Thema: Neues von Midgard

[aikar]

Ah - ok - Aber welchen Selling Point würdest du da erwarten? Bei der Schwemme an Rollenspielsettings, die derzeit auf dem Markt sind bzw. waren behaupte ich mal: Es ist alles schon mal da gewesen!

Es gibt immer wieder Fantasy-Settings, die mich überraschen und etwas Neues bringen.
Zum Beispiel Numenera, Myranor, Planegea, Strixhaven, Iron Kingdoms, Wolsung oder erst aktuell Eberron - Quickstone.

Das erste und damit originale deutschsprachige Fantasy-Rollenspiel-Setting.

Das ist für mich halt genauso wenig ein Kaufgrund, wie dass D&D das älteste Rollenspiel der Welt ist.
Ich habe Midgard 5 praktisch komplett und ein paar ältere Midgard-Bände hier, weil es gefühlt das einzige deutsche eher Low-Fantasy-Low-Power-System ist (Aventurien hat ja immer mehr angezogen, was den Magiegrad angeht). Das war für mich ein Selling Point. Wenn Midgard 6 mehr in Richtung "abgefahren" geht, wie es jetzt wirkt, verliert es für mich diesen Selling Point.
Das muss nicht heißen, dass es ein schlechtes Setting ist. Nur dass ich halt aktuell nicht weiß, warum ich es mir neben Aventurien, Vergessene Reiche, Splittermond, Golarion und ähnlichen schon auf Deutsch erhältlichen Settings besorgen soll.
Ich bin aber offen, mich überzeugen zu lassen.

Und ich werde mir das Regelsystem auf jeden Fall mal anschauen.

[Olibino]

Für mich sind DSA und Splittermond vom Regelsystem her zu kompliziert. Und D&D zu kampflastig.
Im Moment spiele ich eher kleinere System wie z.B. Ironsworn.
Aber wenn ich nochmal ein größeres Fantasystem spielen würde, könnte ich mir Midgard 6 durchaus vorstellen. Vielleicht gerade weil ich hoffe, dass es nicht so in die Extreme geht. Und gleichzeitig irgendwie den Reiz des neuen hat. Ich weiß nicht, ob das ein Unique Selling Point ist?

[aikar]

Ich weiß nicht, ob das ein Unique Selling Point ist?

WENN das Regelsystem wirklich ein relatives (!) Leichtgewicht ist (und damit meine ich D&D5 oder darunter) und einigermaßen Low-Power bleibt, wäre das im deutschen Raum ein USP. Bisher war Midgard das nicht.
Mythras kam nah ran, aber da hat das Magiesystem für mich nicht so wirklich funktioniert.

[Abd al Rahman]

Aber wenn ich nochmal ein größeres Fantasystem spielen würde, könnte ich mir Midgard 6 durchaus vorstellen. Vielleicht gerade weil ich hoffe, dass es nicht so in die Extreme geht. Und gleichzeitig irgendwie den Reiz des neuen hat. Ich weiß nicht, ob das ein Unique Selling Point ist?

Ich mag nicht zu sehr ins Detail gehen und dem PTG vorgreifen, aber die Komplexität der Kampfregeln wird nach unten gehen.

[aikar]

Ich mag nicht zu sehr ins Detail gehen und dem PTG vorgreifen, aber die Komplexität der Kampfregeln wird nach unten gehen.

Das wäre für mich ein großer Pluspunkt. Und ich hoffe zumindest auf ein optionales Point Buy System. Attribute auswürfeln und das Kampfsystem waren für mich (!) die KO-Kriterien für Midgard 5.

[Abd al Rahman]

Das wäre für mich ein großer Pluspunkt. Und ich hoffe zumindest auf ein optionales Point Buy System. Attribute auswürfeln und das Kampfsystem waren für mich (!) die KO-Kriterien für Midgard 5.

Attribute wird es nicht mehr geben. Dementsprechend auch kein auswürfeln derselben

Wie genau die Charaktererschaffung aussehen wird mag ich (noch) nicht sagen. Sonst haut mich der Chefred

[Olibino]

Keine Attribute hört sich sehr vielversprechend an 

Mich hat immer das Steigern deutlich mehr gestört. Das fand ich immer so unnötig kompliziert. Gibt es doch auch eine Vereinfachung?

[Abd al Rahman]

Keine Attribute hört sich sehr vielversprechend an 

Mich hat immer das Steigern deutlich mehr gestört. Das fand ich immer so unnötig kompliziert. Gibt es doch auch eine Vereinfachung?

