Autor Thema: [Rogue-Trader] "Die Schatzinsel" als Abenteuergrundlage...  (Gelesen 2699 mal)

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Offline Waldviech

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Ich denke, hier dürfte wohl jeder Stevensons Schatzinsel kennen, und einige wissen vielleicht auch, daß dieser Stoff schon in mindestens zwei Filmen für das Space-Opera-Genre adaptiert wurde: Einmal in der Serie "Der Schatz im All" und das zweite Mal in Disneys "Der Schatzplanet". Der Stoff scheint also durchaus SF-geeignet zu sein. Und da Rogue-Trader klassische "Piratenseefahrt" in´s All versetzt, läge es ja durchaus nahe, die Schatzinsel mal in das Universum von WH40K zu versetzen.

Die SCs würden dabei kollektiv in etwa die Rolle von Captain Smolett, Dr. Lindsay und dem Richter Trelawny einnehmen - bei einem routinemäßigen Landgang auf einem imperialen Planeten treffen sie eher zufällig auf einen Jungen "Jim Hawkins" (der Name wäre natürlich zu ändern, damit die Spieler nicht schon gleich Lunte riechen - der Schatzinselstoff ist ja "leider" recht bekannt), der in den Besitz einer mysteriösen Sternenkarte gelangt ist. Auf dieser ist, ganz wie in der Buchvorlage, die Position eines gewaltigen Schatzes verzeichnet. Irgendwo auf einer imperatorverlassenen Todeswelt in der Koronus-Expanse liegt das Milliarden und Abermilliarden schwere Vermögen des skrupellosen Freihändlers und Piraten Captain Flint ! Von Gier getrieben machen sie sich vermutlich auf, diesen Schatz zu heben - doch sie ahnen nicht, daß Männer aus Flints alter Besatzung, ebenfalls wie in der Buchvorlage, die Mannschaft ihres Raumschiffes infiltriert haben....

Nun mal zum lustigen Brainstormingteil!
Erstens: Was haltet ihr davon, die Buchvorlage so direkt zu adaptieren ? Was würdet ihr abändern, um vorschnelles "Erkennen" des Plots zu verhindern ? Besteht Flints Besatzung aus Chaoskultisten, windigen Xenos-Freunden oder einfach nur aus geldgeilem Gesindel ?
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Offline D. M_Athair

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Besteht Flints Besatzung aus Chaoskultisten, windigen Xenos-Freunden oder einfach nur aus geldgeilem Gesindel ?
Das letzte! Ganz einfach, weil SL sich da mit dem 40K-"Colour"-Kasten am besten austoben kann.
Die Crew wird dann das Setting tiefer und besser illustrieren können als wenn es Xenos oder Chaoten wären.

Und damit wären wir, bei dem, was ich für essentiell ansehe:
Alles was du mMn für ein solches Abenteuer tun musst, ist die Bildsprache komplett auszutauschen. Jedes einzelne Element sollte, so gut es geht, durch sein 40K-Gegenstück ersetzt werden. Das war's dann auch.



PS:
Die Schatzinsel (wie die meisten klassischen Abenteuerromane) halte für gut in Rollenspielen umsetzbar. Es ist mMn ziemlich egal, ob man Stormbringer, Traveller, Castle Falkenstein oder eben Rouge Trader nimmt.
 
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Offline Waldviech

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Re: [Rogue-Trader] "Die Schatzinsel" als Abenteuergrundlage...
« Antwort #2 am: 10.08.2009 | 13:59 »
Zitat
Alles was du mMn für ein solches Abenteuer tun musst, ist die Bildsprache komplett auszutauschen. Jedes einzelne Element sollte, so gut es geht, durch sein 40K-Gegenstück ersetzt werden. Das war's dann auch.
Und da sind, dank der schieren Größe des Imperiums, den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Flint würde ich mittlerweile so anlegen:

Bei Flint handelte es sich um einen der erfolgreichsten und skrupellosesten Freihändler der "Flint-Dynastie". Innerhalb seiner Dynastie galt er zwar als äusserst fähig, aber war eben auch das Schwarze Schaf der Familie, da er gewisse ungeschriebene Familiengesetze der Dynastie brach. Die "Flints" sind eine ziemlich alte Blutlinie, die zum Zeitpunkt der Tätigkeit von DEM Flint ihre Zähne bereits verloren hatte. Üblicherweise sind die Flints eher auf Diplomatie bedacht und mehren ihren Besitz vor Allem durch Aktiengeschäfte und lizensierte Kaufahrteifahrer zu ihren außerimperialen Besitzungen. DER Flint hingegen besann sich auf die kriegerischen Wurzeln seiner Dynastie und führte unter anderem einen blutigen Privatkrieg gegen die Skaelen-Har-Hegemonie, bei dem er reichlich Beute machte und diese auf einem unbekannten Planeten irgendwo in der Expanse hortete. Wegen des Zerwürfnisses mit seiner Familie gab er die Position dieses Planeten nie bekannt....

