Autor Thema: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?  (Gelesen 55191 mal)

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Offline bobibob bobsen

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D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« am: 15.06.2009 | 15:01 »
Hallo,

ich lese immer wieder das es gar nicht geht als Spielleiter das Spiel durch verdecktes Würfelwürfe in bestimmte Bahnen zu lenken und damit den Tod eines oder mehrer Speiler zu verhindern. In den Runden in denen ich mitspiele gibt es auch keine verdeckten Würfelergebnisse und es kommt durchaus auch mal vor das ein SC stirbt, was ja auch total realistisch ist.
Doch wenn dies passiert taucht schwups ein neuer SC der selben Stufe auf und nimmt die Stelle des gerade gestorbenen Kamaraden ein. Im schlimmsten Fall fängt er eine Stufe niedriger an; normalerweise aber auf gleicher Stufe.
Der Tot soll zum Spiel dazu gehören tut es aber irgend wie doch nicht.
Im Extrem Fall stirbt der zwergenkrieger der 8 Stufe und der Spieler erschafft sich einen Zwergenkieger (dank Pointbuy) mit den selben Werten (am besten noch mit dem gleichen Namen) und spielt einfach weiter.

Müßte man aus Realitätsgründen dann nicht sagen man fängt wieder als 1. Level an? betrügt man sich da nicht irgendwie selbst?

Offline Meister Analion

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #1 am: 15.06.2009 | 15:06 »
Und was macht der Stufe 1 Krieger dann bei der Stufe 8 Gruppe? Hoffen das ihn keiner der Gegner schief anguckt weil er dann sofort wieder tot wäre?
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Offline Wawoozle

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #2 am: 15.06.2009 | 15:07 »
*prust*....Realitätsgründe ?? *wieher*

Hier ist der richtige Channel für dich.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Bad Horse

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #3 am: 15.06.2009 | 15:08 »
Nö. Realismus hat mit Rollenspiel nur am Rande zu tun, und warum es plausibler ist, in einem gefährlichen Dungeon einen ahnungslosen Jungzwerg statt eines gestandenen Kriegers zu treffen, leuchtet mir nicht ein. Ganz davon abgesehen, dass eine erfahrene Gruppe auch keinen totalen Newbie brauchen kann.

Aber, viel wichtiger:
Der Char ist nur das Vehikel, mit dem der Spieler ins Spielgeschehen eingreifen kann. Wenn seine Eingreifmöglichkeiten zu sehr beschränkt sind, sitzt er aber nur noch daneben und hat keinen oder einen sehr viel verminderten Anteil am Spielgeschehen - und das kann ja wohl nicht der Sinn der Sache sein.

Wenn es dich (oder die anderen Spieler) stört, den 87. Aufguss des furchtlosen Zwergenkriegers Horst zu erleben, dann redet halt mit dem Spieler, ob er nicht mal was anderes machen will. 
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #4 am: 15.06.2009 | 15:15 »
@bobibob bobsen:
Aus meiner Sicht verwechselst Du was. Dass die Charaktere sterben können wird vom jeweiligen System vorgegeben. (Es gibt zwar auch Systeme in denen die Charaktere entweder garnicht oder nur mit Einverständnis des Spielers sterben können, aber das ist hier jetzt egal) Die Regeln sind wiederum das, auf das sich die Spieler mit dem SL geeinigt haben. Wenn der SL also einen Charakter überleben lässt, obwohl er eigentlich nach dem System hätte sterben müssen, dann macht der SL einen Regelbruch, der meiner Meinung nach genauso schlimm wäre, als würde er seine NSCs am Leben lassen, obwohl sie laut Regeln sterben müssten. (Kritischer Treffer, usw)

Es ist also nicht die Realität das Problem, sondern der Bruch der vorher "ausgehandelten" Bedingungen. Deshalb heisst es ja auch, dass Du die Spieler (und nicht die Realität) bescheisst, wenn Du die Würfel drehst.
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Offline pharyon

