Willst du dich denn eher auf "althergebrachte" Magie, die man so aus Fantasywelten kennt, stützen oder tatsächlich antike Magie aufgreifen?
Dann würde ich an deiner Stelle auch eher auf wirkliche Kampfzauber verzichten. Üblicher war bei Schadenzaubern (zumindest bei agonistischen, d.h. wettkampfbezogenen Zaubern), dem Gegner Schwäche oder Unfälle zu wünschen, Bewegungsunfähigkeit, Gedächtnisverlust, Verlust der Sprache (eher im juristischen Bereich, aber bestimmt auch lustig bei Befehlshabern); dem Gegner den Tod zu wünschen war in solchen Fällen zwar auch möglich, dürfte aber in ähnlichem Kontext zu verstehen sein wie beim heutigen Fußball seinem Team zu wünschen, dass es "den Feind" "vernichten" soll - also Kriegsmetaphern für Siegeswünsche. Natürlich gab es auch Schadenzauber, um den Gegner durch Krankheit zu schwächen, vermutlich auch direkte Zauber, ihn zu töten. Stichwort wäre da im Lateinischen die Defixion, das Nageln eines Fluchs (oder Zaubers) in eine mit dem Zauber beschriebene Bleiplatte, die anschließend an magischen Orten vergraben wurde (z.B. Gräbern, Heiligtümern) bzw. Devotion, das heißt das Weihen in die Tiefe, die Anrufung unterirdischer Mächte zum Vollzug des Fluchs. Die griechischen Begriffe sind mit gerade entfallen, sorry. Jedenfalls heißt auch hier die Devise: Obskure Komponenten steigern die Macht des Zaubers - magische Kräuter, Knochen von Toten, menschliche Organe, all das sollte dringend dazugehören.
Beliebt waren auch Zauberpuppen - das muss man sich wie Woodoo-Puppen vorstellen, die dann mit Nadeln bearbeitet wurden und häufig aus Wachs oder Haaren o.ä. hergestellt waren. Auch sie wurden vergraben.
Wichtig ist auch immer die verbale Komponente. Ein Zauberer musste in der Antike mit den Dämonen und göttlichen Wesen, die für das Wirken des Zaubers nötig waren, kommunizieren. Das ging natürlich nicht über die menschliche Sprache, sondern über voces magicae oder den surrus magicus - sinnlose Worte, möglichst kompliziert und gern nach fremden Sprachen klingend (d.h. griechisch, ägyptisch, hebräisch oder babylonisch), oder gleich nur seltsame, vokalreiche Lautfolgen. Am besten alles zusammen.
Beschwörungen von Toten führten selten zu deren Auferstehung, das war mehr Bereich der Wunderheiler - aber warum nicht, was in der Bibel geht, sollte auch für Marcus Normalmagus möglich sein. Nekromantie hatte eher mit Totenbefragung zu tun, aber Wiedererweckung ist definitiv spannender. Für ganze Heere würde ich aber schon große Opfer einplanen, die überirdischen oder unterirdischen Mächte machen so etwas nämlich selten umsonst...
Divination war auf jeden Fall wichtig - so wichtig, dass die römischen Kaiser sie immer mehr verboten haben, damit man nicht über sie selbst hellsichtig Vorhersagen treffen konnte: Das Schicksal des Kaisers ging nur ihn selbst etwas an, niemanden sonst. Ich würde ihr also durchaus einen größeren Platz einräumen. Du könntest überlegen, ob du Divination ereignis- oder personenbezogen machen willst, gehen sollte beides. Die östlichen Kulturen waren eher der Traum- und Sterndeutung auf persönlicher Basis zugetan (Stichwort Horoskop), während z.B. in Rom eher die ereignisbezogenen Vorhersagen angesagt waren - Eingeweideschauen sollten auch eher ermitteln, ob die Götter einem Tun wohlwollend gegenüberstehen oder ob man es lieber gleich sein lassen sollte.
Logistik würde ich mit Schadenzaubern abdecken: Den Gegner unbeweglich zu machen, würde ein Heer durchaus aufhalten - und wenn man nur den Heerführer verzaubert, ohne den kann das ganze Heer nicht weiter... vermutlich wird deswegen auch jeder Feldherr einen Haufen an Amuletten und Schutzzaubern mit sich herumschleppen.
Ach ja, grundsätzlich gilt: Die Anrufung fremdländischer Götter und Mächte war völlig okay! Wenn Isis mächtig ist, kann sie auch ein Römer anrufen, gleiches gilt für Jahwe oder kryptische Dämonennamen. Es geht ja um das Gelingen, nicht um irgendwelche moralischen Grenzen - die hat ein Magier meist eh schon hinter sich gelassen...