Zitat
Die Schatzinsel (wie die meisten klassischen Abenteuerromane) halte für gut in Rollenspielen umsetzbar. Es ist mMn ziemlich egal, ob man Stormbringer, Traveller, Castle Falkenstein oder eben Rouge Trader nimmt.
Sehr ähnlich geht´s mir !! "Problematisch" wird es imho nur, wenn die Spieler den zugrunde liegenden Roman gut kennen (andererseits bietet das auch Möglichkeiten, Überraschungen einzubauen - die Spieler denken, sie sind vorbereitet, und dann.... ;D)
« Letzte Änderung: 10.08.2009 | 14:07 von Waldviech »
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Offline Tiger von Tindalos

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Re: [Rogue-Trader] "Die Schatzinsel" als Abenteuergrundlage...
« Antwort #3 am: 10.08.2009 | 14:09 »
Halte das auch für gut umsetzbar, sehe aber schon nach wenigen Sätzen, die ich lese, die Gefahr, dass die Vorlage sofort erkannt wird. Und dann traut niemand mehr der Crew oder den anderen SCs.

Daher würde ich die Elemente der Vorlage so weit wie nur möglich verfremden und den Ansatzpunkt für die SCs massiv variieren.

Offline Waldviech

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Re: [Rogue-Trader] "Die Schatzinsel" als Abenteuergrundlage...
« Antwort #4 am: 10.08.2009 | 14:29 »
Die Selbstverständlichkeit bei solchen Literatur-Umsetzungen wäre natürlich, erstmal die Namen umzuändern. Weder heißt Flint Flint, noch darf Hawkins den Namen Hawkins tragen - wenn man denn überhaupt alle Figuren vorkommen lässt. Hawkins wär´ beispielsweise gut streichbar um durch die SCs ersetzt zu werden. Genauso gut könnte man Trelawny und Konsorten streichen und durch die SCs ersetzen - das wäre bei RT vielleicht sogar praktikabler, da man bei RT ja keine Unterlinge spielt, sondern die Kommandocrew eines Raumschiffes.

Weitere schöne Ansatz- und Verfremdungspunkte wären:
- die SCs sind nicht die Helden, sondern die Schurken und übernehmen praktisch die Rolle von Silver und seinen Männern. Vielleicht wäre das bei einer Piratenkampagne sogar eine schicke Möglichkeit für einen Kampagnenbeginn ! Sind die SCs erfolgreich, verfügen sie über ein Schiff, das nötige Kapital und vielleicht sogar über "Flints" Freihändlerbrief und können als "Aufsteigende Sterne" bei den Rogue-Tradern so richtig mitspielen. Mal ganz davon abgesehen, daß sie nun genügend Feinde für die weitere Kampagne haben dürften um weitere Abenteuer interessant zu gestalten.

- man verpasst den übernommenen Romancharakteren noch eine eigene, geheime Agenda, die man nicht unbedingt erwarten würde. So könnte man aus dem netten, tollpatschigen Richter Trelawny beispielsweise einen ruchlosen Inquisitionsagenten machen (das Nette und Tollpatschige ist nur Fassafe), der mit dem Schatz ganz eigene Pläne hat. Der Schatz könnte ein Halo-Device beinhalten, das Trelawny für die Inquisition sichern oder als Radikaler gar selbst benutzen will.

- Wer weiß schon, was auf dem "Schatzplaneten" so alles passieren kann ? Vielleicht gibt es dort eine Xenos-Rasse oder eine heidnische Menschenzivilisation, mit der Flint sich gut stand und die den Schatzsuchern in spe Probleme bereiten könnte. Orks z.b. machen sich sicherlich gut in der Rolle wilder Inselkannibalen ;)

- Konkurrenzexpeditionen machen sich auch immer gut! Vielleicht hängt den SC ein Schiff der Skaelen-Har an den Hacken, da die Hegemonie endlich mal die Schätze wieder zurückhaben will, die Flint ihr geklaut hat. Eine dritte Partei könnte den weiteren Verlauf der Geschichte massiv verändern (und vielleicht sogar dafür sorgen, daß sich "Helden" und "Piraten" zusammenraufen um gemeinsam gegen die Hegemonie zu kämpfen ? Denn wenn der skrupellose Konzern den Schatz in die gierigen Hände kriegt, hat keiner mehr was vom Gold....)
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