallo Leute :)

Ich war eh schon am überlegen, ob ich n pulpiges 30er Jahre Setting finde, dass ich mit Savage World bespielen kann.
Ihr habt mich mit eurem Thread zu nem Brainstorming veranlasst, mit dem ich soweit ganz zufrieden bin und die Ergebnisse will ich euch auch nicht vorenthalten:

Europa beschließt in nie gekannter Einigkeit genau das zu versuchen. Das klappt auch ganz gut und schweißt die Europäer(und Afrika) ein  wenig mehr zusammen. Auch Deutschland macht anfangs ziemlich mit.

Während der Anfänge des Projektes ziehen viele brillante Köpfe in die Zentren der Äktschn. Es heißt man findet nirgendwo so viel liberale Geister wie in den Zentren der Länder die das Projekt vorantreiben.

Als das Projekt Gestalt annimmt, die Dämme sind zu diesem Zeitpunkt soweit fertig gebaut, dass der Verdunstungsprozess beginnt, gibt es starke Bestrebungen ein stark verquicktes Staatensystem zwischen allen beteiligten Staaten aufzubauen. So was wie die EU nur noch stärker verquickt und gleichgeschaltet.

Nach einigen Uneinigkeiten, wie das ganze weiter gehen soll, wächst die Unzufriedenheit in Deutschland und in dieser Atmosphäre wird Adolf gewählt. Der zieht sich ganz aus dem Projekt und Staatenbündnis zurück (nationale Abschottung, D-Land den D. und so ein Quatsch halt).

In der Folge geht die Geschichte von Nazi-Deutschland fast so weiter wie wir das kennen, nur dass Hitler keine Westfront eröffnet, weil er sich das gegen das geeinte Staatsbündnis nicht zutraut. Er konzentriert sich auf die Ostfront und kann so in langem und hartem Kampf Russland besiegen.

Das Projekt ist gut vorangekommen, die Verdunstung ging schneller als berechnet und so kann man schon mit dem Bau der neuen Küstenstädte beginnen, die Brücke (oder Damm) Sizilien/Tunesien steht bereits, die Binnenmeere in Afrika wurden zu ¾ realisiert und die Begrünung trägt Früchte (im wahrsten Sinne). Die Kolonien werden so ertragreich wie nie für Frankreich und Großbritannien, die sich Afrika aufgeteilt haben.

Technisch haben sich sowohl Atlantropa als auch Nazi-Deutschland weiterentwickelt. Das dritte Reich weil es sich unaufhörlich im Krieg befand (und Krieg ist nun mal ein Innovationsmotor) und Atlantropa weil sich die großen Denker der Zeit im liberalen Atlantropa versammeln. Technik soll aber nach Möglichkeit pulpig und steamig bleiben. (s.u.)

An der Küste kurz vor Rom entsteht Atlanteroma eine Megacity, die die zentralen Verwaltungsstellen beherbergt und die  das politische, wissenschaftliche und religiöse Zentrum eines neuen Imperiums darstellt, dass ähnlich dem alten Rom ein riesiges Gebiet kontrolliert. In dieser modernen Stadt ist alles versammelt, was Rang und Namen hat in Politik, Wissenschaft, Religion usw.

Eventuell könnte man noch irgendwie Magie oder mehr Sci-Fi mit reinbringen. mal schauen.

Die Zeit des Settings setzt ein, wenn Hitler Osteuropa unterworfen hat. in unermessbarem Größenwahn würde er gern Atlantropa angreifen (wegen dem begrünten, reichen Afrika), traut sich aber nicht. Ein kalter Krieg mit Wettrüsten, Spionage und allem drum und dran entwickelt sich.
(Um das Jahr 1970 rum oder früher, persönlich fände ich früher gut, weil das halt pulpiger wäre, aber dann müsste man ne Erklärung haben wie die schnelle Absenkung des Meeresspiegels erreicht wurde)

 EDIT: Was haltet ihr davon (abgesehen davon, dass es total unrealistisch ist)?
Ideen wie der schnelle Fortschritt des Projektes begründet werden kann, v.A. in Bezug auf den Meeresspiegel?
Ideen, wie man Magie darein bringen kann? Irgendwelche Okkulten Sachen oder so...
« Letzte Änderung: 28.02.2009 | 21:38 von Jazznow »
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Offline Arkam

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #8 am: 28.02.2009 | 23:41 »
Hallo zusammen,

die schnellere Absenkung des Meeresspiegels würde ich mit einer Umleitung begründen. Das heißt das Wasser des Staudamms an der Straße von Gibralta würde nicht ins Mittelmeer fliessen sondern wo anders hin.