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #5 am: 15.06.2009 | 15:17 »
Müßte man aus Realitätsgründen dann nicht sagen man fängt wieder als 1. Level an? betrügt man sich da nicht irgendwie selbst?
Zur Realität in Rollenspielen wurde ja schon was gesagt. Wenn ein Spieler partout von einem Konzept nicht ablassen kann und die 742. Interpretation "seiner" Idee wieder einbringt, kann das störend sein (v.a. wenn er/sie immer wieder sich selbst spielt). Andererseits muss es aber keinesfalls ausbleiben, dass der Spieler nach dem Ableben seines SCs, einen äquivalenten SC erschafft und spielen will. Kommt halt drauf an, worauf du Wert legst. Und "dramaturgisch/plausibel" gesehen ist es tatsächlich sinnvoll für eine Gruppe ab einem gewissen Zeitpunkt keine Anfänger mehr ins Boot zu holen (wobei auch solche Unterschiede gelegentlich interessant sind).
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Offline Ninkasi

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #6 am: 15.06.2009 | 17:36 »
Ich spiele auch lieber Helden von der 1.Stufe an durch, aber wenn der Tod im Wege stand, sollte der neue Charakter an dem Schnitt in der Gruppe angepasst sein, wegen der Spielbalance.

Clone gestorbener Charaktere finde ich albern, dies werte ich als Selbstbetrug. Dann doch lieber eine DnD-Wiederbelebung oder eine Vereinbarung nicht zu leicht zu sterben.

Offline 8t88

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #7 am: 15.06.2009 | 17:47 »
Allgemein: Ich würde hier "Realismus" mit "Glaubwürdigkeit" im Sinne des Settings, oder Spielbarkeit etc. ersetzen!
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Offline Silent

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #8 am: 15.06.2009 | 18:35 »
Ich seh den Charakter eines Spielers als ein Werkzeug an, um an einer Geschichte werkeln zu können. Wenn man ein Werkstück zusammenbaut braucht es verschiedene Werkzeuge und so ist es nicht unlich mal den Hammer wegzulegen und mit der Feile etwas nachzuarbeiten.

Wenn also die persönliche Geschichte eines Charakters endet, dann wird der Spieler ja nicht ausgestoßen "Ha, du Versager!", sondern soll weiterhin Teil der Runde sein. Ob man nun das enden eines Charakters bestrafen muss oder nicht, liegt im Ermessen der Runde und sorgt dafür das man mehr oder minder vorsichtig mit dem Leben eines Zwergen umgeht ;)

Ich gehöre eher zu der "Nimm die Punkte deines Alten Chars" Fraktion an, aber "Neues Spiel, neues Glück!" hat die gleichen Daseinsberechtigungen.
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Wolf Sturmklinge

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #9 am: 16.06.2009 | 13:21 »
Hallo,

ich lese immer wieder das es gar nicht geht als Spielleiter das Spiel durch verdecktes Würfelwürfe in bestimmte Bahnen zu lenken und damit den Tod eines oder mehrer Speiler zu verhindern. In den Runden in denen ich mitspiele gibt es auch keine verdeckten Würfelergebnisse und es kommt durchaus auch mal vor das ein SC stirbt, was ja auch total realistisch ist.
Doch wenn dies passiert taucht schwups ein neuer SC der selben Stufe auf und nimmt die Stelle des gerade gestorbenen Kamaraden ein. Im schlimmsten Fall fängt er eine Stufe niedriger an; normalerweise aber auf gleicher Stufe.
Der Tot soll zum Spiel dazu gehören tut es aber irgend wie doch nicht.
Im Extrem Fall stirbt der zwergenkrieger der 8 Stufe und der Spieler erschafft sich einen Zwergenkieger (dank Pointbuy) mit den selben Werten (am besten noch mit dem gleichen Namen) und spielt einfach weiter.

Müßte man aus Realitätsgründen dann nicht sagen man fängt wieder als 1. Level an? betrügt man sich da nicht irgendwie selbst?
Zuerst einmal ist es immer besser die komplette Gruppe abzuknallen, dann funzt Deine Idee mit dem Level 1 auch sehr gut.
Ich hatte mal das Vergnügen als Level 1 Charakter in einer Stufe 12 Gruppe mitzuspielen. Hör mir auf!
Aber stell Dir einfach selbst die Frage. Dein Stufe 8 Zwergenkrieger beißt ins Gras und dann spielst Du seinen aus dem Arschpickel gewachsenen Klon, nur eben in Stufe 1. Würde Dir das gefallen?

