Achtung, dieser Beitrag wird noch mehrmals editiert werden...
Überlichtschnelle Antriebstechniken
Grundlage einer jeden Besiedlung fremder Sternensysteme ist das ausreichend schnelle Vorwärtskommen. Um mit einem Sublichtantrieb andere Planeten außerhalb des eigenen Systems zu kolonisieren, muss viel Aufwand mit Generationsschiffen oder gefährlichen Kälteschlaftechnologien betrieben werden. Darüber hinaus erlaubt bei größeren zusammenhängenden Reichen ein entsprechend schneller Antrieb das taktische Verlegen von Flotten und die angemessene Reaktion auf Eindringlinge, Schmuggler, Piraten und andere Bedrohungen. Aufgrund der maximal lichtschnellen Ausbreitung von Wellen und Strahlung ist ein schnelleres Raumschiff darüber hinaus noch als Bote einsetzbar, um interstellare Kommunikation zu beschleunigen.
Grundlage aller überlichtschnellen Fortbewegungsmittel ist ein extradimensionaler Raum, genannt Deep Layer. In ihm gelten wie im Normalraum auch die Einsteinschen Verhältnisse inklusive der relativistischen Physik - allerdings befindet sich dieser Hyper-Raum in einem anderen Raumzeit-Gefüge, sodass sich eine dort zurückgelegte Strecke im Normalraum vervielfacht. Darüber hinaus ist es möglich, diesen Raum mit deutlich weniger Energieaufwand zu krümmen, sodass fortschrittliche Technologien immer größere Raum/Zeit-Ausbeuten liefern können. Etliche Eigenheiten des DeepLayer machen ihn allerdings zu einem gefährlichen Ort, sodass zusätzlich zur Fortbewegung auch Energie zur Sicherung des Schiffes vor allem vor einem unkontrollierten Rücksturz in den Normalraum aufgewandt werden muss. Wegen seiner besonderen Beschaffenheit - die Dichte selbst des "leeren" Raumes ist deutlich größer als im normalen All, es handelt sich quasi um einen liquiden Raum mit eigenen Strömungen und Lichtverhältnissen, die deutlich an eine Unterwasserlandschaft erinnern - bezeichnet man den Übergang vom Normalraum in den DeepLayer auch als Dive in oder Eintauchen, den (kontrollierten) Rücksturz dagegen als Dive out oder Auftauchen.
Dieser liquide Raum ist in unterschiedliche Tiefenzonen eingeteilt, die sich überall überlagern - man kann vom Normalraum in die erste Zone eindringen, von dieser aus in die zweite und schließlich noch in eine dritte. In jeder Tiefe ist mehr Energie nötig, um sich vor einem Rücksturz zu bewahren, jedoch kommt man auch deutlich schneller vorwärts. Lichtquellen nehmen in ihrer Intensität ab, solide Strukturen im DeepLayer treten mit zunehmender Tiefe verstärkt auf, auch ein psionisches Erfassen der Umgebung wird merklich schwieriger, je tiefer man eintaucht.
Slipstream
Das nur flache Eintauchen in den Hyperraum bezeichnet man als Slipstream-Modus, man kann die Technologie mit einem flachen Stein vergleichen, der auf eine glatte Wasseroberfläche geworfen wird. Das Schiff, dass sich dieses Modus bedient, befindet sich exakt auf der Grenze: Zur einen Hälfte noch im Normalraum und in der Lage, mit diesem zu interagieren, und zur andern Hälfte im DeepLayer, unter Ausnutzung der Raumzeitkrümung. Zur Aufrechterhaltung dieses Zustandes ist recht wenig Energie nötig, auch ein Rücksturz hat kaum negative Konsequenzen, allerdings handelt es sich hierbei auch um die langsamste Methode der überlichtschnellen Raumfahrt. Um das Schiff zu stabilisieren, ist es nicht nötig, den Aufenthalt im DeepLayer in bestimmten Zeitabständen zu unterbrechen, mit ausreichend Energievorräten kann dieser Modus quasi unenedlich lange aufrecht erhalten werden.