Wie wäre es mit einem richtig tiefen Bohrloch?
Das Wasser würde erst Mal am Staudamm die Turbinen antreiben und dann in ein gigantisches Bohrloch geleitet. Das Magma in der Tiefe würde es verdampfen so das man es zur Energiegewinnung verwenden könnte.
Zudem könnte man so auch die Erforschung der tiefsten Erdschichten mit ins Spiel bringen. Auch für wirklich böse Sabotageakte würde sich das Projekt eignen.
Zudem könnten so große Wolken entstehen die die Begrünung Afrika beschleunigen könnten.

Ebenfalls wichtig wären hochwirksame Entsalzungsanlagen. Die würden nicht nur ein wirtschaftliches Potential haben sondern auch ein ökologisches. Was sie wiederum zu idealen Anschlagszielen machen würde.

Überhaupt die Ökologie. Ich könnte mir, auch durch militärische und wirtschaftliche Interessen begründet, ein Unterwasserforschungsprogramm vorstellen. Schließlich müßte man die neue Küste vorbereiten damit man keine Verluste in der Fischerei einfahren würde. Das erfordert wiederum Arbeiten Unterwasser. Auf diese Weise entstehen die ersten Unterwassersiedlungen.

Gruß Jochen
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Offline Freierfall

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #9 am: 7.03.2009 | 22:39 »
Gut, nehmen wir an, das Wasser aus dem Atlantik fließt nicht mehr ins Mittelmeer. Na und? Durch Verdunstung & Niederschlag müsste das Meer größtenteils so bestehen bleiben. Wenn man das Wasser auf der Magma verdampfen lässt, schafft man eine gigantische Klimakatatrophe, die sich prima für ein Endzeitszenario eignet (was der ganze Dampf für Stürme verursacht... o_o)
Jedenfalls ists keine sinvolle Möglichkeit, das Meer trocken zu legen. Man müsste es im prinzip wirklich vom Mittelmeer abpumpen (z.B. in den Atlantik zurück), dort an der Küste hohe Dämme bauen, um den Anstieg des Meerespiegels auszugleichen, das Klima würde sich massiv verändern. Außerdem müsste man alle Zuflüsse zum Mittelmeer (z.B. den Nil :P) ansprerren, um stetige Wasserzufuhr zu verhindern.

Offline Falcon

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #10 am: 7.03.2009 | 23:00 »
@Mittelmeer: es bleibt nicht so stehen wenn es abgeschnitten wird, weil der Süsswasserzufluss nicht so hoch ist, wie die Verdunstung.

ich habe hier eine schöne Quelle
M. Tomczak und J. S. Godfrey, 1994: Regional Oceanography: An Introduction

auf die Schnelle:
http://nat-meer.ifm-geomar.de/OzeanOnline/mittmeer/bilder/balance.gif

Von Balance kann man da ganz und gar nicht sprechen, die Gegend ist nämlich ein guter Kandidat für eine Wüste.


« Letzte Änderung: 7.03.2009 | 23:20 von Maltese Falcon »
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Offline Waldviech

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #11 am: 7.03.2009 | 23:19 »
@Jazznow:
Irgendwie wollen mir bei deinem Szenario die Nazis nicht so recht schmecken, da sie mir vor diesem Hintergrund etwas aufgesetzt erscheinen.....ich würde das Cold-War-Szenario etwas anders aufziehen:
Europa und Afrika gelingt es dank des Atlantropa-Projektes von der Weltwirtschaftskrise fast völlig unbehelligt zu bleiben und erblüht in nie gekannter Größe, während die USA die volle Härte der großen Depression erleben. Anders als in unserer Welt sind es hier amerikanische Faschisten, welche die Macht ergreifen und ihr Land mit Militarismus wieder auf die Beine bringen. Die USA machen sich daran, beide Amerikas völlig unter ihre Kontrolle zu bringen und erobern Stück für Stück Südamerika. Im friedlichen und prosperierenden Atlantropa schaut man erstmal weg - man ist zu beschäftigt damit, seine eigene Schaffenskraft zu bewundern. Auch im Pazifikkrieg, in dem Japan und die USA aneinander geraten, bleibt Atlantropa neutral. Stets bleibt man nur das Sammelbecken für flüchtende Freigeister - erst aus Rio, dann aus Tokyo. Problematisch wird es erst, als die USA es trauen, ihr gieriges Auge auf das mit Atlantropa assoziierte Kanada zu werfen.
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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #12 am: 7.03.2009 | 23:24 »
@Waldviech: Wow, das ist super. Finde ich auch besser als die Nazileier.
Und so nahe an der Realität ;D

aus Geowiss. Sicht wäre das ganze Projekt aber sicher eine Katastrophe und würde Antlantropa wohl mehr schaden als nützen. Eventuell kann man es damit aufziehen:
Nach Beendigung des Konzeptes und vielen Jahrzehnten macht sich die Erkenntnis breit, daß man etwas sehr dummes getan hat (obwohl man aus Projekten wie Aussuan im "Kleinen" schon hätte lernen können) und sich das Mittelmeer in eine unbewohnbare Ödnis verwandelt. Mio. von Menschen, die moderne Völkerwanderung, nur mit Autos, strömen nach Norden, wo es im Nachhinein nicht unerwartet unertäglich nass und hochwassergeplagt geworden ist ;)
« Letzte Änderung: 7.03.2009 | 23:29 von Maltese Falcon »
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Offline Waldviech

