Autor Thema: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen  (Gelesen 14248 mal)

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Offline LushWoods

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #25 am: 10.03.2014 | 11:46 »
Also ich kann PDFs bearbeiten und arbeite ab und zu als Übersetzer.
Und ich liebe Gumshoe.
Aber leider hab ich im Moment keine Zeit dafür und die technischen Möglichkeiten nur hier in der Arbeit und nicht daheim, leider.

Na schreib doch einfach das "wir" hier immer versuchen Diskussionen rund um Pelgrane am Laufen zu halten, News veröffentlichen und so weiter. Du mußt ja nicht direkt auf den Bogen eingehen.

Offline tannjew

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #26 am: 10.03.2014 | 13:17 »
Also ich kann PDFs bearbeiten und arbeite ab und zu als Übersetzer.
Und ich liebe Gumshoe.
Aber leider hab ich im Moment keine Zeit dafür und die technischen Möglichkeiten nur hier in der Arbeit und nicht daheim, leider.

Es gibt ja noch mehr Gumshoe SLs hier :)

Zitat
Na schreib doch einfach das "wir" hier immer versuchen Diskussionen rund um Pelgrane am Laufen zu halten, News veröffentlichen und so weiter. Du mußt ja nicht direkt auf den Bogen eingehen.

Schon erledigt. :cthulhu_smiley:
Aktuell: Cthulhu (Die Masken des Nyarlathothep) als SL & KULT als Spieler

Offline LushWoods

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #27 am: 11.03.2014 | 18:34 »
Coole Sache  :d

Offline Little Indian #5

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #28 am: 3.05.2014 | 23:56 »
Nachdem ich jetzt das erste ToC-Abenteuer geleitet habe, muss ich sagen, dass ich doch etwas enttäuscht bin.
Gumshoe funktioniert ganz prächtig und die Regeln treten während des Spieles extrem in den Hintergrund (was mir selbst ganz gut gefällt). Allerdings ist der Unterschied zum normalen CoC-System vom Spielgefühl her nicht soooo groß (das mag aber vielleicht auch an unserer Runde liegen, in der es keine Regelfüchse und Powergamer gibt).
Tatsächlich wurde mir persönlich sogar fast ein bisschen zu wenig gewürfelt, was ein bisschen auf die Spannung drückt. Auch waren meine Spieler sehr geizig, wenn es darum ging, ihre Punkte auszugeben, sodass ihnen ein paar coole Zusatzinformationen durch die Lappen gegangen sind und sie ein paar wichtige Würfe auf allgemeine Fähigkeiten unnötigerweise verhauen haben. Das Kampfsystem hingegen hat mich positiv überrascht: Trotz der Möglichkeit, über das Ausgeben von Punkten Treffer zu garantiere, ging der einzige Kampf doch noch knapper aus als bei CoC.
Alles in  allem werden wir aber wohl zu CoC zurückkehren. Auch weil es als alter Rollenspieler irgendwie unbefriedigend ist, immer nur einen einzigen W6 zu werfen.
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Offline LushWoods

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #29 am: 6.05.2014 | 11:35 »
Das mit dem Punktegeiz wurde, glaub ich, schon mal irgendwo angesprochen.
War bei uns anfangs auch so, da braucht man 2 bis 3 Sessions um den richtigen Flow zu finden. Zumindest war es bei uns so, dann klappt das auch alles sehr gut.
Kämpfe werden noch interessanter wenn man die Martial Arts Regeln verwendet. Zumindest in einem pulpigen ToC passen die meisten da auch hervorragend hinein.
Lustigerweise hatten aber auch meine Spieler ein Problem damit "nur" einen d6 zu würfeln. Denen ging da ein gewisses Feeling ab.

