Ich muss sagen, ich mag Torchwood. Aber ich bin da auch gar nicht mit der Erwartung herangegangen, eine glatt geschliffene oder auch nur halbwegs konsistente SF-Serie zu sehen. Das Ganze ist durchaus absichtlich dilettantisch, seltsam und häufig very british - also per se gewöhnungsbedürftig. Entweder man mag es, man gibt dem ganzen 'ne Chance ... oder man lässt es bleiben.
Was die "gay agenda" angeht, ist das zunehmend vordergründiger geworden, aber bis jetzt ist es gut eingearbeitet und irgendwo schon ein Alleinstellungsmerkmale dieser (Art von) Serie. Im Grunde wird da dem klassischen Fanboy/-girl von SF-Serien und Soaps (Torchwood ist beides) ganz übel mitgespielt: All the good women are married, all the handsome men are gay ...
Dass es kein privatfinanziertes Produkt ist, merkt man generell daran, dass die Autoren viel experimentieren können. Von klasssichen SF-Themen über Soap bis Comedy und Thriller verschieben sich häufig die Schwerpunkte, was den Sehgewohnheiten vieler Zuschauer widersprechen dürfte, aber die Sache auch gerade interessant macht. Als typisches Berieselungsprogramm disqualifiziert sich die Serie zumeist.