Weiterführende Technologien ermöglich schließlich auch eine verstärkte Interaktion mit dem Normalraum: Aus dem Slipstream heraus Sensoren einzusetzen, Waffen abzufeuern oder sogar Bojen in den Normalraum stürzen zu lassen sind knifflige Aufgaben, wenn man die Fahrt nicht schlagartig unterbrechen möchte. Dagegen ist es mit entsprechenden Berechnungen durchaus möglich, aus dem Normalraum heraus auf ein Schiff im Slipstream Waffen abzufeuern oder dieses mit Sensoren zu erfassen.
Hypersprung
Ein vollständiger Dive in bringt das Schiff komplett in den DeepLayer, es besteht keinerlei Kontakt mehr zum Normalraum. Hier können nun Raumzeit-Krümmungen stärker ausgenutzt werden, das Vorankommen ist dem Slipstreammodus deutlich überlegen: Strecken, die sonst in Monaten gemessen werden, nehmen hier nur noch Wochen in Anspruch. Ein weiterer Vorteil ist das unerkannte Vorwärtskommen - aus dem Normalraum kann man ein Schiff im DeepLayer nicht wahrnehmen, ohne selbst zumindest eine spezialisierte Sonde einzutauchen. Generell ist die Sensorleistung und Kommunikation aufgrund der Liquidität stark gestört, auch wirken sich unregelmäßige solide Formationen negativ aus: Die Navigation erfolgt entlang sogenannter LightSpots, die die Umgebung in ein farbiges Licht tauchen, dabei herrschen kalte Töne wie ein sattes Blau oder der besonders in der Region um Terra häufige Türkisschleier vor, obwohl es auch etliche Hypernauten gibt, die auf das warme Orange schwören, das sich zum Kern der Galaxie hin durchsetzt. In den tieferen Schichten des DeepLayer nimmt die Lichtintensität ab, bereits in der dritten Schicht kann man keine Form elektromagnetischer Strahlung von außen nutzen, um sich zu orientieren, sondern muss sich auf Sensorenergebnisse verlassen oder die nächste Umgebung mit starken schiffseigenen Lichtern erhellern.
Um ein gesichertes Vorwärtskommen zu gewährleisten, muss man den Normalraum relativ zum DeepLayer kartieren, aber häufige Änderungen in den Strömungen und der grundlegenden Beschaffenheit des liquiden Raumes machen die Navigation trotzdem oftmals zum Glücksspiel. Eine große Gefahr liegt auch in der psychologischen Belastung durch die fremde Umgebung: Immer wieder ertönen Geräusche im DeepLayer, die gesamte Schiffe zum Klingen bringen, dunkle Schatten, die an den Raumfahrern vorbeiziehen künden von gewaltigen fremdartigen Wesen und unergründliche Artefakte stellen mitunter tödliche Fallen dar.
Die größte Sorge eines jeden Hypernauten liegt aber im unkontrollierten Rücksturz, dem Rapid Dive out RDO. Ohne ein schützendes Energiefeld wird dabei das Schiff förmlich in den Normalraum gerissen und unterliegt dabei einem Raumzeitgradienten, der Material und Mannschaft aufs Extremste belastet. Ganze Schiffsflotten sind diesem Ereignis bereits zum Opfer gefallen und es existiert kaum eine Technologie, die in der Lage ist, ein einmal destabilisiertes Schiff wieder aufzufangen und am RDO zu hindern. Grundlegend kann ein Sprungschiff beliebig tief in den DeepLayer vorstoßen, jedoch steigt die Chance auf RDO exponentiell, sodass man über ausgereifte Schutztechnologien verfügen sollte, will man eine solche Reise überleben.
Eine Möglichkeit den Anforderungen dieser Umgebung zu begegnen liegt in psionischer Begabung - diese ermöglicht einigen Wesen, sich in den DeepLayer hineinzufühlen wie in ein Lebewesen. Wer diesen Zustand einmal gespürt hat, spricht vom Hyperraum wie von einem Lebewesen, scheint sich mit ihm regelrecht zu unterhalten, um ihm seine Geheimnisse zu entlocken. Auf der Brücke als Hypernavigator stationiert scheinen diese Psioniker immer geistig leicht abwesend, lauschend und erwartungsvoll gespannt. Was genau ihnen der Hyperraum mitteilt, verraten sie nicht, aber es ist oft mit einem Gefühl glückseliger Erleuchtung verbunden.