Offline Prisma

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #30 am: 6.05.2014 | 13:57 »
Nachdem ich jetzt das erste ToC-Abenteuer geleitet habe, muss ich sagen, dass ich doch etwas enttäuscht bin.
Gumshoe funktioniert ganz prächtig und die Regeln treten während des Spieles extrem in den Hintergrund (was mir selbst ganz gut gefällt). Allerdings ist der Unterschied zum normalen CoC-System vom Spielgefühl her nicht soooo groß
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich war anfangs von ToC und Gumshoe recht angetan, aber die Spielerfahrung zeigte, dass wirklich neues nicht geliefert wird. Und gerade bei den Punktausgaben zu den investigativen Regeln kommt man leider früher oder später in widersinnige Situationen, á la "eigentlich schon... aber leider keine Punkte mehr". Schade Gumshoe.
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Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #31 am: 6.05.2014 | 14:36 »
Und gerade bei den Punktausgaben zu den investigativen Regeln kommt man leider früher oder später in widersinnige Situationen, á la "eigentlich schon... aber leider keine Punkte mehr". Schade Gumshoe.

Das Problem hatte ich bei Ashen Stars eigentlich noch nicht. Bedenkst du denn auch, dass die Core Clues prinzipiell ohne Spends ausgegeben werden und Punkte Ausgeben bei den investigativen Fähigkeiten eigentlich nur für coole Bonuseffekte da ist?
Und letztlich gibt es das gleiche Problem bei Würfelsystemen wie CoC doch auch, nur noch unkontrollierter: "Eigentlich schon ... aber dummerweise zu schlecht gewürfelt."

In meiner Gruppe hat eigentlich keiner der Spieler Hemmungen, Punkte zu verbraten. Eher ist es so, dass die bei den General Abilities lieber gleich die Erfolge kaufen, wenn es ihnen nur halbwegs wichtig ist. Führt natürlich öfters auch mal dazu, dass die Pools knapp werden, was das Spiel aber um so interessanter macht.

Offline LushWoods

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #32 am: 6.05.2014 | 15:05 »
@Prisma: Kann ja, dank der CoreClues eigentlich nicht passieren?!

Offline Prisma

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #33 am: 6.05.2014 | 17:10 »
Es stimmt, man braucht die Punkte nicht um jeden Preis - d.h. man verrennt sich in der Regel nicht - aber bei den General Abilities ist ihr Einsatz oft entscheident wenn es um Sieg oder Niederlage geht, besonders im Kampf. Ihr Wert ist enorm. Bei den Investigative Abilities bringt der Punkteinsatz zusätzliche Informationen (ob es bei Ashen Stars dazu noch coole Bonuseffekte gibt, ist mir nicht bekannt, erscheint mir aber wünschenswert). Es gibt zwar die Core Clues, aber das Problem der zusätzlichen Infos ist oft: entweder nicht wirklich wichtig oder sehr wertvoll. Und wenn die Punkte weg sind, sind sie erst mal ausgegeben. CoC hingegen bietet zwar die geringere Chance aber die hat man dafür immer zur Verfügung. Letztlich muss jeder entscheiden wie er/sie es lieber hat.
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Offline rillenmanni

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #34 am: 6.05.2014 | 17:52 »
Mein Problem mit dem Punkte ausgeben in den IAs: Es fehlt eine klare Bemessungsgrundlage. Selbst in den ToC-Kaufabenteuern findet man da keine klare Linie. Ab und an fragt man sich, weshalb man für ein wirklich nebensächliches Detail, das nicht gewinnbringend sein wird, einen oder gar mehrere Punkte ausgeben soll. Im Gegenzug werden nicht essentielle und dennoch auf der Hand liegende Details mitunter gar nicht "verpunktet" sondern einfach nicht weiterverfolgt. Ich verstehe, dass dies kein leichtes Geschäft ist, umso mehr sehe ich hier ein konzeptionelles Problem.
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Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #35 am: 6.05.2014 | 17:54 »
Und wenn die Punkte weg sind, sind sie erst mal ausgegeben. CoC hingegen bietet zwar die geringere Chance aber die hat man dafür immer zur Verfügung. Letztlich muss jeder entscheiden wie er/sie es lieber hat.

