Was ein Zufall, dass ich den Thread sehe...
Habe vorgestern oder so erstmalig von Ayn Rand erfahren, bisher nur den Wikipedia-Krempel gelesen und muss sagen, es interessiert mich doch schon... ist Atlas Shrugged am empfehlenswertesten (sry für solche wortverunstaltungen ) oder sollte ich mit etwas anderem anfangen?
Interessant fand ich den Fact, dass es für die Amerikaner das zweitwichtigste Buch nach der Bibel sein soll, um das "Moderne Amerika" zu erklären. Oder so.
Und wo bekomme ich es überhaupt, bei Amazon nicht lieferbar, in der örtlichen Stadtbücherei gibts das auch nicht.
Du kannst mein Exemplar haben. Englisch, im ersten Achtel teilweise rot angemarkert und mit insgesamt minimalen Gebrauchsspuren. Gib' mir'n Fünfer und ich übernehm' den Versand.
Dieses Buch ist
Scheiße. Ayn Rand hat aus Prinzip keinen Lektor drangelassen und das merkt man der Geschichte an. Die Protagonisten sind soziopathische Arschlöcher, deren Erfolg meist auf durch wundersame Weise entdeckten Erfindungen und Rohstoffvorkommen zurückzuführen ist und die bösen Sozialisten lassen es sich aus purer
masochistischer sozialistischer Ader schlecht gehen und benehmen sich meistens wie lobotomisierte Affen auf Crack-Entzug.
Objektivismus ist der mit Abstand mißbenannteste Begriff, der mir je untergekommen ist - der ist alles andere als objektiv. Ayn Rand erhebt Anspruch auf die Ultimative Wahrheit(tm), weswegen ihre Philosophie nur durch sich selbst zu erklären ist.
Es ist wahr, weil sie gesagt hat, daß es wahr ist.Die einzige andere Argumentation ist die vergleichende: Kapitalismus ist toll, weil Sozialismus scheiße ist. Ergo der Umkehrschluss: Wer keinen Kapitalismus will, ist ein Sozialist. Das hat so ein bißchen was von "Des Kaisers neue Kleider" ans sich.
"Aber Mama, der Kaiser ist ja nackt!"
"Still, Kind. Wer die Kleider nicht sieht, der muss ja völlig dämlich sein!"
Sozialismus funkioniert nicht, weil Leute gerne Sachen besitzen wollen. Da brauche ich nicht den geistig-analen Ausfluss einer fanatischen, misogynistischen SM-Schnalle (siehe Sex-Szenen in Atlas Shrugged, u. a.) die nichts besseres in ihrer Freizeit zu tun hatte, als vor dem HUAC für McCarthy die Kommunisten-Hatz Propaganda-Trommel zu pauken und sich nachher zu beschweren, sie hätte "nicht genug aussagen dürfen".
Und da brauche ich auch nicht eine Pseudo-Philosphie, deren "großes, intelektuelles Schisma", welches die Bewegung in zwei Lager spaltete davon ausgelöst wurde, daß der 25 Jahre jüngere Fanboy, mit dem Ayn Rand ins Bett ging, eine Affäre mit einer anderen hatte.