Ohne in die Details gehen zu wollen: Ja

[Swanosaurus]

Attribute wird es nicht mehr geben. Dementsprechend auch kein auswürfeln derselben

Wie genau die Charaktererschaffung aussehen wird mag ich (noch) nicht sagen. Sonst haut mich der Chefred

Cool! Auf jeden Fall freut mich die Bereitschaft, auch Teile des Systems zu kicken, wenn sich herausstellt, dass sie eigentlich keine essenzielle Funktion erfüllen - und ich gehe mal davon aus, dass das hier der Fall gewesen ist.

Wenn Midgard klarkriegt, dass es im großen und ganzen ein Fertigkeitenbasiertes W20-gegen-Mindestwurf-System mit dem besonderen Merkmal, sowohl begrenzte Lebenspunkte als auch rasch anwachsende Hit Points zu haben, die beide ihre eigene Rolle spielen, dann kann ich mir das sehr rund vorstellen. (Ich fand ja Midgard 5 vom Lesen her auch schon recht rund, aber in Sachen Verschlankung und konzeptionelle Klarheit gibt es doch nich ein bisschen Luft nach oben.)

[Abd al Rahman]

Wer in Essen ist kann mit etwas Glück eine 90-Minütige Probepartie am Pegasusstand ergattern.

[tartex]

Wie genau die Charaktererschaffung aussehen wird mag ich (noch) nicht sagen. Sonst haut mich der Chefred

Der arme Michael Masberg hat doch letztens im Orkenspalter-Stream zu Midgard völlig eingeschüchtert gewirkt. Ich weiß zwar nicht genau, wovor er Angst hatte, aber ernsthaft hauen wird er dich wohl in dem Zustand wohl eher nicht können.

[aikar]

Der arme Michael Masberg hat doch letztens im Orkenspalter-Stream zu Midgard völlig eingeschüchtert gewirkt.

Ich weiß, man soll nicht von sich auf andere schließen, aber wenn man etwas überarbeitet, was eine bestehende Fanbase hat, und das präsentieren soll, kann einen das schon nervös machen. 

[Abd al Rahman]

Ich weiß, man soll nicht von sich auf andere schließen, aber wenn man etwas überarbeitet, was eine bestehende Fanbase hat, und das präsentieren soll, kann einen das schon nervös machen. 

Und wir wissen ja wie kritisch wir Rollenspieler sein können. Dazu kommt noch die besondere Situation bei Midgard, dass Midgard von den Frankes zu Pegasus ging und die alte Community dadurch noch genauer hinschaut.

[felixs]

Bezüglich des harten Kerns der alten Midgard-Szene habe ich auch die Vermutung, dass man die gar nicht erreichen kann. Außer, man würde so weitermachen, wie bisher. Aber jede größere Änderung, sei es bei den Regeln oder bei der Welt, wird abgelehnt werden. Das ergibt ja auch Sinn, schließlich sind die Leute deshalb der harte Kern, weil sie genau das haben, was sie spielen wollen.

Mir sind die Regeln ja relativ schnuppe - vor allem, weil ich da ja problemlos bei M5 bleiben könnte, wenn ich wöllte.

Kann man zur Welt etwas sagen? Die ist mehr oder weniger völlig neu, jedenfalls ist es nicht mehr die alte Welt von Midgard, oder? Es sind auch nicht einfach Zusätze oder Neuerungen in der alten Welt, sondern es ist halt eine vollständig neue Welt?
Ich bin (Überraschung) überhaupt nicht für größere Änderungen an der Welt; die ist nämlich das, was mir, Publikationsstand M4 und M5, an Midgard gefallen hat.

[Benwick]

Kann man zur Welt etwas sagen? Die ist mehr oder weniger völlig neu, jedenfalls ist es nicht mehr die alte Welt von Midgard, oder? Es sind auch nicht einfach Zusätze oder Neuerungen in der alten Welt, sondern es ist halt eine vollständig neue Welt?

Ja, das würde mich auch interessieren. Wobei ein Großteil der (spärlichen) Infos des Livestreams mich eher von einem Kauf abgeschreckt hat, sowohl was die Regeländerungen angeht (z.B. wegfallende Attribute, weg vom W100,...), als auch der Weg mehr in Richtung High Fantasy.