Klar hast du recht, dass es letztlich Geschmackssache ist - ich würde aber doch einwenden, dass die "Chance" eher eine Illusion ist, denn faktisch bedeutet sie, dass man etwas eben bekommt oder nicht. Da passiert es dann auch immer leicht mal, dass selbst ein offiziell hochkompetenter Charakter versagt und die entscheidende Probe versaut.
Dass einem das zumindest bei den Investigative Abilities in Gumshoe nicht passieren kann, finde ich da schon einen enormen Vorzug. Denn da eine Fähigkeit zu haben, heißt ja nicht nur: "Du bekommst alle Abenteuerrelevanten Infos, die sich damit finden lassen", sondern auch: "Du erhältst automatisch alle Infos, die eine in dieser Fertigkeit hochkompetente Person finden sollte". Wenn man nach der Maßgabe spielt, dann ist es eigentlich zumindest bei den Investigativen Fertigkeiten ein befremdliches Scheitern unmöglich.

Bei Ashen Stars gibt es übrigens auch keine besonderen Bonuseffekte, die an die investigativen Fertigkeiten geknüpft werden. So, wie ich es in Erinnerung habe, steht doch in allen Gumshoe-Regelwerken über Spends:

"Additional information gained provides flavor, but is never required to solve the case oder move to a new scene. Often it makes the character seem clever, powerful or heroic."

Das meine ich mit coolen Bonuseffekten - die sind ein Grundbestandteil jedes Gumshoe-Systems. In den offiziellen Gumshoe-Abenteuern, die ich kenne, wird dieses Prinzip eigentlich auch durchgehalten - da findet man in der Regel ganz ohne Spends das meiste heraus.

Kann es vielleicht sein, dass der SL in deiner Runde einfach zu sehr mit den Clues geizt und Spends verlangt, wo die nicht vorgesehen sind?

Was die General Abilities angeht: Es stimmt, dass es hier für die Spieler oft schwer ist, die vernünftig über das Abenteuer zu verteilen, da man ja auch meistens nicht weiß, was für Herausforderungen man vor sich hat. In dem Bereich habe ich als SL schon gelegentlich etwas großzügigere Refreshs oder Fertigkeits-Substitutionen erlaubt - da geht das System allerdings schon deutlich in die Richtung, Handwedeln zu erfordern. Komme ich persönlich inzwischen mit zurecht, obwohl ich nicht ganz glücklich damit bin. Andererseits gefällt mir aber das Poolprinzip, bei dem die Spieler sich Erfolge kaufen können, aber dafür halt später mit ihren Misserfolgen leben müssen (oder umgekehrt), prinzipiell so gut, dass ich das in Kauf nehme.

Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #36 am: 6.05.2014 | 17:58 »
Im Gegenzug werden nicht essentielle und dennoch auf der Hand liegende Details mitunter gar nicht "verpunktet" sondern einfach nicht weiterverfolgt. Ich verstehe, dass dies kein leichtes Geschäft ist, umso mehr sehe ich hier ein konzeptionelles Problem.

Was meinst du mit "nicht weiterverfolgt"? Dass die nicht erwähnt sind? Laut Regeln sollte alles auf der Hand Liegende doch schlicht und einfach ein "passiver" Clue sein, den man den entsprechenden Charakteren gibt, ohne dass sie überhaupt nachfragen müssen.

Offline rillenmanni

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #37 am: 6.05.2014 | 18:05 »
Was meinst du mit "nicht weiterverfolgt"? Dass die nicht erwähnt sind? Laut Regeln sollte alles auf der Hand Liegende doch schlicht und einfach ein "passiver" Clue sein, den man den entsprechenden Charakteren gibt, ohne dass sie überhaupt nachfragen müssen.

Damit ich nicht erst nachgucken muss, kann ich Dir auf die Schnelle ein Beispiel (Arkham Detective Tales) liefern, über das ich im Tanelorn schon einmal berichtet habe. Stichwort: Säurebad.
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Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #38 am: 6.05.2014 | 18:09 »
Damit ich nicht erst nachgucken muss, kann ich Dir auf die Schnelle ein Beispiel (Arkham Detective Tales) liefern, über das ich im Tanelorn schon einmal berichtet habe. Stichwort: Säurebad.

Den Band kenne ich nicht; ich habe jetzt aber wirklich so dumm gefragt, weil ich den Sinngehalt der Aussage nicht verstehe. Was heißt in diesem Zusammenhang "nicht weiterverfolgt"? Das dazu nichts im Abenteuer steht?