Offline Boba Fett

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #10 am: 16.06.2009 | 13:29 »
Einmal davon abgesehen, dass ein Charakter mehr als die Zahlen und Notizen auf dem Papier sind:
Der Spieler verliert ja auch noch wesentlich mehr als die Spielwerte seines Charakters:
Der Charakter hatte Erinnerungen, eine Geschichte, hat Besitz (der wohl unter den anderen SC verteilt wird), hat Freunde, Connections, Feinde, Beziehungen und was nicht noch alles.
Der neue Charakter kann natürlich die gleichen Werte haben und zufällig den gleichen Namen (dann sollte man vielleicht doch besser Paranoia spielen), aber es ist nicht der gleiche Charakter.

Und mal davon abgesehen: Wenn der Spieler immer wieder die gleiche Rolle spielen möchte, dann lasst ihn doch.
Es ist ein Spiel, dass auch ihm Spaß machen soll.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline bobibob bobsen

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #11 am: 18.06.2009 | 11:43 »
@ boba fett
Ich hoffe doch das der neue Charakter auch eine Geschichte, Freunde, feinede etc. haben wird. Würde ich zumindest sehr merkwürdig finden wenn der total Jungfräulich als 8. Level Startet.

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte ist, daß ich immer noch keinen wirklichen Unterschied für den SC sehen zwischen:

1) Ich werde vom SL beschissen und der charakter lebt weiter obwohl er das regeltechnisch nicht kann.
und
2) Ich werde nicht beschissen der Charkter stirbt und ich erschaffe einen Charkter der auch sofort als eineiiger Zwilling meines toten Charkters durchgehen kann. (und das erlebe ich immer wieder) Stichwort the gamers 2

Da kann man sich dann auch genausogut sagen:  ok Spar ich mir die Zeit, lebt der halt weiter.
Anders mag es sein wenn die Spieler die Chance nutzen und mal was neues Ausprobieren.




Offline pharyon

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #12 am: 18.06.2009 | 11:52 »
Davon abgesehen, dass es nochmal einen Unterschied macht, ob der Spieler nach dem Ableben seines SCs nochmal "den gleichen SC" spielt oder eine andere Figur aufbaut mit ungefähr dem gleichen Powerlevel: Wenn er mag, lass ihn doch. Er bescheißt dabei niemanden mehr als sich selbst. Wenn euch so etwas in der Gruppe stören sollte, könnt ihr euch ja immer auf was einigen. Soweit ich weiß, gibt es kaum Rollenspiele, die besonders dezidiert auf diese Situation eingehen. Von daher ist es in den Regeln selten verboten so vorzugehen.

Allem voran steht ja meistens immer noch der Spaß.
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Offline 6

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #13 am: 18.06.2009 | 11:55 »
Abgesehen davon gibt es zumindest in D&D die ganze Reihe an Zaubersrüchen, mit dem ein Charakter wiederbelebt werden kann. Wenn Du also unbedingt den Charakter weiterspielen willst, musst Du nur einen gewissen Preis dafür bezahlen.
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Offline sir_paul

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #14 am: 18.06.2009 | 12:03 »
Ich hoffe doch das der neue Charakter auch eine Geschichte, Freunde, feinede etc. haben wird. Würde ich zumindest sehr merkwürdig finden wenn der total Jungfräulich als 8. Level Startet.

Das kann ja sein, aber er hat keine erspielte Geschichte, keine erspielten Freunde und Feinde, keine gemeinsamen Erinnerugen mit dem Rest der Gruppe. Zumindest für mich macht das einen großen Unterschied, es dauert immer seine Zeit bis Ersatzcharaktere ein richtiges Leben entwickeln und wieder richtig in der Gruppe integriert ist.

Zusätzlich kommt noch die Ausrüstung, klar ein paar standard magische Gegenstände sind schon drin, aber die richtig schönen, individuellen Sachen kann man bei mir nur während des Spielens erhalten.

Und das macht für mich schonmal den großer Unterschied zwischen

1) Ich werde vom SL beschissen und der charakter lebt weiter obwohl er das regeltechnisch nicht kann.

und

2) Ich werde nicht beschissen der Charkter stirbt und ich erschaffe einen Charkter der auch sofort als eineiiger Zwilling meines toten Charkters durchgehen kann.

aus!

Desweiteren bescheißt du mit 1) nicht nur den Spieler der eigendlich sterben würde sondern auch die ganze Gruppe mit der du spielst.

