Aber eine Interessante Annahme, daß du schon annimmst, daß ein Großteil der ED Spieler konservativ ist. Den Eindruck hatte ich auch immer. Ich gehöre ja zu der Minderheit.
Irgendwie klingt das bei Dir immer so, dass alles was Du als Ärgerlich empfindest, auch von allen anderen so gesehen wird, bzw. werden müsste, wenn die nicht alle nur so verblendet wären.
Der W20 bei Earthdawn hatte in meinen Augen aber durchaus eine Berechtigung.
Klar. Die Lösung nur W6 bis W12 zu verwenden ist eleganter, moderner und so weiter.
Hatte die ja wie gesagt selbst für ein System vorgesehen vor kurzem.
Sie hat aber auch Nachteile. Und das sind komischerweise die gleichen wie die Vorteile:
Höhere Berechenbarkeit und geringere Varianz.
Der W20 war immer, in höheren Stufen, das Zufallselement an dem viele Proben scheiterten, oder sensationell erfolgreich wurden. Der W20 verhinderte, dass man zu schnell zu viele Würfel in der Hand hatte, und so die Varianz der Proben flöten ging.
Mit der neuen Version hat man ab Stufe 15 3 Würfel in der Hand.
Das hatte man bei ED 1, 2 und Classic erst ab Stufe 19.
Mit der neuen Version hat man ab Stufe 22.
Das hatte man bei ED 1, 2 und Classic erst ab Stufe 25.
Je mehr Würfel man aber in der Hand hat, umso "langweiliger" werden die Proben, weil die Varianz sinkt.
Viele Probem bei Stufen von über 15 wird man sich fast schenken können, weil es so super unwahrscheinlich wird, dass man versagt.
Auf der anderen Seite werden Proben gegen Mindestwürfe oberhalb der eigenen Stufe schwieriger.
Und gerade in einem heroischen wenig realistischen System wie Earthdawn finde ich persönlich eine hohe Varianz super, die dazu führt, dass man mal was tierisch verbockt aber oft auch heroisch erfolgreich ist.
Das geht so ein ganzes Stück weit in die Richtung von GURPS mit hohen bzw. niedrigen Fertigkeitswerten.
Da ist die Spannung dann auch einfach bei vielen Proben draußen, weil die Varianz fehlt aufgrund der drei Würfel.
Allerdings kann man dank des optionalen Charakters ja das ganze angehen, wie man selbst möchte.
Ob man die alte Tabelle mit hoher Varianz nimmt, oder doch lieber die neue mit geringerer Varianz, bleibt einem ja selbst überlassen.
Und das "Problem" der Stufenboni ist sehr vom Spieler abhängig.
Earthdawn ist wenn ich es spiele ein verdammt schnelles System.
Wenn man gelernt hat die Würfel gut zu unterscheiden, und die Stufentabelle auswendig kennt, ist das kein Problem.
Aber dafür gibt es ja jetzt immer noch die Optionalregel.
Die werde ich als Spielleiter auch sehr gerne nutzen, denn meine Spieler sind da oftmals ein bisschen lahm, beim Stufen zusammensuchen.