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #13 am: 7.03.2009 | 23:38 »
Käme drauf an, was für eine Art Welt man anpeilt. In einer Happy-Go-Lucky-Pulp-Welt KANN das Atlantropaprojekt durchaus vorwiegend positive Folgen haben. In einer realitisch angehauchten Welt wäre das Projekt eine ziemlich hässliche Katastrophe (und weil es nur zu bekannt ist, daß es das wäre, hat man den Unfug ja auch wieder fallen lassen). Dummerweise wäre es dann auch ein weiteres düster-desillusioniertes Setting, in dem man wieder einmal auf´s Brot geschmiert bekommt, wie dumm und selbstzerstörerisch der Mensch doch ist....und irgendwie hatten wir das in letzter Zeit so oft ;)
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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #14 am: 8.03.2009 | 00:00 »
ja, wesentlich mehr positive Effekte hätte sicher das "aktuelle" Projekt mit dem Tunnel zwischen Spanien und Marokko.

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Offline Jazznow

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #15 am: 8.03.2009 | 10:17 »
Waldviech danke für die Anregung :)
Ich werde mal überlegen, onb ich wirklich amerikanische Faschisten statt deutschen einbaue.
Hat tatsächlich einige Vorteile.

Der Nachteil ist: Es fällt ne unmittelbare Bedrohung weg, die quasi direkt vor der Grenze steht.

Zum Realistätsgrad: Ich weiss, dass das Atlantropa Projekt in der Realität nie funktionieren. Aber was spricht gegen eine pulpige Welt zu entwerfen, in der zwar einige Sachen unwahrscheinlich sind, die aber den damaligen Optimismus abbildet, was der Mensch alles schaffen kann. Eine Welt in der so ein großen Projekt aus purem Optimismus und Größenwahn heraus angefangen wurde, und es hat halt funktioniert. :)

Grüße
Jazznow
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ChristophDolge

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #16 am: 8.03.2009 | 10:22 »
In einer Welt, in der Atlantropa möglich ist, sollten aber auch noch andere besondere technische Projekte durchgezogen worden sein, sonst wird das ganze ein ziemliches One-Hit-Wonder. Was man da noch aufziehen könnte, ist mir noch nicht ganz klar... eventuell große Wasseraufbereitungsanlagen in China und damit verbunden das Bewässern und Verwandeln des ganzen Landes in ein blühendes Paradies. Wo ein solcher Damm möglich ist, könnte man sich auch einen Aufbruch zur Besiedlung der Unterwasserwelt, große Unterseetunnel, schwimmende Städte u.ä. vorstellen - alles natürlich dampfbetrieben ;)

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #17 am: 8.03.2009 | 10:28 »
Nun, neben der Sahara-Begrünung hat man natürlich auch die Gletscher der Antarktis zur Trinkwassergewinnung abgeschmolzen und so abermals wertvolles, grünes Land gewonnen (aufgeheizt von gewaltigen Orbitalspiegeln)  ;D
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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #18 am: 8.03.2009 | 11:52 »
In einer Welt, in der Atlantropa möglich ist, sollten aber auch noch andere besondere technische Projekte durchgezogen worden sein, sonst wird das ganze ein ziemliches One-Hit-Wonder. Was man da noch aufziehen könnte, ist mir noch nicht ganz klar...

Buchtipp: "Heute Wunder, morgen Wirklichkeit" aus den späten 60ern. Ich kann mich da an so Sachen erinnern wie eine zugemauerte Bering-Straße, kilometerhohe Türme, um Wolken in die Sahara umzuleiten, die Überflutung Zentralafrikas,... . Atlantropa ist natürlich auch drin.

ChristophDolge

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Re: [Steampunk?] Atlantropa
« Antwort #19 am: 8.03.2009 | 14:39 »
Ja, was ich sagen will: Wenn man ein irdisches Steampunksetting aufziehen möchte, sollte man sich nicht an einem futuristischen Projekt aufhalten, sondern (möglichst stimmig) all die abgedrehten SciFi-Ideen dieser Ideen gleichzeitig aufnehmen. Und Raumfahrt mittels Kanone a la Jules Verne kann es ja auch geben ;)