Autor Thema: Fading Suns (3. Edition / deutsche Version) - Weiß wer was?  (Gelesen 57924 mal)

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alexandro

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Man muss auch bedenken, dass man ja quasi eine Fantasy-artige Goldwährung hat. Diese Firebirds mit denen man zahlt sind Münzen, eine Münze entspricht ihrem Materialwert (das ist ein ganz wertvolles Material)

Wobei das Material tatsächlich einen Nutzwert hat, und nicht nur Statussymbol ist. Es ist so, als könnte man in einem Fantasysetting direkt mit "Stahl" (oder meinetwegen "Mana") bezahlen und müsste nicht erst Waffen und Zauberbücher dafür kaufen.

Zitat
, es gibt 1/2- und 1/4-Münzen. Aber es gibt keine Münzen die mehr als 1 wert sind, also muss man für größere Transaktionen entweder etwas anderes handeln oder Dutzende, Hunderte, Tausende von Münzen austauschen.
Steht das wirklich so in der Revised? In der 2nd finde ich nichts dazu.

Ich habe das immer so gehandhabt, dass größere Beträge in "Barren" (ja, wie den Ferengi) gehandelt werden. Bei den 1/4, 1/2, 1er Münzen bin ich davon ausgegangen, dass der Anteil an Prismium in diesen sehr gering ist (so gering, dass die Münzen sehr dünn wären und zerbrechen würden, würde man sie aus reinem Prismium fertigen).

Zitat
Ich finde das katastrophal und neige dazu, dass zumindest lokal auch Geldscheine und Schecks zugelassen werden sollten. Das muss man sich mal reinziehen, das spielt im 51. Jahrhundert und die haben ein Geldwesen, das nur Münzen kennt von denen die größte Einheit "1" und die kleinste "1/4" ist. Mal zum Vergleich: Wir haben 1-Euro-Cent als kleinste Einheit und den 500-Euro-Schein = 50000 Euro-Cent als größte Einheit, also in Fading Suns ist das Verhältnis kleinste Münze:größte Münze 1:4, bei uns in Europa 1:50.000!

In der 2nd stand drin, 1fb hätte die ungefähre "Kaufkraft" von $10 heute: damit würde deine Kleidung mit Fashion 12 (332fb) heutzutage ~$3000+ kosten! Wahnsinn, aber wenn man bedenkt das Kleidung nur bis Fashion Rating 20 geht (dürften ~550fb (also $5000) für deine Kombination sein), es aber heutzutage Kleider gibt die für mehrere Millionen weggehen, kommen die Nobles noch richtig billig weg.  ;)

Offline Der Nârr

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Kleidung geht über Fashion Rating 20 - ein Baron würde am Hofe schon ein Fashion Rating von 36 benötigen, um angemessen gekleidet zu sein. Aber ja - ich finde diese irrsinnigen Preise theoretisch auch in Ordnung, habe ja schon darauf hingewiesen, dass man selbst in normalen Geschäften schon Verhältnisse von 1:20 findet (z.B. Hose bei Kik 7 Euro, bei C&A 35 Euro, einfache Marken-Jeans 50-80 Euro, teure Marken-Jeans 140 Euro). Aber im Zusammenspiel mit anderen Preisen wird das seltsam, wenn bestimmte Gegenstände trotzdem selten sein soll. Da hätten die Autoren dann lieber einen Verfügbarkeitswert ähnlich wie in Shadowrun einfügen sollen. Ich finde halt 200 oder 1000 fb für dieses Schildbreakerdingen nicht teuer, wenn man Tausende von fb in Kleidung investiert.

Die halben Münzen sind "crests", die 1/4-Münzen sind "wings", steht so in der FSR.