Gruß
sir_paul

Offline Blizzard

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #15 am: 18.06.2009 | 12:22 »
Das Problem ist aber imho kein D&D-spezifisches Problem. Sollte das daher nicht besser im "Allgemein"-Thread weiterdiskutiert werden?
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Offline Faryol

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #16 am: 18.06.2009 | 14:51 »
Also wenn ein Char abnippelt, dann sehe ich es (und die meisten in meiner Runde) als Chance mal einen völlig neuen Char einzubringen. 

Daher braucht sich kein SL in den fights zurück zu halten oder gar zu cheaten, nur damit ein Char überlebt.

Daneben gibt es natürlich die Möglichkeit der magischen Reanimation oder Wiedergeburt (...und mit etwas Glück wird der Gnom auch als Gnom wiedergeboren! ;-) das ist mal echtes Würfelglück!)   
Einfach über die Bordwand kotzen und weiter rudern!

Offline Nth-Metal Justice

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #17 am: 19.06.2009 | 11:57 »
Der Tod eines einzelnen Charakters oder eines kleineren Teils der Gruppe stellt meistens kein zu großes Problem dar, finde ich. Man kann neue Charaktere inebringen mit angepasster Entwicklungsstufe oder je nach System die alten Charaktere wiederbeleben. Beides ist Schmerzhaft, aber kein Weltuntergang und keine

Was aber ein grösseres Problem darstellt ist IMO das abnippeln der ganzen Gruppe. Da kann ich den Spielleiter von Welt schon verstehen, wenn er Mal auf die Bremse tritt. Warum? Weil es ggf. schwierig ist eine komplette neue Gruppe in eine bestehende Geschichte einzufügen. Selbst wenn sich eine logische BEgründung findet, fehlen die gesamten bisherigen Erlebnisse. Mit dem Tod de Gruppe stirbt meistens auch die ganze Story - ja und wer bereitet schon gerne für die Katz vor?

Wieso soll es sich also um Selbstbetrug handeln?

Ganz schlimm finde ich aber die Unsitte, getötete SCs durch Charaktere niedrigerer Stufe zu ersetzen. Was soll das denn? Geht es hier etwas um Bestrafungen und Belohnungen? Aus Spielbalancegründen sollte man darauf achten, dass die Charaktere schon ungefähr gleichermassen Kompetent sind.

Offline nicolai

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #18 am: 20.06.2009 | 12:05 »
Primär wäre dazu einmal anzumerken, daß es das Recht (und meiner Ansicht nach sogar gelegentlich die Pflicht) eines guten Spielleiters ist, hin und wieder die "Spielregeln" zu negieren, wenn es der Spielspannung, dem allgemeinen Spielspaß oder dem Fortkommen der Geschichte dienlich ist, nur sollte sich ein derartiges Vorgehen nicht ausschließlich auf Würfelerbebnisse beschränken und vor allem nicht offensichtlich sein (Negativ-Beispiel: "wieviel Lebenspunkte hast Du noch...ok, der uralte Drache verfehlt Dich mit beiden Klauen, aber der Schwanzrundumschlag macht Dir...moment...würfel, würfel, würfel...naja, zwei Schaden...).
Immerhin befindet sich die Gruppe in Deiner Welt, und in gewißer Weise stellst Du für die Charaktere wahlweise Gott, das Schicksal und die Umwelt dar, bzw. für die Spieler sowohl Drehbuchautor, Regisseur und auch oberste richterliche Instanz, und da Du ohnehin bereits durch die Wahl der encounter und des plots eine Richtung vorgibst, bzw. die Gruppe vor gewiße Herausforderungen stellst, von denen Du annimmst, sie seien zu bewältigen, sehe ich kein Problem darin, gelegentlich Manipulationen vorzunehmen.
Persönlich bin ich der Ansicht, daß es nicht zielführend ist, Charaktere, bzw. deren Spieler für schlechte Würfelergebnisse zu "bestrafen", wenn ein verpatzter Wurf ihren Tod nach sich zieht, wohl aber ahnde ich mitleidlos schlechtes, bzw. dummes Verhalten oder Überheblichkeit (was ich bisweilen auch selbst zu spüren bekomme), schließlich repräsentiert ein Stufenanstieg aus gesammelter Erfahrung gewonnenes Wissen (was auch das Vermeiden bereits einmal begangener Fehler includiert) und nicht nur einen Anstieg irgendwelcher Charakterwerte...
Sollte aber doch ´mal jemand ins Gras beißen, so verweise ich, wie manche Vorredner (-schreiber) hier auf die Möglichkeit, seinen Charakter wiedererwecken zu lassen, was nebenbei der Gruppe die Möglichkeit gibt, ihre Stellung zum getöteten Charakter darzulegen, denn schließlich liegt es an den Mitspielern, ob ein Charakter von den Toten zurückgeholt wird...
...natürlich hab´ ich leider recht !