EDIT: Ach, jetzt habe ich erst den Link gesehen! Okay, das ist natürlich eine Frage des Abenteuer- und nicht des Regeldesigns. Bei Ashen Stars sind auch nicht alle Abenteuer superdupergut designt, wobei gerade die Cluestruktur aber dort immer bestens funktioniert hat. Da hapert es manchmal eher an zu diffusen Settingelementen und unglaubwürdigen Hintergrundgeschichten. Wenn man die aber akzeptiert bzw. ein bisschen aufpoliert oder ummodelt, kann man die Clue-Struktur selbst eigentlich immer problemlos verwenden und sich auch auf die Angaben darüber verlassen, was Core Clues sind und was nicht.
« Letzte Änderung: 6.05.2014 | 18:27 von Rumspielstilziel »

Offline rillenmanni

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #39 am: 6.05.2014 | 20:41 »
Ja, die Core Clues bekommen sie auf jeden Fall hin. Das ist ja schon einmal das Wichtigste. :)
Abgesehen davon wird das Design der Abenteuer den Regeln erstaunlich oft nicht gerecht. ... Aber ich habe noch eine ganze Menge mehr an den Abenteuern auszusetzen, die nichts mit der Regelumsetzung zu tun haben, sondern allein den Abenteueraufbau betreffen. Tatsächlich gibt es nur ganz wenige ToC-Abenteuer, die ich gut gemacht finde. Ich fühle mich schon wie ein Nörgelei. So bspw das Abenteuer aus dem tollen Band "Bookhounds of London", das ich geleitet habe. Ich finde den Rahmen mit den vier Konkurrenten / Parteien klasse, aber das Szenario funktioniert wirklich nur dann, wenn man hart RR fährt, weil Motivation und Verhalten der Parteien wie beschrieben einfach hahnebüchen sind! Dabei benötigt das Abenteuer eigtl nur eine gelungene Beschreibung der Parteien und der wichtigen Hinweise (Hinweiskette), und dann läuft die Kiste von ganz allein mit den Bookhounds als Katalysator! Ein wirklich tolles Abenteuer ist das, es ist nur total verhunzt.
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Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #40 am: 7.05.2014 | 14:20 »
Ich kenne zwar keine ToC-Abenteuer, bei Ashen Stars macht sich aber gelegentlich auch eine gewisse Schlampigkeit im Szenariodesign bemerkbar. Bei "The Justice Trade" gibt es eine doch sehr schwer durchschaubare bis unsinnige Bösewicht-Motivation, ein völlig unlogisches Timing, bei dem die SC einfach so Gelegenheit bekommen, in letzter Minute ein Raumschiff abzufangen, das ihnen eigentlich schon weit voraus sein muss, und dann auch noch Geschehnisse vor dem Abenteuer, die einem als SL nie ganz genau erklärt werden und für die Clues ausgelegt werden, die auf einen reichlich unlogischen Hergang hindeuten ... oder Dead Rock 7, wo einfach mal eine grobe Übersichtskarte des Asteroiden-Handlungsschauplatzes fehlt, die wirklich extrem nützlich gewesen wäre, und ein NSC im Abenteuer mehrmals den Namen wechselt. Oder Pleasure Bringers, das ziemlich gut ausgearbeitet ist, aber im Mittelteil unnötigerweise total railroadig präsentiert wird. Oder Terra Nova, wo man nie so richtig erfährt, wie der Bösewicht seinen Plan eigentlich hätte umsetzen wollen, wenn die Laser nicht aufgetaucht wären ...
Die habe ich alle gespielt bzw. spiele sie gerade und musste da vieles schon ganz schön aufbohren und umbauen. Sind dann aber toll gelaufen, weil die Grundideen meistens sehr gut waren und die Clue-Strukturen auch funktioniert haben. Ab und zu musste man halt nur den Inhalt der Clues ändern, damit die Abläufe einen Sinn ergeben, und ein paar Schlenker aus unnötig verwickelten Hintergrundgeschichten rausnehmen. Insgesamt war ich dann doch mit bisher allen Abenteuern sehr zufrieden, aber es mag schon stimmen, dass vieles, was bei Pelgrane kommt, in den Details etwas hingeschlurt ist und sich manchmal mehr wie ein Sammelsurium cooler Ideen liest, die passend gemacht werden.