Wobei das Regelsystem für mich (bzw. uns) mittlerweile ohnehin keine Rolle mehr spielt, da wir vor einiger Zeit Midgard auf ein anderes Regelsystem übertragen haben.

Aber zumindest der neue Hintergrund ist da sehr relevant.

[Abd al Rahman]

Kann man zur Welt etwas sagen? Die ist mehr oder weniger völlig neu, jedenfalls ist es nicht mehr die alte Welt von Midgard, oder? Es sind auch nicht einfach Zusätze oder Neuerungen in der alten Welt, sondern es ist halt eine vollständig neue Welt?
Ich bin (Überraschung) überhaupt nicht für größere Änderungen an der Welt; die ist nämlich das, was mir, Publikationsstand M4 und M5, an Midgard gefallen hat.

Die Welt wird neu geschrieben. Es hat in der Vergangenheit (nur viel weiter in der Vergangenheit) ein Teilungsereignis gegeben, also so in etwa wie bei Myrkgard. Das heißt, dass die neue Welt noch in etwa so aussieht wie die alte Welt, sich aber völlig anders entwickelt hat.

Die Welt wird phantastischer werden. Die starke Bindung an realen Kulturen wurde aufgegeben. Wenn man ganz genau hinschaut wird man zwar das ein- oder andere an realen Kulturen erkennen, aber wirklich nur in homöopathischen Dosen.

Geplant mit zwei "Startregionen" anzufangen und von da aus weiter zu bauen. Ziel ist halt von Anfang an genügend Material zu haben damit die Leute was zum Spielen haben.

[tartex]

Pegasus will halt eine eigene starke Fantasy-Marke mit Tradition haben.

Und zumindest hat ja Weltenwechsel bei Midgard auch schon Tradition.

Ob jetzt wirklich das traditionelle Regelsystem (wenn auch modernisiert) das wichtige Alleinstellungsmerkmal war, bleibe mal dahingestellt.

Die Fan-Szene scheint für mich da ja eher Dreh- und Angelpunkt zu sein, warum Midgard sich so lange halten konnte.

[Benwick]

Die Welt wird neu geschrieben. Es hat in der Vergangenheit (nur viel weiter in der Vergangenheit) ein Teilungsereignis gegeben, also so in etwa wie bei Myrkgard. Das heißt, dass die neue Welt noch in etwa so aussieht wie die alte Welt, sich aber völlig anders entwickelt hat.

Die Welt wird phantastischer werden. Die starke Bindung an realen Kulturen wurde aufgegeben. Wenn man ganz genau hinschaut wird man zwar das ein- oder andere an realen Kulturen erkennen, aber wirklich nur in homöopathischen Dosen.

Geplant mit zwei "Startregionen" anzufangen und von da aus weiter zu bauen. Ziel ist halt von Anfang an genügend Material zu haben damit die Leute was zum Spielen haben.

Danke für die Infos! Das ist es, was ich wissen wollte.

Heißt für mich, dass ich meine Midgard Sammlung noch komplettiere, damit ist es dann in Sachen Midgard auch gut.

Danke an die Frankes und das Team für viele tolle Jahrzehnte in einer tollen Welt! 

[Abd al Rahman]

Danke für die Infos! Das ist es, was ich wissen wollte.

Heißt für mich, dass ich meine Midgard Sammlung noch komplettiere, damit ist es dann in Sachen Midgard auch gut.

Danke an die Frankes und das Team für viele tolle Jahrzehnte in einer tollen Welt! 

Ja! Da wird nichts mehr für die alte Welt (zumindest in absehbarer Zeit) nachkommen.

[Skaeg]

Das erste und damit originale deutschsprachige Fantasy-Rollenspiel-Setting.

Diese Welt war ja Magira. Von der hat sich Midgard (als Spiel) ja schon früh (aus ähnlichen Gründen wie jetzt?) getrennt. Insofern ist dieses Setting schon seit 1989 (?...  glaube ich) nicht mehr der selling point. Würde mich allerdings schon interessieren, ob wie damals bestimmte Regionen in die neue Welt "herübergerettet" werden.

Ob die Herangehensweise "Mehr Hokuspokus bei weniger Realwelt-Wiedererkennung" es bringen wird, bleibt abzuwarten. Wenn ich mich nicht ganz täusche, war das auch der Ansatz bei Warhammer Fantasy, und das Echo war... eher durchwachsen.