Offline 6

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #19 am: 20.06.2009 | 12:25 »
@nicolai:
Aus Deiner Sicht kann ich Deine Einstellung völlig verstehen. Aber...
... da Du ohnehin bereits durch die Wahl der encounter und des plots eine Richtung vorgibst, bzw. die Gruppe vor gewiße Herausforderungen stellst, von denen Du annimmst, sie seien zu bewältigen, sehe ich kein Problem darin, gelegentlich Manipulationen vorzunehmen.
ich persönlich als SL würde nur noch sehr wenig die Herausforderungen an die Gruppe anpassen. Viel interessanter ist es meiner Meinung, wenn die Spieler vor Herausforderungen stehen, die eben nicht durch bloses in den Kampf rennen lösbar ist. Da kann ohne weiteres in der Nähe ein Drache, der 10 oder 15 Stufen höher als der Gruppendurchschnitt ist warten. Ich sehe dann auch keinen Grund in irgendeiner Weise eine mögliche Begegnung zu einem bestimmten Ergebnis hin zu manipulieren. Im Gegenteil. Das würde meiner Meinung nach die Errungenschaften der Spieler entwerten.
Zitat
Persönlich bin ich der Ansicht, daß es nicht zielführend ist, Charaktere, bzw. deren Spieler für schlechte Würfelergebnisse zu "bestrafen", wenn ein verpatzter Wurf ihren Tod nach sich zieht,
Wenn Du meinen Charakter trotz Patzers überleben lassen würdest, hätten wir einen Streit, der zur Folge hätte, dass mein Charakter tot ist, oder einen Mitspieler weniger. Würfelpech gehört meiner Meinung nach zum Spiel dazu.

Wie gesagt: Ich verstehe Deine Einstellung. Mir geht es hier eigentlich nur darum, meine Einstellung, die in einigen Punkten Deiner Einstellung komplett entgegen läuft darzustellen.
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Offline Oberkampf

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #20 am: 20.06.2009 | 14:02 »
Mal von den ganzen Spezialfragen abgesehen, ich glaube nicht, dass man sich selbst betrügt, wenn man nach dem (nach D&D-Maßstäben endgültigen) Tod eines Charakters einen neuen hochstufigen Charakter in die Gruppe einfügt. Der Tod eines Charakters muss ja nichtmal der einzige Grund dafür sein, man kann ja auch "den Charakter zuende gespielt" haben: der Spieler hat sich ein paar persönliche Motivationen des Chars ausgedacht, die erledigt/"abgearbeitet" sind, und glaubt, dass sich der Charakter nun zur Ruhe setzen sollte.

In-Game sieht die Begründung für einen starken neuen Charakter so aus: Eine Gruppe aus gestanden Abenteureren, die schon ruhmreiche Taten vollbracht habe, nimmt keinen Bauernburschen oder Zauberlehrling auf, der noch nicht grün hinter den Ohren ist. Man hört sich um, was ein neuer Bewerber an Qualifikationen mit sich bringt, und sucht sich dann einen geeigneten neuen Begleiter aus.

Out of Game glaube ich, dass man wenig Freude am Spielen hat, wenn man in gefährlichen Situationen nur Ballast für die Gruppe ist und nichts ausrichten kann.

Als SL würde ich natürlich eine Ausnahme machen, wenn ein Spieler unbedingt eine Lusche spielen will, die mehrere Lvl unter der Gruppe ist. Aber bisher sind mir da keine solchen Spieler begegnet.
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Offline Settembrini

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #21 am: 20.06.2009 | 14:26 »
Müßte man aus Realitätsgründen dann nicht sagen man fängt wieder als 1. Level an? betrügt man sich da nicht irgendwie selbst?

