Meines wenig informierten Eindrucks nach hat sich an der Rollenspielfront in letzter Zeit einiges getan - nicht etwa, dass dass man den heiligen Gral gefunden hätte, man hat vielmehr eingesehen, dass es eine ganze Reihe von Gralen/Grälen/Gralim/Gräler ... öhh, ihr wisst, was ich meine
Jedenfalls empfinde ich es so, dass Diskussionen um Rollenspiel
stil jetzt so ausgefochten werden, dass es mehrere nebeneinander existierende Spielstile gibt, die alle mehr oder weniger gleichwertig sind, solange alle Beteiligten ihren Spaß haben. Früher galten ja recht klare Doktrinen, die uns gesagt haben, wie man gefälligst zu spielen hat - sonst
konnte man ja gar keinen Spaß haben. Heute gibt es ARSler, Erzählonkel, Freeformer und und und - und bis auf einige wenige unrühmliche Ausnahmen spricht keiner dem anderen ab, gutes Rollenspiel zu betreiben. Viel öfter wird betont, dass man den persönlichen Spielstil vorstellt und man selber mit seiner Gruppe auf diese Weise ans Ziel gelangt - keinesfalls wird vorgebetet, dass dies die allein glücklich machende Wahrheit ist. Deswegen wird z.T. Kritik an bestimmten Spielstilen nun aber auch umso schärfer angegangen, weil eben einige Spieler und Spielleiter sich mit bestimmten Stilen identifiziert haben. Wenn ich die anderen so spielen lasse, wie sie wollen, sollen sie mich gefälligst auch so spielen lassen wie ich will.
Wie gesagt, unrühmliche Ausnahmen, die behaupten, alles, was exklusive des eigenen Stiles liegt, sei unrein und gehöre nicht mehr zum Hobby gibt es auch, aber die bestätigen nur die Regel.
Insgesamt eine Entwicklung, die ich stark befürworte - könnt ihr diese Auffassung teilen? Ist das nur das Ergebnis der letzten Zeit oder ist mir das einfach vorher noch nicht so stark aufgefallen?