Offline Cavalorn

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #41 am: 8.05.2014 | 13:04 »
Weil ich es gerade gesehen habe (und es am ehesten hierher passt):

Im Bundle of Holding bekommt man aktuell Grundregelwerk, Keeper's Resource Book und die Pulp-Abenteuer-Sammlung "Stunning Eldritch Tales" für ~8,95 $ - und wenn man bereit ist, etwas mehr auszugeben, auch noch ein paar weitere Bücher.

Wer also Trail of Cthulhu mal ausprobieren möchte, kann zuschlagen. Bundle of Holdings lassen sich mittlerweile übrigens auch verschenken.  :ctlu:
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Offline LushWoods

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #42 am: 9.05.2014 | 14:37 »
Interessant, ich habe bisher noch kein schlechtes Gumshoe Abenteuer gelesen oder geleitet.
Zumindest keines das größere Defizite hatte als andere beliebige (Cthulhu)Abenteuer.
Aber ich hab das eigentlich jetzt auch nicht anders erwartet.

Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #43 am: 9.05.2014 | 15:09 »
Interessant, ich habe bisher noch kein schlechtes Gumshoe Abenteuer gelesen oder geleitet.
Zumindest keines das größere Defizite hatte als andere beliebige (Cthulhu)Abenteuer.


Ein schlechtes Gumshoe-Abenteuer habe ich auch noch nicht gelesen; aber bei einigen ist halt schon Luft nach oben, und manchmal finde ich es ein bisschen schade, dass tolle Ideen, ein gutes Grundgerüst und eine gute Schreibe nicht noch durch mehr Aufmerksamkeit für die Feinheiten abgerundet werden ...

Wobei mir gerade die oft eher grobe Schilderung von Fluff-Details in Ashen Stars wiederum gefällt. Keine Lust auf ellenlange Beschreibungen von Auftraggebern, Raumhäfen und anderem Kram, der eh nur Kulisse ist. Diesbezüglich machen die's schon richtig, finde ich. Nur manchmal ist es halt ein bisschen zu flott aufs Papier geworfen.

Offline rillenmanni

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #44 am: 9.05.2014 | 15:42 »
Oh, nicht, dass wir uns hier falsch verstehen: Ich halte Gumshoe-Abenteuer nicht für schlechter als andere Kaufabenteuer! Ich bin ein Gumshoe-Jünger (weshalb ich beim aktuellen Bundle of Holding auch absolut aufgeschmissen bin - "Hab' ich alles! Mist!"). Aber ich bin grundsätzlich sehr kritisch bei Kaufabenteuern. Rumpel drückt es wirklich gut aus: "Nur manchmal ist es halt ein bisschen zu flott aufs Papier geworfen." Ich frage mich dann schon, wozu sie die so gut organisierten Spieltests machen.

Wegen des Bookhound-Szenarios bin ich ihnen wirklich ein bisschen böse. Das hatte ich mit meiner Cthulhu-Runde leider angefangen, obwohl mir einiges Spanisch vorkam. Und das war ein Fehler, weil ich dann zwischen den Sitzungen mächtig nacharbeiten und umschreiben musste, um das Ding noch zu retten. ... "Retten" ist nun so ein Wort: Wir hätten das Abenteuer so oder so fertig bekommen, aber ich kenne als Spieler das Gefühl sehr gut, im Grunde nicht zu wissen, was passiert ist, und nur getan zu haben, was die irgendwie gerade so plausible / angemessene Handlungsweise gewesen sein musste. Und daran sind in aller Regel Abenteuerfehler schuld. So auch in diesem Szenario, das mE schlicht unschlüssig ist, was Motivation und Handlungsweisen der widerstreitenden Parteien angeht. Und über diesem Ballast breitet sich dann die Decke des vorgezeichneten Handlungsablaufs aus. Folgt man dem, dann bekommt man das Abenteuer fertig, aber mit Beigeschmack. Ich habe das Szenario aber lieber umgeschrieben.

