Ist das ein schlecht gewähltes Beispiel oder wirklich so gemeint?
Das ist zumindest auch aus der entsprechenden Sicht der Lizenz des Pinnacle-Verlags so gemeint. Genau so.
D.h. daß man ein Abenteuer schreibt und dort dann bei einer Begegnung nur notieren soll "14 Zombies (see SW:EX page XX)".
Direkt in den Toolkits aufgeführtes Material wie neue Arcane Backgrounds, neue Powers usw. soll man sowieso NICHT in seinen Conversion direkt verwenden und somit besser auch nicht zitieren.
Aber Abenteuer und Quellenbücher haben doch die Funktion, dem SL Arbeit abzunehmen, sowohl beim Erstellen eines Plots als auch der Spielwerte.
So sehe ICH das. Aber ICH bin auch nur am Spielwert dieser Buchinhalte interessiert. - Rechtlich gesehen scheint es da wohl durchaus Empfindlichkeiten zu geben.
Effektiv ist die im Zitat aufgeführte Sicht ja auch die von Pinnacle bislang IMMER TOLERIERTE. Somit wurde meines Wissen noch keiner rechtlich belangt, der in seinem One-Sheet oder in seiner Conversion z.B. Zombies, Orks oder die Regeln für Flammenwerfer aufgeführt hatte. - Aber Pinnacle KÖNNTE
Es gab nach der letzten Lizenzänderung bei Pinnacle, die ja zu der aktuellen Lizenz geführt hat, eine ausgedehnte Diskussion zum Thema im Pinnacle-Forum (wie übrigens auch zu jeder der vorigen Lizenz-Modelle). - Aus dieser Diskussion ging genau das von Toa wiedergegebene hervor: Man soll (darf?) die Inhalte nicht direkt zitieren, sondern nur den Namen angeben und den Verweis auf die Quelle.
Natürlich will ich da selbst Werte eines Orks (die ich wahrscheinlich auswendig kann) in der Raumbeschreibung sehen, damit ich im Zweifel eben nicht hin und her blättern muss.
Das ist auch mein Problem mit dieser Regelung und auch einer der Gründe, weshalb man von mir so wenig von meinem SW-Material im Internet findet.
ICH bereite meine SW-Abenteuer immer so auf, daß ALLE NSC-Werte komplett aufgeführt sind - und zwar dort, wo man sie ohne zu blättern im aktuellen Szenario-Kontext brauchen wird. Und ICH zitiere für MICH als Spielleiter auch Regelpassagen von Dingen, die mir eventuell nicht so geläufig sind (oder nicht mehr geläufig).
Beispiel: Wenn ich ein DL:R-Szenario vorbereite, und ich müßte beim Leiten dieses Szenarios z.B. auf einem Con ständig zwischen dem DL:R-Settingband, dem Revised Ed. bzw. SW:EX-Grundregelband hin und her blättern, nur um "just in time" an die Spielwerte zu gelangen, dann wäre das alles andere als FFF! - FFF bedeutet, daß man NICHT mit allen Fingern in irgendwelchen Büchern die Nachschlagestellen markierend leiten muß!
Jedoch: Solange ich dazu NICHTS veröffentliche, sondern das wirklich nur für mich zum Spielleiten vorbereite, solange verstoße ich ja gegen keine Lizenzbestimmung. Das ist dann einfach normales Spielrundenvorbereiten.
Aber sobald ich mein DL:R-Szenario den Savages der Welt frei zugänglich machen möchte, kann ich nur auf die Toleranz und Nichtverfolgung durch Pinnacle hoffen.
Was Toa oben wiedergegeben hat, ist jedenfalls offizielle Sicht von Pinnacle-Vertretern im Pinnacle-Forum.
Daher hatte ich auch vor in meinem Sundered Skies Abenteuer für die Abenteuer. alle Spielwerte zu "rasieren" und durch Seitenverweise zu ersetzen. Das entspricht dem gängigen Verständnis seitens Pinnacle und - wie wir heute lesen konnten - auch seitens Prometheus Games, wie mit den Inhalten in Grundregelwerk, Settingbänden und ggf. Toolkits und anderen Add-Ons umzugehen ist. - Außer ich habe da etwas krass mißverstanden.
Das Umbenennen ist übrigens eine gängig Lösung. Dann heißen die Zombies halt Gruu (gehört Bastei), Deadites (nee, besser nicht - auch eine geschützte IP), na dann eben Modergänger. Paßt schon irgendwie. Und man kann wieder die Spielwerte aufführen.
Wobei: Auch hier gibt es ja die Monstrous Abilities. Kann man diese im Klartext aufführen, oder darf man nur den Namen der Monstrous Ability nennen samt Seitenzahl im entsprechenden SW-Buch?
Wie gesagt: Die PRAXIS bei Pinnacle ist sehr lax. Pinnacle toleriert sehr viele Verstöße gegen diese Regeln. Daher finden sich auch so viele Savage-Worlds-Conversions und Abenteuer, die eben DOCH Spielwerte und Regelzitate enthalten.
In der Praxis ist der Umgang damit seitens Pinnacle in Ordnung, auch wenn es vom Text der Lizenz her nicht zulässig wäre. - Man kann durch heftige Einschränkungen bei der Verwendung von solchen Grundregelwerksinhalten und Quellenbuchmaterialien sich jegliche Produktivität der Fan-Szene kaputt machen. Und bei SW sind es die PRODUKTIVEN FANS, die für diese enorme Fülle an Angeboten, an Conversions, Monstern, NSCs, Abenteuern sorgen. - Es sind genau diese produktiven Fans, die die Erfolgsgeschichte von Savage Worlds ganz maßgeblich bewirkt haben!
Da wäre es wirklich dumm die Hand, die einen nährt, mit dem Schwert des Gesetzes abzuhacken.
Gerade auch die Toolkits werden ja überall "ausgeschlachtet". Das ist ein Produktformat, bei dem die Verpflichtung nur den Namen und die Seitenzahl anzugeben einfach den gesamten SINN dieses Produktes als "Werkzeugkasten und Bausteinsammlung" zunichte machen würde. - Dennoch wurde es so im Pinnacle-Forum bei Nachfragen zur Verwendung der Toolkit-Materialien bei veröffentlichten SW-Fan-Materialien so dargestellt, daß auch hier das Name-und-Seitenzahl-Zitat das einzige zulässige sei.
Ich finde das völlig unbrauchbar. - Die Inhalte von Grundregelwerk und Toolkits haben Bausteincharakter. Damit SOLL man EIGENES Material zusammenbauen können. - Warum aber nur im Privaten? Warum das nicht auch den Savages der Welt zugänglich machen?
Die kaufen sich doch die SW:EX so oder so! Bzw. sie HABEN SIE SCHON!
Was ich gerne hätte - insbesondere aktuell von Prometheus Games - wären Anwendungsfälle, die Schritt für Schritt den akzeptablen, legalen Vorgang bei der Erstellung/Veröffentlichung eigener Fan-Materialien darstellen.
Daß man immer noch Einzelfall-Erlaubnisse einholen sollte, ist sicherlich sinnvoll. Nur schreckt Lizenz-ANWENDUNGS-Unklarheit oft schon im Vorfeld ab.
Und mir geht es zunächst einmal darum, diese Hürde abzubauen und jedem, der irgendetwas zu Savage Worlds veröffentlichen will, egal ob englisch, deutsch oder denglisch, KLAR VERSTÄNDLICH aufzuzeigen, was er zu beachten hat, wie er vorzugehen hat, und was er nicht tun darf.
Ist mein Interesse am Lizenzthema damit verständlicher geworden?