So handhabe ich das immer, solange ich was zu sagen habe. Alles andere kann ich nicht ernst nehmen.
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Offline Edwin

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #22 am: 20.06.2009 | 14:52 »
Zitat
So handhabe ich das immer, solange ich was zu sagen habe. Alles andere kann ich nicht ernst nehmen.
Richtig.
This is a serious game! :gasmaskerly:
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Eulenspiegel

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #23 am: 20.06.2009 | 15:12 »
Müßte man aus Realitätsgründen dann nicht sagen man fängt wieder als 1. Level an? betrügt man sich da nicht irgendwie selbst?
Nein, wieso?

Wenn man spielt ja keinen neuen Menschen (sonst müsste man ein Baby spielen, das gerade geboren wurde), sondern man spielt einen Menschen, der schon seit mindestens 18 Jahren auf dieser Welt lebt.

Und dass nach 18 Jahren aus dem NSC plötzlich ein SC wird, ist ja kein ingame Ereignis, sondern ein outtime Ereignis. Ingame ändert sich für den Abenteurer nichts. (Outtime war er vor 5 Minuten noch ein NSC und jetzt ist er plötzlich ein SC. - Aber ingame war er schon immer ein Mensch, der gerne auf Abenteuer ausziehen wollte und jetzt die Möglichkeit dazu hat.)

Wenn man schon über die Realismus-Schiene fährt, müsste man sich fragen, was realistischer ist: Die erfahrene Gruppe nimmt einen vollkommenen Neuling in ihre Gruppe auf, der noch grün hinter den Ohren ist, oder die Gruppe nimmt einen erfahrenen Abenteurer in ihrer Gruppe auf, der schon einige bestandene Abenteuer vorzuweisen hat.

Was ich bei SC-Toden empfehlen würde, ist: Sich keinen komplett neuen SC zu erschaffen, sondern sich einen NSC auszusuchen, mit den die Gruppe bisher schon (positiven) Kontakt hatten, und aus diesem NSC dann einen SC zu machen. Dann hat man auch gleich einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt und einen Grund, wieso der neue SC die Gruppe jetzt begleitet.

Offline Joerg.D

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Re: D&D 3. SL Manipulation Selbstbetrug?
« Antwort #24 am: 20.06.2009 | 15:14 »
Gerade bei D&D3 oder 3.5 gibt es genügend Sprüche um den Charakter wieder zurück in die Gruppe zu bringen, das Problem ist also wohl eher das, eines des Spielleiters, der da keinen Bock drauf hat.

Ich bin etwas zwiegespalten, was Charaktere auf der gleichen Stufe und mit vergleichbaren magischen Gegenständen angeht. Einerseits mag der Tod mag so seinen Schrecken verlieren, doch was ist dann der Tod oder das Würfeln dann noch wert? Wie sieht es mit dem Aspekt der Herausforderung aus? Angst vor dem Charaktertod treibt die Spieler zu intelligenteren Lösungen als dem bloßen Draufhauen an. Da versucht auch mal ein andrer Charakter den Sterbenden heldenhaft zu retten oder es gibt eine Queste um den Toten wieder aufstehen zu lassen. Zusätzlich bleibt das Problem: Lässt ein Spieler seinen Charakter ev. einfach mal hops gehen, weil die Gruppe dann mehr magische Gegenstände hat?

Wenn der Spieler immer wieder den gleichen Typ spielt, dann ist er zwar in meinen Augen langweilig, aber auch Langweiler haben ein Recht auf ihren Spaß. Warum also nicht?

@ Edwin

Das ist gemein, den Spruch wollte ich gerade bringen.

Unsere Runde hat sich auf ein Mittelding geeinigt und der Charakter fängt mit 50-75% der EPs seines alten Charakters an. Die magischen Gegenstände des alten Charakters werden seiner Familie oder Kirche gespendet bzw. als Grabbeigabe mit ins Grab gelegt. So können die Charaktere auch im Sinne der Rolle um den getöteten Freund trauern oder Rachegelüste entwickeln. Der Tod stellt aber auch im Sinne des Spieles einen Rückschlag für die Gruppe dar, den es zu vermeiden gilt, weil sie ihren Aufgaben mit dem etwas schwächeren Charakter vielleicht nicht gewachsen ist. Trotzdem ist der Neue keine totale Blimse, die so eine Gruppe normaler Weise nie aufnehmen würde und kann meist relativ schnell zu einem vernünftigen Gruppenmitglied werden, weil man nicht total hinterher hinkt.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.