Noch ein Beispiel (das, ich wiederhole es gern, Gumshoe-Abenteuer nicht schlechter macht als andere): In dem King-Kong-Abenteuer aus Shadows over Filmland geht die Motivation der Investigatoren einfach über Bord! Man besehe sich den Grund, der ihnen genannt wird, um sich vor Ort zu begeben. Dieser Grund wird vor Ort aber nicht mehr aufgegriffen. Wenn ich hier Spieler wäre, würde ich natürlich nach dem Grund suchen und bliebe am Ende verwirrt zurück.

SoF ist aber auch wirklich ein Paradebeispiel für Rumpels Aussage: Rob und Ken scheinen den Band flott geschrieben zu haben. (Irgendwo auf Google+ haben sie meiner Erinnerung nach auch geschrieben, wie sie Simon mit dem Resultat überrascht hätten - aber ich bin alt und werde im Geiste kreativ, diese Erinnerung mag also trügen.) Rob hat sich dabei wenigstens an den typischen Gumshoe-Abenteuer-Aufbau gehalten, Ken allerdings keineswegs. Wieso redigiert der Verlag so etwas nicht? Eine Woche Arbeit durch den Autor oder eine Verlagsperson, und Kens Abenteuer entsprächen den selbstgesteckten Bedingungen.

« Letzte Änderung: 9.05.2014 | 15:50 von rillenmanni »
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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #45 am: 10.05.2014 | 18:32 »
(Tut mir leid wegen der späten Antwort.)

Klar hast du recht, dass es letztlich Geschmackssache ist - ich würde aber doch einwenden, dass die "Chance" eher eine Illusion ist, denn faktisch bedeutet sie, dass man etwas eben bekommt oder nicht. Da passiert es dann auch immer leicht mal, dass selbst ein offiziell hochkompetenter Charakter versagt und die entscheidende Probe versaut.
Dass einem das zumindest bei den Investigative Abilities in Gumshoe nicht passieren kann, finde ich da schon einen enormen Vorzug. Denn da eine Fähigkeit zu haben, heißt ja nicht nur: "Du bekommst alle Abenteuerrelevanten Infos, die sich damit finden lassen", sondern auch: "Du erhältst automatisch alle Infos, die eine in dieser Fertigkeit hochkompetente Person finden sollte". Wenn man nach der Maßgabe spielt, dann ist es eigentlich zumindest bei den Investigativen Fertigkeiten ein befremdliches Scheitern unmöglich.
Es hängt davon ab, wie man CoC spielt. Wir würfeln nicht für alles. Wenn der Charakter Fertigkeiten ab einem bestimmten Wert besitzt, sind entsprechende Dinge automatisch gegeben, zusätzliche Verbesserungen mit Würfelwurf möglich. In Not- und besonderen Stresssituationen kann das natürlich ganz anders aussehen. Es erschließt sich einfach aus dem Spielen des Systems, dass man Unstimmigkeiten in Abenteuern, wie beispielsweise der Anfang des "Mr. Corbitt" Abenteuer, oder im System, etwas anders, nämlich mit gesundem Menschenverstand, handhabt.
(Bei "Mr. Corbitt" ist ein erfolgreicher Spot Hidden Wurf nötig, um überhaupt ins Abenteuer zu kommen. Das ist in meinen Augen besonders offensichtlicher Mumpitz.)


Kann es vielleicht sein, dass der SL in deiner Runde einfach zu sehr mit den Clues geizt und Spends verlangt, wo die nicht vorgesehen sind?
Dieses Gefühl kam nicht auf, zumal der SL Spends die ins Leere gingen (weil es da einfach nichts mehr zu erfahren/erreichen gab) zurückerstattet hat.

Was die General Abilities angeht:  [...]
Was mir bei den ToC Abilities im Gesammten gefällt ist ihre Zusammensetzung. Die ist wesentlich sinnvoller als die bei CoC. Okay, das mag nun nicht schwer sein, aber wir spielen CoC/BRP öfters mit den ToC Ability Listen.  Hm... vielleicht spielen wir sowas wie Call of Gumshoe?
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Offline rillenmanni

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #46 am: 10.05.2014 | 20:16 »
(Bei "Mr. Corbitt" ist ein erfolgreicher Spot Hidden Wurf nötig, um überhaupt ins Abenteuer zu kommen. Das ist in meinen Augen besonders offensichtlicher Mumpitz.)
... vielleicht spielen wir sowas wie Call of Gumshoe?