[Abd al Rahman]

Würde mich allerdings schon interessieren, ob wie damals bestimmte Regionen in die neue Welt "herübergerettet" werden.

Damatu wird vollständig neu geschrieben, was, wie Du Dir denken kannst, gerade ziemlich viele Ressourcen allokiert. Es soll eine Welt aus einem Guss entstehen, die miteinander interagiert. Es ist zwar kein Metaplot geplant, aber statisch soll die Welt auch nicht sein.

[Orlando Gardiner]

Ich würde schon sagen, dass man die realweltlichen Vorbilder wiedererkennt, nur sind sie stärker miteinander gemischt und um ein paar mehr fantastische Elemente angereichert. Also deutlich mehr als homöopathische Dosen - aber das ist natürlich Ansichtssache und gilt auch nur für den Bereich von Damatu, den ich einigermaßen kenne.

[tartex]

Diese Welt war ja Magira. Von der hat sich Midgard (als Spiel) ja schon früh (aus ähnlichen Gründen wie jetzt?) getrennt. Insofern ist dieses Setting schon seit 1989 (?...  glaube ich) nicht mehr der selling point.

Also der Selling Point muss ja nicht unbedingt deutlich ausgebildete Hände und Füße haben. Da könnte man schon Formulierungen finden wie "in der Tradition von", "basierend auf" und dann halt schauen, wie weit man Parallelen unterbringt.

Außer es handelt sich halt tatsächlich wieder um eine Abnabelung aus rechtlichen Gründen? Aber die Frankes hat man anscheinend ja an Bord. Trotzdem will man sich vielleicht nicht mit 99 Co-Autoren anlegen? (Alles nur reine Mutmaßung, habe weder Connections noch Quellen.)

[felixs]

Danke 

Die Welt wird phantastischer werden. Die starke Bindung an realen Kulturen wurde aufgegeben. Wenn man ganz genau hinschaut wird man zwar das ein- oder andere an realen Kulturen erkennen, aber wirklich nur in homöopathischen Dosen.

Hört sich für mich gar nicht mal so gut an. Ich mochte die Anlehnung an realweltliche Kulturen.

Und zumindest hat ja Weltenwechsel bei Midgard auch schon Tradition.

OK... Ich weiß, was Du meinst. Aber so richtig greift das nicht, finde ich. Der Wechsel von Magira ist ja nun ewig her und Midgard hat sich schon sehr lange sehr eigenständig entwickelt.

Es ist zwar kein Metaplot geplant, aber statisch soll die Welt auch nicht sein.

Was kann man sich darunter vorstellen?
Ich würde sagen, man hat entweder eine Welt, die von irgendjemandem weiterentwickelt und entsprechend publiziert wird (Metaplot). Oder halt nicht ("statisch", wobei ich das nicht so formulieren würde). Was gibt es denn noch?

[Zocat]

Außer es handelt sich halt tatsächlich wieder um eine Abnabelung aus rechtlichen Gründen?

Keine rechtlichen Gründe. 
Es gibt den Autoren die Option, dass sie sich freier entfalten können und ihre eigenen Ideen verwirklichen können ohne über 40 Jahre Weltentwicklung beachten zu müssen. Man kennt ja die Fanbase "Aber in Buch X, schon seit 15 Jahren vergriffen, steht es aber anders". Das alles im Blick zu haben ist deutlich mehr Aufwand und verlangsamt die Produktentwicklung.
   
Es gibt Pegasus mehr Freiheit in der Produktplanung. Welchen Weg sie da gehen bleibt ihnen überlassen bzw wird man sehen, zB ist derzeit iirc ja kein Weltenband geplant.

Was kann man sich darunter vorstellen?
Ich würde sagen, man hat entweder eine Welt, die von irgendjemandem weiterentwickelt und entsprechend publiziert wird (Metaplot). Oder halt nicht ("statisch", wobei ich das nicht so formulieren würde). Was gibt es denn noch?

Spekulation: Für mich muss ein Metaplot in Abenteuern gespielt werden. Man kann die Welt auch ohne Abenteuer weiterentwickeln. 
Oder es gibt die Variante wie bei der Seemeister"kampagne". Man hat ein Abenteuer, was einfach so spielbar ist, aber irgendwie zwängt man dann noch irgendein Teil rein, dass irgendwie mit dem "Metaplot" zu tuen hat, damit man sagen kann, dass es dazu gehört. Ich hoffe diese Variante wird nicht gewählt.