Vielleicht ist mir was entgangen, aber keiner verteidigt doch hier die Story von Avatar als besonders toll. Ich finde halt nur, sie ist auch nicht so schlecht, wie sie oft geredet wird. Es ist eine der (für meinen Geschmack) besseren Varianten des "Der mit Pocahontas tanzt"-Themas, eines der Urthemen der romatischen Abenteuerliteratur (Fremder in einem fremden Volk, der sich dort in eine Frau verliebt und dem Volk im Kampf gegen sein eigenes - technisch überlegenes - hilft, in Variationen bei Winnetou, Meuterei auf der Bounty, Little Big Man, Dance with Wolves, Pocahontas und zahlenlosen weniger rühmlichen Filmen immer wieder zu sehen), und es gibt nun mal einige Grundmotive, die hin und wieder neu verarbeitet werden. Genauso wie wir alle paar Jahre einen Neuaufguss von Romeo und Julia serviert bekommen.
Das jetzt James Cameron zum Vorwurf zu machen, finde ich merkwürdig, genauso wie ich es eben merkwürdig finde, sich über die zweifellos vorhandene Moralinpille zu beschweren. Jeder versucht doch, irgendeine Botschaft zu übermitteln. Heute ist es halt mal wieder "rettet den Regenwald" und "zu viel Gier wird bestraft". Es gibt nur eine begrenzte Auswahl an Themen. Irgendwann ist halt nur noch die Frage, wie es der Drehbuchautor/Regissseur interpretiert und wie poppig die Umsetzung wird.
Für mich eben schönes, solides Popcornkino, das ich mir auch gerne noch mal ansehen werde. Zurücklehen, Kindergrinsen ins Gesicht und 3 Stunden Spaß im bunten Leuchtwald mit den Riesenschlümpfen haben.