Meiner Meinung nach machen die Autoren solcher Geldsysteme meistens einen Denkfehler. Heute hat unser höchster Schein einen Wert von 500, das ist 50.000 mal so viel wie unsere niedrigste Münze. Und selbst so brauchen wir noch etliche Scheine, um bestimmte teure Dinge zu bezahlen, das ist dann der typische Koffer Geld in Action- und Kriminalfilmen und hätten wir keinen bargeldlosen Geldtransfer, dürften wir auch Autos, Häuser oder eben richtig teure Schicki-Micki-Kleidung so kaufen oder ersteigerte Kunstgegenstände. Jetzt hat Fading Suns keinen bargeldlosen Geldtransfer und noch nicht einmal Scheine oder Schecks. Wenn man noch die "Rogue Coinage" dazu nimmt, also örtlich beschränkte Währungen, hat man kein Verhältnis von 1:50.000, sondern eines von 1:8 (eine Münze eines Hauses ist in der Regel 1/8 fb wert). Viele Fantasy-Systeme laufen in dieselbe Falle, da gibt es dann Kupfer, Silber, Gold, was zu einem Verhältnis von 1:100 führt. 1:100 ist einfach unglaublich wenig. Fading Suns behilft sich damit, dass es "Tauschhandel" in der armen Bevölkerung gibt, die haben also kaum Umgang mit Geld. Ich vermute, dass dahinter die Idee steckt, dass man sich sonst leicht billig auf einer Welt einkaufen und könnte und die Währung durcheinander bringt, wenn man keine Ressource nimmt, die in dem ganzen Imperium limitiert ist. Könnte ja sein, dass es auf einem Planeten Gold im Überfluss gibt oder so.

Natürlich kann man mit Barren arbeiten, das ist dann mehr oder weniger eine Hausregel das Setting betreffend. Halte ich auch für sehr klug. Ich meine, wie kaufen denn bitte Adelshäuser z.B. Raumschiffe von den Gilden oder bezahlen Waffenlieferungen oder oder oder? Die werden kaum Münzen abzählen. Von einer Revised Edition hätte ich erwartet, dass die so etwas aber auch mal ins Buch schreiben. Ich halte Barren im Wert von 1000, 10000 und 50000 fb für sinnvoll. Diese sollten wie die Münzen vom Imperium geeicht und geprägt werden. Wahrscheinlich dürfte es dann auch spezielle (geeichte) Wiegesysteme geben, die nicht nur bloß wiegen, sondern auch das Volumen bestimmen (z.B., indem die Messung unter Wasser stattfindet). Bei solchen Transaktionen wird man sicher sehr vorsichtig sein.

Parallel zu den Barren würde ich auch Münzen einführen, die 1/100 eines fb wert sind.
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Samael

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. Viele Fantasy-Systeme laufen in dieselbe Falle, da gibt es dann Kupfer, Silber, Gold, was zu einem Verhältnis von 1:100 führt. 1:100 ist einfach unglaublich wenig.

Wobei historisch gesehen Kupfermünzen ja oft so dass 10fache der Silbermünzen wogen.

Offline Der Nârr

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Dann müssen die auch fast 10x so groß gewesen sein, die Dichte von Kupfer ist kaum geringer als die von Silber. Mich würde jetzt interessieren: Wie sah denn historisch das Werteverhältnis von Kupfer:Silber:Goldmünze aus?
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Samael

  • Gast
Angeblich ist rein gewichtsmäßig 1:20 für gold:silber ein gutes Abschätzmaß für das späte MA. Bei Kupfer weiß ich es nicht genau, das müsste aber ziemlich billig gewesen sein, billiger etwa als Eisen. Man kann sagen, dass SILBER das Zahlungsmittel der Wahl war im MA. Kupfermünzen gabs tendentiell erst später.

Der spätere copper farthing aus England wog etwa 6g, war aber glaube ich weniger wert als der silver farthing (0,36g-0,44g*), den er quasi ablöste (aber erst als das MA vorbei war). Ein deutscher Silberpfennig wog etwa 1g.

Insgesamt ist das ganze Thema grauenhaft unübersichlich.

*das müssen also winzig kleine dünne Plättchen gewesen sein, im gegensatz zu ziemlich massiven, 2-3cm durchmessenden Kupfermünzen, die aber erst später aufkamen.

fyi:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfennig#Mittelalter
https://en.wikipedia.org/wiki/Farthing_%28British_coin%29
« Letzte Änderung: 19.09.2012 | 11:32 von Samael »