Ja, beim Lesen der besagten Corbitt-Stelle möchten einem ja glatt die Augen aus dem Kopf fallen. Aber eigtl gibt es derlei Mumpitz öfter in Kaufabenteuern.
... Gum of Cthulhu muss das dann heißen. :)
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Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #47 am: 10.05.2014 | 20:38 »
(Tut mir leid wegen der späten Antwort.)
Es hängt davon ab, wie man CoC spielt. Wir würfeln nicht für alles. Wenn der Charakter Fertigkeiten ab einem bestimmten Wert besitzt, sind entsprechende Dinge automatisch gegeben, zusätzliche Verbesserungen mit Würfelwurf möglich. In Not- und besonderen Stresssituationen kann das natürlich ganz anders aussehen.

Dann spielt ihr da ja auch eigentlich schon eine Call-of-Gumshoe-Hausregel mit automatischen Erfolgen in den Kernkompetenzbereichen der SC und der Möglichkeit, darüber hinaus "Spezialeffekte" zu erzielen - nur halt über gelungene Würfe statt über ausgegebene Punkte. Kommt wahrscheinlich unterm Strich fast aufs Gleiche raus. Bei mir hat Cthulhu halt immer enorm unter den durch unter 60% krebsenden Fertigswerten verursachten Scheiterorgien gelitten ...

Dieses Gefühl kam nicht auf, zumal der SL Spends die ins Leere gingen (weil es da einfach nichts mehr zu erfahren/erreichen gab) zurückerstattet hat.

Das ist bei uns allerdings bei Gumshoe so auch RAW - beziehungsweise sind die RAW noch freundlicher, laut denen sagt der SL den Spielern explizit vorher, ob sie durch Spends etwas erreichen können und ggf. wieviel Punkte sie sinnvoll einsetzen können. Es ist eigentlich unmöglich, Punkte in Investigativen Fertigkeiten zu verschwenden.

Offline Deep_Flow

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #48 am: 10.05.2014 | 20:42 »
Ja, beim Lesen der besagten Corbitt-Stelle möchten einem ja glatt die Augen aus dem Kopf fallen. Aber eigtl gibt es derlei Mumpitz öfter in Kaufabenteuern.
... Gum of Cthulhu muss das dann heißen. :)

Da gönnt der Meis.. äh. Spielleiter den SCs eben noch jedem einen Glückswurf, einer davon wird dann schon klappen. Kommt zwar dann auf das Gleiche raus, als hätte man die Information gleich gegeben und kostet unnötig Zeit, aber was solls...

Achamanian

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Re: [Trail of Cthulhu/Gumshoe] Spielerfahrungen
« Antwort #49 am: 10.05.2014 | 20:47 »
Da gönnt der Meis.. äh. Spielleiter den SCs eben noch jedem einen Glückswurf, einer davon wird dann schon klappen. Kommt zwar dann auf das Gleiche raus, als hätte man die Information gleich gegeben und kostet unnötig Zeit, aber was solls...

Und genau aus der Erfahrung kam natürlich wiederum Gumshoe ...
Wobei ich auch manchmal das Gefühl habe, dass man für das, was da geregelt wird, in einer funktionierenden Runde eigentlich gar keine Regeln mehr benötigen würde. Eigentlich sind die investigativen Skills ja fast nur dafür da, sicherzustellen, dass jeder Spieler mit den Fähigkeiten seines Charakters genug Spotlight bekommt.
Bei Ashen Stars schauen wir beispielsweise kaum noch auf die investigativen Fertigkeiten - ich habe inzwischen so grob im Kopf, was die Kernbereiche der jeweiligen SC sind und sage dann bei jedem Clue einfach nach Gefühl, wer aus der Gruppe ihn beisteuern/ermitteln kann. Dafür braucht man in meinen Augen die Gumshoe-Regeln gar nicht. Was ich an denen wirklich schätze, sind aber die Pools der General Abilities.