Wenn jemand meint er ist der Charakter, dann ist er das auch.
Ich stelle mal die These auf, dass es keine 100% Immersion oder 100% Actor Stance oder 100% Method Acting gibt.
Es gibt genug Situationen im Rollenspiel, wo Entscheidungen nicht aus Charakter-Perspektive, sondern "von oben" entschieden werden.
Als Beispiel sie die Situation genannt, wo man dem neuen Charakter eines Spielers den Einstieg erleichtert ("You seem trustworthy"), um schnell mit dem Abenteuer weiter zu machen.
Oder wo man einem NSC plötzlich Aufmerksamkeit widmet, weil dieser der Auftraggeber ist.
Oder statt erstmal zu baden und auszuschlafen, sein Bier in der Kneipe bestellt, weil es da ja gleich den üblichen Auftragggeber geben muss, der sich mit verschwörerischer Miene an den Tisch setzt.
Oder bei der Frage, wer den Heiltrank bekommt, den Mitspieler SC bevorzugt, auch wenn es genug NSCs gibt, die den Trank besser gebrauchen könnten.
Oder dem Dieb nochmal verzeiht, weil es ein SC ist, auch wenn man vorher allen Dieben bisher die Hand abgeschlagen hat.
oder, oder..
Situationen dafür gibt es genug, wenn man ehrlich ist.
Und diese Entscheidungen sind ja auch gut und richtig, denn sie bringen das Spiel vorran.
Ich behaupte, dass jemand der ernsthaft behauptet alle Entscheidungen seines Charakters aus der immersiven Perspektive getroffen zu haben, entweder nicht weiss, was er da behauptet oder schlicht weg die Tatsache wegleugnet, dass man das gar nicht kann.