Ich möchte ich darauf hinweisen, das mein Feedback weder Anspruch auf die ultimative Wahrheit erhebt, noch dass ich frei von persönlichen Meinungen und Fehlern bin. Ich schreibe mein Feedback jedoch immer in der Hoffnung, das es den Autoren eine Meinung gibt, an der er seine Sicht der Dinge relativieren kann um das Werk für ihn eventuell besser zu machen.
Beurteilung von Purpel Comet
Das Setting legt mit einem hübschen Deckblatt und einem Inhaltsverzeichnis los und weiß auf diese Art zu gefallen. Das Exposee klärt dann auch auf, wo man spielt, es ist die Erde, doch die wurde durch den Einschlag des Kometen zu einem Riesenkontinent zusammengeschoben.
Ja, hört sich gut an, doch mein Suspension of Disbelive ist in diesem Fall doch etwas überstrapaziert, genau wie mit dem Leuchten, welches wohl die Strahlung des Meteoriten darstellen soll, auf das aber erst am Ende eingegangen wird. Die Erklärung, was wie und wo passiert, gehört IMHO an den Anfang, weil man dann im Setting besser mit den jeweiligen Infos umgehen kann.
Das Expose verschafft einem einen guten Überblick darüber, was im Regelwerk kommt und vermittelt auch eine brauchbare Core.Story. Das ist auf jeden Fall schon mal sehr angenehm und wird besonders den Scrandy erfreuen, der ja auf Core Storys abfährt. Die Rolle der Spezialisten wird dann auch noch genauer erklärt, bevor es zu den einzelnen Rassen geht, welche gleich mit drei Begriffen genauer definiert werden. Auch mögliche Namen und Anreize für Abenteuer sind bei den Rassen vorhanden. Doch obacht, spielen die Spieler nicht Spezialisten? Die Abenteuervorschläge sind mir persönlich zu Rassen-Spezifisch und damit nicht das, was ich für eine gemixte Gruppe als gut empfinde. Dennoch bleiben die Rassenbeschreibungen eine der großen Stärken dieses Settings, denn die Rassen sind vielschichtig und liebevoll angelegt und machen durchaus Lust auf mehr.
Die beschriebenen Freistädte machen durchaus auch Lust auf mehr, besonders, weil die zwei NSCs angerissen werden, die Potential für mehr bieten. Leider wird auf diese gute Vorlage nicht weiter eingegangen und deshalb verpufft sie im Text, genau wie die Städte selber, die mir persönlich mehr gegeben hätten, als Zufallstabellen, wie sich was entwickelt, besonders weil einige Ereignisse quasi über Nacht aus einem Ort etwas anderes machen. Ich bin mit dieser Geschwindigkeit echt überfordert, es wirkt auf mich unglaubwürdig, selbst für ein RSP Setting.Aber die Tabellen können einem Für One-Shots wichtige Infos und Anregungen geben, deshalb gibt es für die Ausarbeitung ein dickes Plus.
Die Mutationen und Leuchtapperate sind wohl das Herzstück des Settings und kommen gut beschrieben rüber, auch wenn sich mir bei Laseraugen alles umstülpt, aber das ist Geschmackssache. Das Leuchten und die Siegelsteine, die ich lieber am Anfang gehabt hätte schließen das Ganze mit einer guten Karte ab und das ist dann auch gut so.
Da kein System angegeben wurde, kann ich auch nicht bemängeln, das eines verlangt oder vorgeschlagen wurde, doch das Setting ist so für mich definitiv nicht spielbar.
Beurteilungsgrundlagen
Fluff und Setting unter Einbindung der Stichwörter 55 von 70% (70% da keine Regelanbindung)
Exposé 7 von 10%
Sofort spielbar 0 von 10%
Layout 5 von 10%
Gesamt 67% der Vorgabe, wie ich sie gerne erreicht hätte.
Fazit:
Das Setting ist einfach nicht meines, es fehlen mir Persönlichkeiten und Orte, an denen man Abenteuer aufhängen kann. Der Funke will trotz der liebevoll ausgearbeiteten Völker nicht überspringen und ich stoße ständig auf Punkte, wo ich die Stirn runzele, obwohl ich sonst recht leicht zu begeistern bin. Damit dieses Setting wirklich etwas wird, muss der Rest mit der Liebe zum Detail bearbeitet werden, die den Rassenbeschreibungen zu Teil geworden ist. Die Challenge Version selber ist trotz einiger guter Ansätze einfach nicht mein Ding.
Aber ich gehöre ja nicht zur Jury, also bitte nicht denken, das mein Feedback irgend etwas, außer meiner eigenen Meinung, zu bedeuten hat.